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N.M.
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Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 92 Bewertungen
Bewertung vom 31.08.2024
Dein Mädchen-Bastelblock
Busch, Nikki

Dein Mädchen-Bastelblock


ausgezeichnet

"Dein Mädchen Bastelblock" enthält wunderbare Ideen zum Basteln und Kreativsein. Auch wenn es explizit Mädchen als Zielgruppe anspricht, bin ich mir sicher, dass auch bastelfreudige Jungs viel Spaß mit den hier vorgestellten Ideen haben würden.
Das Bastelblock ist tatsächlich ein Block mit schönen Vorlagen zum Sofortloslegen und einigen schönen Bögen Papier am Ende. Hier finden sich Ideen für die Zimmerdeko oder für Geschenke, thematische Basteleien zu Ostern, Halloween und Weihnachten, Bastellideen für Partyeinladungen, Türschilder und Lesezeichen. Auch als erwachsene Person findet man allerlei spannende Ideen für kleine DIY Projekte.
Das einzige kleine Manko ist, dass die Seiten alle gleich dick (oder besser gesagt dünn) sind. An sich wäre es nicht so schlimm, da man ja die Bastelvorlagen auf Pappe kleben könnte, allerdings sind sie häufig doppelseitig und somit kann das Aufkleben auf Pappe nicht so gut funktionieren. Das ist etwas schade, da dadurch manche sehr schöne Sachen wie Türanhänger oder Lesezeichen wahrscheinlich nicht besonders lange überleben werden.
Alles in allem: Toller Block mit vielen interessanten Bastelideen, auch wenn die eine oder andere so ziemlich jedem bekannt sein dürfte.

Bewertung vom 31.08.2024
SOS aus der Tiefe / Rick Nautilus Bd.1
Blanck, Ulf

SOS aus der Tiefe / Rick Nautilus Bd.1


ausgezeichnet

Das Cover ist schon sehr ansprechend gemacht - man sieht die drei Protagonisten auf einem U-Boot, darunter zwei Meereswesen, die halb Haie, halb Menschen sind, eine Flaschenpost und Quallen. Es machte mich sofort neugierig und ich wollte herausfinden, was das alles mit der Geschichte zu tun hat.

Ulf Blanck hat mal wieder gezeigt, dass er sehr gut erzählen kann - die drei Freunde Rick, Emilio und Ava sind alle drei sehr unterschiedliche Charaktere, aber alle füreinander da, mutig und aufgeschlossen. Gleich nach dem Öffnen des Buchs werden die drei Hauptprotagonisten vorgestellt.

Die Geschichte geht dann sofort los, ohne langes Einführen der Charaktere (diese wurden ja dann bereits vorgestellt). Der Leser platzt mitten in die Geschichte hinein und das Abenteuer geht relativ zügig los, als die drei Freunde eine Flaschenpost mit geheimnisvoller Botschaft entdecken. Sie machen sich gleich auf den Weg und gehen der Sache auf den Grund...

Vom Inhalt will ich an dieser Stelle nicht mehr verraten, aber ich finde, es ist ein toller Einstieg in eine neue Buchreihe und macht auf jeden Fall Lust auf mehr. Es ist zwar ein wenig unrealistisch, dass die drei Kinder so ganz allein auf sich allein gestellt sind, aber für alle jungen Leser*innen und solche, die sich so fühlen, ist es sehr gut vorstellbar und auch verlockend.

Die Illustrationen fand ich auch ausgesprochen gut und die Tatsache, dass sie in schwarzweiß gehalten sind, hat mich sehr schnell nicht mehr wirklich gestört. Ich finde alle Charaktere und Tiere, insbesondere die Quallen, sehr gut dargestellt.

Die Nautilus, das U-Bott der drei Charaktere ist super und bietet allerlei Annehmlichkeiten. Ich würde es sehr gerne in echt sehen und erleben.

Alles in allem fand ich die Geschichte sehr spannend und auch lehrreich und freue mich sehr auf die Fortsetzung!

