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Maddinliest
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Borken

Bewertungen

Insgesamt 956 Bewertungen
Bewertung vom 02.11.2025
Megos, Alexander

Frei am Fels


ausgezeichnet

Am Limit

Alexander Megos ist zur Zeit sicherlich einer der besten, wenn nicht der Beste Kletterer Deutschlands. Routen, die für den Normalsterblichen sicherlich niemals möglich sein werden, stellen für ihn immer ein neues Projekt dar, welches er dann auch in aller Regelmäßigkeit erfolgreich abschließt. International auf sich aufmerksam gemacht hat er mit der "Onsight-Begehung" einer 9a-Route (Estado Critico), was bedeutet, dass er sie im ersten Versuch durchgestiegen ist. Im Wettkampf-Bereich ist ihm der große Erfolg noch vorenthalten geblieben, da ihm in den entscheidenden Momenten, beispielsweise bei seinen zwei Olympia-Starts, die Nerven versagten und er durch Flüchtigkeitsfehler deutlich hinter seinem Potential zurückblieb.

In "Frei am Fels" gibt uns Alex Megos nun Einblick in die Welt des Extremsports Klettern. Schnell wird klar, dass es einen langen Weg voller Enthaltsamkeit und starkem Willen braucht, um jemals in der Lage sein zu können, Routen dieses Schwierigkeitsgrades zu meistern, die Alex als sein Zuhause ansieht. Auch er musste schwere Phasen psychologischer Irritationen und schwereren Verletzungen überstehen, um an seine Erfolge anknüpfen zu können. Hier benötigt er natürlich einen starken Kopf und ein persönliches Umfeld, welches ihm die Kraft für seine Unternehmungen gibt. Oftmals erscheint eine Hürde in einem seiner Projekte als unüberwindbar, aber nur so lange, bis er sie durch unermüdliche Wiederholungen und einem festen Glauben an seine Fähigkeiten doch noch knackt. Es ist mehr als spannend ihn auf seinen vielen Abenteuern hautnah zu begleiten und die wertvollen Einblicke auch in die nach außen schillernde Olympia-Welt machen das Buch aus meiner Sicht zusätzlich lesenswert.

Insgesamt ist "Frei am Fels" eine für mich faszinierende Autobiografie eines außergewöhnlichen Athleten fernab der großen Medienpräsenz. Das Klettern ist mittlerweile eine Trendsportart, aber es benötigt weiterhin Pioniere wie Alex Megos, die sie weiter in den Fokus der Allgemeinheit stellen. Mich konnte das Buch mehr als begeistern, so dass ich es sehr gerne weiterempfehle und natürlich mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

Bewertung vom 02.11.2025
Lazar, Tracy

Blutlilie


ausgezeichnet

Harter, aber absolut fesselnder Thriller

Ermittler Greg McNamara bekommt es zum ersten mal in seiner Karriere mit einem Serienmörder zu tun. Die Recherchen führen ihn in eine Welt aus gewaltsamen Sex und brutaler Gewalt, ein Bereich, dem er sich selber nicht ganz entziehen kann. Auf magische Art und Weise ist er immer schon der BDSM-Szene zugeneigt, kann aber immer die Grenzen wahren. Unterstützung erhält er neben seinem Kollegen von zwei Spezial-Ermittlerinnen des FBI. Eine von ihnen ist die Psychologin Elena Harris, die ihm nicht aus dem Kopf gehen will. Gemeinsam stürzen sie sich in die Welt der seelischen Abgründe und es entwickelt sich eine rasante und gleichzeitig dramatische Jagd auf den Täter, bei dem jederzeit mit neuen Opfern zu rechnen ist...

