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Benutzername: 
Iloveny
Wohnort: 
Baden-Württemberg

Bewertungen

Insgesamt 8 Bewertungen
Bewertung vom 04.10.2023
Taubenschlag / Teit und Lehmann ermitteln Bd.2
Jürgensen, Dennis

Taubenschlag / Teit und Lehmann ermitteln Bd.2


ausgezeichnet

Der zweite Band um das sympathische Ermittlerduo Lykke Teit und Rudi Lehmann. Nachdem mir der erste Band gut gefallen hat, war ich gespannt, ob mich auch Teil 2 überzeugen kann. Und eins gleich vorweg, er hat es geschafft.

Mehrere Personen, die scheinbar keine Verbindung zueinander haben, werden im Norden Deutschlands ermordet aufgefunden. Alle mit einem seltsamen gemeinsamen Detail, auf das sich die Ermittler zunächst keinen Reim machen können. Parallel dazu werden in einem Berliner Bunker drei Leichen entdeckt, die dort schon länger liegen. Rudi und Lykke werden gemeinsam für CEPOL, eine neue Organisation der europäischen Zusammenarbeit der Polizeischulen, mit den Fällen in Norddeutschland betraut. Während die beiden die Vergangenheit der Toten durchleuchten, kommen sie der Wahrheit immer näher. Dabei gerät Lyyke in große Gefahr. Auch Rudi muss sich im Rahmen der Ermittlungen unerwartet seiner eigenen Vergangenheit stellen.

Das Ermittlerduo besteht aus Rudi, dem väterlichen deutschen Freund und Kommissar sowie Lykke, einer dänischen jungen Kommissarin, die ihre Tochter verloren hat. Ein Trauma, welches sie bis heute verfolgt und an dem ihre Ehe zerbrach. Rudi und Lykke sind ein ungleiches Gespann, das aber gerade deswegen so gut harmoniert. Jeder lässt dem anderen seinen Raum und gemeinsam sind sie ein super Team.

Mir persönlich hat Band 2 gut gefallen, auch weil es mit der ostdeutschen Vergangenheit um einen Teil deutscher Geschichte geht. Viele der damaligen Geschehnisse sind für uns, die sie nicht erlebt haben, kaum zu glauben. Umso wichtiger finde ich es sich damit auseinanderzusetzen. Auch wenn sicher nicht alles Tatsachen entspricht, spiegelt sich viel wahres in diesem Krimi wieder.

Das Buch kann auch unabhängig vom Band 1 gelesen werden. Von mir in jedem Fall eine klare Leseempfehlung. Der Schreibstil ist flüssig und ich hatte das Buch an einem Tag durch.

Bewertung vom 26.02.2023
Der Riffgeist
Hahn, R. P.

Der Riffgeist


weniger gut

Ich hatte mich auf den „Riffgeist“ gefreut, da mich die Leseprobe angesprochen hat. Der Schreibstil ist flüssig und ich kam schnell in die Geschichte. Da sind zum einem Jens, der Kommissar, und seine Frau Susanne. Beide haben gerade ihr Kind verloren. Susanne wendet sich dem Alkohol und Jens seiner Arbeit zu. Probleme sind damit vorprogrammiert. Dann kommt es zu einem mysteriösen Mordfall an einer jungen Frau, aber immer wenn eine neue Spur auftaucht, verläuft sie im Sande. Gleichzeitig taucht ein kleines Mädchen im Mukraner Hafen auf. Sie scheint ein Flüchtling und auf einem der Schiffe angekommen zu sein. Mike, ein ehemaliger Polizist, der inzwischen am Hafen arbeitet, findet sie. Was sich daraus entspinnt, ist eine ganz andere Geschichte, als ich erwartet hätte. Insgesamt ist sie mir aber einfach zu weit hergeholt. Mir ist zudem unklar, was der Mordfall an der jungen Frau mit alledem zu tun hat. Auch die weiteren Personen schienen für mich überzogen bzw. unrealistisch (z.B. ein Mann, der Jahre in einer Psychiatrie verbracht hat, Drogen nimmt und sich eine Yacht gebaut hat, die aber auf keinem Radar zu erkennen ist oder ein todkranker, reicher Schauspieler, der vor seinem Tod noch etwas „richtig machen will“). Ich möchte nicht zu viel verraten, aber unter einem Rügen Krimi und dem Klappentext habe ich mir etwas ganz anderes vorgestellt. Ich denke hier ist ein Krimi entstanden, der entweder überzeugt oder nicht. Etwas dazwischen gibt es nicht. Ich empfehle, dass sich jeder seine eigene Meinung bildet.

