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leseratte
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Nittendorf

Bewertungen

Insgesamt 280 Bewertungen
Bewertung vom 17.11.2022
Zehn Jahre du und ich
Hughes, Pernille

Zehn Jahre du und ich


gut

"Enemies to Lovers"-Geschichte mit ungewöhnlichem Aufhänger
Mit ihrem Roman "Zehn Jahre du und ich" setzt Autorin Pernille Hughes eine "Enemies to Lovers"-Geschichte in einen außergewöhnlichen Kontext: quasi aus dem Grab heraus jagt die jung verstorbene Ally ihren Verlobten Charlie und ihre beste Freundin Becca durch eine Bucket-Liste von Allys größten Wünschen, die sie selbst nicht mehr erleben durfte. Pikanter Weise pflegen Becca und Charlie eine eindeutige Haßbeziehung, die sie nur Ally zuliebe unterdrückt hatten.

Das Buch beginnt mit der Beerdigung und wird dann in Zeitsprüngen von jeweils circa einem Jahr weitererzählt, wobei man immer wieder grob erfährt, was den beiden Protagonisten im Laufe des vergangenen Jahres widerfahren ist.

Die Idee fand ich in der Kombination "Enemies to Lovers" mit der Bucketlist recht gelungen. Auch das Thema Umgang mit Trauer und Trauerbewältigung ist gut dargestellt: während Becca ihrer besten Freundin nachtrauert und immer wieder in ihrem Alltag mit Erinnerungen konfrontiert ist, flieht ihr Verlobter Charlei vor allen Erinnerungen ans andere Ende der Welt, um zu erkennen, dass man seinen Erinnerungen doch nicht davon laufen kann.
So weit so gut - dem Thema und der Situation angemessen ist es sicher auch richtig, dass Becca und Charlie nicht innerhalb kürzester Zeit ihr Herz füreinander entdecken und übereinander herfallen, dass dies schließlich zehn Jahre dauert, war für mich persönlich dann aber doch etwas zu lang.

Und während ich mich in Protagonistin Becca - auch wenn sie ein durchaus anstrengender Charakter war - noch ganz gut hineinversetzen konnte, blieb Charlie für mich weitgehend unbekannt. Man erfährt nicht allzu viel über ihn.
Insofern hätte die Geschichte in meinen Augen mehr Potenzial gehabt...

Bewertung vom 16.11.2022
Ingeborg Bachmann und Max Frisch - Die Poesie der Liebe / Berühmte Paare - große Geschichten Bd.3
Storks, Bettina

Ingeborg Bachmann und Max Frisch - Die Poesie der Liebe / Berühmte Paare - große Geschichten Bd.3


sehr gut

Sehr interessante Romanbiographie
"Ingeborg Bachmann und Max Frisch – Die Poesie der Liebe" von Bettina Storks ist der dritte Band der Reihe "Berühmte Paare – große Geschichten" aus dem Aufbauverlag, in dem verschiedene Autoren die Liebesgeschichten bekannter Paare erzählen.
Der vorliegende Band ist eine sehr gelungene Romanbiographie über das Schriftstellerpaar, das sich 1958 in Paris begegnet. Beide sind frisch getrennt und lassen sich dennoch aufeinander ein. Doch ebenso sehr wie die beiden sich als Charaktere unterscheiden, so nehmen sie auch ihre Liebe sehr unterschiedlich wahr.
Autorin Bettina Storks hat für diesen Roman sehr genau recherchiert und hält sich eng an die tatsächlichen Geschehnisse, die Geschichte ist dennoch keine Biografie im engeren Sinne, auch wenn sie sehr gute Einblicke in die Gefühle und Charaktere der beiden Protagonisten bietet.
Max Frisch ist impulsiv und spontan, auf der anderen Seite sehr geprägt von Eifersucht während Ingeborg Bachmann wesentlich zurückhaltender ist und Angst vor Abhängigkeiten jedweder Art hat. Ein interessanter Einblick in diese zwei bekannten Schriftstellergrößen...

