Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Nicilolle
Wohnort: 
Kirchberg

Bewertungen

Insgesamt 3 Bewertungen
Bewertung vom 05.08.2021
Revolution der Träume / Wege der Zeit Bd.2
Izquierdo, Andreas

Revolution der Träume / Wege der Zeit Bd.2


ausgezeichnet

Isi, Arthur und Carl sind in Berlin. Als Sozialistin, König der Berliner Unterwelt und Kameramann suchen sie sich ihren Weg, zwischen Revolution, Aufbruch, Rückschlägen, Kämpfen und Liebe

Der Autor zeichnet ein anderes Bild der 20er Jahre, das wenig vom Glanz der goldenen 20er hat, sondern schonungslos und ehrlich die Nachkriegszeit schildert mit dem Ringen ums Überleben, dem Kampf und die Demokratie und die Freiheit.



In diesem Berlin gehen die drei Freunde ihre Wege, gemeinsam und doch jeder seinen eigenen.

Isi als Revolutionärin, die sich stark macht für Freiheit und Demokratie und dennoch in den Adel heiratet.

Arthur, gekennzeichnet vom Krieg, der die Berliner Unterwelt erobert.

Carl, der bei der UFA neues Terrain betritt als Kameramann und fasziniert ist von der Welt im Glashaus und auch Verantwortung für ein Kind übernimmt.

Sprache, Stil, die Beschreibung der Charaktere und der Umgebung lassen den Leser eintauchen in die Szenerie und nehmen einen mit in diese spannende Zeit, so dass man das Buch so schnell nicht aus der Hand legen kann.

Bewertung vom 21.07.2020
Schatten der Welt / Wege der Zeit Bd.1
Izquierdo, Andreas

Schatten der Welt / Wege der Zeit Bd.1


ausgezeichnet

Andreas Izquierdo erzählt in seinem neuesten Roman die Geschichte von drei Freunden in einer kleinen Stadt im Osten Preußens.

Carl, Artur und Luise, zwischen Jugend und Erwachsensein, zwischen der Suche nach einer erfüllenden Tätigkeit und Freizeit, zwischen Widerstand gegen gesellschaftliche und herrschaftliche Strukturen, und dem eingezwängt sein in eben diese, finden die drei zueinander und werden ein tolles Team mit verrückten Ideen und Geschäftssinn.

Doch der erste Weltkrieg kommt und entzweit die Freunde, Österreich, Russland, daheim in Thorn.

Wortgewaltig, einfühlend und detailgetreu beschreibt der Autor die Szenerien in seinem Roman. Ob es die Schneiderwerkstatt von Carls Vater, das herrschaftliche Anwesen der Boysens oder der Bauernhof in Russland ist, alle Orte werden vor dem inneren Auge zum Leben erweckt und man taucht ein in die Geschehnisse.

Auf einfühlsame Art lässt Andeas Izquierdo seine Figuren lebendig werden, stellt die Charaktere der einzelnen Personen detailverliebt dar, sodass man von der ersten Seite an gefesselt von den Personen ist.

In der Beschreibung von Ort, Zeit und den Geschehnissen zeigt sich eine detaillierte und genaue Recherche der Zeitgeschichte. Die Irren und Wirren der Zeit, die Aufbrüche und Niedergänge, sowie das gesellschaftliche und politische System sind klar dargestellt und helfen dem Leser beim hineinversetzen in diese Zeit.

Der Roman führt in die Geschehnisse der Zeit ein, lässt sie einem nahe kommen, die Wut, die Trauer, die Angst, aber auch die Hoffnung.


Mit ""Schatten der Welt" hat Andreas Izquierdo ein einfühlsames, intensives und detailgetreues Werk über eine besondere Zeit geschaffen.

Bewertung vom 27.03.2020
Das Haus der Frauen
Colombani, Laëtitia

Das Haus der Frauen


ausgezeichnet

Der Palast der Frau und seine Bewohnerinnen

Über bewegende Frauenschicksale, den Wert geschriebener Worte und was man alles erreichen kann, wenn man fest daran glaubt Paris heute Der Selbstmord eines Klienten wirft die erfolgreiche Anwältin Solene aus der Bahn. Auf Raten ihres Psychologen übernimmt sie eine ehrenamtliche Tätigkeit als Schreiberin im Palast der Frau. Dort begegnet sie vielen verschiedenen Frauen und erfährt über ihre Schicksale, ihren Mut, ihre Stärke, ihre Wut und Ängste. Diese Begegnungen und das Schreiben bewegen auch etwas in Solene. Sie macht sich Gedanken über ihre Privilegien, ihren Job, ihre Wünsche. Paris 1925 Gleichzeitig erfahren wir etwas über Blanche, eine junge Frau in der Heilsarmee, die sich für die Bedürftigen aufopfert. Mit ihrem Mann Albin nimmt sie sich den vielfachen Leid in Paris an, besonders dem der Frauen und entgegen aller Widerstände erschafft sie einen Ort, an dem Frauen in Not Zuflucht finden können. Auf wenigen Seiten beschreibt Laetitia Colombani das Leben zweier Frauen in Paris mit einfühlsamen und bewegenden Worten. Die Schicksale der Frauen berühren und bei der Beschreibung der Tee trinkenden Tatas, der wütenden Cynthia oder der kleinen Someya hat man direkt Bilder vor Augen. Laetitia Colombani nimmt die LeserInnen mit in den Palast der Frau und lässt sie mit den Bewohnerinnen in Kontakt treten. Dabei bleibt man als LeserIn nicht unbeteiligt, sondern fängt an, sein Leben und sein Handeln zu überdenken. Vor allem die Geschichte von Blanche, ihrem unermüdlichen Eifer und ihrer Willenskraft zeigt, was man alles bewirken kann, wenn man sich mit Herzblut dafür einsetzt. Das Buch berührt und verändert. Eine klare Leseempfehlung für alle, die Männer und Frauen, die sich von Geschichten berühren lassen möchten.