Tracy Lazar ist das Pseudonym einer Autorin, die mit "Blutlilie" einen aus meiner Sicht absolut packenden Thriller veröffentlicht hat. Ihr direkter und temporeicher Schreibstil ist sicherlich nichts für schwache Nerven, aber sie reizt bewusst Grenzen aus, um die Thematik passend zu verdeutlichen und nicht um Effekthascherei zu betreiben. Der Spannungsbogen wird mit dem ersten Opfer direkt zu beginn des Buches sehr gut aufgebaut und über die oftmals grenzwertigen Ermittlungsarbeiten auf einem aus meiner Sicht äußerst hohen Niveau gehalten. Die Charaktere der Protagonisten sind sehr vielschichtig und interessant herausgearbeitet und tragen mit ihren Besonderheiten zum Gelingen des Spannungsromans bei. Gerade das Zusammenspiel an den Grenzen des Erlaubten macht die Geschichte zu etwas Besonderem. Das Ganze konnte mich bis zum fulminanten Finale mit überraschender Auflösung komplett in den Bann ziehen.

Insgesamt ist "Blutlilie" für mich ein Thriller der Extraklasse, bei dem mich in erster Linie die sehr clever konzipierte Geschichte, die interessant gezeichneten Akteure und natürlich das Erzähltalent der Autorin überzeugen konnte. Eines meiner Lese-Highlights in diesem Jahr, welches ich gerne weiterempfehle und dementsprechend mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte

Bewertung vom 02.11.2025
Lühmann, Hannah

Heimat


ausgezeichnet

Selbstfindung

Jana zieht mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern aufs Land. Das dritte Kind ist unterwegs und der finanzielle Rahmen zwingt die Familie ihr Glück in einer neuen Umgebung zu suchen. Schnell wird Jana klar, dass das Leben außerhalb der Stadt anders verläuft, als gedacht. All ihre Überzeugungen werden hier konterkariert, so dass sie ein wenig überrascht ist, welche Faszination ihre Nachbarin Karolin auf sie ausübt, als überzeugte Frau in traditioneller Lebensweise. Wird Jana hier ihr neues Glück wirklich finden? Wie reagieren die restlichen Familienmitglieder auf ihr neues Umfeld?

Das Thema des Romans von Hannah Lühmann klang sehr vielversprechend, so dass ich in ihr neues werk "Heimat" gestartet bin. Die Autorin erzählt die Geschichte in einem flüssig zu lesenden Schreibstil, der aber mit Sprüngen in der Handlung durchaus auch Aufmerksamkeit einfordert. Wir verfolgen die Entwicklung der jungen Familie in ihrer neuen Umgebung und sehr schön wird hier ein gesellschaftliches Bild abgegeben, welches für unser Land mittlerweile sehr authentisch wirkt. Auf dem Land liebt man das traditionelle und daher ist auch die Wahl der AFD bei den anstehenden Wahlen für viele das Normalste von der Welt. Die aufgeschlossene und gebildete Jana weist solche Überzeugungen prinzipiell von sich, kann sich aber dennoch nicht ihrer neuen Freundinnen erwehren und findet sich immer mehr in ihrer angedachten Rolle zu Recht. Gerade die anstehende dritte Schwangerschaft und ihr gekündigtes Arbeitsverhältnis verlangen in ihrem Leben nach neuen Wurzeln und Richtungen.

Insgesamt ist "Heimat" ein durchaus gelungener Roman, der aber aufgrund seiner Kürze (176 Seiten) nicht allzu sehr in die Tiefe geht und vieles den Gedanken des Lesers überlässt. Gerade das Ende des Buches wirft noch viele Fragen auf, was als Stilmittel aber durchaus beabsichtigt wirkt und so wieder einen Reiz darstellt. Ich empfehle das Buch daher gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 30.10.2025
Erdmann, Kaleb

Die Ausweichschule


ausgezeichnet

Gefangen in der Vergangenheit

Das traumatische Ereignis eines Amoklaufs ereilt das Erfurter Gutenberg-Gymnasium im Jahre 2002. Der 19-jährige ehemalige Gutenberg-Schüler Robert Steinhäuser erschießt elf Lehrer, eine Referendarin, eine Sekretärin, zwei Schüler, einen Polizeibeamten sowie sich selbst. Der Erzähler dieser Geschichte ist an diesem denkwürdigen vor Ort und die Geschehnisse lassen ihn bisher auch über zwanzig Jahre später nicht los. In einem Versuch der Verarbeitung beschließt er ein Buch über diese schreckliche Tat zu schreiben, ist dabei aber geprägt von Selbstzweifeln, ob er überhaupt das Recht hat, das Thema wieder in den Fokus zu stellen.