Bewertung vom 23.01.2023
Totes Moor / Janosch Janssen ermittelt Bd.1
Engels, Lars

Totes Moor / Janosch Janssen ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Janosch Janssen kommt zurück nach Grimmbach. Den Ort, an dem er aufgewachsen ist und den Ort, den er vor zehn Jahren nicht schnell genug verlassen konnte. Wir erfahren schon am Anfang vieles aus der Vergangenheit - wie zum Beispiel den Unfall und den Tod seines Vaters. Seiner Mutter geht es zunehmend schlechter und er will sich mehr um sie kümmern. Deshalb hat er sich als Kommissar versetzen lassen. Er und sein Kollege Tarek sind ein gutes Team. Aktuell bearbeiten sie einen Fall, bei dem sie nicht so recht weiterkommen, weil das Opfer schweigt.

Parallel dazu wird im Moor eine Leiche entdeckt. Es sieht so aus, als ob jemand wollte, dass die Leiche entdeckt wird. Der Mörder oder ein Mitwisser? Vor zehn Jahren verschwand Matilda, ein junges Mädchen, spurlos nach einem Autounfall. Janosch war heimlich in sie verliebt. Die Tote aus dem Moor wird bald als Matilda identifiziert. Der Unfallgegner war damals sein Vater, der schnell ins Kreuzfeuer der Ermittlungen geriet und dann, weil er dem Druck und den Anfeindungen nicht mehr stand hielt, Selbstmord begangen hat. Viele aus dem Ort halten ihn bis heute für den Täter. Jetzt ergibt sich für Janosch endlich die Chance, den wahren Mörder zu finden, denn er glaubt an die Unschuld seines Vaters.

Die damalige Kommissarin ist heute Janosch Chefin. Ihr geht der Fall sehr nahe, auch wenn sie das nie zugeben würde. Sie befindet sich permanent im Zwiespalt, ob Janosch an den Ermittlungen teilnehmen soll oder nicht. Stück für Stück kommt dabei die Wahrheit ans Licht. Eine Wahrheit mit der ich nicht gerechnet hatte, aber die sich irgendwann vor mir wie ein Puzzle zusammen gesetzt hat. Und genau das macht diesen Krimi so gut. Vieles liegt von Anfang an auf der Hand aber erst zum Schluss wird einem dies bewusst und man sieht die Zusammenhänge. Natürlich hätte an der ein oder anderen Stelle etwas weniger dick aufgetragen werden können, aber das tut der Geschichte keinen Abbruch. Ich hoffe dies war der Auftakt zu einer Serie mit Janosch Janssen und freue mich schon auf den zweiten Teil.

Bewertung vom 29.05.2022
In fünf Jahren
Serle, Rebecca

In fünf Jahren


sehr gut

Dannie ist erfolgreich, hat ihren Traummann gefunden und weiß ganz genau wie ihre Zukunft aussehen soll und muss. Alternativen oder Abweichungen gibt es nicht. Und es kommt, wie sie es sich ausgemalt hat - ihr Freund macht ihr einen Antrag und sie sagt „ja“. Als sie in dieser Nacht schlafen geht, hat sie einen abgefahrenen Traum, der ihr aber nahezu real erscheint. Die Hauptrolle in diesem Traum hat sie und es ist exakt der gleiche Tag nur 5 Jahre später……Was erwartet sie? Ist alles so, wie sich es sich vorgestellt hat? Der Traum hat Auswirkungen auf Dannies Leben, kleine wie große und es entwickelt sich daraus eine Geschichte, die zu Beginn sicher keiner erwartet hat.

Ich habe das Buch an einem Abend gelesen. Die Figuren sind gut und bildhaft beschrieben. Außerdem liebe ich New York und hab mich förmlich durch die Straßen schlendern sehen. Die Geschichte berührt, hat mich aber eher nachdenklich wie traurig zurückgelassen. Es hat mir bestätigt, dass vieles in unserem Leben nach dem wir streben unwichtig ist. Was zählt sind Dinge, die man nicht kaufen kann, z.B. Freundschaft, Liebe, Vertrauen und Mut. Und das ein vermeintlich perfektes Leben gar nicht erstrebenswert ist, weil das Leben eigene Wege geht.

Definitiv handelt es sich um eine Geschichte, die ich so nicht erwartet hatte. Wenn sie auf eine schöne Liebesgeschichte hoffen, dann werden sie vielleicht am Ende enttäuscht sein.

