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SusanK
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Osnabrück

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Insgesamt 239 Bewertungen
Bewertung vom 07.09.2025
Voosen, Roman;Danielsson, Kerstin Signe

Schwüre, die wir brechen / Svea Karhuu & Jon Nordh Bd.2


ausgezeichnet

Im südschwedischen Malmö wird eine Leiche gefunden, die statt ihres menschlichen Kopfes einen Krokodilkopf trägt. Der verwitwete Kommissar Jon Nordh und seine strafversetzte Kollegin Svea Karhuu nehmen - durchaus widerwillig - die Ermittlungen auf. Schon bald werden weitere Opfer aufgefunden, und nicht zuletzt anhand der altägyptischen Symbole auf den Leichen wird klar, dass der Täter, der seine Opfer als altägyptische Gottheiten inszeniert, HInweise gibt und es sich um einen Serienmörder handelt. Als auch noch eine zwielichtige True-Crime-Podcasterin in den Fall verwickelt wird, steigt der Druck der Öffentlichkeit auf die Polizei. Und als schließlich ein junges Mädchen verschwindet, spitzt sich die Lage endgültig zu. Aber auch neben den eigentlichen Ermittlungen gibt es dramatische Wendungen im Privatleben der beiden Ermittler, die diese in große Schwierigkeiten bringen....

"Schwüre, die wir brechen" ist bereits der zweite Fall der Ermittler Jon Nordh und Svea Karhuu aus der Reihe "Tatort Malmö" des deutsch-schwedischen Autorenehepaares Roman Voosen und Kerstin Signe Danielsson, auf den ich bereits begierig gewartet hatte, um mehr über die spannenden Schicksale des Ermittlerduos zu erfahren. Ja, tatsächlich, denn während ich mich sonst an weitschweifigen Berichten über die Ermittler abseits der zu lösenden Fälle störe, sind in der Tatort "Malmö" - Reihe die Geschichten von Jon und Svea selbst eigenständige Krimis, die ständig weiterlaufen - und die ich überaus interessant und berührend finde. DIese Erzählstränge wissen natürlich Leser*Innen des ersten Bandes besonders zu schätzen; jedoch auch Neueinsteiger werden durch kurze Erklärungen auf den aktuellen Stand gebracht.

Während im ersten Band noch Malmö als Stadt eine wichtige Rolle spielte, ist der Ort hier eher belanglos.
Im MIttelpunkt der Geschichte stehen altägyptische Schriftzeichen und Gottheiten, an deren Bedeutung sich diverse Figuren abarbeiten, sowie die Geschichte des Täters: In regelmäßgigen Rückblicken (die kursiv gedruckt sind) erzählen die Autoren chronologisch die Geschichte von Peter, einem elternlosen Jungen, der in der Colonia Dignidad in Chile in den 70er Jahren unter brutalsten Bedingungen aufwuchs und schließlich in ein anderes Leben flüchtete, in dem er auf besondere Art Halt fand.
Überhaupt sind diese zusätzlichen eindringlichen Schilderungen für mich ein Mehrwert in den Büchern von Vossen/Danielsson: schon die auf den ersten Blick außergewöhnliche Geschichte der adoptierten und in Nordschweden aufgewachsenen Svea, die im restlichen Schweden auf Widerstand trifft als auch die unrühmliche Geschichte um die Colonia Dignidad des Sektengründers Schäfers in Chile sind von sozialer Bedeutung und ich habe dazulernen können.

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und die Spannungskurve hoch. Während der polizeiliche Fall nach vielen kleinen Schritten vor und zurück und überraschenden Wendungen gut aufgeklärt wird, lassen die Probleme der beiden Ermittler auf den nächsten Band der Reihe hoffen.

Die Figuren sind mehrdimensional angelegt und trotz ihrer schwierigen Seiten mag ich sowohl Svea als auch Jon sehr. Während Sveas eher polizeiliches Thema (das mich im übrigen sehr berührt!), hat Jon mit einem sehr alltäglichen Problem zu tun: der Vereinbarkeit von Arbeit und Familie - neben der Trauerarbeit. WIe schön, dass dieses Problem auch einmal einen Mann trifft und nicht immer nur Frauen angelastet wird!

INsgesamt ist die Atmosphäre des Buches eher düster; die Taten sehr brutal und oftmals nicht leicht zu ertragen. (Wer Triggerwarnungen braucht: Morde, Verstümmelungen, Pädophilie, Betrug, Identitätsdiebstahl und vieles mehr werden thematisiert.) Da ist es angenehm zu lesen, dass auch die Polizisten an ihre Grenzen geraten und von Frust überwältigt werden.

Trotz der zahlreichen Themen und Verbrechen gelingt es meiner Meinung nach den Autoren sehr gut, sich nicht zu verzetteln und die Handlungen stringent voranzutreiben.

