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Lesepixie

Bewertungen

Insgesamt 19 Bewertungen
12
Bewertung vom 28.03.2024
Der blaue Salamander
Ventura, Luca

Der blaue Salamander


sehr gut

Dieser Krimi versetzte mich sofirt nach Capri. Der Leser erlebt Capri aus der Perspektive der Einheimischen, nicht der Touristen. Man taucht mit Rizzi ins typisch italienische Leben auf dieser Insel ein und begleitet ihn im Beruflichen wie im Privaten.
Ein Mordfall ist zu klären. Der Leser hat durch einen "Vorspann" einen kleinen Vorsprung vor dem Ermittlerteam Rizzi und Cirillo, tappt, was den Täter betrifft aber genauso im Dunklen wie sie. Rizzi als echter Einheimischer ist sich aber sicher, dass der von der Krimalpolizei aus Neapel verdächtigte Straßenkehrer Salvatore unschuldig ist, und ermittelt mit Hochdruck weiter, im diesen aus der Haft zu bekommen, was sich nicht sls so einfach erweist. Cirillo ist nicht ganz so überzeugt von Salvatores Unschuld, ermittelt aber trotzdem eifrig mit. Auch über ihr Privatleben erfahren wur dabei einiges. Gegen Ende folgt eine Episode in Neapel, in die mir persönlich etwas zu viel hineingepackt wurde. Zum Schluss können Rizzi und Cirillo den Fall lösen.
Insgesamt ein ein schöner Cozy Crime Krimi mit sympathischen Ermittlern und Urlaubsfeeling. Von dieser Reihe möchte ich mehr lesen.

Bewertung vom 12.02.2024
Murder in the Family
Hunter, Cara

Murder in the Family


sehr gut

Bei diesem Buch fand ich das Format ungewöhnlich. Es ist in Form eines Filmdrehs geschrieben, in dem 6 Experten versuchen, einen Cold Case aufzuklären. Dazwischen erfährt der Leser durch Artikel eines Journalisten und eine Online-Diskussionsgruppe auch über die Aufnahme der einzelnen Folgen durch das Publikum einiges. Zudem kommen Familienmitglieder des Mordopfers auf verschiedene Weise zu Wort.
Im Roman wie im echten Leben, geht es dem Produzenten natürlich um Einschaltquoten, wofür er nicht nur ein neues Format erfindet.
Die einzelnen Experten konzentrieren sich jeweils auf unterschiedliche Punkte und befördern dabei neue Erkenntnisse zutage, die jeweils andere Personen zu Verdächtigen machen. Auch über die Experten kommt so einiges ans Licht. Als Leser kann man dabei schön miträtseln, läuft dabei aber - wie die "Ermittler" - in Sackgassen. Die Auflösung des Falles war für mich etwas unbefriedigend, wenn auch logisch.
Insgesamt wurden es mir etwas zu viele Überraschungen und Wendungen. Als Thriller würde ich das Buch allerdings nicht bezeichnen, da dazu die aktuelle Bedrohung oder psychischer Druck während der Handlung fehlt, worüber ich ganz froh war, da ich Krimis sehr mag aber nicht wirklich ein Fan von Thrillern bin.

Bewertung vom 25.01.2024
Grenzfall - In den Tiefen der Schuld / Jahn und Krammer ermitteln Bd.4
Schneider, Anna

