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Kiki2705

Bewertungen

Insgesamt 203 Bewertungen
Bewertung vom 04.12.2025
Bestgen, Sarah

Safe Space


sehr gut

„Safe Space – Der sicherste Ort“ ist bereits der 2. Thriller aus der Feder von Sarah Bestgen.
Die forensische Psychologin Anna Salomon tritt ihre neue Arbeitsstelle in der JVA Weyer an. Dort ist sie für ein psychologisches Programm für Intensivstraftäter zuständig. Sie ist eine begabte junge Psychologin, doch ihre Suche nach einem geeigneten Arbeitsplatz hat sie nicht ohne Grund in die JVA Weyer geführt. Hinter Gittern versucht Anna ihre Vergangenheit aufzuarbeiten – nichts ahnend, dass die Suche nach der Wahrheit sie in ein gefährliches Spiel hineinzieht und ihr eigenes Leben in Gefahr bringt.
Das Cover des Thrillers ist relativ schlicht gehalten. Mit dem Stacheldraht, der sich quer über den Titel zieht, wird sehr deutlich, in welchem Rahmen die Leser sich wiederfinden werden.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr gut lesbar und schafft eine deutliche oft bedrückende Atmosphäre. Gerade die Gefängnismauern und der dortige Umgang miteinander war spürbar.
Die Geschichte wird aus 3 verschiedenen Perspektiven erzählt. Zunächst verfolgt man Anna als Ich-Erzählerin im Rahmen ihrer neuen Tätigkeit, ihren Empfindungen und Beobachtungen. Durch die Ich-Perspektive wirkt Anna sehr authentisch. Jedoch hatte ich bei ihr immer wieder Zweifel an der Objektivität und ihren tatsächlichen Handlungen. Man merkt der Protagonistin deutlich an, dass sie in einem moralischen Zwiespalt steckt und ein Trauma der Vergangenheit noch nicht aufgearbeitet ist.
Aus der Vergangenheit erfährt man viel über Leon, der eine traumatische Kindheit erlebt hat.
Zuletzt gibt es noch Tagebucheinträge aus der Sicht von Sina, die in einer toxischen Beziehung zu stecken scheint.
Wie die 3 Personen miteinander zusammenhängen, wird erst im Laufe der Lektüre offenbart, sodass man von Beginn an rätseln kann, was hinter der jeweiligen Perspektive steckt und wie alles miteinander verknüpft ist.
Innerhalb des Thrillers kommt es zu einigen überraschenden Wendepunkten, sodass die Spannung aufrecht erhalten bleibt.
Zwischenzeitlich fand ich die Erzählung etwas zu langgezogen – gerade bei den Sitzungen und Beschreibungen aus der JVA. Da fehlte mir etwas der Lesefluss.
Weiterhin sind mir nach dem Lesen einige Situationen nicht ganz schlüssig und glaubhaft erzählt.
Nichtsdestotrotz ist Sarah Bestgen hier wieder ein sehr spannender, überraschender Thriller gelungen, den ich gern gelesen habe und ihn somit auch weiterempfehlen kann!

Bewertung vom 01.12.2025
Ebert, Sabine

Das Ende der Welt / Der Silberbaum Bd.2


sehr gut

Mit dem 2. Band der Silberbaum-Trilogie „Der Silberbaum – Das Ende der Welt“ entführt die Autorin Sabine Ebert ihre Leserschaft erneut in das 13. Jahrhundert.
Der Meißner Fürst Markgraf Heinrich führt seine Grafschaft klug und besonnen, doch von außen drohen nicht nur mordende Horden aus dem Osten, sondern auch Uneinigkeit zwischen der geistlichen und der weltlichen Obrigkeit. Der Papst setzt den Stauferkaiser Friedrich II. ab, doch Markgraf Heinrich steht fest an der Seite seines in seinen Augen einzig legitimen Herrschers. Missgunst, Verrat und kriegerische Auseinandersetzungen prägen diese Jahre.

Das Cover dieses historischen Romans passt sehr gut zum Band 1 und zeigt einen kleinen Einblick darin, welche Thematik man vor sich hat.
Der Autorin gelingt wie in all ihren Romanen ein flüssiger Schreibstil, der die Leserschaft direkt in ihren Bann zieht. Die geschaffene Atmosphäre ist glaubhaft und authentisch. So erlebt man nicht nur die Streitigkeiten der Obrigkeiten sowie das pompöse Leben des Adels, sondern auch das einfache Leben der Menschen im Mittelalter. Wie schnell sich Freud und Leid abwechseln, wird in diesem Roman sehr deutlich.

