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Maddinliest
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Borken

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Insgesamt 936 Bewertungen
Bewertung vom 19.06.2025
Raabe, Marc

Die Nacht / Art Mayer-Serie Bd.3


ausgezeichnet

Die Wahrheit

Art Meyer hat die achtjährige Milla, die bei ihrer Oma direkt unter ihm wohnt in sein Herz geschlossen. Daher lässt ihn auch das plötzliche Verschwinden ihrer Mutter vor zwei Jahren noch immer keine Ruhe. Als er über einen sehr einflussreichen Bekannten die Untersuchungen wieder neu anfachen will, löst er eine neue Welle aus, die ihn und seine Kollegin Nele Tschaikowski zu einem Wohnwagenpark führt, wo sie mehrere Leichen finden und ein Bild von Millas Mutter mit einem der Opfer. Der Recherchen gehen in die Vergangenheit, um das Rätsel und die verschwundene Dana zu lösen. Kommt die Hilfe von Art und Nele noch rechtzeitig?

Die Thriller vom deutschen Autor Marc Raabe haben mich durch die Bank begeistert, so dass ich mit viel Vorfreude und einer gewissen Erwartungshaltung in sein neues Werk gestartet bin. Er erzählt die Geschichte erneut in seinem gewohnt temperamentvollen und absolut fesselnden Schreibstil, der auch "Die Nacht" für mich schnell wieder zu einem absoluten Page-Turner machte. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden der Leichen am Wohnwagenplatz direkt zu Beginn des Buches sehr gut aufgebaut und über das ungeklärte Schicksal Millas Mutter sowie den spektakulären Ermittlungsarbeiten auf einem aus meiner Sicht sehr hohen Niveau gehalten. Marc Raabe gelingt es außerordentlich gut, eine bedrohliche Atmosphäre aufzubauen und die Spannung über nicht vorhersehbare Wendungen im Verlauf auf immer neue Höhen zu schrauben. Auch die gut nachvollziehbare und für mich völlig überraschende Auflösung ist gelungen und rundet das Ganze gelungen ab.

Insgesamt ist "Die Nacht" eine für mich mehr als gelungene Fortsetzung einer packenden Thriller-Reihe, die mit starken Charakteren, äußerst raffiniert konzipierten Fällen und nicht zuletzt mit dem Erzähltalent des Autors mehr als zu überzeugen weiß. Ich freue mich bereits jetzt auf den nächsten Band "Im Morgengrauen" der im nächsten Frühjahr erscheinen wird, empfehle den Titel sehr gerne weiter und bewerte ihn dementsprechend mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 15.06.2025
Martin, Nicola

The Island - Auf der Flucht


sehr gut

Wenn Luxus zum Problem wird

Die Hotelmanagerin Lola hat in Hongkong ein schweres Problem, welches sich anders löst als sie gehofft hat. Für sie gilt es die Flucht zu ergreifen und an einem anderen Ort einen Neustart zu versuchen. Ihr Freund Moxham kann da aushelfen und lädt sie auf Keeper Island ein, die Trauminsel für die ganz Reichen, auf der jeder Wunsch erfüllt wird. Das vermeintliche neue Glück stellt sich aber schnell als Alptraum dar, als die Leiche von Moxham im Meer gefunden wird. Lola glaubt den Vermutungen, dass es sich um einen Unfall handeln sollte, nicht und macht sich auf die Suche nach den Geheimnissen auf der Insel, ohne zu ahnen, auf welche menschlichen Abgründe sie dabei stößt...

Die prämierte amerikanische Autorin Nicola Martin hat mit "The Island - Auf der Flucht" einen aus meiner Sicht spannenden Thriller veröffentlicht. Sie erzählt die Geschichte in einem leicht zugängigen und flüssig zu lesenden Schreibstil und arbeitet viel mit der direkten Rede. Der Spannungsbogen wird mit dem Tod des Ressource-Chefs gut aufgebaut und kann dann nach anfänglichen Schwierigkeiten auf einem guten Niveau gehalten werden. Gerade die erste Hälfte des Buches zog sich aufgrund vieler Protagonisten und vermeintlicher Nichtigkeiten ein wenig in die Länge, während das Tempo danach deutlich angezogen wurde und die Spannung somit auch deutlich in die Höhe ging. Das Ganze bleibt ein wenig verworren und die vielen Optionen laden zum Miträtseln bezüglich Täter und Tathintergründe ein. das fulminante Finale rundet das Buch mit einer nachvollziehbaren Auflösung gelungen ab.