"Schwüre, die wir brechen" hat mir sehr gut gefallen und ich empfehle es allen Genre-LIebhabern weiter sofern sie nicht allzu zart beseitet sind.

Bewertung vom 07.09.2025
Konishi, Masateru

Die Bibliothek meines Großvaters


sehr gut

Die junge Lehrerin Kaede verlor schon früh ihre Eltern, wurde vom Großvater aufgezogen und steht Männern eher distanziert gegenüber. Als ihr geliebter Großvater an der Lewy-Körper-Demenz erkrankt, kümmert sie sich liebevoll um ihn. Gleichzeitig verbringt sie immer wieder ZEit mit ihrem Kollegen Iwata und dessen Freund Shiki, mit denen sie diverse Kriminalfälle erlebt, die immer persönlicher werden, bis zuletzt Kaede selbst in große Gefahr gerät. Doch ihr Großvater brilliert in seinen lichten Momenten darin, die Rätsel zu entschlüsseln .

»Die Bibliothek meines Großvaters« ist der erste Roman des japanischen Autors Masateru Konishi. Es beruht zum Teil auf dessen eigenen Erfahrungen mit der Pflege seines demenzkranken Vaters und lehrt die Leser*Innen einiges über die seltene Form der Demenz, das Ley-Körper-Syndrom; dennoch erschienen mir einige Passagen nicht ganz glaubwürdig, sondern eher der dichterischen Freiheit zu unterliegen.
»Die Bibliothek meines Großvaters« war in Japan ein Bestseller und ist der Autakt einer Trilogie.

In Anbetracht der Tatsache, dass die Handlung ein wenig an einen Episodenroman erinnert, der durch die Treffen Kaedes mit ihrem Großvater sowie Iwara und Shiki angenehm verbunden und mit einem roten Faden ausgestattet werden, gefallen mir die Titel anderer Übersetzungen weitaus passender als der deutsche: "Les Histoires de Kaede" oder "My grandfather, the master destective" treffen den Inhalt weitaus besser.

Nach Art der klassischen Detective, insbesonder Agatha Christies Hercule Poirot, löst Kaedes Großvater in seinem stillem Kämmerlein jedes Rätsel, das Kaede ihm vorträgt. Doch während der erste "Fall" noch ein beobachteter ist, scheinen die Ereignisse immer näher zu kommen und so geht es im letzten Abschnitt dann auch für Kaede um Leben und Tod. UNd wenn anfangs die Geschichten noch etwas sehr theoretisch und kurz abgehandelt erschienen, wurde es im Laufe der Geschichte immer spannender und persönlicher und man fieberte nun so richtig mit, nachdem der Roman lange in sehr ruhigem Fahrwasser verlief.

Von der leicht erzählten Schreibweise sollte man sich nicht täuschen lassen, denn kleine anfängliche Details spielten am Ende eine große Rolle bei der Auflösung. Während der entscheidende Kriminalfall eine befriedigende Auflösung stand, blieb das persönliche GEschick Kaedes letztlich offen, doch dieses störte mich überhaupt nicht, sondern passte zu ihrer Persönlichkeit.

Der Roman ist auch eine Hommage an die klassische (Kriminal-)Literatur, und so besteht er nicht nur aus den mit KOmbinationsgabe gelösten einzelnen Fällen, sondern enthält auch eine Vielzahl an Anspielungen und Hinweisen auf Bücher. OBwohl es sich hierbei (überraschenderweise) um überwiegend europäische Werke handelt, muss ich eingestehen, viele nicht zu kennen, so dass ich die Genialität der Verbindungen nciht nachvollziehen kann.

Die Figuren sind allesamt einfühlsam beschrieben; dass Iwata und Kaede mir fremd blieben, ist sicher auf den mir fremden Kulturkreis zurückzuführen. MIch konnte ihr aller Schicksal absolut fesseln.
Auf jeden Fall ist dieses WErk auch eine Hommage an die Freundschaft.


Trotz kleinerer ABstriche hat mir dieses Buch viel Vergnügen bereitet - und es hätte alleine durch einen anderen Titel andere (richtige!) Erwartungen erweckt, was ich schade finde.

Bewertung vom 25.08.2025
Doughty, Louise

Deckname: Bird


weniger gut

Heather Berriman, eine Frau in den Fünfzigern und seit ihrer KIndheit BIRD genannt, arbeitet in einer ABteilung des britischen Geheimdienstes, wo sie korrupte Mitarbeiter enttarnen soll. Sie ist mitten in einer Besprechung, als ihr klar wird, dass sie selbst in die Schusslinie geraten ist und verlässt von einem Moment auf den anderen nicht nur den Besprechungsraum, sondern lässt ihren Job, ihr Zuhause und ihr ganzes Leben hinter sich. Auf der glücklicherweise gut vorbereiteten Flucht muss sie nicht nur um ihr Leben fürchten, sondern auch erkennen, wer Freund oder Feind ist ....