Natürlich trifft man auch wieder auf alte Bekannte aus der Hebammen-Reihe wie Marthes Sohn Thomas, der Fürst Heinrich mit Rat und Tat zur Seite steht, aber auch dessen Enkel Christian und Enkelin Änne.

An manchen Stellen hatte ich in diesem Roman den Eindruck, dass Geschehnisse etwas zu schnell erzählt wurden. Ich hätte gern ein paar mehr Seiten gehabt, um einzelne Gegebenheiten etwas intensiver mitzuerleben.

Sabine Ebert gelingt es jedoch wieder hervorragend, die Welt und das Leben im Mittelalter zu vermitteln – eine sehr lebendige Geschichtsstunde. Vor allem auch die Stellung der Frau und deren Leid in manch einer Ehe wurde sehr deutlich. Da wird einem beim Lesen immer wieder bewusst, welche Errungenschaften die Frauen in den letzten Jahrhunderten gemeistert haben.

Das Nachwort der Autorin erläutert zum Ende noch einmal sehr anschaulich, welche Dinge der Wahrheit und welche ihrer Fantasie entsprungen sind, wobei man hier sehr gut erkennen kann, dass die Recherche zu diesem Roman sehr intensiv und ausführlich war.

Sehr hilfreich sind auch die dargestellten Karten zur genauen Übersicht, das Personenregister zu Anfang und die Stammbäume der Adelshäuser am Ende des Romans.

Somit hat man mit diesem 2. Teil wieder ein historisch sehr gut recherchiertes Werk vor sich, welches sich für Geschichtsbegeisterte auf jeden Fall lohnt zu lesen.
Von mir gibt es 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 01.12.2025
Mas, Jasmine

Bonds of Hercules / Villains of Lore Bd.2


sehr gut

Mit „Bonds of Hercules“ ist der zweite Band der Dark-Romantasy-Reihe „Villains of Lore“ erschienen.

Die Geschichte knüpft unmittelbar an Band 1 an. Alexis muss ihre neu entdeckten Kräfte schärfen und erkennen, wer sie wirklich ist. Doch der Bund mit ihren Ehemännern Kharon und Augustus, der ihr hinterhältig aufgezwungen wurde, besteht weiter fort.
Nicht nur diese beiden dunklen Götter begehren Alexis, sondern auch Patros und Achilles.
Doch über allem steht das Verschwinden von Medusa, die aus der Unterwelt befreit wurde. Zeus setzt alles daran, herauszufinden, welcher Chthonier an der Befreiung beteiligt war und spielt dabei ein unfaires Spiel.

Der Schreibstil der Autorin Jasmine Mas hat mir in diesem Band noch besser gefallen als im ersten.

Alexis steht weiterhin im Mittelpunkt und gewinnt immer mehr an Selbstbewusstsein. Auch ihre Weiblichkeit entdeckt sie in diesem Teil immer mehr.
Ihre Ehemänner hält sie zunächst auf Abstand, doch Stück für Stück merkt sie, wie sehr die beiden bemüht sind, ihre Verbindung zu stärken.

Was mir in diesem Band besonders gefallen und mich gleichzeitig überrascht hat, war die Entwicklung von Kharon und Augustus. Die Autorin gewährt der Leserschaft ungewöhnlich emotionale Einblicke in die Gefühlswelt ihrer Protagonisten, was diese nahbarer und ihr Verhalten verständlicher macht. Das fehlte mir in Band 1 bisher und ich freue mich, dass es nun nachgeholt und intensiviert wurde.

Was für mich ein kleines Manko war, ist, dass die Geschichte sich erneut um Wettkämpfe dreht – fast wie in Band 1. An manchen Stellen hat sich dies etwas gezogen.
Das Verschwinden von Medusa und die Suche nach den Verantwortlichen rückte dabei fast ein wenig in den Hintergrund.

Richtig gut gefallen haben mir wieder die tierischen Beschützer, allen voran Fluffy junior, der eine beeindruckende Entwicklung hinlegt, aber auch Nyx mit ihren sarkastischen Kommentaren. Sie hat mich nicht nur einmal zum Lachen gebracht. Genauso wie Pocco, der kleine drollige Waschbär an Augustus´ Seite.

