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C7

Bewertungen

Insgesamt 3 Bewertungen
Bewertung vom 11.12.2022
Turmgold / Turm-Reihe Bd.2
Grandl, Peter

Turmgold / Turm-Reihe Bd.2


ausgezeichnet

Bereits die Leseprobe nahm mich sofort gefangen. Der Wechsel zwischen den geheimnisvollen Ereignissen 1942 und der eigentlichen Handlung des Buches in der jüngeren Vergangenheit versprachen ein spannendes Leseerlebnis.
Doch schnell wurde mit klar, dass es sich bei "Turmgold" um eine Fortsetzung handelt.
Da ich nie eine Geschichte mittendrin anfange musste ich also erst noch "Turmschatten" lesen und wurde hier schon nicht enttäuscht.
Genau wie sein Nachfolger wusste auch dieses Buch mich sofort in seinen Bann zu ziehen.
Hier soll es aber um "Turmgold" gehen. Das Buch ist toll geschrieben. Grandl vermeidet Schnörkel und langatmige Beschreibungen. Der kapitelweise Sprung zwischen den Protagonisten ermöglicht dem Leser, die Situation aus verschiedenen Perspektiven wahr zu nehmen und erhält dennoch das hohe Tempo des Buches. Aufgrund der Unterschiedlichkeit der Charaktere durchlebt der Leser ein "Wechselbad" der Gefühle. Wut und Abscheu auf der einen Seite, Verzweiflung und Mitleid auf der Anderen.
Besonders großartig fand ich die geschickte Einbeziehung realer, politischer Geschehnisse und Personen.
Nicht zuletzt wegen der aktuellen Razzien im Reichsbürgermilieu beeindruckte mich das Buch dadurch, dass trotz klarer Fiktionalität ein erschreckender Realitätsbezug mitschwang.
Für mich definitiv das beste Buch, welches ich 2022 lesen durfte.

Bewertung vom 16.11.2022
EAST. Welt ohne Seele / Jan Jordi Kazanski Bd.1
Jensen, Jens Henrik

EAST. Welt ohne Seele / Jan Jordi Kazanski Bd.1


gut

Dieses Buch hat mich überhaupt nicht gepackt. Von Anfang an hatte ich das Gefühl, dass das Buch anacronistisch wirkt. Von ihrem schrecklichen Schicksal gebrochenen und in den Suff getriebenen Protagonisten schienen mir so 90er.
Auch das Frauenbild entsprach nicht wirklich modernen Ansichten. Jan Jordi Kazanzki betrachtet die Damen in seiner Umfeld eher aus lüsternden Motiven, eine Eigenart, die er mit vielen Geheimagenten älteren Datums teilt.
Trotz der Tatsache, dass man auf den ersten Seiten unheimlich viele Details über Jan Jordi Kazanzki erfährt, wer seine Eltern waren, dass er einen schweren Schicksalsschlag erlitten hat, mit wem im "Dienst" er gut kann und wem nicht, bleibt die Figur seltsam konturlos. Der Person der Xenia geht es leider genau so.
Die verschiedenen Handlungsstränge laufen zu lange nebeneinander her, werden meiner Meinung nach zu spät verwoben.

Nun weiß ich übrigens, dass mein Gefühl mich nicht getrogen hat, scheinbar handelt es sich bei der Triologie um ein "Frühwerk" von Jens Henrik Jensen, welches erst jetzt, ca. 20 Jahre nach dem Schreiben ins Deutsche übersetzt wurde.
Ich denke nicht, dass ich einen weiteren Teil der Triologie lesen werde.

Bewertung vom 07.11.2022
Du kannst alles lassen, du musst es nur wollen
Sträter, Torsten

Du kannst alles lassen, du musst es nur wollen


gut

Heidewitzka Kapitän! Was ein Höllenritt.
Erstmal vorneweg: Ich bin schon ewig Sträter-Fan! Der Mann ist mir einfach bocksympathisch. Aber...
... immer wenn ich mich mit großem Enthusiasmus auf eins seiner Werke stürze, stelle ich nach kurzer Zeit eine gewisse Ambivalenz fest. Egal ob TV-Format, Live-Show oder Printmedium, mal beurinier ich mich vor Lachen, mal bin ich tief ergriffen, mal maximal genervt.
So auch bei "Du kannst alles lassen, du musst es nur wollen.
Bei der Lektüre dieses Buches durchlitt ich ein wahres Wechselbad der Gefühle. Denkt man in einem Moment noch fassungslos: "Oh mein Gott! Wer denkt sich denn so einen Mist aus?" denkt man im nächsten Moment innerlich jubelnd: "Oh mein Gott! Wer denkt sich denn so einen Mist aus!"
Genie und Wahnsinn liegen in diesem Buch sehr nah beieinander und finden Beide unter einer schwarzen Strickmütze Platz, unter der sie eine friedliche Co-Existenz führen. Stumpfer Flachwitz trifft auf pure Weisheit, platter Kalauer auf Lebensratgeber.

Insgesamt fühlte ich mich gut unterhalten, auch wenn ich mehr erwartet habe.
In einem Punkt jedoch war ich echt zutiefst enttäuscht: KUCKEN? Ernsthaft? Das schreibt man mit G wie GEHTGARNICHT!