Die preisigekrönte britische Autorin Louise Doughty legt mit "Deckname: BIrd" einen sehr ungewöhnlichen Thriller vor, der seine Leser*Innen sicher polarisiert.

Aufgrund der Leseprobe und dem fulminanten Einstieg in die Handlung hatte ich große Erwartungen an das Buch. Die plötzliche, offenbar von der Figur BIrd erwartete Flucht, der ständige Wechsel der Verkleidungen und die Suche nach dem Verfolger und möglichen Mörder versprach einen spannungsgeladenen Thriller. Doch die (zu) lange nicht geklärte Frage, warum Bird überhaupt flüchten muss, welches Vergehen sie begangen hat und wer eigentlich hinter ihr her ist, ließen mich bald ungeduldig werden. Dazu kamen ständige Zeitsprünge zu den verschiedensten Lebensereignissen Heathers, die den Lesefluss unterbrachen und schwer einzuordnen waren. So versandete die anfangs so hohe Spannung bald und Heather bzw. Doughty konnte mich auch nicht wieder einfangen; und auch das Ende ließ mich einigermaßen frustriert zurück.

Dabei fand ich die Hauptfigur bemerkenswert großartig: Endlich steht einmal nicht ein smarter Typ (wie James BInd) oder ggf. noch eine attraktive junge Frau (wie die Engel für Charly) im MIttelpunkt der Handlung, sondern eine eher unscheinbare Mittfünfzigerin, die nicht die Welt, sondern "nur" ihr eigenes Leben und ihren Ruf retten muss. Bird ist eine mehrdimensionale Figur, die von Selbstzweifeln beherrscht wird, Ecken und Kanten hat und ihrer besten Freundin aus jungen Jahren hinterhertrauert, nachdem diese Freundschaft an den Geheimnissen von Birds Tätigkeit zerbrochen ist und die vor einer möglichen Versöhnung verstarb.
So begleiten wir Leser*Innen eher auf einer Art Selbstfindungs-Reise (unter erschwerten Bedingungen) als auf einer Agenten-Jagd.

Sprache und Schreibstil gefielen mir durchaus; die realitätsnahe und direkte Sprache passten gut.
Natürlich führte dann die Handlung dazu darüber nachzudenken, wie es sein würde, sich auf eine solche Flucht zu begeben und welche Überlebensfähigkeiten erforderlich und vorhanden wären.

Davon, dass Birds Flucht durch grandiose Landschaften von Schottland über Norwegen nach Island führt, ist bei der Lektüre nur wenig zu merken.

MIch konnte "Deckname: BIrd" nicht wirklich abholen, zu viele Fragen blieben ganz oder zu lange ungeklärt und ich vergebe nur aufgrund der ungewöhnlichen und besonderen Ausarbeitung der HAuotfigur Bird 3 Sterne.

Bewertung vom 11.08.2025
Wood, Benjamin

Der Krabbenfischer


sehr gut

Thomas Flett, Anfang 20, lebt in den Sechzigerjahren mit seiner nur 16 Jahre älteren Mutter vaterlos im Örtchen Longferry in überaus ärmlichen Verhältnissen. Von seinem Großvater hat er das Handwerk der Krabbenfischerei erlernt, und so ist er tagein tagaus unterwegs, um auf traditionelle Weise ohne moderne Hilfsmittel zu fischen und kaum eine Zukunft zu haben scheint. Doch er hat Träume: er bringt sich heimlich das Gitarrespielen bei und himmelt Joan, die Schwester seines Freundes, an, Und dann tritt völlig überraschend der Regisseur Edgar Acheson in sein Leben, um ihn als Experten für seinen neuen Film zu gewinnen - und offenbart ihm einen kurzen Blick in ein anderes Leben .....

Der britische Autor Benjamin Wood hat mit "Der Krabbenfischer" ein Werk erschaffen, das sogleich auf der Longlist des "The Booker Prize 2025" gelandet ist - und eigentlich danach schreit, wie eine Kurzgeschichte interpretiert und besprochen zu werden.

Unglaublich ruhig fließt die Geschichte dahin und jeder Satz ist so viel mehr als der vordergründige Inhalt. Poetisch, doch voller Brutalität und Melancholie werden das Leben und die Gefühle von Thomas Flett dargeboten und die kleinen Hoffnungen erbarmungslos zerschlagen.

Die Figuren, mehrdimensional und schonungslos beschrieben, sind eine Sozialstudie, die es in sich hat.

Bemerkenswert ist der ergänzende Link zur Musik des Thomas Flett, den man unbedingt hören sollte.