Bewertung vom 05.11.2022
Drei Tage im August
Stern, Anne

Drei Tage im August


ausgezeichnet

Zeitreise nach Berlin
"Drei Tage im August" ist ein Roman der Autorin Anne Stern, mit dem sie den Leser in den August 1936 nach Berlin mitnimmt.
Wir erleben 3 Tage im August aus ganz unterschiedlichen Erzählperspektiven. Das Buch bewegt sich - von der Rahmenhandlung abgesehen - zeitlich nur in den drei Sommertagen und räumlich ebenfalls begrenzt auf Berlin und genauer die Straße Unter den Linden rund um die Chocolaterie Sawade, dennnoch bleibt es abwechslungsreich, da wir Geschichten von verschiedenen Personen kennenlernen: die junge Elfie, die mit ihrer Schwermut zu kämpfen hat und in ihrer Arbeit in der Chocolaterie Sawade aufgeht, der jüdische Buchhändler, der enteignet werden soll, oder das kleinen Blumenmädchen, dass auf der Straße von Polizisten angegangen wird, die alte Madame Conte, eine Kundin der Chocolaterie, die Elfie ihre Liebesgeschichte erzählt.
Die Stadt ist schon gezeichnet von den Auswirkungen des Nationalsozialismus, die jedoch von den positiven Eindrücken kurz vor Beginn der Olympischen Spiele überlagert werden. Es strömen Scharen von Besuchern aus allen Herren Länder anlässlich der Olympiade noch einmal nach Berlin.
Zugleich ist die Chocolaterie Sawade der Mittelpunkt der Geschichte und die Suche nach einer tgeheimnisvollen Praline, die es früher einmal gegeben haben soll.
So sehr mir die Idee gefallen hat, irgendwie waren mir dann doch die verschiedenen Perspektiven und Charaktere zu viel, so dass ich mich nicht in die einzelnen Charaktere und Schicksale hineinfinden konnte, obwohl die meisten nett und sympathisch geschildert waren. Es war gefühlt wie bei der Wochenschau, wenn einzelne Bilder schlaglichtartig an einem vorbeiflimmern....
Schade.
Wirklich beeindruckt hat mich das wunderschöne Cover!

Bewertung vom 28.10.2022
Die Freundinnen vom Strandbad - Wogen der Freiheit / Die Müggelsee-Saga Bd.2
Heiland, Julie

Die Freundinnen vom Strandbad - Wogen der Freiheit / Die Müggelsee-Saga Bd.2


sehr gut

Gelungene Fortsetzung
"Die Freundinnen vom Strandbad - Wogen der Freiheit" ist der zweite Teil der Müggelsee-Saga, geschrieben von der Autorin Julie Heiland.
Die Geschichte um die drei Freundinnen Martha, Betty und Clara geht weiter. Julie Heiland nimmt uns mit nach Ost-Berlin im August 1961.
Nachdem Clara nach West-Berlin geflohen ist, um sich dort ein neues Leben aufzubauen, bleiben Martha und Betty in Ostberlin zurück und müssen sich mit dem DDR-Regime arrangieren.
Der Roman ist wieder abwechselnd aus den Perspektiven der drei jungen Frauen geschrieben und beschreibt deren unterschiedliche Lebensgeschichten:
Clara ist die Flucht über den Teltowkanal nach Westberlin gelungen, was die beiden zurückgebliebenen Freundinnen aber erst später erfahren.
Betty ist mit dem linientreuen Regisseur Kurt verheiratet und hofft weiterhin auf einen Durchbruch als Schauspielerin, während ihr untreuer Ehemann sie lieber hinter dem Herd sieht.
Martha schreibt für eine progressive Zeitschrift und spielt mit dem Gedanken, sich den Oppositionellen anzuschließen.
Jede für sich gerät in den Strudel der politischen Entwicklungen der Zeit.
Eine spannende Geschichte über eine Frauenfreundschaft und ein gelungenes Bild der damaligen Zeitgeschichte...

Bewertung vom 28.10.2022
Fast bis zum Nordkap
Pinnow, Judith

Fast bis zum Nordkap


sehr gut

Tolle Kulisse, herzerwärmende Liebesgeschichte!
"Fast bis zum Nordkap" ist ein Liebesroman der Autorin Judith Pinnow.
Das bezaubernde Cover hatte mich sofort angesprochen und mich ebenso wie der Klappentext neugierig gemacht auf die Geschichte von Bea und Per.
Nach "Dein Herz in tausend Worten" und "Rendezvous in zehn Jahren" ist dies der dritte Liebesroman der Autorin, den ich lese. Und auch hier hat sie wieder meine Erwartungen voll erfüllt:•ihr ist eine herzerwärmdende Geschichte gelungen, die vor einer tollen Kulisse spielt - wer noch keine Urlaub in Schweden geplant hatte, wird dies nach Lektüre des Buches ernsthaft in Erwägung ziehen...
Bea und Per sind sympathische und authentische Protagonisten, auch PersTöchter Ebba und Olivia sind als Charaktere gut beschrieben. Die Geschichte liest sich locker und flüssig. Ein Wohfühlroman, der schöne Lesestunden beschert!