Bewertung vom 18.08.2024
Baskerville Hall - Das geheimnisvolle Internat der besonderen Talente
Standish, Ali

Baskerville Hall - Das geheimnisvolle Internat der besonderen Talente


ausgezeichnet

"Baskerville Hall: Das geheimnisvolle Internat der besonderen Talente" von Ali Standish ist in meinen Augen eine wundervolle Hommage an Arthur Conan Doyle.

Worum geht es? Der kluge und umsichtige Arthur überlegt gerade, die Schule zu verlassen, um seine Familie finanziell unterstützen zu können. Auch wenn er sich nichts sehnlichster wünscht, als zu lernen, sieht er keinen anderen Weg, da sein Vater nicht in der Lage ist, für die Familie zu sorgen, wie er es früher tat. Unverhofft bekommt er die Einladung, zu einer Schule namens "Baskerville Hall" zu kommen. Und Arthur nimmt die Einladung an und startet ein gänzlich neues Leben. Dort angekommen, freundet er sich rasch mit einigen seiner Mitschülerinnen und Mitschülern an, allen voran mit Jimmie und Irene, aber auch mit Pocket und Grover. Jede und jeder von ihnen hat ein besonderes Talent, welches sie bzw. ihn an die Schule gebracht hat. Und die Schule birgt viele Geheimnisse, die es zu entschlüsseln gibt.

Es handelt sich im Buch um typische Themen für Kinder dieses Alters: Freundschaft, Zusammenhalt, Loyalität, Mutproben u.ä. Auch wenn es manche unlogischen Twists und zum Teil recht gefährliche Experimente gibt, finde ich das Buch super und vertraue darauf, dass die Kinder beim Lesen schon in der Lage sind, zwischen Fiktion und Realität zu unterscheiden.

Die Charaktere gefallen mir auch richtig gut: da ist der kluge, aus ärmlichen Verhältnissen stammende Arthur, der sich für Andere einsetzt; Jimmie, aus gutem Hause, aber von Anfang an ein toller Freund und fair zu allen; die Amerikanerin Irene, die schlagfertig und klug ist und zu allem bereit; Pocket, die von Technik und Elektrizität begeistert ist und jede Menge Nützliches mit sich herumträgt; Grover, der etwas speziell ist, aber trotzdem dazugehört; und natürlich der Kontrahent Arthurs, der reiche und hinterlistige Sebastian. Dazu kommen noch allerlei Professorinnen und Professoren, weitere Kinder und Jugendliche und auch Tiere.

Erwachsenen Leserinnen und Leser, die Sherlock Holmes Geschichten kennen, werden einige Namen bekannt vorkommen. Und die Kinder werden vielleicht das Interesse entwickeln, auch die Werke von Arthur Conan Doyle zu lesen.

Fazit: In meinen Augen ein spannendes Abenteuerbuch für Kinder ab ca. 10 Jahren, aber auch ältere Jugendliche und Erwachsene werden ihren Spaß beim Buch haben, sofern sie das Genre mögen! Ich freue mich jedenfalls auf den zweiten Teil.

Bewertung vom 18.08.2024
Das größte Rätsel aller Zeiten
Burr, Samuel

Das größte Rätsel aller Zeiten


sehr gut

Der Titel "Das größte Rätsel aller Zeiten" suggeriert etwas mehr Spannung, als das Buch am Ende zu bieten hat. Nichtsdestotrotz hat mir das Lesen sehr viel Spaß gemacht und auch das Lösen der kleinen Rätseln im Buch. Hin und wieder habe ich mich sogar ertappt in dem Versuch, nach gewissen Rätseln im Internet zu suchen, weil ich die gern in Realität ausprobieren möchte.

Die Geschichte selbst ist nicht so mysteriös, wie es der (deutsche) Titel suggeriert. Es geht um den jungen Mann Clayton, der als kleines Baby vor der Tür der "Gemeinschaft der Rätselmacher" in einer Hutschachtel abgelegt wird und fortan in der Gemeinschaft aufwächst. Er wächst sehr behütet und geliebt auf. Als seine Ziehmutter Pippa stribt, macht er sich auf die Suche nach seiner wahren Identität, die ihn weg von der Gemeinschaft und in ungewisse Zukunft führt. Dabei hinterlässt Pippa Spuren und kleine Rätsel für ihn, die er auf dem Weg der Erkenntnis lösen soll...