Ein Buch, das gnadenlos dem Realismus zuzuordnen ist, und trotzdem einen Anflug von Mystik enthält. Trotz seiner nur 224 Seiten nicht einfach "wegzulesen" und noch lange nachhalllend für den anspruchsvollen Leser zu empfehlen - definitiv keine Wohlfühlatmosphäre.

Bewertung vom 28.07.2025
Pötzsch, Oliver

Der Totengräber und die Pratermorde / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.4


ausgezeichnet

Als der berühmte Zauberkünstler Benton im Prater seinen neuen Trick, die zersägte Jungfrau vorführen will, soll die Journalistin Julia Wolf darüber berichten. Doch der Trick geht schief und die "Jungfrau" wird blutig zersägt - und so beginnt Inspektor Leopold von Herzfeldt mit Ermittlungen. Kurz darauf wird auch der Assistent des Zauberers ermordet aufgefunden und weitere verschwundene und ermordete Mädchen rund um den Prater scheinen auf einen Serienmörder hinzuweisen. Daraufhin bittet Leo seinen Freund Augustin Rothmayer, den Totengräber des Wiener Zentralfriedhofs, um HIlfe, denn dieser hat gute Verbindungen zu den Schaustellern. Und auch Julia will sich nicht zurückhalten und lässt sich von Augustin undercover in die Prater-Geschäfte einschleusen. Nur zu dritt kommen sie den Mördern auf die Spur und begeben sich dabei in große Gefahr....

Der Münchner Autor Oliver Pötzsch legt mit "Der Totengräber und die Pratermorde" bereits den vierten, heiß ersehnten Fall um den kauzigen Totengräber Augustin Rothmayer und seine Freunde, den Polizei Inspektor Leopold von Herzfeldt und die Journalistin Julia Wolf, vor.

Wie in den vorherigen Büchern zeichnet Pötzsch ein stimmiges, authentisches Bild des Wiens des ausgehenden 19. Jahrhunderts und nimmt seine Leser*Innen diesmal mit in den berühmten Wurstelprater, den Wiener Vergnügungspark, hinter dessen Kulissen eine eigene Welt der Schausteller besteht. Auch politische Themen wie u.a. der herrschende Antisemitismus und die Rolle der Frauen werden thematisiert - und eine neue Sportart nimmt ihren Raum ein: der Fußball.

In lebendiger Schreibweise schafft der Autor einen guten Spannungsbogen, und nach großem Showdown wird der Fall befriedigend aufgeklärt.Die privaten Probleme unserer Hauptfiguren enden jedoch in einem Cliffhanger und lassen den fünften Band schnell herbeisehnen:
Julia und Leo sind kein Liebespaar mehr, können jedoch nicht ohne einander sein und stürzen sich und die Leser*Innen in ein Wechselbad der Gefühle. August Rothmayer schreibt - mit Unterstützung von Leo - an einem neuen Buch, hat jedoch große Probleme mit seiner Ziehtochter Anna, die einen heimlichen Freund hat und sich dem Totengräber mehr und mehr widersetzt. Und darüber hinaus ist Rothmayer auch noch einer anderen kriminellen Sache auf der Spur, bei der er sich die Mithilfe von Leo wünscht, der hierfür aber keinen Kopf hat....
Das sind durchaus sehr viele Themen für einen Krimi, doch glücklicherweise verzettelt sich Oliver Pötzsch nicht.

Nach bereits drei vorausgehenden Bänden muss man über die drei Hauptfiguren Julia, Leo und Augustin sicher nicht mehr viel schreiben; sie sind mehrdimensional angeleg, agieren authentisch und sind auf ihre Art liebenswert und uns bereits ans Herz gewachsen. Und natürlich erschafft Pötzsch auch wieder neue spannende und unkonventionelle Figuren wie den Bauchredner mit seiner mysteriösen Puppe, die verfeindeten Zauberer und all die verschiedenen Figuren des Praters.

DIe gesamte Totengräber-Serie ist für mich ein absolutes Highlight, in das sich auch dieser vierte Band nahtlos einfügt.

Bewertung vom 21.06.2025
Gerstberger, Beatrix

Die Hummerfrauen


ausgezeichnet

Mina, 28 Jahre jung, treibt nach dem Unfalltod ihres Brudes und unter ihrer empathielosen Mutter leidend, vor sich hin und kehrt schließlich nach Maine zurück, wo sie auf der Insel Eagle Island glückliche Sommerferien mit ihrer Familie verbrachte. Dort wird sie von Ann, 72 Jahre, einer harten und sarkastischen Hummerfischerin, die von ihrer großen Liebe Carolyn verlassen wurde, aufgenommen, arbeitet mit deren Freundin Julie, 54 Jahre, die nach einem unfallbedingten Koma wieder ins Leben zurückfindet und die Liebe sucht,zusammen auf einem Hummerfangboot, . Und MIna trifft Sam wieder, der bereits in ihrer Kindheit ihr ständiger Begleiter war und der ebenfalls mit dem Tod seines Bruders zu kämpfen hat ....