Insgesamt ist "The Island - Auf der Flucht" für mich ein ordentlicher Thriller, der mir einige spannende Lesestunden bescherte. Die Autorin Nicola Martin kann mit einem ordentlichen tempo und einer komplex konstruierten Geschichte überzeugen. Ich empfehle den Spannungsroman daher gerne weiter und bewerte ihn mit guten vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 15.06.2025
Florin, Elisabeth

Merano criminale


ausgezeichnet

Sehr unterhaltsamer Kriminalroman

Ispettore Emmenegger und seine Kollegin Eva Marthaler bekommen es mit einem sehr kniffligen Fall zu tun. In kürzester Zeit werden die Leichen zweier Frauen gefunden, die eins vereint, sie waren im Gastronomiebereich tätig. In Meran geht daraufhin unter den Angestellten der Gastbetreibe die Angst um, wer wird das nächste Opfer des "Kelnerinnenmörders" ? Die Ermittlungen führen Emme und Eva aber in eine ganz andere Richtung. In der Vergangenheit der beiden toten Frauen scheint der Schlüssel zur Lösung des Falls zu liegen, aber dieser ist gut versteckt und fordert dem Duo alles ab...

Die Kriminalromane der Autorin Elisabeth Florin konnten mich bisher noch immer begeistern, so dass ich mit viel Vorfreude und einer gewissen Erwartungshaltung in ihr neues Werk gestartet bin. Sie erzählt die Geschichte in ihrem gewohnt temperamentvollen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der die Geschehnisse lebendig vor Augen führt. Der Spannungsbogen wird mit dem rätselhaften Mord an den beiden Kellnerinnen direkt zu Beginn des Buches sehr gut aufgebaut und über die verzwickten aber stets sehr unterhaltsamen Ermittlungsarbeiten auf einem aus meiner Sicht sehr hohen Niveau gehalten. Elisabeth Florins gekonnter Mix aus Spannung und wohldosiertem Humor machte die Verbrecherjagd für mich zu einem kurzweiligen Vergnügen. Gerade der Einsatz des ungewollten Assistenten Paul trägt neben den interessant charakterisierten Hauptprotagonisten zum Gelingen des Kriminalromans bei. Die clever konzipierte Geschichte konnte mich bis zum Finale in den Bann ziehen, wo dann eine gut nachvollziehbare Auflösung alles gelungen abrundet.

Insgesamt ist "Merano Criminale" eine aus meiner Sicht sehr gut gelungene Fortsetzung einer tollen Krimi-Reihe, die mit dem Charme der Südtiroler Region, sympathischen Protagonisten, clever inszenierten Storys und nicht zuletzt dem Erzähltalent der Autorin zu überzeugen weiß. Ein tolles Buch, welches ich gerne weiterempfehle und dementsprechend mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

Bewertung vom 08.06.2025
Lindell, Unni

Snø - Ohne jeden Zeugen: Ein Fall für Snø


sehr gut

Spannender Kriminalroman aus Skandinavien

Die noch sehr junge Polizistin Sno geht dem Hinweis einer Nachbarin nach, wo im Nachbarhaus eine Frau entdeckt wurde, obwohl die Besitzer in einen längeren Urlaub gefahren sind. Vor Ort kann Sno aber keine ungewöhnlichen Vorkommnisse erkennen und lässt die verängstigt wirkende Nachbarin allein zurück. Kurze Zeit später meldet sich bei Sno das schlechte Gewissen und sie versucht noch einmal nachzufassen, kann sie aber nicht mehr erreichen. Sie scheint spurlos verschwunden zu sein. Ist sie Zeugin eines Verbrechens geworden? Sno versucht nebenbei mehr über das Verschwinden herauszufinden muss sich aber nun auch mit einer Verkettung von mehreren Vermisstenfälle auseinandersetzen. Treibt ein Serientäter sein Unwesen? Gibt es noch Hoffnung für die vermisste Nachbarin?

