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Benutzername: 
JamieRose

Bewertungen

Insgesamt 3 Bewertungen
Bewertung vom 22.09.2016
Am Ende aller Zeiten
Walker, Adrian J.

Am Ende aller Zeiten


sehr gut

Edgar – Flasche oder Held der Apokalypse?

Edgar ist unzufrieden. Er nörgelt. Seine Kinder sind anstrengend. Er beschwert sich, dass er langsam aber sicher aus der Form gerät und in seiner Beziehung ist er auch nicht hundert Prozent zufrieden.

Doch dann kommen die Asteroiden und mir nichts dir nichts wird Edgars – bis dahin sehr langweiliges – Leben umgekrempelt. Als die ersten Anzeichen der Apokalypse nahen, läuft Edgar los und besorgt Hals über Kopf noch einige lebenswichtige Utensilien, Lebensmittel und Wasser. Anschließend scheucht er seine Familie in den Keller um die Katastrophe zu überstehen. Edgar, seine Frau und die beiden Kinder müssen ein paar Wochen im stickigen Keller ausharren bis sie es endlich wagen raus zu gehen.

In diesen Wochen, eingesperrt auf engstem Raum muss Edgar eine harte Geduldsprobe überstehen. Er zweifelt und manchmal wünscht er sich sogar ein Ende herbei. Doch dies ist erst der Anfang. Im verlauf der Geschehnisse wird Edgar von seiner Familie getrennt und er steht vor der Wahl: Soll er 500 Meilen zu Fuß zurück legen um seine Familie möglicherweise wieder zu finden oder soll er direkt aufgeben? Natürlich entschließt er sich dazu los zu laufen, sonst wäre die Geschichte recht schnell zu ende.

Ab hier beginnt eine Veränderung für Edgar und man fragt sich worauf läuft dies hinaus? Entwickelt sich Edgar vom lustlosen Vater, vom lieblosen Ehemann, von dem Mann der keinen Sport macht und stattdessen zu viel Bier trinkt zum Superdad, zum Ehemann des Jahres und ganz nebenbei entwickelt sich seine körperliche Konstitution exponentiell, vergleichbar mit Käpt’n America im Tank? Zum Glück nicht.

Edgars Veränderung geschieht langsam. Erst als er seine Familie verliert, erkennt er, dass es im Grunde nichts wichtigeres gibt für ihn und er läuft los. Doch seine mangelnde Fitness und allerhand skurrile Gestalten, stellen sich ihm in den Weg.

Edgar ist kein Charakter, mit dem man mitfiebert weil er so sympathisch oder nett ist, er ist eher interessant weil er zugibt nicht perfekt zu sein und im Gegenteil wirklich unsympathisch ist teilweise.
Die Apokalypse

Ich persönlich bin immer ein Fan von apokalyptischen, postapokalyptischen oder dystopischen Szenarien egal ob Zombies, Viren, Asteroiden, Monster, oder Aliens ihre Finger im Spiel haben. Asteroiden sind sicher keine neue, außergewöhnliche Idee für eine apokalyptische Geschichte, doch “Am Ende aller Zeiten” hat mir sehr gut gefallen, weil man als Leser völlig ahnungslos in die Geschichte stolpert. Man erfährt nur das was Edgar weiß. Es gibt keinen allwissenden Erzähler oder Sprünge zu anderen Perspektiven. Alles was Edgar weiß ist wie seine eigene Lage aussieht. Gibt es noch eine Regierung? Wer sind diese ominösen Hilfskräfte, die eine Evakuierung planen? Man weiß es einfach nicht, doch die Ungewissheit macht es auch spannend.

Fazit

»Am Ende aller Zeiten« hat mich überzeugt. Die Handlung ist spannend und abwechslungsreich, wenngleich sich Edgars Reise durch die gesamte Geschichte zieht. Mich hat insbesondere die Perspektive des Läufers sehr interessiert, aber auch die vielen spannenden, kunterbunten Charaktere die Edgar helfen oder sich ihm in den Weg stellen machen das Buch sehr spannend. Ich würde das Buch nicht als absolut fesselnd beschreiben, aber es hat dennoch einen konstanten Spannungsbogen. Mich persönlich hat die Geschichte, das Cover, die Charaktere sehr fasziniert.

