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Daggy

Bewertungen

Insgesamt 1908 Bewertungen
Bewertung vom 27.12.2025
Allermann, Anne Sofie

Liv - Kein Märchen


ausgezeichnet

Die kleine Liv sitzt an ihren Opa gelehnt und es sieht so aus, als wenn beide nachdenken würden. Das Cover ist genau wie die Illustrationen im Buch in zarten Farben gezeichnet. Während Opa in der gemütlichen Küche kocht, springt Liv wie ein Springer über den gekachelten Boden. Wie ein Bauer zu springen, was der Opa vorschlägt, findet sie zu langweilig. Es gibt Livs Leibgericht, Rehrücken. In der Dämmerung gehen die beiden in den Wald und schauen auf den Himmel, weil Liv schon müde ist, nimmt Opa sie auf den Rücken. Weil Opa so stark wie ein Bär ist, wir er auch so dargestellt. Als Gute-Nacht-Geschichte liest Opa „Rotkäppchen“ vor. Am frühen Morgen gehen die beiden wieder in den Wald, diesmal nimmt Opa sein Gewehr mit.
Dieses Bilderbuch ist wahrlich kein Märchen, denn der Opa schießt ein Reh und bedankt sich bei dem Tier. Liv ängstigt sich, dass sie vielleicht auch gegessen wird, doch Opa kann sie beruhigen. Am Ende isst Liv ein Käsebrot und stellt fest „Opa, wir sind die Wölfe.“
Die Beziehung der beiden ist sehr innig, was wir sehr gut spüren können. Opa ist Jäger, aber auf mich wirkt er sehr einfühlsam, mit der Enkelin und mit der Natur. Ich glaube, dass unsere heutige Natur, die durch viele Einflüsse aus dem Gleichgewicht gebracht wurde, manchmal menschliches Eingreifen benötigt, um sie zu regulieren. Opa ist auch ehrlich gegenüber Liv und die Erkenntnis, dass wir Menschen schlimmer sind als der Wolf, bietet viel Stoff zur Diskussion. Kurze verständliche Texte und die sanften Zeichnungen ergänzen sich und zeigen an diesem Beispiel, dass Tiere für unser Essen sterben müssen.

Bewertung vom 27.12.2025
Mühle, Jörg

Das war doch keine Absicht!


ausgezeichnet

Diesmal ist bei den beiden Freunden Wiesel und Bär der Winter eingezogen und die beiden müssen Schnee scheppen. Mit seine großen roten Schneeschaufel wirft der Bär den Schnee kräftig über seine Schulter und triff das Wiesel, dass mit einem Handfeger die Möbel frei fegt. Das Wiesel regt sich schrecklich auf und verlangt vom Bären eine Entschuldigung. Der sieht das natürlich nicht ein, denn es war ja keine Absicht. Das Wiesel dramatisiert die Situation sehr und meint „Um Entschuldigung bitten, ist gar nicht so schwer.“ und bietet an, dem Bären ein Beispiel zu geben. Irgendwann ist ein wilde Schneeballschlacht im Gange, die viele Entschuldigungen bringt.
Mit einem wundervollen Humor wird hier das leidliche Thema Entschuldigen so schön beschrieben. Da reichen wenige Worte, denn die Bilder sprechen ja für sich, zeigen Emotionen und eine Mimik, die so eindrucksvoll ist.
Ein sehr gelungenes Bilderbuch, dass sich bei den Kinder genau so viele Reaktionen hervorruft wie der erste Teil „Zwei für mich, einer für dich“.

Bewertung vom 27.12.2025
von Arenberg, Amia;Zierden, Malte;Oßkar

Malte & Oßkar und der Lauf der Dinge


ausgezeichnet

Das Cover zeigt Malte, der sich als Winzling an die Taube Oßkar schmiegt. Das Buch beginnt mit Malte, diesmal ist seine Größe, die eines Jungen, und Phia, dem Mädchen aus dem Nachbarhaus. Die beiden schreiben sich kleine Briefe, die sie mittels eines Korbes von Haus zu Haus verschicken. Malte und Oßkar machen alles zusammen und so kommt es zu einem Unglücksfall, als Malte Oßkar einen „wunderkrummen Kaktus“ zeigt, stolpert er und einige Dornen bohren sich in den Flügel des Täuberichs. Sehr schön wird hier mit einer schwarzen Seite Maltes Schmerz über diese Verletzung dargestellt und dass er ganz klein wird, ist nachvollziehbar. So gelangt er im Korb in Phias Zimmer und durch eine Schublade in eine besondere Welt. Die beiden erleben unterschiedliche Jahreszeiten, verschiedene Fest und treffen auf den „unendlich großen“ Trost.
Hinter den Protagonisten des Buches stecken reale Erwachsene und Oßkar ist Maltes Taubenfreund. Das Buch erzählt poetisch eine zauberhafte Geschichte, die von Ängsten und Mut handelt, die zeigt, wie wichtig Freundschaft mit Menschen und Tieren ist und die uns den Trost zu Seite stellt, wenn wir ihn benötigen. Trost benötigen wir alle mal und hier wird er uns bildlich vorgestellt als riesige große Figur, die Malte immer zu helfen weiß. So umhüllt am Ende des Buches die drei „ein warmes Gefühl“ und das spüren wir Leserinnen und Leser, auch die Kinder.

