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Benutzername: 
Mia Holl
Wohnort: 
Osnabrück

Bewertungen

Insgesamt 3 Bewertungen
Bewertung vom 20.04.2020
Dear Evan Hansen
Emmich, Val; Levenson, Steven; Pasek, Benj; Paul, Justin

Dear Evan Hansen


sehr gut

Das Buch „Dear Evan Hansen“ von Val Emmich hat als Vorlage das gleichnamige Musical. Die Idee ein Buch aufgrund eines Musicals zu schreiben, fand ich spannend, konnte mir aber nicht richtig vorstellen, dass das funktioniert.

In dem Buch geht es um den Einzelgänger Evan Hansen, der im Abschlussjahr der Highschool ist. Evan ist ein unauffälliger und unglücklicher Teenager, der unter Depressionen und Angstzuständen leidet. Sein Therapeut rät ihm Briefe an sich selbst zu schreiben, um sich so die positiven Dinge des Tages vor Augen zu führen. Einer dieser Briefe fällt in die Hände seines Mitschülers Connor. Als dieser sich danach umbringt, verwickelt sich Evan immer tiefer in eine Lügengeschichte, in die er der beste Freund des verstorbenen ist.

Das Buch handelt um den inneren Kampf von Evan, der sich einsam und ungeliebt fühlt und gerne Teil der Gemeinschaft wäre. Ich konnte die Gedankengänge von Evan gut nachvollziehen, aber auch die Verhaltensweisen der anderen Protagonisten. Evan rutscht immer tiefer in die Rolle des besten Freundes von Connor und wird so zu jemanden, der er eigentlich nicht ist. Es wird wie eine Sucht für ihn, da er endlich das leben bekommt, welches er schon immer wollte. Evan verstrickt sich allerdings immer mehr in sein Lügenkonstrukt, was von außen wirklich schwer zu ertragen ist, da er immer weiter auf die Katastrophe zu steuert.

Der Schreibstil ist angenehm und gut lesbar. Allerdings fand ich es anfangs ein wenig verstörend, dass Connor irgendwann als Geist in der Geschichte erscheint. Grundsätzlich hätte ich auch schon anfangs gerne mehr über Connors Geschichte erfahren, allerdings eher als erklärender Rückblick. Da ich das Musical nicht kenne, kann ich nur mutmaßen, dass dies eventuell der Musicalgeschichte entspringt und dort besser reinpasst. Zum Glück erfährt man später doch noch mehr über Connor und seine Hintergründe.

„Dear Evan Hansen“ ist es ein emotionaler und tiefgründiger Roman, der durch Evans Humor an Leichtigkeit gewinnt. Es ist die Geschichte von der Suche zu sich selbst und das gleichzeitige Wachsen daran. Trotz der ständigen Zuspitzung auf die Katastrophe, ist das Ende versöhnlicher als ich erwartet habe und entlässt einem zum Glück mit einem angenehmen Gefühl. Und ja, ich konnte mir tatsächlich während des Lesens die Geschichte als Musical vorstellen. Somit hat mich das Buch eines Besseren belehrt.

Bewertung vom 19.07.2019
Die Zeit der Entscheidung / Die Fotografin Bd.2
Durst-Benning, Petra

Die Zeit der Entscheidung / Die Fotografin Bd.2


gut

In dem historischen Roman geht es um die Wanderfotografin Mimi Reventlow, die in einem kleinen Dorf in schwäbischen Alb ihren kranken Onkel pflegt und dort das harte Leben der Dorfbewohner als arme Weber kennen lernt.

Normalerweise stehen historische Romane nicht auf meiner Leseliste ganz oben, dennoch habe ich mich auf diesen Roman eingelassen und war gespannt was mich erwartet. Das es der zweite Teil einer mehrteiligen Reihe war, hat nicht weiter gestört. Der Roman ist auch so gut zu lesen und ich bin ohne weiteres Vorwissen gut in den Roman rein gekommen. Insgesamt ist der Schreibstil von Frau Durst-Benning einfach zu lesen und man kann schnell in die Geschichte abtauchen. Die Charaktere sind gut beschrieben und man sieht das Dorf und das Leben der Dorfbewohner bildlich vor sich. Insgesamt war der Roman trotz der knapp 500 Seiten schnell gelesen. Allerdings plätscherte die Geschichte an einigen Stellen so vor sich hin ohne das man jetzt das Gefühl hatte unbedingt weiter lesen zu müssen. Auch die historischen Aspekte empfand ich jetzt eher als mager, wirklich viel darüber was zu dieser Zeit politisch oder geschichtlich passiert ist, habe ich nicht erfahren. Auffallend sind die starken Frauen in diesem Buch, insbesondere die eigenständige Mimi Reventlow. Deshalb hat mich ihr naives verliebt sein und ihre Schwärmerei für ihren "Hannes" besonders genervt.

Grundsätzlich ist es dennoch ein kurzweiliges Buch, wenn man historische Romane mag und gerne in eine andere Welt eintaucht. Ich würde mir den nächsten Teil allerdings nicht zwingend kaufen.

Bewertung vom 02.04.2019
So schöne Lügen
Burton, Tara Isabella

So schöne Lügen


sehr gut

Im Buch geht es um die unscheinbare Louise, die aus der Provinz nach New York gekommen ist, um dort im glamourösen Großstadtleben Schriftstellerin zu werden. Sie lernt aber sehr schnell die Schattenseiten dieser großen Stadt kennen, da sie in einer runtergekommenen Wohnung lebt und sich mit mehreren Jobs über Wasser halten muss, um sich das Leben überhaupt finanzieren zu können. Alles ändert sich schlagartig als Louise die reiche und sorglose Lavinia trifft, die sie sofort mit ihrer extravaganten Art zu tiefst beeindruckt. Lavinia nimmt Louise unter ihre Fittiche und zeigt ihr das glitzernde Partyleben von New York und führt sie in den Kreis der jungen literarischen Elite ein.

Als ich das Buch angefangen habe zu lesen, habe ich eine völlig andere Geschichte erwartet. Die erste Hälfte des Buches dreht sich komplett um die Freundschaft zwischen Louise und Lavinia, die sehr schnell in eine gegenseitige Abhängigkeit auf verschiedenen Ebenen führt. Diese Freundschaft wurde extrem gut beschrieben und beide Charaktere konnte ich komplett nachvollziehen, das führte dazu, dass ich diese Beziehung als extrem beklemmend empfand. Mir hat nicht so gut gefallen das bereits im ersten Teil immer wieder Andeutungen kamen, dass Lavinia nicht mehr lange leben wird. Das hat für mich nicht unbedingt zum Spannungsbogen beigetragen und war eher nervig. Der zweite Teil der Geschichte wurde für meinen Geschmack ein bisschen zu abgedreht und nicht mehr wirklich nachvollziehbar. Wobei die Geschichte dennoch schlüssig weitererzählt wurde.

Grundsätzlich war das Buch aber leicht lesbar und auch der Spannungsbogen war gegeben. Wer gerne Psychothriller mag, wobei in meinen Augen der Schwerpunkt auf „Psycho“ liegt und in die Lifestyle Szene von New York abtauchen möchte, ist hier richtig aufgehoben.

Ich würde 3,5 Sterne geben, da ich das Buch durchaus kurzweilig und unterhaltsam fand. Deswegen aufgerundet 4 Sterne.

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