Beatrix Gerstberger ist Autorin und Journalistin mit dem Schwerpunkt Reportagen, Portraits, Reisen. Sie lebte nach dem Tod ihres Partners einige Zeit in Maine, fuhr mit Hummerfischern hinaus und sprach mit ihnen über das Leben, über Verluste, Trauer und das Weitermachen. Daraus entstand dieser zuriefst berührende Roman voller Wärme, Humor und Menschenkenntnis, der auch nach dem Lesen noch lange nachhallt - und in dem man spürt, dass Gerstberger weiß, von was sie schreibt.

Das besondere Setting, die wilde Landschaft von Maine mit seiner Küstenlinie, den felsigen Inseln und das daraus resultierende harte Leben seiner Bewohner, insbesondere der Fischer, schafft einen tollen Rahmen und weckt Lust, Neuengland zu besuchen.

Den Roman hat die Autorin quasi unter die Schirmherrschaft des Hummers gestellt - und über diese Krebse ist auch im Buch eine Menge zu lernen. Einst als "Kakerlake des Meeres" verhöhnt, bilden Hummer nun eine Delikatesse und die Lebensgrundlage der Hummerfischer, die ein entbehrungsreiches Leben am und mit dem Meer führen. Ann hält sogar einen blauen, besonders tief gefärbten Hummer namens "Mr. Darcy" als Haustier - einer, "der erst einmal einen Panzer trägt, und wenn er sich häutet, kommt doch kein so großer Idiot zum Vorschein".
Und so zeigt der weiße Schutzumschlag lediglich die Großaufnahme eines roten Hummers (wie nach dem Kochvorgang) und der Einband einen blauen Hummer (eine seltene Farbe durch einen Gendefekt ).

Beatrix Gerstberger schreibt flüssig mit einem genauen Blick auf das Geschehen. Eingerahmt in Prolog und Epilog, die beide 2018 zu Anns Beerdigung angesiedelt sind, erzählt die Autorin abwechselnd von Ann, Julie und Mina in den Jahren 1982 und 2000 und in vielen Puzzlestückchen setzt sich immer mehr ein bedeutendes Bild zusammen, das von Liebe und Verrat, Verlust und Trauer und vor allem dem Weitermachen erzählt. Gerstberger zeigt dabei auf, wie unterschiedlich verschiedene Menschen das Schicksal verarbeiten und maßt sich keine Beurteilung der Wege an. In diesem Zusammenhang bleibt auch der Tod von Sams Bruder im Dunklen und die verschiedenen Wege, mit den Tatsachen umzugehen, führen zum Spannungsfeld zwischen den Figuren.

Obwohl sich kein wirklicher Spannungsbogen erkennen lässt, konnte mich die Handlung von Anfang an in ihren Bann ziehen und ich entkam dem Sog der Geschichte nicht mehr. Alle Fäden wurden am Ende schließlich zu einem bedeutenden Ganzen zusammengefügt.

Vor allem bestechen "Die Hummerfrauen" durch die großartig angelegten Figuren; im Zentrum natürlich die starken Frauen Mina, Julie und Ann aus drei Generationen, die zu einer festen Gemeinschaft zusammenfinden und sich in der Männerwelt behaupten und sich weiterentwickeln. Ihre mehrdimensionale, absolut authentische Darstellung legt eine Verletzlichkeit frei, aus der ihre Stärke erwächst und die auf besondere Weise anrührt. Ihre Auseinandersetzung mit ihren Schicksalen und die Verarbeitung derer geben Hoffnung.

Mich haben "Die Hummerfrauen" sehr berührt und die Geschichte hallt noch lange nach - auch, wenn ich nicht mit allen Handlungen einverstanden war. Ein außergewöhnliches Buch, das ich unbedingt weiterempfehle - auch und gerade dann, wenn man sich nicht für Hummer und Fischfang interessiert - und ein kluges Buch über das Leben.

Bewertung vom 21.06.2025
Beaumont, Sophie

Zweite Chancen à la carte (eBook, ePUB)


gut

Sylvie führt in Paris eine Kochschule, in der sie die Lust auf regionale, einfache Küche schürt. Während die Kochschule gut läuft, stellt Sylvie ihren Lover vor die Wahl, sich endlich zu ihr zu bekennen oder weiterhin vor seiner (Ex-) Frau zu kuschen; und plötzlich will ein Unbekannter ihre Kochschule in Verruf bringen. Unter ihren aktuellen Schülern sind auch die beiden Australierinnen Gabi und Kate, die beide vor einer Lebenskrise davongelaufen sind - und auf die in Paris offenbar eine zweite Chance wartet....

"Zweite Chancen à la Carte" ist der erste in Deutschland veröffentlichte Roman der erfolgreichen französischen Autorin Sophie Beaumont.