Grenzfall - In den Tiefen der Schuld / Jahn und Krammer ermitteln Bd.4


sehr gut

Bei diesem Buch hat mich schon das Cover angesprochen. Der Umstand, dass es sich um einen Fall zwischen zwei Ländern handelt wird gut dargestellt durch den Titel Grenzfall wobei durch das Z und das A eine lange Linie verläuft, die einer Grenze gleichkommt. Der Untertitel "In den Tiefen der Schuld" verweist auf das Thema diesen Bandes. Das Foto mit dem still da liegenden See, das düster gehalten und bedrohlich ist passt gut zu einem Krimi.
Die handelnden Personen sind hauptsächlich Krammer, ein Kriminalkommissar aus Innsbruck, Alexa und Huber, die von der Kripo in Weilheim kommen. Die Familienbeziehung und vorherige Fälle sind in vorherigen Bänden behandelt, was aber dem Verständnis keinen Abbruch tut.
Der Fall beginnt damit, dass Roza Szabo, die Kollegin von Krammer, verschwunden ist und in ihrer Wohnung eine Leiche mit Tauchermaske und auf ein rosa Kissen gebettet gefunden wird. Ein Aufkleber in der Tauchermaske leitet die Polizisten zum Walchensee. Nun folgt eine spannende Aufklärung und Verbrecherjagd, die für meinen Geschmack allerdings etwas zu viele Verwirrungen und Grausamkeiten enthält. Was mir an diesem Buch besonders gefallen hat, war, dass der Leser einerseits Alexa und Huber begleitet, andererseits Krammer und als Drittes noch in Kursivschrift etwas über das Vorleben und die Umstände des Opfers erfährt. Insgesamt klären sich am Ende alle Zusammenhänge auf, nur zum Toten vom Anfang hatte ich noch Fragen.
Mir hat der Krimi gut gefallen, zumal er in meiner Heimatregion spielt, und ich werde wahrscheinlich weitere Bücher dieser Autorin lesen.

Bewertung vom 19.11.2023
Erbschande
Trost, Dirk

Erbschande


gut

Dies war mein erstes Buch dieses Autors. Anfangs war ich ganz begeistert. Der Schreibstil war flüssig und ansprechend, die Themen klangen interessant, der Schauplatz ist mir bekannt, das Ermittlerteam (Investigativjournalistin und Ex-Kommissar" war sympathisch.

Die Geschichte begann gut, die Handlungen waren schlüssig, der Anfang ließ Großes Erwarten. Doch dann wurde immer mehr in diese Geschichte gepackt - das wäre besser in einem weiteren Krimi aufgehoben gewesen. Die Geschichte wirkte zunehmend konstruierter, es häuften sich unglaubwürdige Momente, der Erzählfluss wurde wirrer. Die Auflösung barg dann keine wirklichen Überraschungen mehr. Sehr schade!

Anfangs war ich mir sicher, dass ich mehr von diesem Autor lesen will, jetzt würde ich ein Buch zwar lesen, wenn ich es geschenkt bekäme, selber kaufen würde ich mir aber keines.

Bewertung vom 03.09.2023
Nach der Zeit
Johannsen, Anna

Nach der Zeit


ausgezeichnet

Dies war mein erster Krimi dieser Autorin. Er hat mir von Anfang bis Ende gut gefallen. Schon das Cover fand ich sehr ansprechend mit der schönen Heidelandschaft im Nebel, bei der einzig die Heide farblich dargestellt ist. Die Sprache ist angenehm und gut zu lesen. Die Kapitel haben eine perfekte Länge, um an jeder beliebigen Stelle pausieren zu können, was ich wegen der Spannung aber gar nicht wollte. Die Kommissare Hanna und Jan sind sehr sympathisch und arbeiten hervorragend und vertrauensvoll zusammen. Das Privatleben wird nicht allzusehr ausgewälzt sondern in passendem Maße eingeflochten. Die Umgebung wird so schön beschrieben, dass man dort gerne einmal seinen Urlaub verbringen möchte. Und nun zum Fall: Von Anfang an spannend, die Ermittlungen führen zu verschiedenen Spuren, denen nachgegangen wird, dabei gibt es mehrere Verdächtige bis der Fall schlüssig gelöst wird. Die Spannung wird zusätzlich dadurch erhöht, dass der Leiter der Soko und der Staatsanwalt dem Ansatz unseres Ermittlungsteams partout nicht folgen wollen. Dabei wundert mich allerdings, warum man einen Profiler anfordert, wenn man dann nichts auf seine Erkenntnisse gibt.

Von dieser Autorin möchte ich unbedingt mehr lesen.

Bewertung vom 30.08.2023
Wenn du erzählst, erblüht die Wüste (MP3-Download)
Schami, Rafik

Wenn du erzählst, erblüht die Wüste (MP3-Download)


ausgezeichnet

Wie von Rafik Schami nicht anders zu erwarten, erleben wir auch in diesem Buch einmalige Erzählkunst.

Der Sprecher trägt uns mit kleinen Anfangsschwierigkeiten wunderbar durch die Geschichte(n).

