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Benutzername: 
Lucie
Wohnort: 
Nürnberg

Bewertungen

Insgesamt 2 Bewertungen
Bewertung vom 06.04.2021
Der gefrorene Himmel
Wagamese, Richard

Der gefrorene Himmel


ausgezeichnet

Der Protagonist Saul Indian Horse erzählt in diesem Buch seine Lebensgeschichte. Von der traditionellen Lebensweise der Ojibwe wird er aus seiner Familie herausgerissen und wächst in einer katholischen Residential School auf. Aus dem brutalen Umgang mit indigenen Kindern in diesen Heimen flüchtet er durch sein Eishockeyspiel. Schließlich gelangt er durch sein Eishockeytalent weg von der Schule. Doch die traumatische Vergangenheit lässt ihn auch nicht während seiner immer steileren Hockeykarriere los, bis er auch sein Eishockeyspiel als einzigen Zufluchtsorts verliert und sich mit seiner Vergangenheit auseinandersetzt...

In diesem Buch schreibt der Protagonist als Teil seiner Therapie seine Lebensgeschichte auf, wodurch man direkt in seine Welt eintaucht. Es wird eine herzzereisende Lebensgeschichte eines indigenen Jungens erzählt, der bereits von klein auf den Folgen des Rassimus gegen die indigene Bevölkerung ausgesetzt ist.
Hierbei wird u.a. in nüchterner Erzählweise über entsetzliche, extrem menschenverachtende Praktiken in der Residential School und Alltagsrassismus gegen die inidgene Bevölkerung berichtet.
Da der Autor selbst beispielsweise seine Kindheit in den kanadischen Wäldern verbrachte, seine Eltern Opfer der Residential School waren sowie der Alkoholismus, weist dieses Buch einige autobiographische Züge auf.
Ein sehr lesenswertes Buch indigenes Schreibens Kanadas.

Bewertung vom 04.03.2021
Das Lied der Nacht / Die Wayfarer-Saga Bd.1
Bernard, C. E.

Das Lied der Nacht / Die Wayfarer-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Das Buch "Das Lied der Nacht" handelt von dem Wanderer Weyd und der Bardin Caer in einer Welt, in welcher die Nacht komplett finster ist, sodass im Königreich Schur Angst und Albträume regieren und ein fürchterlicher König herrscht. Als sich zudem zerstörerische Schatten erheben, finden Weyd und Caer eine ungewöhnliche Waffe gegen diese und wollen sich mit derselbigen auf den gefährlichen Weg machen die Feuer zu entzünden, um der Nacht ihr Licht wiederzubringen.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, ich konnte gar nicht aufhören zu lesen. Die Geschichte ist extrem lebendig und spannend geschrieben. Anfangs war die Erzählweise etwas ungewohnt, da man das Buch liest als würde man wirklich am Lagerfeuer eine Geschichte erzählt bekommen - daran habe ich mich aber nach ein paar Seiten direkt gewöhnt. Aufgrund der besonderen Erzählweise werden durchgehend die Perspektiven gewechselt, von Person zu Person zu Allwissender Erzähler. Zudem ist es sehr detailliert und realistisch beschrieben, sodass man sich direkt in der Geschichte wirklich drin befindet. Dies führt jedoch auch zu sehr blutigen und brutalen Beschreibungen, welche einem aber gleichzeitig die Geschehnisse und deren Auswirkungen sehr realistisch vor Augen führt. Dadurch finden auch fast keine großen Zeitsprünge statt.

Auch wenn die Erzählweise als Geschichte etwas ungewöhnlich und durch den vielen Perspektivenwechsel anfangs gewöhnungsbedürftig ist, macht gerade dieser grandiose Schreibstil das Buch extrem lebendig und kann ich daher nur weiterempfehlen.