Bewertung vom 16.12.2025
Lemire, Sabine

Mira macht Sachen - #basteln #stricken #bauen #kreativsein #zeichnen #nähen


sehr gut

In den letzten Jahren sind acht Mira-Bücher erschienen und nun macht Mira Sachen, das bedeutet, es gibt in diesem Buch Bastel-, Strick-, Näh- und andere Anleitungen. Mit Pompons aus Wolle geht es los und hier gibt es Anleitungen eine Katze oder ein Huhn daraus zu machen. Es gibt Schablonen und Tipps, wie man mit Hilfsmitteln umgeht. Dann wird eine Tasche gestrickt, Wollreste zu einem Schal oder einer Kette verarbeitet. Dann kann man sich an einen Mira-Pullover trauen, denn die Anleitungen sind sehr detailliert und gut erklärt. Das Kapitel „Nähen“ beginnt mit einer Haarspange in Form eines Schmetterlings. Dann wird eine Tasche genäht und Shirts verschönert. Ein 3-D-Bild kann dann gebastelt werden und Häuser aus Milchtüten werden sehr fantasievoll gestaltet.
Nach einigen Schmuckstücken geht es mit dem Kapitel „Weihnachten“ und vielen schönen Ideen weiter.
Zum Ende eines jeden Kapitels gibt es einen witzigen Comic mit Mira.
Vielfältige Dinge, die man selbst herstellen kann, werden hier aus dem Blickwinkel von Mira betrachtet, angeboten. Sicher gefällt nicht allen alles, aber sicher wird die eine oder andere Idee mit Begeisterung umgesetzt werden können. Nicht nur für Mira-Fans gibt es hier viel zu entdecken.

Bewertung vom 16.12.2025
Zeise, Lena

Hui, Spinne! Haustierchen halten für Anfänger


ausgezeichnet

Schon auf dem Cover sehen wir einer der Krabbeltierchen, die in diesem Buch vorgestellt werden. Das Buch beginnt mit der Vorstellung der Großen Winkelspinne, der wir sicher schon bei uns zu Hause begegnet sind. Unter einer großen Zeichnung des Tieres gibt es viele Informationen. Lustig ist der Punkt „Anschaffung“, denn im Titel des Buches geht es ja um die Haltung der Tiere, deshalb wird auch die Haltungsform erklärt. Auch „Profiwissen“ finde ich sehr spannend. Zusätzlich gibt es ein farbig unterlegtes Feld mit Zeichnungen und zusätzliche Informationen. Weiter geht es mit vielen Tieren, die wir sicher nicht bei uns wohnen haben möchten, neben Katzenfloh (den hatten wir mal als Haustier, schrecklich), der Kopflaus oder der Bettwanze.
Ich finde es sehr witzig, dass hier diese Tiere, die wir gemeinhin Ungeziefer nennen als Haustiere bezeichnet werden und uns Tipps zum Fangen und zur Haltung gegeben werden. Die Informationen sind vielfältig und auch humorvoll geschrieben. Das spricht sicher Leser*innen an, denen manche Sachbücher zu langweilig sind.

