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Chrisbusch
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Nalbach

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Insgesamt 97 Bewertungen
Bewertung vom 15.08.2025
Voosen, Roman;Danielsson, Kerstin Signe

Schwüre, die wir brechen / Svea Karhuu & Jon Nordh Bd.2


ausgezeichnet

Hieroglyphen und Mord

Dies ist der zweite Teil der Reihe mit dem Ermittlerteam Jon Nordh und Svea Karhuu. Jon, der etwas knurrige und verwitwete Kommissar und Svea, die junge strafversetzte neue Kollegin, werden zu einem neuen Fall gerufen. Dieser ist mehr als makaber. Der Leiche wurde der Kopf entfernt und durch einen Krokodilskopf ersetzt.
Jon möchte diesen Fall überhaupt nicht übernehmen, doch seine Kollegin ist da ganz anderer Meinung. Jon, der immer noch herausfinden will, warum seine Frau gestorben ist, lässt sich wieder auf einen Deal mit seiner Chefin Mellander ein und übernimmt diesen bizarren Todesfall.

Es gibt in diesem Teil wieder Rückblenden in die Vergangenheit von Svea und Jon. Zum besseren Verständnis würde ich daher empfehlen, den ersten Teil "Tode die wir sterben" zu lesen.

Dieser zweite Teil hat mich begeistert. Er wird aus verschiedenen Zeit- und Handlungsebenen erzählt. Das fand ich sehr spannend. Man konnte richtig mitfiebern, wie das alles zusammenhängt.
Das Autorenduo gab mir damit viele Rätsel auf.

Bei diesem einen Opfer bleibt es natürlich nicht und die Ermittler stehen unter Zugzwang. Warum wurden die Toten als ägyptische Gottheiten dargestellt? Was hat es mit den Hieroglyphen auf sich, die bei den Opfern gefunden wurden?
Als dann auch noch Tatortfotos im Internet auftauchen und eine Podcasterin in ihrem Blog die Arbeit der Polizei in Frage stellt, bricht Panik in der Öffentlichkeit aus.
Während Jon und Svea mit ihrem Team unter Hochdruck arbeiten, verschwindet auch noch ein junges Mädchen.

Auch dieses Mal fand ich es beeindruckend, wie das Team um Jon und Svea Beachtung findet. Besonders die Recherchearbeit von Stöcker, der sich total reinhängt, gefiel mir gut. Er, der mehr als einmal die Nacht zum Tag gemacht hat, findet interessante Hinweise. Mehr verrate ich nicht, sonst müsste ich spoilern. Besonders Jon, der eine gewisse Abneigung gegen Stöcker hegt, muss sich das eingestehen. Er ist unverzichtbar für das gesamte Team.

Das ist dem Autorenduo wieder sehr gut gelungen.
Schön, dass die Nebencharaktere auch in diesem Teil ihre eigene Persönlichkeit zeigen können.

Der zweite Teil war wieder spannend, fesselnd und dramatisch von der ersten bis zur letzten Seite.
Ich kann ihn nur weiterempfehlen und freue mich auf eine Fortsetzung.

Bewertung vom 12.08.2025
Doughty, Louise

Deckname: Bird


sehr gut

Ein Vogel auf der Flucht

Erzählt wird hier die Geschichte von Heather Berriman, die von ihrem Vater immer liebevoll Bird genannt wurde. Sie wird aus der Sicht der Hauptprotagonistin in der Ich-Form erzählt.

Heather ist eine Frau in mittleren Jahren und arbeitet in Birmingham in einer Abteilung, die sich mit der Korruption in den eigenen Reihen beschäftigt.
In jungen Jahren entschied sie sich zuerst für eine militärische Laufbahn, der sie aber dann den Rücken kehrte.

Während einer routinemäßigen Teambesprechung verändert sich etwas. Sie hat das Gefühl fliehen zu müssen und dies macht sie an diesem Tag dann auch. Warum sie dies tut, erfährt man immer wieder in den Rückblenden und ihren Gedankengängen während dieser Flucht.

Man begleitet Heather auf ihrer Flucht von Birmingham nach Schottland, über Norwegen bis nach Island.

Die Angst gefasst zu werden ist nahezu greifbar. Das Gefühl ist der Autorin gut gelungen. Ich habe mit Heather mitgefiebert. Vor allem hat mich interessiert, vor wem und warum sie fliehen musste. Dies bleibt bis zum Ende hin größtenteils offen.