Bewertung vom 27.02.2022
Das verschlossene Zimmer
Givney, Rachel

Das verschlossene Zimmer


ausgezeichnet

Marie, eine junge hübsche Frau, lebt gemeinsam mit ihrem Vater Dominik in Krakau. Es ist 1939 und der Krieg kommt jeden Tag näher. Maries Vater ist ein renommierter Arzt und ihr großes Vorbild. Daher brennt der Wunsch in ihr ebenfalls Medizin zu studieren. Für eine Frau zu dieser Zeit nahezu unmöglich, aber Marie ist hartnäckig. Es gibt aber auch eine große offene Frage in Maries Leben, die sie nicht zur Ruhe kommen lässt. Es ist die Frage nach ihrer Mutter. Ihr Vater behauptet, sie habe die Familie vor langer Zeit verlassen und bricht jedes Gespräch dazu ab. Aber Marie kann das nicht glauben und stellt heimlich Nachforschungen an. Was wird sie finden?

Das Cover des Buches hat mir von Anfang gefallen, weil es so passend wirkt. Marie ist gut dargestellt, wenn auch manchmal etwas zu gutgläubig. Sie ist jung und hat Ideale. Am Besten gefällt mir aber Dominik, ihr Vater, da seine Geschichte so vielschichtig ist.

Das die Geschichte in den beginnenden Krieg eingewoben wird, macht sie zusätzlich interessant. Vor allem weil man den Krieg aus Sicht der polnischen Bürger erfährt.

Ich muss ehrlich gestehen, dass das Buch zu Anfang ein klein wenig zu langatmig fand. Aber je weiter ich las, desto mehr hat es mich für sich eingenommen. Am Ende war ich ganz und gar gefesselt, konnte es nicht mehr weglegen und hatte Tränen in den Augen. Ein wunderschöner Roman über das in meinen Augen wichtigste im Leben, die Familie und was man bereit ist für diese zu tun. Definitiv von mir eine Leseempfehlung!

Bewertung vom 16.01.2022
Die Frauen von Schönbrunn / Schönbrunn-Saga Bd.1
Maly, Beate

Die Frauen von Schönbrunn / Schönbrunn-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Emmas Traum ist es seit jeher mit Tieren zu arbeiten. Schon früh begleitet sie deshalb ihren Vater, einen Tierarzt, zu seinen Terminen nach Schönbrunn. Sie selber möchte ebenfalls Tierärztin werden, aber in Wien ist es Frauen nicht möglich zu studieren. Um ihrer Liebe zu den Tieren trotzdem nachzugehen, plant Emma als Tierpflegerin von Schönbrunn zu arbeiten . Besonders die Orang Utang Dame Fanny hat es ihr angetan. Aber als es endlich soweit ist und sie ihren Traumjob ergattert, kann sie es nicht lange genießen. Der Krieg bricht aus. Ihr Vater und ihr Schwager werden eingezogen und so bleibt sie mit ihrer schwangeren Schwester alleine zurück. Im Zoo fehlt es an allem, vor allem auch an Nahrung und Mitarbeitern. Verzweifelt versuchen die, die noch da sind alles, um die Tiere zu retten, aber die Zeiten sind hart. Und dann kommt auch noch ein neuer Tierarzt in den Zoo. Emma weiß lange nicht, was sie von ihm halten soll. Emma kämpft, für ihre Tiere, ihre Familie, für alles, an das sie glaubt. Aber sie muss auch Opfer bringen…….

Was ich an Emma bewundere ist, dass sie nie aufgibt, egal wie ausweglos die Situation erscheint. Dabei stehen ihr treue Gefährten zur Seite. Emma ist klug, ehrlich und bodenständig. Sie ist eine starke Frau, die in einer schwierigen Zeit, ihr Ziel nie aus Augen verliert.

Das Cover des Buches hat mich angesprochen, aber ich hätte mir durchaus auch ein anderes Bild, das Wien mehr widerspiegelt, vorstellen können. Besonders gut gefallen hat mir im Innenteil die kurze Vorstellung von Emma und ihrer Schwester sowie etwas zur Geschichte des Wiener Zoos.

Auch die anderen Charaktere im Buch sind gut und authentisch dargestellt. Besonders Franz, Julius Winter und Greta, Emmas Schwester, haben mich angesprochen. Am Ende hatte ich irgendwie das Gefühl, es könnte eine Fortsetzung geben.

Fazit: Eine Geschichte über einen der schönsten Zoos der Welt, die ich gerne weiterempfehle.