Die Protagonisten sind alle sehr speziell: die Hauptfigur Clayton ist ein ruhiger, junger Mann, der einen Hang zu altmodischen Schuhen hat und auch sonst "der älteste junge Mann" ist, den man so kennt. Seine Ziehmutter Pippa, Philippa Allsbrook, eine fabelhafte Rätselmacherin und sehr resolute Frau, der es gelingt, sich in Männerdomäne durchzusetzen, sowie viele weitere ehemalige und gegenwärtige Bewohner der "Gemeinschaft der Rätselmacher": Künsler und Puzzlemacher Hector Haywood, Labyrinthbauer Earl Vosey, die Triviakönigin Nancy Stone sowie viele andere mehr.

Wem das Rätsellösen Spaß macht, wird in diesem Buch hin und wieder mit kleinen Rätseln positiv überrascht sein.

Das Cover ist sehr schön gestaltet, hat aber ein sehr großes Manko, was ich wirklich sehr traurig finde: die goldene Farbe wird ganz schnell verwischt - ich hatte das Buch nur wenige Tage mit im Rucksack und die Farbe ist fürchterlich verwischt, so dass nach kürzester Zeit sehr unansehnlich aussieht. Das finde ich sehr schade.

Mein Fazit: Eine schöne Geschichte mit interessanten Einblicken in die Welt der Rätselmacherei und dem einen oder anderen schönen Rätsel, sowie eine kleine Liebesgeschichte am Rande.

Bewertung vom 18.08.2024
Jungs braucht echt keiner! (Band 2) ... und trotzdem klopft das blöde Herz
Schröder, Patricia

Jungs braucht echt keiner! (Band 2) ... und trotzdem klopft das blöde Herz


ausgezeichnet

"Jungs braucht echt keiner! ... und trotzdem klopft das blöde Herz" von Patricia Schröder ist der zweite Band einer Dilogie um zwei Jugendliche. Im ersten Band "Jungs müssen draußen bleiben! - und trotzdem zieht das Chaos ein" taucht aus dem Nichts Elias bei Hannah im Zimmer auf und bringt einiges durcheinander. Im zweiten Band haben sich Hannah und Elias ein paar Wochen lang aufgrund von Sommerferien nicht gesehen. Als Elias dann endlich wieder auftaucht, kommt er zu denkbar schlechtestem Zeitpunkt und alles gerät durcheinander. Dazu kommt, dass die beiden besten Freundinnen von Hannah, Elif und Sophie, auch nicht an sie glauben und auch ihre kleine Schwester Lilly ist manchmal sehr anstrengend.

Wie der erste Band, bietet auch der zweite viele Seiten begleitet von Schmunzeln, aufregenden Momenten, Herzklopfen und einigem Durcheinander. Das Lesen macht Spaß, geht schnell und in meinen Augen ist es ein echtes "Feel-good-Buch".

Das Cover ist mal wieder eine Augenweide, gespickt mit vielen kleinen Details, die alle auf die Handlung im Buch verweisen: da sind zum Beispiel der Gummikrokodil oder das rosa Flamingo, Weltall-Hinweise, Maler-Utensilien, Socken, Smartphone und immer wieder Herzen... Und dazu die schöne Schrift!

Für mich ist es ein wunderbares Buch zum Dahinträumen und das Lesen zu genießen. Von mir eine glasklare Leseempfehlung für Leserinnen und Leser ab ca. 11 Jahren.

Bewertung vom 18.08.2024
Leon Hertz und die Sache mit der Traurigkeit
Surmann, Volker

Leon Hertz und die Sache mit der Traurigkeit


ausgezeichnet

"Leon Hertz und die Sache mit der Traurigkeit" ist eine sehr einfühlsame und eher ruhig erzählte Geschichte über den 13-jährigen Leon, der mit für das Alter nicht untypischen Stimmungstiefs zu kämpfen hat. In der Schule soll er ein Referat zum Thema "Tod und Trauer" halten und dieser geht ziemlich in die Hose, da Leon am Thema vorbeiredet. Aber, er bekommt eine zweite Chance und diesmal hat er Unterstützung von Rouven, einem stillen jungen, der ein bißchen "Emo" ist. Zwischen den beiden entwickelt sich eine Freundschaft und Verbundenheit und Leon scheint nicht mehr allein zu sein.

