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Benutzername: 
Tina
Wohnort: 
Mülheim
Über mich: 
Ich bin eine echte Lese"ratte" und das quer durch sämtliche Genre

Bewertungen

Insgesamt 2 Bewertungen
Bewertung vom 03.10.2018
Piccola Sicilia
Speck, Daniel

Piccola Sicilia


ausgezeichnet

Piccola Sicilia von Daniel Speck, entführt uns auf eine Reise in das Tunesien zur Zeit des zweiten Weltkrieges und in die Gegenwart, in das Leben von Nina.
Nina ist die Enkelin eines Wehrmachtsoldaten und reist auf die Bitte eines befreundeten Archäologen hin, nach Sizilien. Dort soll ein Flugzeug der Wehrmacht aus dem Meer geborgen werden. In diesem Flugzeug hätte laut der Passagierliste Nina's Großvater Moritz Reincke aus Tunesien ausgeflogen werden sollen, bevor die Alliierten TruppenTunis erobert hatten.
In Marsala trifft Nina auf Joëlle, die behauptet, ihre Tante zu sein, ebenso Tochter von Moritz, wie es auch Nina's Mutter Anita war.
Denn laut ihrer Auskunft saß Moritz nicht in dem Flugzeug das auf dem Meeresgrund liegt, nein, sie behauptet weiter das Moritz eine zweite Familie hatte. Mit ihrer Hilfe versucht Nina nun das Familiengeheimnis um ihren unbekannten Großvater zu lüften.

Ich bin Dank der großartigen Schreibweise des Autoren ganz schnell in der Geschichte von Moritz versunken, diese wird von seiner Tochter Joëlle erzählt, die ihrer Nichte Nina berichtet was passiert ist, nachdem Moritz nach dem Krieg nicht nach Hause, nach Deutschland zurück gekehrt ist.
Mich hat die Beschreibung der Stadt Tunis zur Zeit des zweiten Weltkrieges total beeindruckt. Die Harmonie zwischen den Völkern, Rassen und Religionen war mit Sicherheit auf ihre Art einzigartig! Auch wenn ich bereits Bücher gelesen habe, die den zweiten Weltkrieg thematisiert haben, so war noch kein Buch über Tunesien und seine Zeit im Krieg dabei.
Die Geschichte die tatsächlich auf wahren Begebenheiten beruht, hat mich sehr berührt, nachdenklich und auch traurig gemacht .... Der Autor schreibt seine Geschichte aufgeteilt in zwei Erzählstränge. Einmal befinden wir uns in Tunis, zur Zeit des Zweiten Weltkrieges und nehmen am Leben der italienisch-jüdischen Familie Safarti und dem Wehrmachtssoldaten Moritz Reincke teil und im zweiten Strang erzählt uns Daniel Speck in der Gegenwart die Geschichte von Nina.
In den Momenten in denen Nina im Vordergrund der Geschichte steht, kann man als Leser erkennen, wie dicht verwoben die Schicksale von ihr und ihrem Großvater sind, wie viel Einfluß sein Verschwinden auf ihr bisheriges Leben hatte.

Ich bin von dem Buch eindeutig beeindruckt und gefangen, es ist keine Geschichte die man eben so liest und wieder vergißt. Die Geschichte hallt in mir nach....

Das Cover ist sehr schlicht und fast schon unscheinbar gehalten, macht aber Sinn wenn man in die Geschichte eintaucht und beweißt wieder einmal das man nicht nach dem Äußeren gehen sollte !!!