Bewertung vom 08.12.2020
Die Farben der Schönheit - Sophias Triumph / Sophia Bd.3
Bomann, Corina

Die Farben der Schönheit - Sophias Triumph / Sophia Bd.3


ausgezeichnet

Sophia hat schon einiges in ihrem Leben durch- und mitgemacht. Sie lebt glücklich mit ihrem Freund in New York, als ihre Freundin Henny auf einmal vor ihrer Tür zusammenbricht. Sophia ist überglücklich, dass Henny wieder bei ihr ist. Deshalb ist es auch selbstverständlich, dass sie ihrer besten Freundin zur Seite steht. Auch wenn dies einiges von ihr abverlangt. Wird Henny wieder gesund und kann sie die Sucht überwinden? Werden sich die Beiden wieder annähern?

Zwar ist Sophia seit ihrem Weggang bei Elizabeth Arden arbeitslos, dennoch läuft es privat gut für sie, denn Darren hält um ihre Hand an. Um Henny zu helfen, und ihre Träume zu verwirklichen kehrt Sophia zurück zu Madame, Helena Rubinstein. Eine Zeit, die ihr vieles ermöglicht, aber die sie dennoch unzufrieden zurück lässt. Als der zweite Weltkrieg ausbricht wird Sophia erneut auf eine harte Probe gestellt. Kann sie ihren Traum einer eigenen Kosmetiklinie unter diesen Bedingungen überhaupt noch verwirklichen?

Ich war schon so gespannt, wie es mit Sophia weitergeht und konnte Band 3 kaum erwarten. Und ich wurde nicht enttäuscht, konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Wenn euch die ersten beiden Bände gefallen haben, dann müsst ihr auch diesen Teil lesen. Er knüpft nahtlos an das Ende des zweiten Bandes an.
Die Erzählperspektive macht es einem leicht, sich in Sophia zu versetzen. Sie ist sympathisch und liebenswert. Ich habe mit ihr gelitten, gelacht, mir Sorgen gemacht. Besonders gefallen haben mir die Details zur Weltausstellung, die mir so bisher nicht bekannt waren. Am gelungenen Ende, das ohne Kitsch auskommt, standen mir sogar ein paar Tränen in den Augen.

Danke für diese wundervolle Triologie, die mir gezeigt hat das man immer an sich und seine Träume glauben muss. Auch und vor allem, dann wenn sie unerreichbar scheinen.

Bewertung vom 18.08.2020
Das Mädchen, das ein Stück Welt rettete
Cameron, Sharon

Das Mädchen, das ein Stück Welt rettete


ausgezeichnet

Stefania ist 12 Jahre alt, als sie nach Przemysl kommt und beginnt, im Laden der Familie Diamant zu arbeiten. Dort lernt sie nicht nur Herrn und Frau Diamant sondern auch deren drei Söhne, Izio, Max und Henek kennen. Sie liebt ihre Arbeit, die Diamants, ihr Leben und verliebt sich in Izio. Die Diamants sind Juden, etwas was für Stefania keine Rolle spielt. Doch dann beginnt 1939 der zweite Weltkrieg. Mit ihm kommen die Nazis nach Przemysl und die Diamants müssen fortan in einem Ghetto leben. Stefania tut alles für sie und riskiert mehr als einmal ihr Leben. Als sich die Lage zuspitzt, trifft Stefania eine folgenschwere Entscheidung. Sie versteckt zu Hause dreizehn Menschen. Kann sie sie retten und wieviel muss sie dafür riskieren?

Das Buch beruht auf einer wahren Geschichte, was es für mich persönlich umso interessanter gemacht hat. Ich habe in der Vergangenheit schon einige Bücher zum Thema gelesen, aber dieses hat mich auf ein ganz besondere Art berührt.

Die Geschichte um Stefanie wird einfühlsam erzählt, sie beschönigt aber auch nichts. Keiner von uns, der nicht dabei war, kann sich auch nur im entferntesten vorstellen, was die Menschen in dieser Zeit ertragen, erdulden, erleiden oder gar sehen mussten. In einer Welt in der es alles gibt, man alles kaufen kann, ist es ganz und gar unvorstellbar, mit wie wenig man auskommen kann und muss.

Stefania ist für mich nichts anderes als eine Heldin. Dreizehn Menschen über einen so langen Zeitraum zu verstecken, erfordert nicht nur Mut sondern auch Entschlossenheit. Stefania ist 16 Jahre als der Krieg ausbricht. Ein Alter in dem man sich mitten in der Pubertät eher für sich und Jungs interessiert. Sie aber trifft Entscheidungen, deren Tragweite nicht nur sie sondern auch andere betreffen. Oftmals habe ich mich beim Lesen gefragt, woher sie die Kraft genommen hat, den Weg jeden Tag so konsequent zu gehen. Egal wie schlecht es ihr ging, egal wie aussichtslos eine Situation erschien, sie hat gekämpft und nie aufgegeben. Ihre Geschichte musste erzählt werden und ich bin dankbar dafür.