Unni Lindell ist in ihrem Heimatland Norwegen eine gefeierte Krimiautorin und sie hat mit "Sno - ohne jeden Zeugen" einen aus meiner Sicht sehr spannenden Kriminalroman veröffentlicht. Lindell erzählt die Geschichte in einem enorm temporeichen Schreibstil, bei dem sie mit vielen kurzen Sätzen und Kapiteln arbeitet. Die dadurch laufend auftretenden Perspektivwechsel dramatisieren in vielen Szenen die Handlung, sorgten bei mir aber auch immer wieder für ein wenig Verwirrung. Es war nicht ganz einfach, die Übersicht zu behalten, was das Lesen ein wenig erschwerte. Der Spannungsbogen wird mit dem Verschwinden der Nachbarin und einem Todesfall gut aufgebaut und über die ereignisreichen Ermittlungen auf einem hohen Niveau gehalten. Die Fall wird zunehmend komplexer und nach der anfänglichen Verwirrung entwickelte sich das Buch in der zweiten Hälfte für mich zu einem Page-Turner. Das fulminante Finale rundet die Geschichte mit einer gut nachvollziehbaren und spannenden Auflösung gelungen ab.

Insgesamt ist "Sno - Ohne jeden Zeugen" ein aus meiner Sicht gelungener Skandinavien-Kriminalroman, der mich nach anfänglichen Schwierigkeiten über die temperamentvolle Erzählweise und dem gut konzipierten Storyaufbau überzeugen konnte. Ich bin auf einen möglichen Nachfolger gespannt, empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 08.06.2025
Crönert, Claudius

Das Erbe der Karolinger


ausgezeichnet

Das Ringen um die Macht

Kaiser Ludwig, der Sohn von Karl dem Großen, führt sein Land mit Weitsicht und dem unbedingten Wunsch eines friedlichen Miteinanders. Er muss sich nun, da seine drei Söhne nach und nach in ein regierungsfähiges Alter kommen, um die Nachfolge kümmern. Er teilt sein Reich in drei Teile auf und mach seinen ältesten Sohn Lothar zum Mitkaiser. Dieser strebt eher nach seinem Großvater, das Reich mit Stärke und Gewalt zu regieren, was schnell zu Konflikten im Kaiserreich führt. Droht ein Krieg und ein Familienstreit um die Macht im Reich?

Ich habe bereits einen hervorragenden historischen Roman aus der Feder vom Autor Claudius Crönert gelesen und bin daher mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung in sein neues Werk, dem Karolinger-Epos, eingestiegen. Er erzählt die Geschichte in einem bildreichen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der mir die Geschehnisse der damaligen Zeit lebendig vor Augen führte. Das direkt zu Beginn aufgeführte Personenregister und die gute Erzählstruktur haben es mir leicht gemacht, trotz einiger handelnden Personen, stets den Überblick zu behalten. Der Spannungsbogen wird mit der nicht ganz einfachen Erbfolge und den damit verbundenen politischen Konflikten aus meiner Sicht auf einem hohen Niveau gehalten. Die Protagonisten werden umfangreich beschrieben und charakterisiert, was im Verlauf deren Handeln immer nachvollziehbar erscheinen lässt und dem Roman zusätzliche Tiefe verleiht. Die historischen Hintergrundinformationen wirken sehr gut recherchiert und geben so noch spannende Einblicke in die damalige Zeit.

