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Sabrina

Bewertungen

Insgesamt 14 Bewertungen
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Bewertung vom 12.02.2023
Als die Welt zerbrach
Boyne, John

Als die Welt zerbrach


ausgezeichnet

Der Roman „als die Welt zerbrach“ von Bestsellerautor John Boyne ist die Fortsetzung des Romans „Der Junge im gestreiften Pyjama“.

Die Hauptprotagonistin ist die über 90-jährige Gretel Fernsby, die mittlerweile ein beschauliches Leben im Londoner Villenviertel Mayfair lebt. Im Roman „Der Junge im gestreiften Pyjama“ erfahren die Leser*innen von Gretels traumatischen Erfahrungen in ihrer Kindheit. Gretel ist die Schwester des „Jungen im gestreiften Pyjama“ und erlebte damals den Tod ihres Bruders. Ihre weit zurückliegende Vergangenheit holt sie plötzlich wieder ein als der 9-jährigen Henry mit seiner Familie in die Wohnung unter ihr zieht, der sie an ihren Bruder Bruno erinnert. Damit wird die Lebensgeschichte von Gretel in zwei parallelen Zeitsträngen aufgerollt, die letztlich zur Frage führen: Hat die 12-jährige Gretel (Mit-)Schuld an den Geschehnissen in der Vergangenheit?

Ohne zu ahnen, dass es eine Fortsetzung des Bestsellers geben kann, ist es Boyne offensichtlich gelungen, eine tolle Fortsetzung zu schaffen!

Bewertung vom 12.02.2023
Steck mal in meiner Haut!
Hödl, Saskia;Amofa-Antwi, Pia

Steck mal in meiner Haut!


ausgezeichnet

Was ist Rassismus? Was macht er mit uns? Und was kannst du dagegen tun?

Bisher gibt es noch viel zu wenige Kinderbücher, die Kindern und Erwachsenen gleichermaßen Antworten auf diese Fragen geben. Das Kindersachbuch „Steck mal in meiner Haut!“ von Saskia Hödl und Pia Amofa-Antwi setzt sich mit diesen Fragen auseinander und klärt mit Vorlesetexten von Saskia Hödl und Pia Amofa-Antwi und Illustrationen von Emily Claire Völker leicht verständlich über Rassismus und dessen Ursprung in unserer Gesellschaft auf. Mit Hintergrundwissen für Eltern und Pädagog*innen und alltagsnahen Beispielen für Kinder hilft das Kinderbuch, Rassismus zu erkennen, zu benennen und sich selbst und andere vor Rassismus zu schützen.

Das Buch ist eine tolle Gelegenheit, mit betroffenen und nicht-betroffenen Kindern sensibel über den Umgang mit Rassismus in unserer Gesellschaft zu sprechen und damit einen Schritt auf dem Weg zu Antirassismus zu gehen. Ein tolles Aufklärungsbuch für Kinder und Erwachsene gleichermaßen!

Bewertung vom 12.02.2023
Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten?
Weber, Sara

Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten?


ausgezeichnet

Die Autorin Sara Weber hat sich mit dem Sachbuch „Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten?“ einem Thema gewidmet, das aktueller denn je ist. Spätestens mit der Corona-Pandemie wurden die bisherigen Arbeitnehmersituationen hinterfragt und die gesellschaftliche Debatte angestoßen, wie die Arbeitswelt der Zukunft aussehen kann. Sara Weber schaut nicht nur auf die aktuelle Situation vieler Arbeitnehmer*innen, sondern zeigt auch Lösungsansätze auf, wie eine Arbeitswelt der Zukunft gelingen kann. Während des Lesens hatte ich das Gefühl, dass Sara Weber genau die Gedanken von mir und meiner Generation auf den Punkt gebracht hat, wo wir doch häufig von der „Boomer-Generation“ als „arbeitsfaul“ abgestempelt werden, weil wir einer toxischen Arbeitswelt endlich etwas dagegen stellen. Insgesamt ist ein gut recherchiertes Sachbuch entstanden und ich hoffe, dass Sara Weber noch weitere Bücher veröffentlichen wird.