Bewertung vom 15.12.2025
Schott, Hanna

Fritzi war dabei


ausgezeichnet

Der hellblaue Trabant wird gewaschen und Fritzi kommt mit ihrem Tornister des Wegs, so ein ähnliches Bild haben wir von der ehemaligen DDR in unseren Köpfen.
Am 1. September beginnt nach den Sommerferien wieder die Schule und Fritzi ist auch irgendwie froh, dass der Schulalltag wiederkehrt. Allerdings ist der Tag auch der Beginn eines ganz besonderen Herbstes, denn wir schreiben das Jahr 1989. Der erste Schultag beginn mit dem Fahnenappell und Fritzi ist stolz, dass sie jetzt ein rotes Tuch auf ihrer weißen Bluse tragen darf. Das dazugehörende Bild zeigt die Kinder mit ihrer strengen und linientreuen Lehrerin unter der Fahne. In der Klasse stellt sich heraus, dass Sophie fehlt und die Lehrerin macht eine Bemerkung, die Fritzi nicht verstehen kann. Doch in der nächsten Zeit ist immer wieder von Ungarn die Rede und sowohl Mama als auch Papa beklagen, dass Kolleg*innen nicht mehr zur Arbeit kommen. Mama entschließt sich in die Nikolaikirche zu gehen und nimmt ihre Tochter mit. Beim Verlassen der Kirche werden die beiden gefilmt und die Reportage wird im Westfernsehen ausgestrahlt.
Durch das Buch wurde mir wieder klar, was für ein Wunder wir doch 1989 erleben durften und mit welcher Freude wir uns auf ein Zusammenleben mit „den Brüdern und Schwestern im Osten“ gefreut haben. Hier erleben wir die Ereignisse aus Sicht der neunjährigen Fritzi, die eine Oma in München hat, die sie von Zeit zu Zeit in Leipzig besucht. Die uns aber die Sichtweise eines im Sozialismus lebenden Mädchens aufzeigt. Gerade für mich, die ich immer im Westen gelebt habe und die auch keinen Bezug zur DDR hatte, ist das eine interessante Erfahrung.
Mit seinen 87 Seiten und vielen erklärenden Illustrationen ist das Buch sehr gut zu lesen und zu verstehen. Ich denke, es ist wichtig, dass die Kinder auf diesem Weg von der jungen deutschen Geschichte erfahren und die Form, dass ein Mädchen aus Ihrem Alltag berichtet, ist hervorragend gewählt.

Bewertung vom 14.12.2025
Baseler, Marja;Brink, Annemarie van den

Die kleine Kackwurstfabrik


ausgezeichnet

Dieses kleine Pappbilderbuch zeigt schon den ganz kleinen Leser*innen was in unserem Körper passiert, wenn wir etwas essen. Schon auf dem Cover sehen wir sie Banane, die in unserem Körper verarbeitet wird und am anderen Ende als braune Wurst herausfällt. Pim und Polly sind zwei kleine menschliche Wesen, die die Banane begleiten. Der Magen knurrt und sie entscheiden sich für die Banane, die zusammen mit anderen Nahrungsmittel auf dem Teller liegt. Dann geht es in den Mund, die Zähne kauen, es kommt Spuke hinzu und die Zunge sorgt dafür, dass alles in die Speiseröhre gelangt.
Die eckigen Formen erinnern an eine Maschine, im Dickdarm ist ein Zug unterwegs und ein Fließband transportiert den entstandenen Haufen in Richtung Ausgang.
Es werden einige Worte benutzt, die ich hier nicht erwähnen möchte, die aber zum Thema passen.
Das Buch ist sehr gut verständlich und erklärt in wenig Worten und passenden Illustrationen sehr genau, wie die Verdauung funktioniert.

Bewertung vom 14.12.2025
Péron, Luitgard

Lea, Tom und der gelbe Luftballon


ausgezeichnet

Tom und Lea sehen wir auf dem Cover, sie liegen fröhlich auf einer Wiese und beobachten einen Frosch.
Die beiden sind schon lange beste Freunde und gehen jetzt gemeinsam in die 2. Klasse. An den Nachmittagen treffen sie sich an ihrem „geheimen Ort“, einer Eiche, die auf einer bunten Wiese steht. Wir erfahren, wie sie den Platz entdeckt haben und was sie schon tolles zusammen hier erlebt haben. Doch diesmal hat Tom eine schlechte Nachricht, er wir in eine andere Stadt ziehen und „Lea verliert ihren besten Freund.“ Zuhause merkt Mama gleich, dass Lea ein Problem hat und als sie in Leas Zimmer kommt, erfragt sie liebevoll und einfühlsam den Grund für Leas Tränen. Sie geht auf Leas Gefühle mit viel Verständnis ein und ermutig sie alles zu erzählen. Mit Hilfe eines Bildes von einem Leuchtturm verbildlicht die Mama Lea ihren Schmerz und versichert ihrer Tochter „Ich tröste dich jetzt, ich bin bei dir.“ Später erzählt sie Lea noch eine kleine Geschichte und erklärt damit den Begriff „dein eigener Ort“ an den sich Lea zurückziehen und innere Ruhe finden kann.
Ein sehr gefühlvollen Buch, das sie Autorin selbst passend in zarten Tönen illustriert hat. Die Mutter geht auf die Gefühle ihrer Tochter ein und nimmt sie sehr ernst. Mit ihrer ruhigen Art und ihrer körperlichen und mentalen Nähe, schafft sie es, dass ihre Tochter trotz des Verlustes Trost findet.
Im hinteren Teil des Buches werden die Leser*innen zum Mitmachen aufgefordert. Sie können malen und schreiben und sich ihrer Gefühle bewusst werden. Beim Lesen spürte ich, wie wichtig der Autorin dieses Thema ist und wie wohl überlegt und voller Liebe sie dieses Buch zusammengestellt hat.