Der Autor Kaleb Erdmann erzählt die Geschichte in einem gefühlvollen und aus meiner Sicht auch sehr passenden Schreibstil, der mich direkt zu Beginn des Buches auch an den denkwürdigen Tag zurückführt. Die authentische und unaufgeregte Schilderung der Ereignisse haben mich berührt und sofort in den Bann gezogen. Erdmann gelingt es aus meiner Sicht hervorragend, dieses brisante Thema anzupacken, ohne mit Klischees zu arbeiten oder mit reißerischen und gewaltverherrlichenden Bildern den Leser zu beeindrucken. Vielmehr geht er, reflektiert aus der Sicht des Erzählers als Betroffener, auf den Umgang mit dem Erlebten ein. Wie gelingt es, ein solch traumatisches Erlebnis aus seinem eigenen Leben wieder zu verdrängen? Darf man dabei so weit gehen, Menschen mit dem vielleicht Vergessenem erneut zu konfrontieren? Eine wirklich spannende Auseinandersetzung, die gerade aufgrund der hohen Authentizität sehr nahe geht.

Insgesamt ist "Die Ausweichschule" ein mehr als lesenswerter Roman, der auch zu recht auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis 2025 vertreten war. Der hochwertige Schreibstil und die intelligente Umsetzung eines mehr als schwierigen Themas haben mich beeindruckt, so dass ich das Buch sehr gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

Bewertung vom 11.10.2025
Voosen, Roman;Danielsson, Kerstin Signe

Schwüre, die wir brechen / Svea Karhuu & Jon Nordh Bd.2


ausgezeichnet

Packender Thriller

Der noch von einem schweren Schicksalsschlag gezeichnete Kommissar Jon Nordth und seine junge Kollegin Svea Karhuu bekommen es mit einem mehr als rätselhaften Fall zu tun. Dem Torso des männlichen Opfers wurde ein Krokodilskopf angenäht. Die Spuren am Opfer deuten auf eine schwere Misshandlung hin, ist dies ein Indiz für eine sehr persönliche Tat oder ist ein psychisch gestörter Mörder am Werk, der mit dem Mord eine Serie gestartet hat? Als ein weiteres Opfer gefunden wird, welches auf ähnliche Weise geschändet wurde, steigt der Druck auf die Ermittler und die Spuren deuten auf einen religiösen Hintergrund des alten Ägypten. Der Wettlauf mit der Zeit hat begonnen...

Das schwedische Ehepaar und Autor-Duo Kerstin Signe Danielsson und Roman Voosen haben mit großem Erfolg die Serie um die beiden charismatischen Ermittler Nordth und KArhuu gestartet, welche mit dem aktuellen Band "Schwüre, die wir brechen" fortgesetzt wird. Ich bin hiermit in die Reihe gestartet und hatte keinerlei Verständnisprobleme. Danielsson und Voosen erzählen die Geschichte in einem temperamentvollen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der mich schnell nach Schweden entführte. Der Spannungsbogen wird mit dem geschändeten Leichnam des ersten Opfers direkt zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die spannenden und immer komplexer werdenden Ermittlungsarbeiten auf einem hohen Niveau gehalten. Die Charaktere der beiden Hauptprotagonisten tragen aus meiner Sicht mit ihren persönlichen Schicksalen zum Gelingen des Thrillers bei. Das Ganze konnte mich bis zum spektakulären Finale in den Bann ziehen, bis eine nachvollziehbare Auflösung die Geschichte gelungen abrundet, gleichzeitig aber auch schon Lust auf die Fortsetzung macht.