Insgesamt hat mir dieser Teil besser gefallen als der erste. Er ist wieder gespickt mit Kämpfen, dunklen Wesen, aber auch ganz viel Humor. Für mich eine sehr gute Mischung, die mich bis zum Schluss gut unterhalten hat.

Von mir gibt es 4 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 29.11.2025
Hewlett, Rosie

Medea


ausgezeichnet

„Medea – Die Hexe von Kolchis“ ist ein Roman aus der Feder von Rosie Hewlett. Nach ihrem Debütroman rund um Medusa beleuchtet sie nun in diesem fast 500 Seiten dicken Werk das Leben von Medea, die aus der griechischen Mythologie nur als die Hexe von Kolchis bekannt ist. Doch wie ist sie zu dem vermeintlichen Monster geworden, welches nicht davor zurückschreckt, die eigenen Kinder zu töten?
Anders als in der gleichnamigen Tragödie von Euripides setzt die Handlung im vorliegenden Roman bereits in der Kindheit von Medea an. Misshandelt, eingesperrt und gemieden wächst Medea in einem Umfeld auf, in dem sie einsam ist und ihre Gabe – die Magie – nicht verstehen und beherrschen lernt.
Ihr Vater benutzt sie als Waffe, gibt ihr jedoch keinerlei Anerkennung und Liebe.
Als sie dem attraktiven Helden Jason dazu verhilft, das Goldene Vlies zu erlangen, träumt Medea von der Liebe, nach der sie sich schon so lange sehnt. Doch ist Jason wirklich der Mann, der ihre Träume erfüllen kann oder benutzt er sie genauso wie ihr Vater nur dazu, an Ruhm und Macht zu kommen?
Jahrelang erträgt Medea das Versteckspiel und die wachsende Missachtung, doch als sie mit dem ultimativen Verrat konfrontiert ist, hält sie ihre Macht nicht länger zurück und nimmt grausame Rache.
Dieses Buch hat mich emotional extrem gepackt. Das Leiden, welchem Medea ihr Leben lang ausgesetzt ist, wird sehr authentisch vermittelt. Aufgrund der Ich-Erzählerperspektive ist man hautnah am Geschehen und der Gefühlswelt von Medea dran.
Medea als Protagonistin begeht Taten, die unverzeihlich sind, doch die Herangehensweise in diesem Roman lässt einen verstehen, warum sie zu der Frau geworden ist, die diese Taten vollzieht.
Der Blick auf die griechische Mythologie mit ihren Göttern und ihrer Magie ist dabei sehr gut in die Geschichte eingebaut.
Man verfolgt die Abenteuer der Argonauten genauso wie die vernichtende Macht der Sirenen auf die Männer.
An vielen Stellen im Roman musste ich schlucken aufgrund der Gewalt, der Verachtung und der Ungerechtigkeiten gegenüber Medea. Doch auch der Schluss war für mich emotional sehr bedrückend. Auch wenn man von Anfang an weiß, welche Taten Medea vollbracht hat, ist man doch nicht darauf vorbereitet.
Mir hat in diesem Roman die flüssige packende Schreibweise und der Blickwinkel auf Medea richtig gut gefallen.
Daher gebe ich 5 von 5 Sternen und ein Leseempfehlung für all jene, die die griechische Mythologie mal aus einer anderen Perspektive erleben möchten.

Bewertung vom 28.10.2025
Fröhlich, Susanne

Ungezügelt / Andrea Schnidt Bd.13 (1 MP3-CD)