Bewertung vom 12.02.2023
Edition Piepmatz: Wenn ich groß bin, kann ich alles werden

Edition Piepmatz: Wenn ich groß bin, kann ich alles werden


ausgezeichnet

In dem Pappbilderbuch „Wenn ich groß bin, kann ich alles werden“ von Frau Annika ist der Name Programm: In dem Bilderbuch werden anhand von tollen Illustrationen Menschen in typischen Situationen bei der Arbeit abgebildet und damit über 70 vielfältige Berufe für alle vorgestellt. Dabei kommt das Buch ganz ohne Text aus, denn jede Szene stellt einen eigenen Gesprächsanlass dar, um über die einzelnen Berufe in‘s Gespräch zu kommen. Was macht ein Kameramann? Welche Arbeitskleidung braucht eine Imkerin? Das tolle ist, dass das Bilderbuch dabei nicht in die Klischee-Falle tritt. Die Menschen werden möglichst vielfältig abgebildet: Man findet weiblich gelesene Personen (mit und ohne sichtbaren Behinderungen) in typischen „Männer“berufen und umgekehrt. Ein tolles Kinderbuch mit einer wichtigen Botschaft: Alles was du willst, ist möglich!

Bewertung vom 12.02.2023
Dschinns
Aydemir, Fatma

Dschinns


ausgezeichnet

Ich kannte Fatma Aydemir und ihren Debütroman „Ellenbogen“ bisher nicht, aber in meinen Augen hat die Autorin es mit ihrem Roman „Dschinns“ geschafft, eine bewegende und lebendige Familiengeschichte einer Einwandererfamilie zu erzählen. Die Geschichte wird aus sechs unterschiedlichen Perspektiven von Familienmitgliedern der Familie Yılmaz erzählt: Die Buch beginnt mit der Geschichte des Familienvaters Hüseyin, der über dreizig Jahre lang als sogenannter „Gastarbeiter“ hart gearbeitet hat, um für sich und seine Familie zu sorgen. Kurz vor der Rente erfüllt kauft er von seinem hart erarbeiteten Geld eine Eigentumswohnung in Istanbul. Dann stirbt er. Kaum ist die Wohnung eingerichtet, wird die Familie von dem Tod des Familienvaters überrascht: er starb an einem Herzinfarkt. Für die Beerdigung kommt die Familie in Istanbul zusammen. Auf den folgenden Seiten erinnern sie sich gemeinsam und es entsteht ein lebendiger Einblick in die Familiengeschichte einer türkischen Einwandererfamilie in Deutschland! Bitte lesen!

Bewertung vom 08.04.2022
New Moms for Rebel Girls
Mierau, Susanne

New Moms for Rebel Girls


ausgezeichnet

Ich verfolge die Arbeit von Susanne Mierau bereits einige Jahre und war gespannt, auf ihr neues Werk, das eine Brücke zwischen feministischer und bedürfnisorientierter Erziehung schlägt. In ihrem neuen Werk „New Moms For Rebel Girls“ zeigt Mierau auf, wie Mütter ihre Töchter in einer patriarchalen Welt unterstützen und bestärken können. Wie von ihr gewohnt stützt sie sich dabei auf wissenschaftliche Erkenntnisse aus den Bereichen Psychologie und Pädagogik und untermauert diese mit zahlreichen lebensnahen Beispielen aus dem Alltag, die wahrscheinlich jede Frau zum größten Teil wieder erkennen wird. Damit schafft sie eine Reflexionsgrundlage, die uns hilft, patriarchale Denk- und Verhaltensweisen nicht an die nächste Generation weiterzugeben, sondern Töchter gegen das Patriarchat und seine (sexistischen) Folgen zu empowern. Eine große Weiterempfehlung!

Bewertung vom 12.12.2021
Schwarzes Herz
Kuhnke, Jasmina

Schwarzes Herz


ausgezeichnet

Jasmina Kuhnke ist nicht nur auf Twitter eine wichtige Stimme im Kampf gegen Rassismus in Deutschland. Ich war gespannt auf ihren Debütroman und wurde keineswegs enttäuscht. In dem Roman „Schwarzes Herz“ erzählt eine in den 1990er Jahren am Rande des Ruhrgebiets aufwachsende Schwarze Ich-Erzählerin von ihren alltäglichen Erfahrungen mit deutschem Rassismus und Sexismus. Jasmina Kuhnke ist es mit ihrem (autobiografischen?) Roman gelungenen, eindrucksvoll und schmerzhaft zu zeigen, wie sich rassistische und sexistische Erfahrungen in der Kindheit, Jugend und Erwachsenenalter tief in die Seele der Protagonistin verfestigen und ihren weiteren Lebensweg prägen. Damit macht das Buch auf die Folgen von lebenslanger Diskriminierung aufmerksam und ist ein wichtiger Beitrag für die gesamtgesellschaftliche Debatte. Das Buch sollte es auf jeden Fall als Pflichtlektüre in jedes Klassenzimmer schaffen!