Insgesamt ist "Schwüre, die wir brechen" ein für mich sehr gelungener Thriller, der mir einige spannende und fesselnde Lesestunden bescherte. Neben dem lebendigen Schreibstil konnten mich in erster Linie die Charaktere und die gut durchdachte und clever konzipierte Story begeistern. Ich bin nun auf die Fortsetzung gespannt, empfehle das Buch gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 11.10.2025
Slaughter, Karin

Dunkle Sühne / North Falls Bd.1


sehr gut

Vielversprechender Serienauftakt

Deputy Emmy Clifton ist noch relativ jung in ihrem Amt, als ein schreckliches Verbrechen ein Schatten über den kleinen Ort North Falls wirft. Zwei Mädchen im Teenageralter sind verschwunden und die Anzeichen deuten auf eine Entführung hin. Der Wettlauf mit der Zeit beginnt und für Emmy wird es zusätzlich noch persönlich, da eines der beiden vermissten Mädchen die Tochter ihrer besten Freundin ist. Wird es Emmy rehtzeitig gelingen ihrer freundin die Tochter zurückzubringen? Wer kommt in dem kleinen Ort für ein solches Verbrechen in Frage, wo doch jeder jeden zu kennen scheint? Emmy stößt bei ihren Ermittlungen auf dunkle Geheimnisse in der heimischen Kulisse...

Ich habe bereits einige Thriller aus der Feder der erfolgreichen amerikanischen Autorin Karin Slaughter gelesen und war jedes mal begeistert von den vielschichtigen und packenden Geschichten. Mit viel Vorfreude und einer entsprechenden Erwartungshaltung bin ich in ihr neues Werk gestartet, welches zugleich den Beginn einer neuen Serie darstellt. Sie erzählt die Geschichte in ihrem gewohnt lebendigen und sehr gut zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in die kleine amerikanische Vorstadt entführte. Der Spannungsbogen wird mit dem Verschwinden der beiden Mädchen direkt zu Beginn des Buches sehr gut aufgebaut und über die sich schwierig darstellenden und mit überraschenden Wendungen versehenden Ermittlungsarbeiten auf einem aus meiner Sicht hohen Niveau gehalten. Die Hauptprotagonisten sind interessant gezeichnet und tragen mit ihren privaten Geschichten zum Gelingen der Story bei. Für mich zog sich gerade der mittlere Teil ein wenig, was aber Jammern auf einem hohen Niveau ist.

Insgesamt konnte mich "Dunkle Sühne" bis zum Finale in den Bann ziehen und sowohl die Ermittler, ihre internen Verbindungen, die Storyline und das Erzähltalent von Karin Slaughter machen den Thriller zu einem verheißungsvollen Auftakt einer neuen Reihe. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es dementsprechend mit guten vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 11.10.2025
Weiß, Margit

Was man nicht sieht, ist doch da


sehr gut

Eine bedrückende Geschichte

Tirol befindet sich im Jahr 1954 noch in der Zeit einer noch lang nicht abgeschlossenen Entnazifizierung. Um die gesellschaftlichen Strukturen aufrecht zu erhalten wird versucht auch Personen mit Nazi-Vergangenheit in die Prozesse zu integrieren. Die Folge hiervon muss der noch sehr junge Hans Dakota erleiden, der nach einer diffamierenden Anzeige einer Nachbarin, ohne dass die Hintergründe geprüft werden, von der Schule direkt in ein "Besserungsheim" verbracht wird. Dort versuchen die noch von den alten Strukturen geprägten Aufseher den "Zöglingen" Moral und Anstand beizubringen. Hans muss zum einen erkennen, dass seine Eltern kaum eine Chance haben, ihn aus dieser Hölle zu befreien und dass in diesen Heimen eine Struktur herrscht, die weit an der Menschlichkeit vorbeiführt.

Die in Kufstein geborene Autorin Margit Weiss veröffentlicht mit "Was man nicht sieht, ist doch da" einen unbequemen und auch nachdenklich stimmenden historischen Roman. Sie erzählt die Geschichte in einem der Zeit angepassten Schreibstil und arbeitet dabei mit kurzen und klaren Sätzen. Das Ganze wirkt dadurch ein eher streng und kalt, was sich hervorragend mit dem brisanten Thema vereint und die Geschehnisse sehr authentisch erscheinen lässt. Die vielen kurzen Kapitel sind mit jeweiligen Perspektivwechseln versehen, was der Geschichte eine zusätzliche Tiefe verleiht. Das insgesamt mit 157 Seiten doch recht kurze Buch wirkt auf mich dann aber auch ein wenig hastig erzählt und lässt vielleicht noch Potential liegen, auf der anderen Seite regt es somit zum Nachdenken an.