Für mich ist es eine wunderschöne Geschichte für Leserinnen und Leser ab ca. 11-12 Jahren, das sich durchaus auch als Schullektüre eignet, natürlich nur, wenn es auch vernünftig besprochen wird. Ich denke, dass sich viele Jugendliche in dem Alter mit Leon identifizieren können, auch sie werden häufig von tiefster Traurigkeit regelrecht überfallen und wissen nicht, wohin mit ihren Gefühlen. Und den Gefühlen freien Lauf lassen, fühlt sich auch falsch an.

Die Kapitelvignetten von Tine Schulz sind dabei auch wunderbar und fügen sich sehr leicht und einfühlsam in die Geschichte ein.

Für mich eine absolute Leseempfehlung, nicht nur für junge Leserinnen und Leser.

Bewertung vom 14.07.2024
Aufbruch nach Deseo / Die Traumgänger Bd.1
Heitz, Markus

Aufbruch nach Deseo / Die Traumgänger Bd.1


sehr gut

"Die Traumgänger: Aufbruch nach Deseo" von Markus Heitz ist der Auftakt zu einer Trilogie über faszinierende Traumwelten. Es geht um Finn, der die Gabe hat, seine Träume zu verändern. Auch tagsüber sieht er manchmal Sachen aus seinen Träumen. Eine sehr faszinierende Gabe, aber bald entpuppt sie sich als nicht ganz unproblematisch. Und - er trifft Sanja, ein geheimnisvolles Mädchen, mit welchem er ins Traumland Deseo reist... Um nicht zu viel von der Handlung zu verraten, sei nur so viel gesagt: die beiden erleben Abenteuer und treffen die eine oder andere merkwürdige und gefährliche Gestalt...

Die Charaktere sind unterschiedlich dargestellt: während Finn mir auf Anhieb sympatisch war, wenn auch ein wenig eigen, fand ich Sanja gelinde gesagt gewöhnungsbedürftig. Am Anfang hat mich ihre Sprechweise sehr genervt, so zum Beispiel das Möchtegern-Bösewicht-Lachen "Muhahahaha" oder dass sie Finn am Anfang "Kätzchen" nennt. Auch wenn sie das später aufklärt und das "Kätzchen" einstellt, konnte ich nicht richtig warm mit ihr werden. Bei dem Herrscher über die Albträume musste ich schmunzeln, da er "Mrak" heißt, was nichts anderes als "das Dunkel" in einigen slawischen Sprachen bedeutet. Als Kind hörten wir manchmal Sprüche wie "Der Mrak frisst dich auf", wenn du dich als Kind in die Nacht hinausschleichen wolltest. Ob der Autor es aus solchen Kindheitserinnerungen hat?

Am Anfang fand ich die Geschichte etwas holprig und überstürzt, aber nach und nach konnte ich mich mehr hineinziehen lassen. Ich hoffe sehr, dass die beiden nächsten Teile noch stimmiger sind und zusammen mit dem ersten Band eine runde Geschichte daraus wird.

Das Buch wird ab 10 Jahren empfohlen - die Schriftgröße ist dann eher für ungeübtere Leserinnen und Leser in dem Alter (die Buchstaben sind eher groß), während die Geschichte selbst tatsächlich erst so frühestens ab 9-10 Jahren empfehlenswert ist, da es hin und wieder doch ganz schön gruselig wird. Alles in allem eine nette Geschichte und ich werde sicherlich auch die nächsten Teile lesen. Am liebsten würde ich 3,5 Sterne geben.