Bewertung vom 20.03.2016
Mein Herz wird dich finden
Kirby, Jessi

Mein Herz wird dich finden


ausgezeichnet

Von der ersten Seite des Buches an, hat mir dieses Buch wirklich gut gefallen, weil es so emotional und wunderbar geschrieben ist und die Autorin mich mit ihrem Stil so nah an die Handlung heran gebracht hat, dass ich sogar ab und an richtig traurig war beim Lesen.

Ich finde das Cover sehr süß gestaltet. Es betont das Herz in Schrift und Bild. Vom Cover her, würde ich sagen es handelt sich um eine romantische, leichte Geschichte, doch ich finde im Buch steckt mehr, als das Cover erahnen lässt.

Mia ist siebzehn Jahre alt, als ihr Freund bei einem Autounfall stirbt. Ihre Welt bricht zusammen und 400 Tage lang lebt sie von Tag zu Tag, zählt die Tage und kann sich kein Morgen vorstellen, bis sie Noah trifft. In Noahs Brust schlägt Jacobs Herz, das nach dessen Tod als Spenderorgan vermittelt wurde. Ein Leben ist beendet, ein Leben kann fortbestehen. Doch Noah will keinen Kontakt zu den Angehörigen von Jacob und so beschließt Mia, die keine Ruhe findet, ihn auf eigene Faust ausfindig zu machen. Sie will den Jungen sehen, der Jacobs Herz bekommen hat. Sie beschließt ihn zu suchen, um ihn sich lediglich mal anzuschauen, aber das geht natürlich direkt schief. Bevor sie sich versieht, lernt sie Noah auch schon kennen und mögen. Schuldgefühle machen sich breit, Noah gegenüber, weil sie ihm nicht die Wahrheit sagen kann und Jacob gegenüber, weil sie einen Funken Glück ohne ihn empfindet.

Für mich war das Thema Organspende völlig fern. Es ist kein Thema, das einem präsent ist. Ich habe mich noch nie damit beschäftigt, welche Konsequenzen sich aus einer Organspende ergeben und wie die Angehörigen des Verstorbenen und auch des (Über-)Lebenden damit umgehen. Medizinisch wie Psychologisch. Für mich war dieses Thema sehr emotional und die Autorin hat ein sehr gefühlvolles Bild gezeichnet: Von Trauer und Bewältigung, von dem Austausch zwischen Angehörigen und Mias Suche nach Jacobs Herz.

Die Handlung war insgesamt nicht furchtbar dramatisch oder spektakulär. Es gab im Großen und Ganzen keine völlig unerwarteten Wendungen, doch davon hat das Buch auch nicht gelebt, sondern von Mias emotionaler Welt. Angefangen bei der unendlichen Trauer über ihren Verlust, ihre Einsamkeit und Verzweiflung, bis zu dem Moment, als sie begreift, dass sie trotzdem Glück finden kann und dass das Leben ohne Jacob weiter geht.

Es wurde sehr intensiv Mias innerer Kampf beschrieben, als sie Noah kennenlernt und ihn richtig gut findet. Sie kämpft mit sich selber und mit riesigen Schuldgefühlen, weil sie mit Noah den Spaß am Leben wiederfindet. Eine zarte Liebesgeschichte entwickelt sich, ohne unnötiges Drama, ohne übertriebenes Tempo oder künstliche Gefühlsausbrüche.

Fazit

»Mein Herz wird dich finden« hat mich völlig überrumpelt und mich tief im Herzen getroffen. Das Buch ist so herzlich und toll geschrieben, absolut emotional und schon jetzt ein kleines Highlight für mich in diesem Jahr! Das Buch stellt das Herz, in all seinen Facetten in den Mittelpunkt , als menschliches Organ und als Zentrum all unserer Liebe. »Mein Herz wird dich finden« erzählt keine künstlich kitschige Geschichte, sondern eine Geschichte einer zuckersüßen Liebe und neugewonnener Lebensfreude.