Insgesamt ist "Was man nicht sieht, ist doch da" schon ein aus meiner Sicht lesenswertes Buch, welches die Thematik einer verrohten und sehr strengen vom 2. Weltkrieg gezeichneten Gesellschaft gut aufarbeitet. Der Schreibstil hat mir persönlich sehr gut gefallen und wirkte passend und ist sehr klar. Von daher empfehle ich das Buch gerne weiter und bewerte es mit vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 11.10.2025
Arndt, Martin von

Der Wortschatz des Todes


ausgezeichnet

Realitätsnaher und spannender Politthriller

Die ehemalige BKA-Fallermittlerin Irina Starilenko kümmert sich um ihren jüngeren und manchmal zu engagierten Bruder Konstantin. Dieser bittet sie um Hilfe für seinen besten Freund Oleksi, dem der Mord an einen polnischen Gechäftsmann vorgeworfen wird. Zwar werfen die ersten Ermittlungen schon viele Fragezeichen auf, aber die Polizei ist von der Schuld Oleksis überzeugt und wenig motiviert nach dem wahren Täter zu suchen. So versucht Irina mit ihrem persönlichen Netzwerk an weitere Informationen zu kommen und den Fall zu klären. Dabei stößt sie auf erschreckende Details mit politischem Hintergrund, die ihre Arbeit bei weitem nicht einfacher und ungefährlicher machen...

Der Autor MArtin von Arndt konnte mich schön mehrfach mit seinen oft politisch motivierten Krimis und Thrillern in den Bann ziehen. Ich bin daher mit viel Vorfreude und einer entsprechenden Erwartungshaltung in sein neues werk "Der Wortschatz des Todes" gestartet. Er erzählt die Gechichte in seinem gewohnt sehr flüssig zu lesenden Schreibstil und greift mit dem russisch-ukrainischen Krieg ein brisantes Thema auf, ohne dabei aber klischeehaft zu wirken. Ganz im Gegenteil, die aktuellen Gegebenheiten werden geschickt in eine packende Kriminalgeschichte eingebaut, die den THriller schnell für mich in einen PAge-Turner wandelte. Der Spannungsbogen wird mit dem brutalen "Hinrichtungs-Mord" zu Beginn des Buches sehr gut aufgebaut und über die schwierigen Ermittlungen auf einem aus meiner Sicht sehr hohenNiveau gehalten. Die Hauptprotagonisten werden sehr interessant gezeichnet und tragen zum Gelingen des Buches bei.

Insgesamt ist "Der Wortschatz des Todes" ein aus meiner Sicht sehr gut gelungener Politthriller, der mich in erster Linie mit der guten Umsetzung eines brandaktuellen Themas, charakterstarken Protagonisten und mit dem geradlinigen Erzähltalent des Autors voll und ganz überzeugen konnte. Ich freue mich schon jetzt auf einen möglichen Nachfolgeband, empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es foglerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 11.10.2025
Wanda, Marco

Dass es uns überhaupt gegeben hat


ausgezeichnet

Kult aus Österreich

Die österreichische Rockband Wanda ist in ihrem Heimatland extrem erfolgreich gewesen und konnte auch international große Erfolge aufweisen. Ihr mittlerweile sechs Platten haben sich tausende male verkauft, so dass sie in Deutschland und Österreich mit ihrem Indie-Rock mehrere Goldene und Platinplatten erreichen konnten. Niemand hätte wohl einen solchen Erfolg vorausgesagt, als sich die fünf österreichischen Musiker im Jahre 2012 zusammenfanden, am wenigsten ihr Leadsänger Michael Marco Fitzthum (Künstlername Marco Wanda).