Der Roman besticht durch das Setting: VIele Beschreibungen der französischen Hauptstadt schaffen einen angenehmen Hintergund zur Handlung und wecken die Reiselust. Im Zentrum der Handlung steht Sylvies Kochschule und die ausführlichen Beschreibungen der frischen Produkte und der regionalen, trditionelle Kochkunst, die Spaß macht.

Beaumont schreibt flüssig und mit leichter Hand und das Buch war schnell gelesen. Insbesondere durch den kriminalistischen Teil - den anonymen Angriff auf die Kochschule - kommt Spannung auf.

Im Mittelpunkt der Handlung stehen die drei Frauen Sophie, Gabi und Kate. Alle stehen an einem Scheidepunkt in ihrem Leben: Sophies wirtschaftliche Existenz ist gefährdet; Kate wurde von ihrem Ehemann betrogen und verlassen und Gabi befindet sich als Kümstlerin in einer Schaffenskrise. Hierbei bleibt die Autorin jedoch immer nur an der Oberfläche und verwendet einige KLischees, bevor es zu einem doch etwas kitschigen Ende kommt, in dem alle Probleme gelöst und die Frauen vor einer vielversprechenden Zukunft stehen.

Zu viel nachdenken darf man als Leser*In hier nicht, aber der Roman soll ja auch einfach nur unterhalten.

Das größte Manko für mich war aber, dass die ausführlichen Beschreibungen der frischen, exquisieten Produkte das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt - und sich dann leider keine zugehörigen Rezepte im Buch finden lassen. Diese wären absolut notwendig gewesen!

Alles in allem ein unterhaltsamer, netter Sommerroman, insbesondere für die LIebhaberinnen von gutem Essen und frischer KÜche und PAris-Begeisterte.

Bewertung vom 11.06.2025
Matt, Irene

Laurentius' Wunder


sehr gut

Giuliano muss bereits früh schwere Traumata erleiden: Seine Mutter verschwindet spurlos, in der Schule wird er gemobbt und in der ungeliebten Ausbildung, zu der er von dem empathielosen Vater und der selbstsüchtigen Stiefmutter gezwungen wird, erlebt er Missbrauch durch seinen Ausbilder. Als er Zuflucht als Bruder Laurentius im Kloster Assisi findet, machen ihm Intrigen eines Mitbruders zu schaffen, doch schließlich erlebt er ein Wunder: DIe Auferstehung des Heiligen Franziskus, der offenbar wirken soll, um die Welt zu retten. Laurentius Wunsch, dieses Wunder in die Welt zu tragen, bringt ihm allerdings die Zwangseinweisung in die Psychiatrie, doch er lässt nicht davon ab, seiner Berufung zu folgen....

Die süddeutsche Schriftstellerin Irene Matt legt mit "Laurentius' Wunder" bereits ihren sechsten Roman vor, der tief unter die Haut geht und dem man anmerkt, dass Matt weiß, worüber sie schreibt.

Auf keinen Fall sollte man sich von dem Titelbild des Mönches, der Nennung des Klosterlebens und des Kernthemas eines Wunders von der Lektüre abhalten lassen - dieses Buch ist auch bzw. gerade für Nicht-Gläubige geeignet und es ist alles andere als ein kitschiger Roman über großartige, die Welt verändernde Wunder oder gar die Selig- und Heiligsprechungen der Kirche in dieses Fällen.

Die Autorin nimmt ihre Leser*Innen mit nach Italien; in die Stadt Assisi, das Franziskanerkloster, nach Rom, in den Vatikan und hinaus in die Welt, ja. sogar in die Psychiatrie - und bereits das Setting hat eine gewisse Rolle inne.

Der flüssige Schreibstil, die tiefen Emotionen und der angenehme Spannungsbogen zogen mich in ihren Bann, zusammen mit der Frage, ob die Erscheinung des Heiligen Franziskus' in der Basilika nun einfach nur "Laurentius' persönliches Wunder" ist oder tatsächlich ein objektives Wunder sein könnte. Im eigentlich offenen Ende löst die Autorin jedoch das zentrale Rätsel auf und lässt keine Fragen zurück.

Für mich überraschend war die Tatsache, dass Laurentius ein Wunder verspürte, das aber gerade von seinen Mitbrüdern abgetan wurde und diese ihn schließlich zwangseinweisen ließen, denn Wunder finden sich doch gerade im Zusammenhang mit christlichem Leben. DIeses Spannungsfeld vergrößerte sich sogar noch in den Schilderungen, wie eine Abteilung von Kirchendienern in Rom damit beschöftigt ist, angebliche Wunder zu überprüfen und dabei stets zu der Erkenntnis kommt, dass Wichtigtuerei oder ähnliches die Menschen dazu animiert, solche zu erfinden und damit auch Laurentius klar in diese Ecke positioniert.