Insgesamt ist "Das Erbe der Karolinger" ein für mich mehr als gelungener historischer Roman, der mit der fesselnden Handlung, der lebendigen Erzählweise und den gut recherchierten Protagonisten eine mehr als spannende Reise in die Vergangenheit darstellt. Ich empfehle den lesenswerten Roman daher sehr gerne weiter und bewerte ihn mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 08.06.2025
Scheurer, Thilo

Jagd unter Palmen (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Der Millionen-Coup

In einem Einsatz wurde die Kriminalkommissarin Sofia Bitter angeschossen und überlebte nur knapp. Grund genug für sie, ihr Leben umzukrempeln und auf Gran Canaria im Haus ihrer Großeltern einen Neustart zu wagen. Als sie im Rahmen der Renovierungsarbeiten einen Baumarkt aufsucht, schnappt sie durch Zufall ein Gespräch auf, in dem heimlich über die Entsorgung eines Leichnams gesprochen wird. Ihre kriminalen Instinkte sind geweckt und so gerät sie auch ohne ihr heimisches Kriminalamt in heikle Ermittlungen, die, wie sich schnell herausstellt, durchaus gefährlich werden können...

Ich habe bereits mehrere Kriminalromane aus der Feder des Autors Thilo Scheurer gelesen, welche mich jedes mal begeistern konnten. Ich bin daher mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung in sein neues Werk gestartet. Er erzählt die Geschichte in einem sehr zugängigen und temporeichen Schreibstil, der mich schnell auf die kanarische Insel entführte. Der Spannungsbogen wird mit dem rätselhaften Verschwinden des Iberia-Mitarbeiters und dem spektakulären Raubüberfall gut aufgebaut und über die mit einigen überraschenden Wendungen versehenden Ermittlungsarbeiten auf einem aus meiner Sicht hohen Niveau gehalten. Die Protagonisten sind interessant gezeichnet und tragen mit ihren Charakteren zum Gelingen des Buches bei. Der Fall, der auf wahren Begebenheiten beruht, konnte mich bis zum Finale in den Bann ziehen, welches die Geschichte mit einer gut nachvollziehbaren Auflösung gelungen abrundet.

Insgesamt ist "Jagd unter Palmen" ein für mich sehr gelungener Regionalkrimi aus der beleibten Urlaubsregion der kanarischen Inseln, welcher mich in erster Linie mit einer gut durchdachten und spannenden Geschichte, einem wohldosierten Lokalkolorit und dem Erzähltalent des Autors überzeugen konnte. Ich würde mich über eine Fortsetzung freuen und bin gespannt, ob wir noch einmal von Sofia Bitter hören werden. Ich empfehle den Kriminalroman daher auch sehr gerne weiter und bewerte ihn mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 08.06.2025
Lerchbaum, Gudrun

Niemand hat es kommen sehen


gut

Düster und für mich verwirrend

Im kleinen Dorf Eichschlag wird viel spekuliert über das Schicksal von der ortsansässigen Maria, die für ein Jahr spurlos verschwunden war und plötzlich wie aus dem Nichts wieder auftaucht. Und da sie über ihre jüngste Vergangenheit schweigt, da sie sich nicht erinnern kann, wird sie schnell mit dem Tod ihrer Mutter in Verbindung gebracht. Hat sie ihre eigene Mutter getötet? Die beiden Ermittler Melanie Ramsauer und Theo Nebel versuchen Licht ins Dunkel zu bringen, aber Maria schweigt weiterhin. Kann das Rätsel über ihr verschwinden geklärt werden? Ist sie eine Täterin oder vielleicht sogar ein Opfer?

Die Autorin Gudrun Lerchbaum hat mit "Niemand hat es kommen sehen" einen außergewöhnlichen Kriminalroman veröffentlicht. Sie erzählt die Geschichte in einem nicht ganz leicht zugängigen, aber interessant zu lesenden Schreibstil, der mich in die österreichische Provinz entführt hat. Der Spannungsbogen wobt um die ungeklärte Vergangenheit der Hauptprotagonistin, die auch selbst nichts dazu beiträgt, diesem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Ich habe mich mit der Story und auch gerade mit der Protagonistin sehr schwer getan. Es taten sich viele Fragezeichen auf, die sich teilweise bis zum Ende hin auch nicht geklärt haben, was wahrscheinlich daran liegt, dass dies wohl eine Fortsetzung ist und entscheidende Details somit für mich nicht zugängig waren. Ich finde dies sehr schade, denn der Autorin gelingt es für mich gut, eine passende düstere Atmosphäre aufzubauen, nur insgesamt kam ich nicht in die Geschichte rein.