sehr gut

„Ungezügelt“ ist der neue Roman von Susanne Fröhlich aus der Romanreihe rund um Andrea Schnidt und ihr Leben.
Andrea ist mittlerweile 60 Jahre alt und hat noch keine Lust auf Rente. Im Gegenteil – sie versucht einen Neustart als Autorin, doch das Schreiben der Geschichte verlangt ihr mehr ab als gedacht. Nicht nur, dass sie ihre Pläne zunächst verheimlicht, sorgt für einige Verwirrung. Auch das Schreiben von spicy Szenen hat sie eindeutig unterschätzt, bekommt hierbei aber ausreichend Input von ihren Freundinnen und macht sich selbst auf den Weg der Recherche.
Neben all ihren Plänen ist sie auch noch im Oma-Wettstreit um die Gunst ihrer Enkel und der eigenen Tochter und der geliebte Ex-Schwiegerpapa Rudi hat ebenfalls so einige Ideen im Gepäck, wie man das Älterwerden verhindern kann.
Ich kannte Andrea Schnidt und die entsprechenden Vorgängerromane nicht, bin aber trotzdem sehr gut durchgekommen.
Die Schreibweise von Susanne Fröhlich ist sehr locker-flockig. Andrea Schnidt erzählt ihr Leben, ihre Ideen und ihre Konflikte aus der Ich-Perspektive, was sie für die Leser*innen sehr nahbar macht. Dabei folgen selbstironische sehr lustige Szenen auch mal tiefgründigeren Themen wie Demenz oder das Älterwerden und der Verlust geliebter Menschen.
Diese Mischung aus Witz und Tiefgründigkeit hat mir sehr gefallen.
Zwischenzeitlich hat der Roman einige Längen und mir fehlte generell ein bisschen Spannung. Daher gibt es von mir 1 Stern Abzug.
Nichtsdestotrotz ist dieser Roman eine schöne Ablenkung vom Alltag und ich habe ihn sehr gern gelesen.

Bewertung vom 12.10.2025
Nelson, Jandy

Wenn unsere Welt kippt


ausgezeichnet

Der Coming-of-Age-Roman „Wenn unsere Welt kippt“ aus der Feder von Jandy Nelson ist ein Roman über das Schicksal einer Familie, welche durch das Auftauchen eines geheimnisvollen Mädchens mit regenbogenfarbenen Haaren durcheinandergewirbelt wird.

Das Cover des Romans ist künstlerisch gelungen und macht auf das Buch aufmerksam.
Der Schreibstil war für mich zu Beginn gewöhnungsbedürftig, sodass ich zunächst eine Weile gebraucht habe, um in die Geschichte hineinzufinden.

Man erlebt die Geschichte aus der Perspektive der verschiedenen Charaktere – vor allem der Geschwister Dizzy, Miles und Wynton.
Die Familie Fall ist eine sehr spannende Familie mit fast magischen Fähigkeiten, doch seit vielen Jahren scheint ein Fluch auf der Familie zu lasten. Kann dieser durch das Auftauchen des sonderbaren Mädchens gebrochen werden?

Am Anfang war mir nicht klar, ob es sich hierbei um eine magisch-fantastische Geschichte oder eher um Realität handelt, doch der Aufbau des Buches hat mich immer mehr fasziniert.
Zwischendurch sind Abschnitte eingebaut, bei denen man die Vergangenheit der Familie Fall erfährt oder auch Briefe der Mutter, die Stück für Stück ein Geheimnis offenbaren.

Die Darstellung der Geschwister mit ihren sehr vielschichtigen Charakteren und deren Konflikte untereinander haben mich tief in die Geschichte hineingezogen.

Die Botschaft, die hinter der Geschichte steckt, war für mich sehr tiefgreifend und wichtig. Nur wenn man sich versucht auch in sein Gegenüber hineinzuversetzen, kann Verständnis entstehen und Differenzen überwunden werden.

Dieser Roman war in meinen Augen sehr speziell, aber wirklich gut gelungen. Mir hat es Spaß gemacht, die Geschichte zu verfolgen und zu sehen, wo die Reise hinführt.

Es wird als Jugendroman klassifiziert, doch ist es auf jeden Fall auch für Erwachsene sehr angenehm zu lesen. Auch wenn es knapp 600 Seiten umfasst, wird das Lesen nicht langweilig.

Der Autorin ist hier ein wirklich vielschichtiges Werk über Familie, Liebe, ein bisschen Magie und Selbstfindung gelungen, welches sich lohnt zu lesen!
Von mir gibt es daher 5 von 5 Sternen!