Bemerkenswert ist dabei, wie viele gesellschaftliche Themen Irene Matt in die Handlung einbringt, die berühren und nachdenklich stimmen, ohne den Roman zu überladen; von der Zerstörung der Umwelt bis hin zur Corona-Pandemie finden sich zahlreiche Angelegenheiten. Die Handlung ist absolut glaubhaft und wirkt umso eindringlicher. Dabei gefielen mir besonders die Eindrücke aus der Psychiatrie mit einem Wechselbad an Gefühlen. Die Schilderung von psychisch auffälligen Patienten, mitfühlenden Psychologinnen und medikamentenhörigen unempathischen Ärzten sind wohl eher Tatsache als billige Klischees.

Vor allem besticht dieser Roman aber durch die großartige und feine Ausarbeitung der Figur des Giulianos/Laurentius, die psychologisch absolut stimmig ist. Dieser doch eher Anti-Held voller Zweifel, Ängste und Fehler, geprägt durch sein Umfeld und seine meist negativen Erfahrungen, bleibt zutiefst menschlich und entwickelt sich im Laufe der Handlung, ohne jedoch seinen Glauben aufzugeben. Gerade diese Positivität, die Hoffnung und die innere Stärke sowie sein Mut haben mich sehr beeindruckt, wenngleich mich seine seine nahezu an Bessenheit heranreichende Sturheit davon abgehalten haben, ihn wirklich zu mögen.

"Laurentius Wunder" ist wieder ein Roman von Irene Matt, der fesselt und noch lange nachhallt, absolut empfehlenswert für alle Leser*Innen, die abseits des Mainstreams an tiefsinniger Unterhaltung Spaß haben, die zum Nachdenken und Diskutieren anregt.

Bewertung vom 09.06.2025
Maury , Avril

Noch fünfzig Sommer mehr


sehr gut

Eleni, die schon früh ihre Mutter verloren hat, erlebt dennoch eine glückliche Kindheit und Jugend, bis ein dramatischer Vorfall sie in tiefe Depressionen stürzt. Zum Glück lernt sie Theo kennen, der sie geduldig zurück ins Leben holt und mit dem sie eine große Liebe verbindet, bis wieder Furchtbares passiert. Von nun an lebt Eleni zurückgezogen von allem im alten Waldhaus und verweigert jeglichen Kontakt. Doch dann erhält sie geheimnisvolle Nachrichten und Blumenbotschaften, die sie an eine glückliche Vergangenheit erinnern ...

Unter dem Pseudonym Avril Maury hat eine deutsche Autorin den hoch emotionalen Roman "Noch 50 Sommer mehr" veröffentlicht, in dessen Zentrum Angststörungen und Depressionen der Hauptfigur stehen, aber auch die Hoffnung auf immer neue Anfänge und Chancen, die zu ergreifen sind.

Avril Maury schreibt als personale Erzählerin aus der Sicht von Eleni; mithilfe von zahlreichen geschickt eingefügten Rückblicken fügen sich immer mehr Puzzleteile zu einer berührenden Geschichte zusammen. Obwohl der Spannungsbogen nicht allzu hoch ist, möchte man doch immer mehr über Eleni und die Geschehnisse in ihrer Vergangenheit erfahren und fiebert mit, wer die mysteriösen Botschaften verfasst haben könnte, die Eleni zurück ins Leben holen. Das Ende kommt dann leider ein wenig schnell und wird zu kurz abgehakt, doch obwohl es doch offen ist, empfand ich dies als in Ordnung.

Die flüssige, teils poetische Schreibweise ließ mich die Seiten fast von selbst umblättern. Das Setting liegt in der Bretagne und die Liebe der Autorin zum Meer und zu Blumen bilden einen angenehmen Rahmen, in dem ich auch über einiges Unlogische hinwegsehen konnte. (Lediglich das Kaninchen namens Anemone, das von Eleni wie ein Hund gehalten wurde, frei in Bett und Wohnung herum hoppelte und scheinbar gar keine "Bedürfnisse" hatte, verstörte mich etwas...)

Die Figuren sind liebevoll ausgearbeitet, mehrdimensional und entwickeln sich im Laufe der Geschichte weiter. Dabei muss man selbstverständlich nicht jedes Verhalten nachvollziehen können oder gut heißen - Depressionen oder unheilbare Krankheiten lassen Menschen eben manchmal eigenartige Dinge tun. (Achtung: Trigger!) Meiner Meinung nach ist es der Autorin gut gelungen, gerade auch diese nicht konformen Verhalten zu skizzieren. Und wenn die Menge an Schicksalsschlägen, die die Hauptfigur erdulden muss, auch sehr groß ist, halte ich dieses trotzdem für realistisch.