Bewertung vom 14.12.2025
Müller, Carsten;Bohle, Steffi

Jetzt mal ehrlich?!: Meine Gefühle, mein Körper, meine Regeln! Ein wirksames Aufklärungsbuch für Kinder zur Prävention von sexuellem Missbrauch


ausgezeichnet

„Ein wirksames Aufklärungsbuch für Kinder zur Prävention von sexuellem Missbrauch.“ Ist auf dem Cover zu lesen. Und ich finde, das entspricht genau dem Inhalt des Buches, das ich Eltern, Erzieher*innen und Lehrer*innen ins Herz legen möchte.
Die Autoren haben gleich zwei Vorworte geschrieben, einmal für die Erwachsenden, die auch in grünen Textkästchen im Laufe des Buches Informationen erhalten, und für die Kinder, für die das Buch in erster Linie geschrieben wurde.
Zunächst geht es um die Einzigartigkeit eines jeden, dabei gefällt es mir sehr gut, dass die Lesenden direkt angesprochen werden. Dann kommen wir zu den unterschiedlichen Körperteilen, dazu gehören auch Abbildungen von Vulva und Penis, aber auch der Anus wird erwähnt. Sehr geut gefallen wir auch die Spielregeln, die klar besagen, was erlaubt und verboten ist. Nachdem über Gefühle gesprochen wurde, kommen wir zur Gewalt und ihren unterschiedlichsten Gesichtern. Anhand praktischer Beispiele werden Situationen beschrieben, in denen die Kinder lernen müssen, wie sie sich am besten verhalten sollen. Denn, wie der nächste Teil zeigt, ist Prävention wichtig. So wird das Verhalten eines Mann geschildert und wie er sich einem Kind nähert. Ich finde es sehr wichtig, direkt darüber zu sprechen und nicht nur Andeutungen zu machen. Dass auch im Internet Gefahren lauern Gefahren und da steht ein sehr wichtiger Satz „Wissen macht dich richtig stark!“ Genau so ist es. Wenn die Kinder wissen, wo und auf was sie achten müssen, dann können sie auch handeln. Und auch dieses Handeln wird in dem Buch sehr genau beschrieben, vom „Nein!“ is zur Nummer gegen den Kummer.
Die Texte sind klar und gut verständlich, die Illustrationen sind ehrlich und klar. Ein wichtiges Buch für alle Kinder, die wir stärken wollen. Ein mutiges Buch für mutige Kinder und alle, die sie erziehen.

Bewertung vom 14.12.2025
Winskowski, Thorsten

Paul´s unglaubliche Reise mit Donnerblitz


sehr gut

Auf dem Cover reitet der kleine Paul auf seinem Donnerblitz, seinem selbstgebastelten Raumschiff.
Nachdem Paul von einem Raumschiff geträumt hatte, macht er sich gleich am Nachmittag daran so etwas selbst zu bauen, zum Schluss schreibt er „Donnerblitz“ auf die Tonne. Und schon in der darauffolgenden Nacht drückt er auf den Startknopf und legt vorsichtig den ersten Gang ein. Zu seinem eigenen Erstaunen kann Donnerblitz fliegen, schon bald ist der über den Dächern unterwegs. Mit einem Knall durchbrechen die die Schallmauer und mit dem fünften Gang erreichen sie den Weltraum. Jetzt muss Paul Luft aus den mitgenommenen Luftballons atmen. Im sechsten Gang geht es dann wieder zurück zur Erde.
In der nächsten Nacht nimmt sich Paul vor bis zum Mond zu fliegen.
Eine Geschichte voller Fantasie. Später im Buch tauchen dann noch kleine außerirdische Roboter auf, denen Paul helfen kann und die seinen Donnerblitz reparieren können. Zusammen geht es dann noch zum Mars.
Natürlich kann man sich Gedanken machen, wenn ein Junge nachts im Garten unterwegs ist, vielleicht sollten sich die Eltern auch mehr für das Tun ihres Kindes interessieren. Aber letztlich ist es eine fröhliche, fantasievolle Erzählung und des macht Spaß sie zu lesen. Die Bilder im Buch sind anders als der Text KI-unterstützt entstanden, passen aber sehr gut zur Geschichte.