Bewertung vom 12.10.2025
Schier, Petra

Schneeflöckchen, Weißpfötchen / Der Weihnachtshund Bd.10


ausgezeichnet

Wenn man an tristen Oktobertagen bereits in Weihnachtsstimmung kommt, liegt das wohl am neuen Weihnachtsroman „Schneeflöckchen Weißpfötchen“ von Petra Schier.
Alljährlich freue ich mich auf diesen Roman und so war auch in diesem Jahr die Geschichte eine wahre Freude.
Xander ist erfolgreicher Fotograf und Reiseblogger. Dieser Job hat ihn in den letzten Jahren in die ganze Welt geführt, doch nun kehrt er nach Hause zurück und möchte endlich sesshaft werden. Ein Grund dafür könnte Elli sein – eine langjährige gute Freundin – für die er bereits seit längerer Zeit tiefere Gefühle hat als nur Freundschaft. Doch hat er eine Chance bei ihr oder könnte sein Geständnis alles kaputt machen? Als auch noch der charmante Anwalt Patrice auf der Bildfläche erscheint und Elli den Hof macht, scheint es für Xander zu spät zu sein.
Kann Santa Claus mit Hilfe seiner Elfen und kräftiger Unterstützung durch die Hundedame Amara den sehnlichsten Weihnachtswunsch von Xander doch noch erfüllen?
Petra Schier gelingt es durch ihre flüssige bildliche Schreibweise immer wieder mich mit ihren Weihnachtsromanen in ihren Bann zu ziehen.
Nicht nur durch das Wiedersehen mit Protagonisten aus den Vorgängerbänden, sondern auch alljährlich mit einer neuen wunderschönen Liebesgeschichte, bei der man sich einem Happy End sicher sein kann, bringt sie mich zum Lächeln.
Die Beziehung zwischen Elli und Xander, die als tiefe Freundschaft begann und sich langsam weiter entwickelt, ist schön zu beobachten.
Wie jedes Jahr ist auch das Schicksal eines tierischen Begleiters in die Geschichte eingewoben. Dieses Mal ist es die weiße Schäferhunddame Amara, die von ihren früheren Besitzern im Wald ausgesetzt wurde und um die sich Elli – trotz ihrer panischen Angst vor Hunden – und Xander rührend kümmern. Die immer wieder eingestreuten Gedanken von Amara waren witzig und authentisch, jedoch nie aufdringlich, was mir bei dieser Art von Roman sehr gut gefällt.
Die Nebencharaktere, u.a. die Geschwister Jelena und Adrian nehmen eine sympathische Rolle ein.
Der Versuch von Santa Claus, seiner Frau und vor allem Elfe Sieben, die Weihnachtswünsche der Menschen rechtzeitig zu erfüllen, ist immer wieder witzig zu lesen. Es ist eine märchenhafte Vorstellung, dass das Wunschradar so funktioniert wie in diesem Roman beschrieben, doch warum sollte man als Erwachsener nicht ein bisschen träumen dürfen?
Fazit:
Dieser Roman hat wie bereits seine Vorgänger eine weihnachtliche Vorfreude in mir entfacht, mir romantische Lesestunden bereitet und die Romanreihe ist für mich mittlerweile ein Muss zum Ende des Jahres hin.
Von mir gibt es eine eindeutige Leseempfehlung und volle 5 von 5 Sternen!

Bewertung vom 05.10.2025
Bomann, Corina

Sehnsucht nach Freiheit / Die Frauen vom Rosenhag Bd.2


ausgezeichnet

Mit „Die Frauen vom Rosenhag – Sehnsucht nach Freiheit“ erscheint Band 2 der Dilogie rund um zwei mutige Frauen Anfang des 20. Jahrhunderts.

Das Cover des 2. Bandes passt sehr gut zum ersten Band und auch die schönen Illustrationen zu Beginn eines jeden Kapitels sind wieder sehr gut gelungen.
Es ist auf jeden Fall empfehlenswert, Band 1 vorher gelesen zu haben, um die Charaktere und die Hintergründe zu kennen.

Liv und Marlene haben es geschafft, im Haus Rosenhag eine Zuflucht für in Not geratene Frauen zu schaffen, doch dieser Zufluchtsort und auch ihre eigene Freiheit sind weiterhin in Gefahr. Nicht nur Sten, der Ehemann von Liv, macht ihnen das Leben schwer. Auch ein Besuch aus der Vergangenheit von Marlene bringt ihre Weltanschauung ins Wanken. Die zarte Verbindung zu Oskar wird zu allem Überfluss ebenfalls auf eine harte Probe gestellt.
Immer wieder werden Liv und Marlene Steine in den Weg gelegt, doch sie kämpfen tapfer um ihre Freiheit und ein selbstbestimmtes Leben.