Der Kriminalroman "Niemand hat es kommen sehen" konnte mich leider ohne Vorkenntnisse nicht überzeugen. Ich empfehle daher dringend, bevor man diese Buch liest, sich mit dem ersten Teil "Zwischen euch verschwinden" auseinanderzusetzen. Wahrscheinlich erschließt sich das Buch dann deutlich besser und kann mehr Lesefreude erzeugen. Ich bewerte den Krimi mit drei von fünf Sternen.

Bewertung vom 08.06.2025
Schwiecker, Florian;Tsokos, Michael

Der zweite Verdächtige / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.5


ausgezeichnet

Packender Justiz-Krimi

Der Strafverteidiger Rocco Eberhardt bekommt einen neuen kniffligen Fall. Sein Mandant Jan Staiger wird verdächtigt einen anderen jungen Mann in einer Location für Homosexuelle vergiftet zu haben. Es sprechen lediglich Vermutungen und der definitiv stattgefundene Kontakt der beiden für den Tötungsvorwurf. Rocco Eberhardt sieht gute Chancen für seinen Mandanten, was sich aber abrupt ändert, als es vor Ort zu einem erneuten Tötungsdelikt kommt und die Indizien erneut auf Jan Staiger weisen. Kann Rocco den Unschuldsbeteuerungen glauben? Wird es ihm gelingen dem Staatsanwalt bei dem scheinbar aussichtslosen Fall Paroli bieten zu können? Er holt sich Hilfe beim renommierten Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer...

"Der 2. Verdächtige" ist bereits der fünfte Band aus der Reihe um den charismatischen Strafverteidiger Rocco Eberhardt. Ich bin mit dem aktuellen Fall in die Reihe eingestiegen und hatte zu keiner Zeit Verständnisprobleme. Das Autoren-Duo kann aus meiner Sicht mit ihrem praktischen Erfahrungsschatz als Strafverteidiger und Rechtsmediziner punkten und verleiht dem Kriminalroman damit einen sehr authentischen Anstrich. Sie erzählen die Geschichte in einem temporeichen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der den Leser in die Welt der Justiz entführt. Der Spannungsbogen wird mit den beiden rätselhaften Todesfälle zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die fortlaufenden Ermittlungen und strategischen Umsetzungen vor Gericht auf einem für mich hohen Niveau gehalten. Sehr schön herausgearbeitet wird dabei der Gewissenkonflikt eines Strafverteidigers, eventuell für die Freilassung eines Straftäters verantwortlich zu sein und der Blick der Gesellschaft auf spektakuläre Gerichtsfälle. Mich konnte das ganze bis zum Finale, welches eine für mich überraschende, aber gut nachvollziehbare Auflösung parat hält, in den Bann ziehen.

Insgesamt ist es dem Autoren Duo Schwiecker / Tsokos aus meiner Sicht gelungen, einen packenden Justiz-Krimi zu schreiben, der mit einer gefühlt hohen Realitätsnähe, interessanten Protagonisten und dem Erzähltalent der beiden überzeugen kann. Ich bin gespannt auf weitere Fälle, empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es dementsprechend mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 08.06.2025
Pieper, Tim

Die Mündung


ausgezeichnet

Fiktion oder Realität?

Die Kommissarin Lena Funk ist mit ihrer eigenen traumatischen Vergangenheit überfordert und sucht an der Nordseeküste Ablenkung und eine Neujustierung für ihr Leben. Gerade der Tod ihrer Schwester hat ihr zugesetzt, und die schweren Vorwürfe ihres Vaters wiegen ebenfalls schwer. So kann sie es kaum fassen, dass sie in den Taschen eines angespülten Leichnams Schmuckstücke von Opfern des Gezeitenmörders findet, der auch für den Tod ihrer Schwester verantwortlich gemacht wird. diese neue Spur setzt in ihr neue Energie frei, um sich auf die Suche nach dem Serientäter zu machen. Sie muss aber schnell erkennen, dass die Abgründe in diesem Fall viel tiefer sind, als sie jemals geahnt hat...