Ich würde hier von mir aus nicht von einem Thriller ausgehen. In meinen Augen war es eher ein guter Spannungsroman.

Die Rückblenden ihres Lebens, wenn auch interessant und wichtig und die Gedankengänge während der Flucht waren oftmals etwas langatmig.

Der Schreibstil der Autorin gefiel mir gut und das Ende ließ ja einige Fragen offen.

Bewertung vom 17.07.2025
Kurz, Gernot

Kurz-Schlüsse


ausgezeichnet

Satire im täglichen Alltag

Das Cover in seiner grellgelben Farbe ist schon einmal ein Hingucker.

Wer Kurzgeschichten in satirischer Form mag, sollte sich unbedingt dieses Buch zulegen. Der Autor hat seine Liebe zur Satire darin schriftlich zusammengefasst.
Nichts ist vor ihm sicher.

Quer Beet werden hier Alltagsmomente, die wirklich alle kennen, herrlich humoristisch vorgestellt.
Ich fand diese Geschichten einfach herrlich und habe mich köstlich amüsiert.

Wer kennt sie nicht? Die guten Vorsätze für das Neue Jahr?
Was ist gefährlicher? Im Urlaub vom Hai gebissen zu werden oder von einer herabfallenden Kokosnuss erschlagen zu werden?
Wo kommt diese eine Fliege her, obwohl man nur ganz kurz lüften will?

Wer weiß eigentlich, wieviel Ameisen auf der Erde leben?
Nun, da bin ich jetzt auf dem neuesten Stand.
An alle, die es nicht wissen...lest unbedingt dieses Buch.

Ich kann es wirklich nur weiterempfehlen und vergebe gerne fünf Sterne.

Bewertung vom 16.07.2025
Runcie, Charlotte

Standing Ovations


sehr gut

Vernichtende Kritik an einer Newcomerin

Was macht es mit einer Frau, die an sich glaubt und dann mit einer 1 Sterne Rezension vernichtet werden kann?
In diesem Roman lernen wir eine solche Frau kennen. Hayley Sinclair steht zum ersten Mal mit ihrem Programm auf der Bühne und erhofft sich großen Erfolg.
Durch eine vernichtende Rezension eines Kritikers ist ihr Traum aber schnell ausgeträumt. Hayley wehrt sich gegen diese Kritik, diesen Kritiker und stellt ihn in einer neu inszenierten Show zur Schau.

Plötzlich steht Alex Lyons im Focus des Geschehens. Er ist ein gefürchteter Theaterkritiker und wie sich herausstellt, sexistisch noch dazu.

Die Erzählerin in diesem Roman ist Journalistin und die Kollegin des berüchtigten Kritikers Alex Lyons. Als junge Mutter von Selbstzweifeln gequält, beginnt sie ihr eigenes Leben und besonders das ihres Kollegen zu hinterfragen.
Als sich immer mehr Frauen melden, die nicht gut auf Alex zu sprechen sind, nimmt das Ganze ungeahnte Ausmaße an.

Der Roman passt gut in unsere heutige Zeit. Was macht eine schlechte Rezension mit einem Menschen, der sich ein Ziel gesteckt hat? Wie erniedrigend kann das sein? Wieviele Künstler haben ihren Traum schon aufgeben müssen, da ihr Werk total verrissen wurde? Sei es wie hier im Buch beim Theater, aber auch im Bereich Büchern, Musik usw.

Die Autorin hat hier eine interessante Geschichte erzählt. Der Schreibstil gefiel mir wirklich gut. Die Protagonisten waren gut gezeichnet.

Der einzige Minuspunkt an diesem Roman war für mich, dass der Focus zu sehr auf der Erzählerin lag. Ihr Privatleben nahm für mich zu viel Platz ein. Das hat meine Begeisterung für dieses Buch etwas geschmälert.

Auf jeden Fall ist es ein Roman, der zum Nachdenken anregt.