Laut Rafik Schami handelt es sich hierbei um die Nacherzählung eines der 6 Bücher, die ihm von der Bibliothek seines Vaters blieben. Und schon dieses betichtet die Geschichte nur aus zweiter Hand und wurde zudem zwischendurch von einem Kopisten neu geschrieben.

Nun aber zur eigentlichen Geschichte:

Eine Prinzessin verliebt sich in einen armen Fischer. Dann erkrankt sie ernsthaft und kein Arzt kann ihr helfen. Ein Kaffeehausgeschichtenerzähler organisiert daraufhin Erzählabende zu unterschiedlichen Themen, in denen die Bewohner der Stadt Geschichten erzählen. Wir erfahren dabei einiges über die Stadt und ihre Bewohner samt deren Berufen, vor allem dürfen wir aber an wunderbarer orientalischer Erzählkunst teilhaben.

Ob diese die Prinzessin heilen kann? Ob sie ihren Fischer am Ende heiratet? Sie ahnen die Antwort? Hören Sie selbst!

Bewertung vom 28.08.2023
Schwarzvogel / Fredrika Storm Bd.1
Skybäck, Frida

Schwarzvogel / Fredrika Storm Bd.1


sehr gut

Das Cover entführt einen schon vor dem Lesen an den See im Wald in Schweden. Beim Lesen trifft man dort im Winter ein.
Die Autorin schreibt sehr atmosphärisch, man fühlt sich direkt an die Handlungsorte versetzt und kann sich daher alles sehr gut vorstellen.
Fredrika Storm finde ich anstrengend. Sie prescht immer gleich los und walzt wie ein Bulldozer über andere und ihre Gefühle. Gerade, wenn es um die Gefühle ihrer Familie geht, finde ich das teilweise sehr erschreckend, so als ob sie sich gar nicht in andere hineinversetzen könnte und selber gefühlskalt wäre. Natürlich darf sie als ermittelnde Polizistin ihre Familie nicht von den Verdächtigen ausschließen, aber sie muss sie auch nicht permanent mit wilden Verdächtigungen konfrontieren. Von einer echten Polizistin hätte ich mir hier die Abgabe des Falls gewünscht, für den Roman, geht das natürlich nicht.
Insgesamt gab es mir zu viele schwierige Punkte im mehr oder weniger privaten Umfeld der Ermittler, zu viele Verdächtige mit den unterschiedlichsten Theorien zu ihnen, zu viele Verwicklungen, auch wenn in dem wirren Puzzle am Ende nahezu jedes Puzzleteilchen an seinem Platz zu liegen kam und schlüssig war.
Dieser Krimi ist Fans von nordischen Krimis zu empfehlen, die sich an einer Unzahl von Verdachtsmomenten und Verwicklungen erfreuen können.

Bewertung vom 25.07.2023
Der tote Austernzüchter (MP3-Download)
de Bonneville, Agnès

Der tote Austernzüchter (MP3-Download)


ausgezeichnet

Meine Rezension bezieht sich auf das e-book, da die Leseart der Sprecherin mir nicht gefällt:

Das Buch lässt sich wunderbar lesen. Es ist leicht und flüssig geschrieben. Die französischen Begriffe tragen zur Authenzität bei.

Die Personen und Ortschaften sind so detailreich beschrieben, dass man sich wirklich fühlt, als wäre man selber dort. Einfach herrlich! Zudem möchte man mit vielen der überaus sympatischen Charaktere gerne selber befreundet sein.

Die Geschichte ist spannend, ein Kapitel, das aus der Sicht des Mörders geschrieben ist, erhöht die Spannung, obwohl man nun einen Informationsvorsprung vor Babette hat. Aber selbst mit diesem Informationsvorsprung tappt der Leser noch im Dunkeln. Das bleibt auch noch lange so, der Verdacht wird mal auf diesen, dann wieder auf jenen gelenkt, bis Babette den Fall mit ihrer Gewitztheit endlich lösen kann, während die Polizei noch im Dunkeln tappt. Auch der Mörder meldet sich später noch einmal selber zu Wort.

Sehr angenehm finde ich auch die richtige Prise Humor, die in dem Buch steckt - keine gewollt "witzigen" Passagen, sondern wirklich Amüsantes.