Der Autor Tim Pieper hat mit "Die Mündung" einen fesselnden Thriller veröffentlicht, der mir einige spannende Lesestunden bescherte. Er erzählt die Geschichte in einem hervorragend zu lesenden und sehr kurzweiligen Schreibstil, der das Buch für mich schnell zu einem Page-Turner machte. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden der Schmuckstücke und der verzweifelten Jagd auf den Gezeitenmörder sehr gut aufgebaut und über die mit vielen überraschenden Wendungen versehenden Ermittlungen auf einem für mich sehr hohen Niveau gehalten. Tim Pieper gelingt es dabei in meinen Augen außerordentlich gut, eine recht düstere Atmosphäre aufzubauen und der immer komplexer werdenden Geschichte immer wieder gekonnt neue Richtungen zu geben. Das Ganze konnte mich wirklich komplett in den Bann ziehen und bis zur gut nachvollziehbaren Auflösung begeistern.

Insgesamt ist "Die Mündung" ein mehr als gelungener Thriller, der mich in erster Linie mit einer sehr clever konzipierten Geschichte, einem wohldosierten Lokalkolorit, interessanten Protagonisten und nicht zuletzt mit dem Erzähltalent des Autors überzeugen konnte. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 08.06.2025
Nicholas, Anna

Das Teufelshorn


sehr gut

Leichter und unterhaltsamer Kriminalroman

Isabel Flores ist auf das heimische Mallorca zurückgekehrt, da sie ihr letzter Fall als spanische Kommissarin emotional zu sehr in Beschlag genommen hat. Sie genießt die malerische Umgebung und leitet eine Ferienhausvermittlung. Eines Tages verschwindet aber ein sechsjähriges Mädchen spurlos und die Ermittler bitten Isabel aufgrund ihrer gemachten Erfahrung bei der Suche zu helfen. Obwohl sie dies eigentlich nicht mehr wollte, holt sie ihr Ehrgeiz wieder ein und beginnt mit den Recherchen. Kurze Zeit später wird ein älterer Mann auf der Insel ermordet und wo sie gerade einmal ermittelt, versucht sie auch hier zu unterstützen. Stehen die beiden Fälle vielleicht sogar in Verbindung?

Die britische Autorin Anna Nicholas hat mit "Das Teufelshorn" aus meiner Sicht einen spannenden und unterhaltsamen Kriminalroman in malerischer Kulisse veröffentlicht. Sie erzählt die Geschichte in einem leicht zugängigen und flüssig zu lesenden Schreibstil, der mich schnell auf die spanische Insel entführte. Der Spannungsbogen wird mit dem vermissten Mädchen gut aufgebaut und über die immer komplexer werdenden Ermittlungsarbeiten auf einem für mich hohen Niveau gehalten. Die ermittelnde Hauptprotagonistin wird interessant und sehr sympathisch charakterisiert, so dass es Spaß macht, sie auf ihrer Suche nach dem kleinen Mädchen und dem Mörder des älteren Mannes zu begleiten. Geschickt bindet Anna Nicholas die herausragende Kulisse, in der sie mittlerweile selber wohnt, in die Story ein, was dem Buch auch seinen Charme verleiht. Das Ganze konnte mich bis zum spannenden Finale in den Bann ziehen und die gut nachvollziehbare Auflösung rundet alles gut ab.

Insgesamt ist "Das Teufelshorn" ein aus meiner Sicht gelungener Regionalkrimi, der sich idealerweise als Urlaubslektüre anbietet. Das Buch konnte mich mit einer durchdachten Story, einer mehr als charmanten Ermittlerin und einem wohldosierten Lokalkolorit überzeugen, so dass ich es gerne weiterempfehle und mit guten vier von fünf Sternen bewerte.