Bewertung vom 25.10.2022
Susanna
Capus, Alex

Susanna


gut

Interessantes Frauenportrait
Mit seinem Roman "Susanna" erstellt Autor Alex Capus ein interessantes Frauenportrait über die Schweizer Künstlerin Susanna Faesch.
Wir begleiten die junge Susanne, die als KInd mit ihrer Mutter nach Amerika emigriert und dort vom Stiefvater künstlerisch gefördert wird. Mit derselben Leichtigkeit, mit der die Mutter den Vater verlässt, um dessen ehemaligen Kriegsgefährten nach Amerika zu folgen, lässt sich die verheiratete Susanna auf einen schottischen Mitstudenten der Kunstakademie ein und wird schwanger und verlässt ebenfalls ihren Mann. Auf Wunsch ihres Sohnes lässt sie ihr Leben New York hinter sich, um den Dakotoahäuptling Sitting Bull in seinem Reservat zu treffen.
Alex Capus beschreibt eine starke und unabhängige Frau, sicher kein typisches Exemplar ihrer Zeit - dennoch habe ich Susannas Leben eher distanziert verfolgt...

Bewertung vom 25.10.2022
Freundin bleibst du immer
Obaro, Tomi

Freundin bleibst du immer


gut

Hatte etwas anderes erwartet
"Freundin bleibst du immer" ist der Debütroman der Autorin Tomi Obaro.
Cover und Klappentext haben mich eine wunderbare Geschichte über drei Freundinnen, Funmi, Enitan und Zainab, einen Einblick in das Leben in Nigeria und die Rolle der Frauen dort erwarten lassen.
Aber leider werden die drei Protagonistinnen relativ distanziert skizziert. Das Geschen spielt im Wesentlichen auf zwei Zeitebenen: der Studienzeit der drei Frauen und der Gegenwart, in der sich zur Hochzeit von Funmis Tochter Destiny die Wege der drei eher zufällig und punktuell wieder kreuzen. In den Beschreibungen lässt sich erkennen, dass die drei davor von gelegentlichen Kontakten abgesehen, jeweils in ihren eigenen Welten ohne Verständnis für die jeweils anderen lebten. Das erste Kapitel mit der Beschreibung der Abschlussfeier der dreien hat mir gut gefallen, dann wird der Leser jedoch in die Gegenwart und die völlig unterschiedlichen Lebenssitutationen der drei hineinkataplulitert.
Auch andere durchaus ernste Themen werden relativ knapp und emotionslos behandelt, nicht zuletzt der wirklich tiefgehende Konflikt zwischen Funmi und ihrer Tochter Destiny, der auf deren Hochzeitsfeier unter Moderation ihrer Patentante Zainab eskaliert, dann aber merkwürdig distanziert gelöst wird.
Insofern leider nicht das, was ich mir erwartet hatte...

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.10.2022
Das Glück auf der letzten Seite
Bonidan, Cathy

Das Glück auf der letzten Seite


gut

Hatte mir mehr erwartet...
" Das Glück auf der letzten Seite" ist ein Roman von Cathy Bonidan, der in ungewöhnlicher Form daher kommt: die Geschichte wird ausschließlich in Brief- und einzelnen Emailwechseln zwischen verschiedenen Personen erzählt.
Aber während mich in Daniel Glattauers "Gut gegen Nordwind" die Emailwechsel durchgehend fasziniert und in der Geschichte mitgenommen haben haben, verlor ich beim vorliegenden Roman zunehmend den Schwung.
Vielleicht lag es an der Vielzahl der Personen, die auftauchten, ihr Lebensschicksal zu Papier brachten, um dann wieder zu verschwinden oder auch an dem etwas anstrengenden Schreibstil. Während ich den etwas gestelzten antiquierten Ton in den ersten Briefen von Anne-Lise und Sylvestre noch witzig fand, ermüdete er mich im Laufe des Buches immer mehr, zumal alle Briefschreiber diesen etwas umständlichen Tonfall pflegten.
Schade, das ansprechende Cover und der Klappentext hatten mich etwas anderes erwarten lassen...