Band 2 knüpft unmittelbar an die Geschehnisse von Band 1 an und man ist aufgrund des flüssigen, sehr leicht zu lesenden Schreibstils sofort wieder mittendrin in der Geschichte.
Durch die kurzen Kapitel, die fast jedes Mal mit einem kleinen Cliffhanger enden und aus verschiedenen Perspektiven geschrieben sind, wird die Spannung stets hochgehalten und man kann das Buch kaum aus der Hand legen.

Erneut hat es Corina Bomann geschafft, die Situation der Frau Anfang des 20. Jahrhunderts anhand verschiedenster Schicksale sehr bildhaft darzustellen. Beim Lesen der Lektüre wird einem sehr deutlich vor Augen geführt, wie hart Frauen um ihre Rechte kämpfen mussten und wie sehr wir heutzutage von diesen mutigen Vorkämpferinnen profitieren.

Neben historischen Einflüssen ist auch die emotionale Ebene in der Geschichte nicht zu kurz gekommen und ich habe sehr mit Liv und Marlene mitgefiebert, ob sie jeweils ihr Liebesglück finden werden.

Das Ende des Romans hat mir sehr gut gefallen, da es sehr realistisch geschildert ist.

Fazit:
Die Dilogie „Die Frauen vom Rosenhag“ ist eine wunderbare Geschichte über mutige Frauen, die ihren Weg trotz aller Widerstände aus der Männerwelt gehen. Der Leserschaft wird hier mit Band 2 eine spannende und emotionale Geschichte geboten, die ich unbedingt weiterempfehlen kann! Von mir gibt es somit 5 von 5 Sternen!

Bewertung vom 27.09.2025
Page, Libby

Das Jahr voller Bücher und Wunder


ausgezeichnet

„Das Jahr voller Bücher und Wunder“ von Libby Page ist ein herzerwärmender Roman über Verlust, Liebe und die Macht eines Buches zur richtigen Zeit.
Mathilda Nightingale, kurz Tilly, ist ein absoluter Bücherwurm, doch seit sie ihren Ehemann Joe auf schmerzhafte Weise verloren hat, hat sie auch die Freude am Lesen verloren. Als an ihrem Geburtstag im Januar der Buchhändler Alfie von der Buchhandlung Book Lane sie kontaktiert, um ihr ein Geschenk von Joe zu überreichen, ist sie erst skeptisch. Tilly bekommt jeden Monat ein neues Buch, ein ganzes Jahr lang. Schnell merkt sie, dass die von ihrem Ehemann ausgesuchten Bücher unterschiedlicher nicht sein könnten, ihr jedoch Mut und Kraft geben, ihr Leben wieder in die Hand zu nehmen und nach vorn zu schauen. So führen sie ihre neuen Abenteuer nach New York, Paris und in die Toskana und sie lernt viele neue Menschen und Seiten an sich selbst kennen.
Auch zum Buchhändler Alfie entwickelt Tilly eine tiefe Freundschaft oder vielleicht sogar mehr?
Das Cover dieses Romans lädt zum Träumen ein und ist wunderschön gestaltet. Auch die Kapitelanfänge sind jeweils mit einer Buch-Illustration verziert. Das Buch ist in 12 Abschnitte geteilt – je einem Monat gewidmet. Am Anfang eines jeden Monats kann man Buchempfehlungen der Buchhandlung Book Lane finden, was ich total spannend fand und auch gleich mal nachgeschaut habe.
Die Protagonistin Tilly war mir sofort sympathisch. Ihre Art, mit dem Tod eines geliebten Menschen umzugehen, konnte man total gut nachempfinden. Es war schön sie im Laufe des Jahres wieder aufblühen und neue Dinge ausprobieren zu sehen.
Gleichzeitig bekommt man immer wieder einen Einblick in die Kennenlerngeschichte von Tilly und ihrem Mann Joe, was eine bittersüße Atmosphäre schafft. Jeden Monat liegt dem Buch ein persönlicher Brief von Joe bei, der nicht nur tief empfundene Liebe, sondern auch Mut zum Leben zeigt.
Die Idee des Romans hat mich sehr berührt – was für ein gut durchdachtes und hilfreiches Geschenk in einer Zeit der Trauer. Ein Buch zur richtigen Zeit bei der richtigen Person kann Wunder wirken. Auch bei Tilly schafft es das Jahr voller Bücher, ihr Stück für Stück wieder Freude am Leben zu vermitteln. Der Autorin gelingt es dabei durch ihre sehr einfühlsame Schreibweise einem die Gefühle der Protagonistin nahe zu bringen – Trauer, Verlust und ein tiefes Loch, in das Tilly stürzt, aber auch die wieder erwachende Lebensfreude und Hoffnung auf neues Glück.
Die langsame Trauerbewältigung und Heilung durch die Bücher habe ich sehr gern gelesen.
Fazit:
Für mich war dieses Buch ein absoluter Seelenwärmer – in einer Zeit der Trauer und Hoffnungslosigkeit können Bücher einem eine Zuflucht vor dem Alltag geben und das Leben verändern.
Von mir gibt es volle 5 Sterne, denn ich hätte Tilly gern ewig auf ihrem Weg begleitet.