Wer eine locker-leichte Sommerlektüre erwartet, wird vermutlich von den Themen überrascht sein; wer sich davon jedoch nicht abschrecken lässt. dem vermittelt Avril Maury eine positive Botschaft und schafft durch ihren Schreibstil eine berührende und mitreißende Atmosphäre, die durchaus Lesevergnügen bereitet.

Bewertung vom 07.06.2025
Winter, Claire

Die Erbin


ausgezeichnet

Köln 1957. Cosima Liefenstein, "die Erbin" einer der einflussreichsten deutschen Industriellenfamilien, gründet im Namen ihres Großvaters Wilhelm Liefenstein eine Stiftung für bedürftige Frauen und Mütter und lernt am Abend der Eröffnungsveranstaltung durch einen Autounfall den Journalisten Leo Markgraf kennen, der Nachforschungen über den Tod eines befreundeten Anwalts anstellt. Nachdem Cosima durch Zufall in einer alten Uniform einen ominösen Brief ihres früh verstorbenen Vaters findet und ihre Familie ihre NAchfragen nicht nur nicht beantworten will sondern sogar verbietet, beginnt sie gemeinsam mit Leo Markgraf ihre Familiengeschichte zu ermitteln und stößt auf viele Geheimnisse, Vertuschungen und böse Verfehlungen - und gefährdet damit sogar Menschenleben. Niemand möchte mehr an das Dritte erinnert werden und nichts ist, wie es zuvor erschien.,,,,

Claire Winter, das Pseudonym der Berliner Bestseller-Autorin Claudia Ziegler für ihre historischen Romane, legt mit "Die Erbin" einen wiedermals hervorragend recherchierten Roman vor, in dem sie die Verwicklungen der deutschen Wirtschaft mit dem Nationalsozialismus, deren Einflussnahme und Profitgier beleuchtet. Auch, wenn der Roman selbst fiktiv ist, beruhen die Geschehnisse auf den realen Sachverhalten der braunen Geschichte deutscher Industriedynastien, denen es durch geschicktes Taktieren und Anbiederung an die Entscheidungsträger um Hitler gelang, aus jüdischen Enteignungen, Krieg und Zwangsarbeitern ihren Vorteil zu ziehen und ihr Vermögen zu vervielfachen.

Die Handlung verläuft in zwei Zeitebenen: während die*er Leser*in Cosimas und Leos Nachforschungen im Jahr 1957 verfolgt, wird die Vergangenheit in chronologischen Zeitsprüngen ab 1929 geschildert, und zwar abwechselnd aus der Sicht der beteiligten Figuren Wilhelm LIefenstein, seinen Söhnen Theodor, Albert und Edmund, dessen Ehefrau Rita sowie der Angestellten Elisa, so dass sich immer mehr Puzzleteile zu einem großen Ganzen zusammenfügen, in dem immer mehr Ungeheuerliches ans Licht kommt. Dabei lesen sich die teils schockierenden Fakten spannender als jeder Thriller und erreichen darüber hinaus eine emotionale Tiefe, die den Roman zu einem absoluten Highlight werden lassen. Der flüssige, bildhafte Schreibstil der Autorin trägt zum Lesevergnügen bei.

Die Figuren sind eingänglich authentisch und mehrdimensional gezeichnet und entwickeln sich im Laufe der Geschichte weiter - teils in unterschiedliche Richtungen. Die intelligente und mutige Hauptfigur Cosima, die alles andere als eine verwöhnte, reiche Erbin ist, machte es dabei leicht, sich auf die Geschehnisse einzulassen und mit ihr mitzufühlen. Durch die unterschiedlichen Sichtweisen auf die früheren Ereignisse wird man beim Lesen angeregt, die Handlungen zu hinterfragen und sich damit zu befassen, wie man selbst gehandelt hätte.

Die Autorin erschafft ein Gemälde der Vor- und Nachkriegszeit und dem Dritten Reich, das noch lange nachhallt. Bemerkenswert ist dabei der Fokus auf die Nachkriegsjahre, denn bedauerlicherweise wird bei der Auseinandersetzung mit dem Nationalismus häufig vergessen, dass in den Nachkriegsjahren eine höchst mangelhafte Aufarbeitung der Schreckensherrschaft erfolgt ist, was durch Cosimas Familie und deren Umfeld mehr als deutlich wird.

Ein Personenverzeichnis und ein Kapitel über die Abgrenzung zwischen Wahrheit und Fiktion runden den Roman ab.

Claire Winter ist (abermals) ein brillanter, hochspannender und dramatischer historischer Roman ohne erhobenen Zeigefinger aus der Feder geflossen, den ich allen Leser*Innen ans Herz legen möchte. Gerade auch aus aktuellen Anlässen ist es so wichtig, die Geschichte zu kennen und zu begreifen, um eine Wiederholung zu vermeiden. Bitte lest dieses Highlight!