Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
EmilyThorne

Bewertungen

Insgesamt 4 Bewertungen
Bewertung vom 16.02.2015
Was fehlt, wenn ich verschwunden bin
Lindner, Lilly

Was fehlt, wenn ich verschwunden bin


ausgezeichnet

Was fehlt wenn ICH verschwunden bin, wird im Februar 2015 im Fischerverlag erscheinen. Der Roman von Lilly Lindner, befasst sich mit der psychischen Krankheit Anorexia Nervosa (Magersucht). April, die an Magersucht leidet ist stationär in einer Klinik, inder sie gegen ihre Krankheit behandelt wird. Phoebe, ihre jüngere Schwester schreibt ihr fortwährend Briefe, um ihr nahe zu sein und um sie bei ihrer Genesung zu unterstützen. Phoebe wurde von ihren Eltern jedoch nicht wirklich aufgeklärt, wegem welchem Leidens genau, ihre älter Schwester im Krankenhaus liegt. Auch die Eltern sind mit der ganzen Situation überfordert, somit stellen sie auch keinen wirklichen Halt für ihre beiden Töchter dar. Phoebe's größter Wunsch ist, dass April bald wieder zu Hause bei ihr sein wird, doch wird April den Kampf gegen ihre heimtückische Krankheit gewinnen?? Das Buch ist in Briefform geschrieben, was mir sehr gefallen hat. Die Briefe wurden von Phoebe und April verfasst. Der Roman ist sehr emotional! (Verzweiflung, Hoffnung, Liebe, Trauer, Wut nicht's an Gefühlen wird man missen). Die Wortspiele die Lilly Lidner benutzt sind einzigartig genial und ein sehr großes Potential das sie besitzt. Trotz der Schwierigkeit der Thematik bleibt ein Schmunzeln an verschiedenen Stellen nicht aus. Phoebe's Sicht/Denkweise der schweren Situation in der sie sich befindet, ist sehr herzergreifend, da sie es in ihrer kindlichen Sichtweise schildert, obwohl sie für ihr Alter doch sehr reif ist. Die Autorin macht es einem leicht, sich in die beiden Charaktere Phoebe und April hineinzuversetzen. Man fiebert mit ihnen mit. Wenn man die Biografie von Lilly Lidner kennt, findet man viele autobiografische Elemente wieder. Ich würde das Buch an junge Leser weiterempfehlen, sowie auch an Erwachsene. Für Angehörige, Betroffene, bis zu Lesern, die sich mit der Krankheit Magersucht vertrautmachen wollen um sie zu "verstehen" ist diese Lektüre ein Muss. Die Autorin wird vielen Lesern sicherlich die Augen öffnen und viele werden Anorexie nicht mehr als Lapalie ansehen und vielleicht die Krankheit etwas "verstehen". Alles in allem ein gelungenes Buch. Sehr emotional. Durch die Schilderung der kleinen Phoebe ist die Geschichte rührender, als die in anderen Bücher über Magersucht die ich gelesen habe.
5 Sterne von mir

Bewertung vom 24.12.2014
Zündstoff (eBook, ePUB)
Nicolaisen, Gea

Zündstoff (eBook, ePUB)


gut

Lucie ist eine junge Architektin aus Hamburg, die nach Schleswig gezogen ist. Sie arbeitet beim Großunternehmer Rainer Calliesen in einem Architektenbüro. In einem Gitarrenkurs freundet sie sich mit Fenja an. Plötzlich begeht Fenja angeblich aus Liebeskummer Selbstmord. Lucie kann sich nicht vorstellen, dass ihre Freundin von einer Brücke gesprungen ist. Sie geht davon aus dass jemand absichtlich Fenja von der Brücke gestossen hat. War es nun Suizid oder Mord?

Fenjas letzter Wunsch war, dass Lucie, Fenjas Tagebuch an Ragnar in den sie unsterblich verliebt war überbringt. Zur gleichen Zeit fingen die Bombendrohungen an, die die Einwohner in Angst und Schrecken versetzten. Wer ist nun der Bombenleger? Lucie will dies persönlich herausfinden, wer es ist und ob diese Person auch Schuld an Fenja's Tod trägt. Die Ermittlungen stellt sie mit Fenja's alten Schulfreunden an.

Den Anfang fand ich gut, da er spannend war, doch schwand meine Vorfreude kontinuierlich...
Langweilig fand ich die Lektüre nicht unbedingt, doch sie war sehr langatmig.
Das Ende hingegen fand ich spannend, doch war diese Szene ziemlich kurz im Vergleich zum etwas langatmigem Teil des Romans.

Viele Charaktere gab es nicht. Ich konnte mich nicht wirklich in Lucie hineinversetzen. Seltsam fand ich auch, dass Lucie auf eigene Faust ermittelt mit für sie eigentlich "fremde" Personen, d.h. mit Fenja's alten Schulfreunden Malte und Ragnar.

Die Liebe der Autorin für Schleswig ist gut rauszufiltern, da man durch ihre Liebe zum Detail (Umgebung usw.) Schleswig etwas näher kommt.

Der Roman ist leicht zu lesen, der Schreibstil ist sehr flüssig, manchmal treten doch Wörter auf die im täglichem Gebrauch nicht wirklich geläufig sind und etwas stören.

Ich würde das Buch nur empfehlen, wenn man eine einfache Lektüre lesen will und auf Spannung pur bereit ist zu verzichten.