Bewertung vom 10.07.2024
Das große Buch der Infografiken. Ein visuelles Lexikon für Kinder - Schauen, staunen, Neues lernen
Pettie, Andrew;Quilty-Harper, Conrad

Das große Buch der Infografiken. Ein visuelles Lexikon für Kinder - Schauen, staunen, Neues lernen


ausgezeichnet

"Das grosse Buch der Infografiken: Ein visuelles Lexikon" bietet Spannung schon mit dem Cover an - da gibt es allerlei Bilder zu entdecken, die auch als Andeutungen dienen können, was es im Buch alles zu sehen gibt.
Das Buch ist unterteilt in verschiedene Bereiche: Der Weltraum; Land, Wasser, Luft; Der lebende Planet; Tiere; Der menschliche Körper und Die Welt der Menschen.
Nach einer kurzen Einführung darin, wie wichtig Bilder im Allgemeinen und Infografiken im Besondere für die Wahrnehmung sind, wird kurz erläutert, wie das Buch zu lesen ist. Mir gefällt besonders gut, dass das Lesen und Wissenaneignen als ein Abenteuer gesehen werden.
Beispielhaft möchte ich nur ein paar interessante Themen vorstellen - im ersten Teil wird zum Beispiel kurz der kosmische Kalender vorgestellt oder erläutert, wo unser Platz im Universum ist, die Planeten werden im Verhältnis zueinander dargestellt, so dass man schnell auch eine Vorstellung von unterschiedlicher Größe, Gewicht usw. bekommt. Auch werden einige bekannte und einige weniger bekannte "Menschen im All" vorgestellt. Erwähnung finden auch schwarze Löcher, Exoplaneten und der Sternenstaub. Im zweiten Teil geht es dann unter Anderem um die Entstehung der Erde, den Feuerring, Mineralien und längste Flüsse.
An dieser Stelle gehe ich nicht weiter in die Inhalte ein, weil ich dann seitenweise weiter schreiben könnte. Das Wichtigste ist: es sind allerlei spannende Informationen dabei, viele von denen nicht zu unbedingt zu üblichem Allgemeinwissen gehören. Die Infografiken und die Illustrationen sind sehr schön, informativ und auch unterschiedlich gestaltet, so dass es nicht langweilig wird, sich diese anzuschauen. Dabei sind sie häufig so gestaltet, dass man wirklich auf den ersten Blick die Unterschiede in Länge, Größe, Beschaffenheit oder ähnlichem bekommt.
Eine Sache hat mich am Anfang schockiert: am Ende jedes Abschnitts wird der beratende Experte bzw. die beratende Expertin vorgestellt. Und zu Beginn waren es nur Männer, so dass ich schon Angst hatte, sie hätten wirklich auf die Geschlechterparität geachtet. Dem ist nicht so, aber ich hätte es gut gefunden, wenn die erste Expertin eine Frau gewesen wäre.
Alles in allem ein sehr spannendes Buch, das man nicht so einfach wegliest, aber in dem man immer wieder stöbern und viel Neues erfahren kann. Absolute Leseempfehlung für Schulbibliotheken und alle neugierigen Kinder und Erwachsene.

Bewertung vom 22.06.2024
Totholz / Kreuthner und Wallner Bd.11
Föhr, Andreas

Totholz / Kreuthner und Wallner Bd.11


sehr gut

"Totholz" von Andreas Föhr ist bereits der 11. Band der Reihe um die Polizeikommissare Wallner und Kreuthner. Für mich war es das erste Buch von Föhr und mir hat das Lesen Spaß gemacht.

Worum geht es? Der von krimineller Energie strotzende Kommissar Kreuthner will seine Widersacherin Pippa in puncto Schwarzbrennerei durch einen kleinen Schuß aus einer Kanone aus dem 18. Jahrhundert einschüchtern. Leider geht die Sache schief und die ganze Brennerei fliegt in die Luft und es gibt sogar ein Video davon... Kurz darauf erwischt Kreuthner Pippa mit 200.000 Euro in Bar und verhaftet sie kurzerhand. Um einen Deal auszuhandeln, bietet diese der Polizei die Information über eine im Wald vergrabene Leiche. Allerdings geschah dies vor einem Jahr und nun heißt es: wer ist die tote Person und warum wurde nichts gemeldet? War es ein Unfall, gar Mord? Als dann plötzlich die einzige Zeugin verschwindet, wird die Sache unübersichtlich.