Bewertung vom 23.09.2025
Onhwa, Lee

Kleine Wunder in der Mitternachtskonditorei


gut

„Kleine Wunder in der Mitternachtskonditorei“ von Lee Onhwa verspricht eine cozy Fantasygeschichte passend für den Herbst zu werden mit magischen Begegnungen und fantasievollen Überraschungen, doch der Schein trügt ein wenig.
Yeonhwa erbt die Konditorei ihrer Großmutter, doch eigentlich will sie die gar nicht übernehmen. Im Testament ist jedoch nicht nur vermerkt, dass sie die Konditorei nur von 22 Uhr bis Mitternacht aufmachen darf, sondern auch, dass diese mit einer enormen Geldsumme verschuldet ist. Yeonhwa bleibt somit nichts anderes übrig, als die Konditorei zunächst weiterzuführen und den seltsamen Anweisungen der Großmutter zu folgen. Schon bald merkt sie, dass die Leckereien, die sie in der Konditorei herstellt einem übersinnlichen Zweck dienen. Dabei lernt sie neben dem witzigen, aber wenig offenen Schamanen Sawol auch eine Menge Menschen und deren Lebensgeschichten kennen.
Das Cover des Buches ist sehr süß gestaltet. Man weiß direkt, dass man sich in einer Konditorei befindet, bei dem die Leckereien etwas andere Fähigkeiten haben als die Üblichen. Mir hat es auf Anhieb sehr gut gefallen. Auch die zahlreichen kleineren Illustrationen im Buch zu Beginn der Kapitel und Absätze sind sehr süß gestaltet.
Schwer gefallen ist mir von Beginn an, dass aufgrund der koreanischen Hintergründe der Geschichte auch sehr viele koreanische Namen sowohl für Personen als auch für das Essen etc. vergeben wurden. Leider findet man im Buch kein Glossar, sodass man selber ständig nachschlagen muss, wenn einem die Begriffe nicht sofort geläufig sind.
Die Erzählweise unterscheidet sich zwischen den Strängen, in denen man Yeonhwa folgt und den Perspektiven, in denen man in die jeweilige Lebensgeschichte der Personen eintaucht, denen Yeonhwa ihre Gebäckstücke überlässt, um ins Jenseits überzugehen.
Dabei wechseln die Geschichten und zeigen neben einer Mutter-Tochter-Beziehung die Liebe zwischen Partnern, Freundinnen, aber auch Geschwisterliebe.
Wie ein roter Faden zieht sich jedoch durch alle Geschichten die Erkenntnis, dass man nichts aufschieben, Gefühle aussprechen sollte und die Liebe allgegenwärtig ist.
Die Geschichten waren in meinen Augen alle sehr traurig und erfüllten meine Erwartungen an das Buch in keinster Weise. Als ich den Klappentext gelesen habe, habe ich eine gemütliche cozy Fantasygeschichte erwartet, mit der ich ein paar schöne Lesestunden verbringen kann. Jedoch sollte bei diesem Buch wohl auch darauf hingewiesen werden, dass man mit dem Tod und Trauer konfrontiert wird.
Die am Anfang offenen Fragen rund um die Erbschaft, die Schulden und das etwas abgekühlte Verhältnis zwischen Großmutter und Enkelin lösen sich zum Ende hin recht schnell oder nur unbefriedigend auf.
Für mich war es daher ein recht schnell zu lesendes Buch, jedoch würde ich eine mögliche Fortsetzung wohl eher nicht lesen wollen.