Bewertung vom 23.05.2025
Braig, Maria

Die Nordseeprinzeßin (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Dramatisch, erschreckend und bewegend

Die Geschichte beginnt mit Annemarie. Sie ist der Liebling ihres Vaters. Sie interessiert sich nicht so sehr für "Mädchenkram", sondern spielt lieber mit den Jungs auf der Insel. Ihr Vater behandelt sie selbst auch wie einen Sohn. Doch als sie 13 Jahre alt wird, ändert sich ihr Leben. Plötzlich wird sie von der Mutter in die Rolle einer Frau gepresst. Annemarie widersetzt sich vehement, doch sie hat keine Chance.
Das Ansehen der Familie muss schließlich gewahrt werden - egal mit welchen Mitteln.
Dieser Teil spielt sich in einem Zeitraum von 1945 bis 1962 ab, in der junge Mädchen keine eigene Meinung haben dürfen, wie sie ihr Leben gestalten wollen.
Mehr gebe ich nicht preis, sonst müsste ich spoilern.

Im zweiten Teil des Romans treffen wir im Jahr 2021 auf Delia. Sie ist in einem liebevollen Elternhaus großgeworden und hat nun selbst eine erwachsene Tochter.
Diese findet nach dem Tod ihrer Großmutter vergessene Briefe, die Delias bisheriges Leben total auf den Kopf stellt.
Wer war diese Frau, die sie für ihre Mutter hält? Ist sie überhaupt ihre leibliche Mutter?

Sie begibt sich auf die Suche auf die Suche nach ihren Wurzeln und kommt auf einer deutschen Nordseeinsel einem Geheimnis auf die Spur, was wirklich nur erschreckend ist.

Die Autorin hat hier einen für mich sehr bewegenden Roman geschrieben. Allein das Cover fand ich schon faszinierend. Diese Idee stammt von der Autorin, die sie bei Recherchen auf einer Reise an die Nordsee aufgenommen hat.

Der Schreibstil ist fesselnd und spannend. Die Autorin versteht es sehr gut, diese beiden Geschichten zu vereinen. Während des lesens war ich hin und her gerissen zwischen Wut, Schock, Fassungslosigkeit. Es gibt aber auch sehr viele schöne Momente.

Es ist ein Buch mit Tiefgang und sehr atmosphärisch. Eine Geschichte, die nachhallt.
Man sollte sie unbedingt lesen.
Von mir eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 23.05.2025
Köberl-Rief, Sylvia

Miss Mojito


ausgezeichnet

Herrlich erfrischend und spritzig wie ein Mojito

Dieser Roman war für mich ein Highlight. Die mir noch unbekannte Autorin hat mich auf eine tolle Reise mitgenommen.
Es geht um Yvonne, ihre beiden besten Freundinnen und eine garstige Chefin. Diese Chefin schickt Yvonne in ein Survival-Camp und hofft, daß ihre Mitarbeiterin dort mit wehenden Fahnen untergeht.
Yvonne ist natürlich überhaupt nicht begeistert. Dort angekommen tritt sie auch gleich in mehrere Fettnäpfchen. Doch genau in diesem Camp wächst sie plötzlich über sich hinaus. Mit ihrer Fantasie und sehr ungewöhnlichen Methoden schafft sie es, sich zu beweisen. Zum ersten Mal fühlt sie sich wertgeschätzt.
Die Campleiterin Gloria bietet ihr dann auch noch einen außergewöhnlichen Deal an. Wie wird sich Yvonne entscheiden? Sicherheit oder Risiko? Eine spannende Frage.

Die drei Hauptprotagonistinnen in diesem Roman Yvonne, Sophie und Klara fand ich einfach toll. Die drei sind schon lange befreundet, obwohl sie total unterschiedlich sind. Eins aber haben sie alle drei gemeinsam: Pech in der Liebe.
Ich habe die Dialoge der Freundinnen sehr genossen. Immer wieder musste ich schmunzeln und oftmals laut lachen. Besonders die Telefonansagen von Sophie waren so vielseitig.

Dieser Roman ist einfach erfrischend. Das Lesen hat mir viel Freude bereitet. Das Mojito-Feeling habe ich so sehr gespürt. Es hat mich mitgerissen.
Das Buch hat aber auch einige ernste Aspekte. Es geht um verpasste Chancen, Selbstfindung, sich etwas neues zuzutrauen, über den eigenen Schatten zu springen.
Dieser Spagat zwischen Leichtigkeit und Ernsthaftigkeit ist der Autorin sehr gut gelungen.

Begleitet Yvonne auf ihrem Weg zum perfekten Mojito-Feeling. Ich habe es getan und kann diesen Roman wirklich nur weiterempfehlen.

Hoffentlich gibt es bald einen neuen Roman der Autorin. Würde mich sehr freuen.