Mit all den französischen Namen macht es auch direkt Spaß, das Buch laut zu lesen.

Zum Schluss folgen noch die lecker klingenden Rezepte der im Buch genannten Gerichte 😋 Ein zusätzliches Zuckerl 😊

Ich werde nach der Lektüre dieses wunderbaren Krimis bestimmt auch die weiteren Bände lesen, in denen Babette Fleurentin ermittelt. Man gewinnt sie und die Bewohner des Dorfes einfach lieb.

Bewertung vom 05.04.2023
Das Bücherschiff des Monsieur Perdu
George, Nina

Das Bücherschiff des Monsieur Perdu


ausgezeichnet

Das Cover entführt einen auf die Seine in Paris. Sehr schön finde ich, dass das Schiff mit den Büchern genauso golden leuchtet wie die Lampen auf der Brücke.
Dabei bemerkte ich auch die interessante Tatsache, dass die Autorin die Bücher, die sonst eher am Quai bei den Bouquinistes zu finden sind, auf die Seine verlegt hat. Dieses Cover machte mir also sofort Lust darauf, das Buch zu lesen.
Das Lesen und Bücher sowie die Provence in einem Buch, eine verführerische Mischung. Sehr schön umgesetzt ist das Thema auch dadurch, dass Jean Perdu fortwährend an seiner "große[n] Enczyklopädie der kleinen Gefühle" schreibt und man als Leser durch das ganze Buch hindurch Tipps für weiteren Lesestoff erhält.
Das Buch begeistert mich zudem mit dem typischen "Je ne sais quoi", das französischen Büchern oft innewohnt, obwohl die Autorin gar keine Französin ist. Dadurch kann ich über einige Grammatik- und Tippfehler auch gut hinwegsehen, obwohl ich sonst allergisch darauf reagiere.
Die handelnden Personen sind mir durch die Bank sympathisch. Mit diesen würde ich auch gerne einen Teil meines Lebens verbringen.
Etwas gewundert hat mich, dass phasenweise nur die weibliche Form für Menschen und Berufe benutzt wird. Auch dass sich zwei Männer in Paris mit den "Bises" begrüßen, ist eher nicht üblich, auch wenn es hier für den Kontext hilfreich ist.
Ganz gegen Ende zieht sich das Buch für meinen Geschmack ein wenig und das letzte Kapitel gefällt mir nicht ganz so gut.
Insgesamt habe ich das Buch aber sehr genossen und werde es nicht - wie ich es sonst oft tue - reisen lassen. Ich werde noch öfter hineinlesen, um einige der dort genannten Bücher zu lesen oder über Lebensphilosophien weiter nachzudenken. Auch "Das Lavendelzimmer" werde ich mir nun besorgen, da es darin ebenfalls um Jean Perdu und sein Bücherschiff geht.

Bewertung vom 18.03.2023
Mary & Claire
Orths, Markus

Mary & Claire


sehr gut

"Frankenstein" ist jedem ein Begriff, selbst jenen, die ihn nie gelesen haben. Aber über die Autorin und ihr Umfeld weiß man meist wenig. Dieser Roman macht den Leser auf eindrucksvolle Weise mit dem Leben Mary Shelleys, ihrer Stiefschwester Claire Clairmont sowie der Dichter Percy Shelley und Lord Byron vertraut. Man begleitet ihren Weg zum Schreiben und den Schaffensprozess von "Frankenstein". Das Buch regt darüber hinaus dazu an, ihre Werke zumindest teilweise zu lesen und auch noch weiter zu ihnen nachzuforschen. Auch über die Schriften von Marys Eltern erfährt man etwas und davon, in welchem Geiste sie erzogen wurde.

Die Sprache des Romans war mir leider etwas zu eigenwillig mit zahlreichen ungewohnten Kollokationen, einigen Grammatikfehlern und Passagen, die sprachlich nicht ganz zu der beschriebenen Zeit passten.

Dennoch war es aufgrund der spannenden Thematik, der Konstellation der Protagonisten und deren Charakteren mit ihren unkonventionellen teils auch unsympathischen Verhaltensweisen ein sehr interessanter Roman.

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