Bewertung vom 02.11.2021
Book Rebels

Book Rebels


sehr gut

Es kann nicht genug Geschichten über weibliche „Rebels“ in den Bücherregalen von Kindern und Jugendlichen geben, daher bin ich froh, dass es auch das Buch „Book Rebels“ über Literaturheldinnen auf den deutschen Büchermarkt geschafft hat. In dem Buch werden 75 Porträts von insgesamt 35 verschiedenen Autor*innen über wichtige Mädchen und Frauen wie beispielsweise Matilda aus der Literatur mit wundervollen Illustrationen von Felicitas Horstschäfer ins Rampenlicht gerückt. Das Buch vermittelt nicht nur wichtige Literaturgeschichte, die bisher zu oft unter den Teppich gekehrt wurde, sondern bietet auch allen Leser*innen eine Bandbreite an (weiblichen) Rollenvorbildern mit einzigartigen Geschichten an. Das Buch ist mit seinen kurzen Porträts einladend gestaltet und bietet sich vor allem als Geschenk für junge Leser*innen an.

Bewertung vom 09.10.2021
Der Mauersegler
Schreiber, Jasmin

Der Mauersegler


ausgezeichnet

Nach dem Bestsellerroman „Marianengraben“ ist der zweite Roman von Jasmin Schreiber erschienen. „Der Mauersegler“ erzählt die Geschichte des Arztes Prometheus, der nach dem unerwarteten Tod seines besten Freundes Jakob vor der Polizei, vor seiner Familie und vor sich selbst flüchtet. Er strandet an einem dänischen Strand und wird schließlich von den beiden Frauen Helle und Aslaug aufgenommen. Dort stellt er sich seiner Trauer und seiner Schuld, die ihn - und die Leser*innen - innerlich fast erdrücken. Mit „Mauersegler“ ist es Schreiber erneut gelungen, in ihrer Erzählung die perfekte Gratwanderung zwischen Tod und Humor zu finden und die Leser*innen in die Gefühlslage des Protagonisten hineinzuziehen. Ein sprachgewaltiges Buch, das nicht nur aufgrund des wunderschönen Buchcovers lange in Erinnerung bleibt. Allesinallem eine große Buchempfehlung!

Bewertung vom 09.09.2021
Harlem Shuffle
Whitehead, Colson

Harlem Shuffle


sehr gut

In dem 2021 erschienenen Roman „Harlem Shuffle“ des zweifachen Pulitzer-Preisträgers Colson Whitehead tauchen die Leser*innen in drei Teilen in die 1960er Jahre des berühmtesten Viertels New Yorks ein. Im schillernden Harlem der 1960er Jahre versucht der afroamerikanische Ray Carney ehrgeizig aus prekären Verhältnissen aufzusteigen. Er führt einen Möbelladen, in dem er gebrauchte und neue Ware verkauft. Doch die Einkünfte aus seinem Laden reichen nicht aus, um den Standard für seine Frau und seine Kinder zu erreichen, den vor allem seine wohlsituierten Schwiegereltern von ihm erwarten. Um diesen Standard zu erreichen, verkauft er ab und zu illegal Ware und rutscht immer weiter in die Hehlerei ab. Obwohl er nie kriminell werden wollte, gerät er, spätestens als ihn sein krimineller Cousin Freddie in einen Raubüberfall auf ein Hotel hineinzieht, immer tiefer in die kriminellen Geschäfte der Stadt hinein.

Anhand der Geschichte Ray Carneys und nichtzuletzt durch die Geschichten der vielen Randfiguren wird ein authentischer Einblick in die Gesellschaft Harlems der 1960er Jahre geschaffen. Mit seinem detailreichen Schreibstil schafft es Colson Whitehead die Gesellschaft in ihren damaligen Verhältnissen nachzuzeichnen. Um Colson Whitehead‘s detailreiche Sprache zu folgen, braucht man Geduld und Ausdauer. Am Ende wird man mit einem in Erinnerung bleibenden Roman belohnt!

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