Bewertung vom 21.10.2022
Die versteckte Apotheke (eBook, ePUB)
Penner, Sarah

Die versteckte Apotheke (eBook, ePUB)


gut

Gelungenes Debüt
"Die versteckte Apotheke" ist ein historischer Roman von Sarah Penner. In ihrem Debütroman erzählt die Autorin eine faszinierende Geschichte, in der die Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart allmählich zu verschwimmen scheinen.
Durch einen zufälligen ungewöhnlichen Fund stößt die Historikerin Caroline auf eine Reihe von ungelösten Morden an Apothekern, die London vor zweihundert Jahren erschütterte.
Die Autorin nimmt die Leser mit auf eine Reise in die Vergangenheit, in der die Apothekerin Nella den Frauen, die sich von den betrügerischen, unterdrückerischen oder schlechten Männern in ihrem Leben befreien wollen, mit ihrer versteckten Apotheke hilft. Der Auftrag der jungen Eliza, die eines Morgens im Namen ihrer Herrin die versteckte Apotheke aufsucht, gefährdet Nella und ihre ganze Existenz. Der Schreibstil ist flüssig und mitreißend.
Die Geschichte von Caroline, Nella und Eliza, die drei Frauenschicksale in der Gegenwart und Vergangenheit miteinander verflicht, hat mir sehr gut gefallen.

Bewertung vom 21.10.2022
Some Mistakes Were Made (eBook, ePUB)
Dwyer, Kristin

Some Mistakes Were Made (eBook, ePUB)


weniger gut

Konnte mich leider nicht überzeugen...
„Some mistakes were made“ ist ein New Adult Roman aus der Feder der Autorin Kristin Dwyer. Cover, Klapptext und Leseprobe sprachen mich an - leider hat die gesamte Geschichte mich im Folgenden nicht überzeugt.
Die Protagonisten Ellis und Easton waren zunächste von Kindesbeinen an beste Freunde. Aus dieser Sandkastenfreundschaft entwickelt sich nach langem Hin und Her mehr und dann kommt das Aus...
Die Geschichte wird auf mehreren Zeitebnenen erzählt. Sie wechselt immer wieder zwischen Rückblicken in die Vergangenheit und der Gegenwart.
Von Anfang an ist das Hauptthema, dass aufgrund irgendeines Vorfalls Ellis nach Kalifornien wegziehen musste, um von Easton getrennt zu werden.
Der Leser fragt sich natürlich, was so Dramatisches passiert sein kann, dass ein so junges Mädchen wie Ellis im Abschlussjahr plötzlich Wohnort und Schule wechseln muss, zu einer Tante ziehen muss, die sie zuvor überhaupt nicht kannte, während sie zuvor jahrelang quasi wie ein Familienmitglied in Eastons Familie gelebt hatte.
Ich habe das ganze Buch hindurch darauf gewartet, dass eine schlüssige Erklärung folgt, aber die Auflösung, die ganz am Schluss erfolgte, war in meinen Augen lächerlich und war nicht stimmig zum Verhalten, das alle anderen Personen zuvor gezeigt hatten.
Ebnenso kindisch war Ellis Verhalten, die Brücken hinter sich abzubrechen und jeglichen Kontakt zu Easton und seiner Familie abzubrechen - das passte irgendwie überhaupt nicht. Ebnensowenig wie mich das Verhalten von Eastons Eltern, insbesondere seiner Mutter überzeugt hat.
Ellis und Easton kreisen letztlich immer um sich selbst. Sie waren mir beide nicht wirklich sympathisch. Mit Ellis hatte ich noch Mitleid, da sie ja von ihren Eltern völlig im Stich gelassen wurde und eigentlich ohne die Hilfe von Eastons Eltern total vewahrlost wäre. Im Prinzip war das Ganze aber ein klarer Fall fürs Jugendamt, da nützt alles nachbarschaftliche Kümmern nichts.
Das ganze Buch handelt von toxischen Beziehungen: Ellis und Easton, Ellis´ Eltern, Eastons Mutter und Ellis` Vater...
Da hatte ich mir aufgrund des Klappentextes etwas anderes erwartet...