Ein wirklich besonderes Buch, das ich aus vollem Herzen weiter empfehlen kann.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.08.2018
Zehn Jahre musst du opfern / Dark Palace Bd.1
James, Vic

Zehn Jahre musst du opfern / Dark Palace Bd.1


ausgezeichnet

Der Roman Dark Palace von Vic James hat es echt in sich.
Wir befinden uns in England. Aber in einem England wie wir es so nicht kennen. Die Bevölkerung ist zweigeteilt. Einmal in den magischen Adel, der seine Gabe *Geschick* nennt und in die "normale" Bevölkerung, die Sklaven. Man wird erst zu einem vollwertigen Bürger,  mit allen Rechten und Pflichten wenn man 10 Jahre seines Lebens als Sklave für den magischen Adel gearbeitet hat. Dies muss man zumeist in grossen, dreckigen Arbeitsstädten tun, oder aber man hat das Glück für eine der magischen Familien direkt zu arbeiten.

Die Eltern Hadley entschließen sich, ihre Sklavenzeit zusammen als Familie abzuleisten, woraufhin die älteste Tochter Abi einen Antrag für sich und  ihre Familie gestellt hat,  Dienst bei der Herrscherfamilie Jardine zu leisten. Wie es scheint haben die Hadleys auch das Glück gemeinsam dort ihre 10 Jahre Sklavendienst  ableisten zu dürfen. 
Aber.... am Tag ihrer "Versklavung" wird Luke, der Sohn der Familie von seinen Eltern und Schwestern getrennt.
Während diese das zweifelhafte Glück haben tatsächlich für die Jardien arbeiten zu dürfen, muss Luke allein in die grauenhafte Arbeiterstadt Millmoor.

Die Autorin hat einen schönen, flüssigen Schreibstil und hat es geschafft innerhalb weniger Seiten einen Spannungsbogen aufzubauen, der mich den Rest des Buches auch nicht mehr losgelassen hat. Allein der Prolog hat schon gezeigt was in diesem Buch steckt. Der Wahnsinn!!!
Die Story ist packend und hat mich das ein oder andere Mal richtig überrascht. Die Autorin hat es drauf, völlig logische Ansätze von Grund auf zu erschüttern, toll!  Dadurch, das aus der Sicht verschiedener Protagonisten erzählt wird ist die Story lebendig und abwechslungsreich. Sie ermöglicht uns eine reichhaltige Auswahl an Einblicken in die Story. Und immer neue Ansätze! Auch wenn sich dies jetzt verwirrend anhört so war ich sehr schnell konform mit dieser Art der Erzählung und sie hat mir eine Menge Spass bereitet, denn ich hatte immer wieder neue Hintergründe und  Ereignisse um meine Vermutungen anzustellen.

Das Cover finde ich grossartig.
Die farbigen Linien als Highlight die, die dunkel gestalteten Gesichter unterbrechen. Ein echter Hingucker!

Alles in allem. Ein tolles Buch, welches eine klare Kaufempfehlung von mir bekommt und auch 5 Sterne !!!

Klappentext:

Zehn Jahre Sklavenarbeit für alle. Fast alle.

In England muss jeder, der nicht zum magischen Adel gehört, zehn Jahre lang als Sklave arbeiten.
Lukes Familie will diese Sklavenjahre gemeinsam durchstehen, im Dienst der mächtigen Herrscherfamilie Jardine. Doch nun rast Lukes Herz vor Angst, als er plötzlich von den anderen getrennt und in die laute und schmutzige Fabrikstadt Millmoor gebracht wird. Die Arbeit dort ist besonders hart. 
Seine Schwestern sind mit den Eltern am prunkvollen Hofe der Jardines den rücksichtslosen Machtspielen und eiskalten Intrigen der Elite ausgesetzt. Vor allem der junge Adlige Silyen verfolgt mit seinen ungeheuerlichen magischen Fähigkeiten eigene Ziele. Und Lukes Schwester Abi verliert ihr Herz an den Falschen.

Also das verstand man unter ›Geschick‹, dachte Luke, als er wieder einen klaren Gedanken fassen konnte. Ein so unerträglicher Schmerz, dass man sich wünschte, man wäre tot. 
Wie sollte man dagegen ankämpfen? Wie konnte man Menschen besiegen, die dazu fähig waren? Nicht Menschen – Monster. Es spielte keine Rolle, dass es nur wenige von ihnen gab: Diese Wenigen genügten völlig.