Inseinem Buch lässt dieser Marco Wanda die Entstehungs- und die darauf folgende Erfolgsgeschichte von Wanda Revue passieren. Er erzählt die Geschichte in einem klaren und leicht zu lesenden Schreibstil, der aus meiner Sicht hervorragend zum Lebensgefühl der Band passt. Die Auftritte und Treffen der Band waren von Beginn an vom Alkohol geprägt, ein Umstand der mit dem wachsenden Erfolg ein immer größer werdendes Problem bedeutete. Der Stress einer mehrwöchigen Tour, auf der jeder auf der Bühne zu funktionieren hat und man Tag für Tag weitereist, um neue Menschenmengen mit der Musik zu beglücken. Dass Erfolg nicht immer nur gute Seiten hat, war Marco schon allein aufgrund seines Idols Kurt Cobain bewusst, den der Erfolg in den Tod getrieben hatte. In seinem Buch wird gerade auch der aufkommende kommerzielle Durchbruch thematisiert. Es war eigentlich nie das Ziel der Band einen solchen Durchbruch zu schaffen, viel mehr wollten sie Menschen vereinen. So hat sich ihre Musik auch wenig verändert und die meisten Songs entstanden in der Regel in Momenten, wo Marco sich zurückzog und auf seine Gefühle hörte und sie wirken ließ.

Das Buch liest sich sehr flüssig und gibt mir einen tollen Einblick in die Arbeit und das Leben einer Band, die plötzlich im Rampenlicht steht. Es ist manchmal schockierend, welche Alkohlexzesse durchlebt wurden und wie Marco selber sagt, ist es schon ein wunder, dass er überhaupt noch lebt. NAch Schicksalschlägen in der Band und der Familie zieht sich Marco zurück, macht eine Entzugskur und steht nach vielen JAhren BAndgeschichte das erste mal nüchtern auf der Bühne. Begleitend zum Buch habe ich die Stücke gehört, was dem Buch eine größere Tiefe und Authentizität verleiht. So war es für mich ein besonderes Leseerlebnis, welches ich gerne weiterempfehle. Natürlich bewerte ich das Buch von Marco Wanda mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 24.08.2025
Weinert, Steffen

Eisfeld - Dunkle Enthüllungen / Mara Eisfeld ermittelt Bd.2


ausgezeichnet

Komplexer Kriminalfall

Kriminalkommissarin Mara Eisfeld ist in ihrem zweiten Fall stark eingespannt. Zum einen fordert ihr Noch-Ehemann nervenaufreibende Meditationsgespräche um die Trennung für den gemeinsamen Sohn zu vereinfachen, und zum anderen taucht plötzlich ihr Vater mit seiner neuen Lebensgefährtin auf. Der neue Fall um den auf offener Straße erschossenen Investigativ-Journalisten Peter Hester sorgt zunächst für Ablenkung, aber die Ermittlungen gestalten sich schwierig. Der anfänglich vermutete Racheakt einer Drogenbande ist nur sehr schwer zu belegen und so stößt Mara Eisfeld bei ihren weiteren Recherchen auf eine scheinbar sehr brisante Enthüllung, an der das Opfer arbeitete. Ist hier das Motiv für den Täter zu finden?

Steffen Weinert, bekannt als preisgekrönter Drehbuchautor und Regisseur hat den zweiten Band um die charismatische Ermittlerin Mara Eisfeld veröffentlicht. Nach den vielen guten Bewertungen bin ich mit einer hohen Erwartungshaltung in den aktuellen Fall gestartet und wurde nicht enttäuscht. Steffen Weinert erzählt die Geschichte in einem lebendigen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der mich schnell fesseln konnte. Der Spannungsbogen wird mit dem Tod an den Investigativ-Journalisten direkt zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die immer komplexer werdenden Ermittlungsarbeiten auf einem aus meiner Sicht hohen Niveau gehalten. Dem Autor gelingt es das interessante private Umfeld der Ermittlerin gut in die kriminalistische Story einzubauen, was zum Gelingen des Buches beiträgt. Das fulminante Finale rundet mit einer gut nachvollziehbaren und für mich überraschenden Auflösung das Ganze gelungen ab.

Insgesamt ist "Eisfeld- Dunkle Enthüllungen" ein gelungener Kriminalroman, bei dem ich auch als Quereinsteiger niemals Verständnisprobleme hatte. Der spannende und sehr clever konzipierte Fall hat Lust auf mehr gemacht, so dass ich mich schon jetzt auf einen möglichen Nachfolger freue. Ich empfehle den Kriminalroman daher sehr gerne weiter und bewerte ihn mit den vollen fünf von fünf Sternen