Die Charaktere im Buch sind sehr eigenwillig: da ist der Leo Kreuthner, voller krimineller Energie, aber mit dem Herz am richtigen Fleck und einem scharfen Verstand; Clemens Wallner, der überkorrekte Kommisar mit einem äußert eigenwilligen Großvater, der immer mal wieder krumme Geschäfte (unter anderem mit Kreuthner) macht und viel zu viel cholesterinbehaftete Nahrung zu sich nimmt; Pippa Trautmann, schlau und betrügerisch mit einem guten Händchen für Einbrüche aller Art; sowie weitere illustren Personen, viele von welchen eher dem kriminellen Milieu zuzuordnen sind. Einige mit relativ starkem bayerischem Akzent, was dem Ganzen eine besondere Authentizität verleiht (zumindest aus der Sicht von jemandem aus dem Norden).

Am Anfang hatte ich etwas Schwierigkeiten, insbesondere moralischer Art, da ich mir nicht vorstellen konnte, dass ein Polizist ernsthaft zu solch krummen Geschäften in der Lage wäre. Aber nach einigem Überlegen würde es mich doch nicht wundern, wenn es so etwas (hoffentlich in etwas abgespeckter Form) tatsächlich gibt. Und dann hat das Lesen auch immer mehr Spaß gemacht, je länger ich las.

Das Cover ist sehr schön und könnte mehrfach gedeutet werden. Ich will an dieser Stelle nicht zu viel verraten, um nicht zu viel vom Plot zu verraten.

Mein Fazit: Ein unterhaltsamer Kriminalroman mit ordentlich Lokalkolorit!

Bewertung vom 18.05.2024
Ein Chinese sagt nicht, was er denkt
Schütz, Christian Emil

Ein Chinese sagt nicht, was er denkt


gut

Christian Emil Schütz schreibt aus erster Hand in "Ein Chinese sagt nicht, was er denkt" über seine persönliche Erfahrungen mit einem chinesischen Partner. Der Autor ist sehr vorsichtig und aufmerksam und ist sich jederzeit dessen bewußt, dass es sich hierbei in erster Linie um seine persönlichen Erfahrungen handelt und man vorsichtig mit einer Verallgemeinerung sein sollte.

Idee des Buchs ist sehr gut, denn Vieles, was derzeit auch in politischer und wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen dem Westen (insbesondere westeuropäischen Ländern) und China schief läuft lässt sich mit den unterschiedlichen kulturellen Ausprägungen zumindest verstehen und ein Stück weit nachvollziehen. Der Autor erzählt ein wenig über die Entstehund des heutigen Chinas und zieht Schlüsse für die derzeitige kulturelle Entwicklung, immer wieder gespickt mit persönlichen Erlebnissen und Erfahrungen aus der Ehe mit einer chinesischen Frau. Alles in allem sehr spannend, nur fand ich es recht ermüdend, dass sich der Autor immer wieder auf die gleichen Sachverhalte bezieht, wie in einem Mantra, vielleicht um uns Leserinnen und Lesern seine Sichtweise möglichst klar nahezubringen. So lobenswert es aus ist, fand ich es einfach schade, weil ich mich immer wieder erwischt habe, dass es mich ermüdet hat, trotz des sehr spannenden Themas.

Als besonders lobenswert fand ich auch die Erläuterungen zur Traditionellen Chinesischen Medizin (kurz TCM), denn mir war nicht bewußt, dass es in China ein fünfjähriges Studium zuzüglich einer zehnjährigen Erfahrung benötigt, um als kompeten in TCM zu gelten. Das finde ich sehr beruhigend, in der Hoffnung, dass die TCM-Ärzte, die in Deutschland arbeiten, auch dieses Studium absolviert haben. Zumindest könnte man es ansprechen.

Mein Fazit: Spannendes und wichtiges Thema mit einigen Schwächen in der Umsetzung.