Den letzten Gang serviert der Tod / Kommissar Jennerwein ermittelt Bd.13 (2 MP3-CD)

ausgezeichnet

Letzten Endes ein höchstvergnüglicher Jennerwein-Krimi
Der neue Maurer ist zum allergrößten Teil sehr gelungen, z. T. grandios. Die Markenzeichen "permanent ironischer Grundton" und "bayrisches Neo-Barock" machen das Lesen, aber vor allem das Hören zu einem großen Vergnügen.
Wenn der Autor seinen Text selber vorträgt, kann das auch durchaus vokal-musikalische Qualitäten haben.
Die Seitenhiebe auf gesellschaftliche Trends und Zeiterscheinungen sorgen für angenehme, immer ins Geschehen eingewobene kaberettistische Elemente. Das tut der Spannung der Kriminalhandlung keinen Abbruch, macht aber gerade das Spezifische des Maurer-Universums aus.
Was Maurer aber nicht kann: Action-Szenen im Bond-Stil ohne ironische Grundlage. Insofern hätte er auf den Flugzeug-Schlussteil doch besser verzichten sollen.
An den fünf Sternen für die Gesamtleistung, unkonventionelle Krimi-Handlung, köstliche Charaktere und sprachlicher Einfallsreichtum kann der misslungene Schluss aber nur leicht kratzen. Auch der Auftritt eines recht bekannten Nobelpreisträgers als Randfigur ist bei mir als Positivum vermerkt.
Es bleibt zu hoffen, dass noch weitere Jennerwein-Romane auf diesem Niveau folgen. Im Vergleich zu anderen "Regional-Krimis" aus der Kreisklasse spielt Maurer in der Champions League. Allenfalls die Kollegen aus dem benachbarten Allgäu können da noch mithalten.
(Fast) uneingeschränkt zu empfehlen.