Bewertung vom 09.05.2025
Korten, Astrid

Kretin (eBook, ePUB)


sehr gut

Das Böse ist zurück

Was für ein spannender Psychothriller, den die Autorin hier geschrieben hat. Schon das düstere Cover finde ich sehr gelungen.

Der Thriller ist in verschiedene Zeitebenen aufgeteilt. Das finde ich sehr interessant. Es beginnt im Juli 1936. Dort lernen wir Benno kennen, der im Dorf nur "Der Kretin" genannt wird. Seine Darstellung ist der Autorin richtig gut gelungen: brutal, böse, schockierend, aber auch faszinierend. Seine Lebensgeschichte zieht sich durch das ganze Buch.

Im Jahr 2006 treffen wir dann auf Elva und Joshua. Beide sind Hauptkommissare und sie werden zu einem besonders brutalen Doppelmord gerufen. Sie arbeiten unter Hochdruck, denn es bleibt nicht bei diesem einen Mord.
Bei den Ermittlungen gibt es plötzlich Hinweise auf ähnliche Mordfälle in früheren Jahren.
Ein scheinbar dementer Dorfbewohner flüstert:"Der Kretin ist zurück" Doch kann das wirklich sein?

Die beiden Ermittler kommen bei ihrer Suche nach dem Mörder einer grausamen Mordserie aus dem Jahr 1936 bis 1938 auf die Spur. Ist "Der Kretin" wirklich zurück oder gibt es einen Nachahmungstäter?

Diese Frage beschäftigte mich während des Lesens auch. Doch immer wenn ich dachte, nun die Lösung gefunden zu haben, hat mich die Autorin wieder auf eine falsche Fährte gelockt.
Das Ende fand ich sehr gelungen. Mehr verrate ich nicht, sonst müsste ich spoilern.

Die Hauptprotagonisten Elva, Joshua und Benno hatte ich klar vor Augen. Das mag ich am Schreibstil der Autorin. Sie haucht ihnen Leben ein.
Dieser Psychothriller hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt.

Bewertung vom 11.04.2025
Smith, Sally

Der Tote in der Crown Row / Sir Gabriel Ward ermittelt Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Mord in der englischen Rechtswelt

Sally Smith mit ihrem Cosy-Krimi-Debüt
Die Autorin hat sich eine historische Umgebung dafür ausgesucht.
Der "Temple-Bezirk" im Herzen Londons.
Der Krimi spielt um die Zeit 1901.
Sie selbst hat als Kronanwältin ihr gesamtes Berufsleben dort verbracht.
Ganz vorne im Buch gibt es auch eine Zeichnung vom Aufbau des Bezirks.

Wir lernen Gabriel Ward kennen. Er ist Anwalt in diesem Bezirk und fühlt sich dort sehr wohl. Seine Regeln und Rituale sind ihm sehr wichtig. Da kommt ein Mord ganz ungelegen.
Jemand hat den obersten Richter ermordet und Gabriel wird regelrecht gezwungen, ihn aufzuklären.
Er, der eigentlich seine Komfortzone nicht verlassen will, wird als Detektiv engagiert.

Die Polizei hat in diesem Bezirk eigentlich keine Befugnisse, doch ihm wird der junge Constable Maurice Wright zur Verfügung gestellt.
Der Charakter gefiel mir sehr gut. Er ist eifrig und entschlossen, Gabriel bei der Aufklärung zu helfen.
Wright kennt sich außerhalb des Bezirks auch besser aus und ist Gabriel dadurch eine große Hilfe.

Der Mord an sich weist ein gewisses Merkmal auf. Was hat es damit auf sich? Ist es überhaupt von Bedeutung? Diese Fragen beschäftigen mich bis zur Aufklärung auch.

Außerdem gab es einige Verdächtige, die sich nicht gerne in die Karten schauen lassen wollten.
Gabriel stößt bei seinen Recherchen auf viele Geheimnisse und Lügen.

Während seiner Detektivarbeit befasste er sich auch noch mit einem Fall, der sehr skurril und interessant war.

Mir hat der Krimi gut gefallen. Die Charaktere sah ich bildlich vor mir. Die Auflösung war für mich schlüssig.
Ein tolles Debüt und ich hoffe, demnächst wieder einen Krimi mit Gabriel Ward und Constable Maurice Wright lesen zu dürfen.