Bewertung vom 19.12.2014
Der böse Nik
Arenz, Helwig

Der böse Nik


sehr gut

Das Buch wird aus der Sicht von Nik erzählt. Im Prolog steht:„Mein Leben gehört nicht mehr mir selbst, und wie das kam - ja, daran versuche ich mich zu erinnern". Also erzählt Nik, von Gabriel bei dem er selbst und noch einige andere "Obdachlose" Unterschlupf gefunden haben. Gabriel versucht die Menschen in seinem Wohnprojekt vor dem Leben auf der Straße, dem Knast usw zu bewahren, da er nicht wirklich von unserem Rechtssystem und dessen Strafmaßnahmen überzeugt ist. Nik ist verliebt in Lauri, für die er sein letztes Hemd geben würde, doch ist sie mit Gabriel liiert. Lauri wechselt zwischen ihren Gefühlen für Nik, manchmal geniesst seine Nähe, manchmal ist sie sehr distanziert, was Nik sehr zu schaffen macht. Ausserdem ist Lauri Künstlerin im manipulieren. Nik und sein Freund Tommy L, sowie auch die anderen Mitbewohner, sind entweder kriminell oder leiden an einer Sucht. Oft ist ihr Verhalten auch nicht sehr angemessen.

Das Buch hält die Spannung aufrecht, da man immer nur einen Bruchteil vom Charakter oder Leben der Protagonisten erfährt. Verschiedene Stellen sind humorvoll gestaltet. Die Handlungen im Buch nehmen oft verschiedene Wendungen, die man sich nicht erwartet hätte.

Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm, nur am Anfang hatte ich Schwierigkeiten den Überblick über Nik's Geschichte und die verschiedene Handlungen einzuordnen, was im nachhinein doch interessant war.
Die Charaktere sind schon speziell, doch will ich nicht zuviel verraten. Nik ist hinterlistig und doch hat er einen weichen Kern.

Am Ende kommt sehr viel Spannung auf und der Schluss war sehr überraschend, für mich persönlich nicht vorhersehbar.
Das Cover und der Klappentext finde ich super!
Ein Buch, das ich persönlich weiterempfehlen würde.

Bewertung vom 09.11.2014
Das Leben in meinem Sinn
Ernst, Susanna

Das Leben in meinem Sinn


ausgezeichnet

“Das Leben in meinem Sinn” ist ein Roman von Susanna Ernst und ist 2014 im Knaur Taschenbuch Verlag erschienen.

Ben, ein eher schüchterner aber überaus sehr sympathischer, einfühlsamer Mann bekommt von seinem besten Freund Randy, der Drehbuchautor und Regisseur ist, eine Hauptrolle in seiner neuen TV-Serie. Am Set macht Ben mit der charmanten und berühmten Schauspielerin Sarah Pace Bekanntschaft. Während den Dreharbeiten kommen sich beide unweigerlich näher und Ben merkt ziemlich schnell dass er mehr als nur Freundschaft für seine Kollegin empfindet. Er versucht seine Gefühle zu unterdrücken, da Sarah verlobt ist und ihr zukünftiger Ehemann der Vater ihrer Tochter ist.

Doch auch Sarah, die am Anfang sehr professionell an ihrer Rolle festhielt, muss sich irgendwann eingestehen dass sie sich in Ben verliebt hat.

Welche Chance haben die beiden auf ein gemeinsames Glück?

Der Schreibstil von Susanna Ernst ist stilvoll, flüssig und vor allem sehr gefühlvoll. Die Liebe zum Detail finde ich ein grosses Plus, sowie auch der Perspektivwechsel, d.h dass der Ich-Erzähler im Buch wechselt. Die Protagonisten sowie die anderen Charaktere schildern uns ihre eigene Sicht der Handlungen. Der Uebergang wird von einem “besonderem” Erzähler übernommen. Der Perspektivwechsel hat meinen Lesefluss nicht gestört, die Übersicht der Handlung wurde für mich zu keinem Moment dadurch beeinträchtigt.

Positive Gefühle (wie z.b.Verliebtheit, Zusammenhalt, Freundschaft) sowie auch negative Gefühle(Traumata, Schuldgefühle, Heimweh) werden sehr gefühlvoll und tiefgründig geschildert.

Die Charaktere wurden sehr gut beschrieben und man mag jeden Einzelnen von ihnen auf irgendeine Art. Randy der beste Freund von Ben ist ein Freund den man sich nur wünschen kann. Die aus Italien stammende Nanny die Sarah für ihre Tochter eingestellt hat ist eine liebenswürdige, herzensgute Frau und ihr italienisches Temperament ist humorvoll beschrieben und auch wegen ihrem Akzent muss man doch manchmal schmunzeln.

Im Buch kommt Liebe, Angst, Trauer kurz gesagt alles an Gefühlen rüber, wie im richtigen Leben. Ich war sofort beeindruckt und von der Geschichte gefesselt. Was mir gefiel ist, dass dieses Buch das klischeehafte aus Liebesromanen (heile Welt usw) nicht dauernd vertritt, sondern auf seine Weise sehr realitätstreu ist.

Ich finde das Buch sehr gut, spannend, gefühlvoll und auch witzig. Ich habe mitgefiebert, mitgefühlt, ich bekam Gänsehaut und sogar Tränen in die Augen, das mir bei Liebesromanen nicht oft vorkommt. Ich konnte mir bildlich vieles vorstellen, als wäre ich selbst dabei gewesen.

Für Liebesroman-Fans ein MUSS und auch alle anderen die Lebensgeschichten/Dramen mögen, deshalb 5 Sterne