Bewertung vom 11.04.2025
Anthony, Jessica

Es geht mir gut


sehr gut

Eine Frau auf der Suche

Hier wird auf knapp 160 Seiten die Geschichte einer Ehe erzählt. Es geht um Kathleen, ihren Mann Virgil um um ihre beiden Söhne. Neun Jahre sind die beiden verheiratet.
An einem Sonntag im November bricht Kathleen aus dem rituellen Trott aus.
Sie fährt, nicht wie immer, mit Mann und Kindern in die Kirche, sondern steigt in der Wohnanlage in den Pool.

Hier beginnt nun der interessante Teil.
Die Autorin nimmt uns in Rückblenden mit auf die Reise von Kathleen und Virgil.
Man erfährt, wie sie sich kennengelernt haben. Warum sie geheiratet haben.
Es geht um unerfüllte Wünsche und Träume des Ehepaares.

Abwechselnd kommen Kathleen und Virgil zu Wort. Beide erzählen in diesem Buch ihre Sicht der Dinge.
Hier werden viele Geheimnisse offenbart, die sie voreinander und sich nicht gegenseitig erzählen.
Beide haben nicht den Mut, sich dem anderen zu offenbaren. Vielleicht war das in der Zeit, in der dieser Roman spielt, bei vielen Ehepaaren so.
Nichts darf hinterfragt werden. Die Gefühlswelt bleibt verschlossen.

Ich fand die Geschichte sehr interessant und der Schreibstil der Autorin gefiel mir gut.

Das Ende hat mich etwas ratlos zurückgelassen. Wird die Ehe weiterhin bestehen? Werden beide nun endlich ehrlich zueinander sein?
Da blieben bei mir einige Fragen offen.
Vielleicht war das aber auch von der Autorin so gewollt:
Sich ein eigenes Bild über den Ausgang machen.

Bewertung vom 10.02.2025
Korten, Astrid

Flora: Die Dornen der Lüge (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Das Blumenmädchen

DIE LEUTE SAGEN, ICH BIN SELTSAM
ICH BIN NICHT SELTSAM, ICH BIN NUR ANDERS

So sieht sich Flora, die Hauptprotagonistin in diesem Psychothriller von Astrid Korten.

Aufgewachsen in völliger Isolation, wird sie als vierzehnjährige neben ihrer toten Mutter gefunden. Die erste Zeit danach verbringt sie in einer psychiatrischen Klinik. Ein Jahr später bekommt sie einen Namen: "Flora"

Viele Jahre später ist sie eine erfolgreiche Kräuterspezialistin. Zu Martha, ihrer Adoptivmutter, hat sie vollstes Vertrauen. Ansonsten verhält sie sich gegenüber anderen Menschen eher bedeckt und bleibt lieber für sich alleine.
Nach einer Neueröffnung eines neuen Ladens gerät ihre bisherige Welt völlig aus den Fugen.
Vor ihr steht plötzlich Ella, die sich als ihre Zwillingsschwester entpuppt. Diese will alles über das Leben ihrer leiblichen Mutter erfahren. Für Flora ist das ein derartiger Schock, da sie sich selbst an vieles nicht mehr erinnern kann.

Als Ella immer weiter gräbt und plötzlich verschwindet, macht sich Flora auf die Suche nach ihrer Schwester und ihrer eigenen Vergangenheit. Doch es gibt Menschen, die nicht wollen, daß Flora sich erinnert und die Vergangenheit aufdeckt.

Die Autorin hat hier einen spannenden Psychothriller geschrieben. Flora ist eine außergewöhnliche Protagonistin. Ihr Geruchssinn ist sehr ausgeprägt und dem vertraut sie zu 100 Prozent. So bemerkt sie bei ihren Nachforschungen direkt, ob sie jemand belügt oder Angst hat.
Flora beginnt aber auch an sich selbst zu zweifeln. Hat man ihr wirklich die ganze Wahrheit über ihre Mutter erzählt? Warum kann sie sich selbst an so wenig erinnern, was damals geschehen ist? Warum sieht sie nur die dunklen Seiten ihrer Kindheit in der Isolation?

Die Autorin hat mich hier auf eine spannende, aber auch tragische Reise mitgenommen. Bis zum Ende hin war ich gefesselt und auch schockiert über die Abgründe, die sich hier auftun.
Zu was Menschen fähig sein können, nur um Geheimnisse zu bewahren.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.