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Benutzername: 
Heike
Wohnort: 
NRW

Bewertungen

Insgesamt 44 Bewertungen
Bewertung vom 24.04.2024
Mordseesturm / Caro Falk Bd.5
Johannsen, Emmi

Mordseesturm / Caro Falk Bd.5


gut

DIE VERGANGENHEIT RUHT NICHT
Das Cover des Borkum-Krimis ist witzig und hat mich direkt angesprochen.
Die Hobby-Ermittler Caro und Jan sind dabei, als unter einem vom Sturm zerstörten Weg eine Leiche gefunden wird. Dann sind beide in ihrem Element und ermitteln und recherchieren und fragen. Es gibt viele Personen in diesem Buch, die auf verschiedenste Weise eine Bekanntschaft oder Verwandtschaft pflegen oder zerstritten sind. Mir waren es etwas zu viele Personen, ich fand es gelegentlich etwas verworren. So richtig bin ich mit der Geschichte leider nicht warm geworden. Es wurde zwar ein sensibles und auch immer noch aktuelles Thema mit dem Schicksal von Verschickungskindern aufgegriffen, aber dennoch waren es für mich irgendwie zu viele Schicksale in der Vergangenheit, die zusammenkonstruiert wurden.
Daher nur 3 Sterne, für ein eigentlich gutes Thema, dessen Umsetzung mir aber nicht gefallen hat.

Bewertung vom 02.04.2024
Ostseefinsternis / Pia Korittki Bd.19
Almstädt, Eva

Ostseefinsternis / Pia Korittki Bd.19


sehr gut

Brutalität statt Beschaulichkeit im Ostseedorf
Die Ermittlerin Pia möchte eigentlich Urlaub machen an der Ostsee - und wird stattdessen zu einem Leichenfund gerufen. Es stellt sich heraus, dass es sich um Mord handelt und außerdem gab es kurz zuvor einen Überfall auf eine junge Frau.
Pia muss nun also die Verwicklungen in diesem Fall lösen und es stellt sich die Frage, ob es sich um zusammenhängende Taten handelt. Was etwas verwirrend ist, sind die vielen Personen, die vorkommen, aber dafür gibt es den Stammbaum der beiden verfeindeten Familien, was sehr hilfreich ist. Eva Almstädt schreibt spannend und führt den Leser dabei sicher immer wieder zu den Zusammenhängen zwischen den einzelnen Personen. Das Ende ist natürlich überraschend und ich konnte mich zwischendurch nicht wirklich auf eine oder mehrere Personen festlegen, die für mich der Mörder oder die Mörderin sein könnten. Insgesamt wieder ein guter Krimi aus der Reihe, auch weil man weiter im Privatleben von Pia mitreisen darf.

Bewertung vom 19.03.2024
Mörderisches La Rochelle
Vinet, Jean-Claude

Mörderisches La Rochelle


sehr gut

Mord im Urlaub
Im Urlaubsparadies La Rochelle in Frankreich verbringt Kommissar Chevalier gerade seine ersten Urlaubstage am Meer, als er abrupt in den Dienst zurückbeordert wird. Nicht nur ein Todesfall, sondern gleich drei Leichen sind gefunden worden. Damit beginnt die sehr gut geschriebene Kriminalgeschichte. Die Schauplätze - Natur und Orte - werden phantastisch beschrieben, man wünscht sich dorthin, aber ohne dass es ausufert. Die Handlung umfasst verschiedene Verwirrungen, Geschehnisse aus der Vergangenheit, die wieder zweifeln lassen, ob die Person, die man schon als Mörder im Visier hat, es auch sein könnte. Der Autor schafft es, dass man irgendwann mehrere Verdächtige hat und irgendwann auch niemanden mehr wirklich verdächtig. Manchmal sind es schon fast zuviele Nebenschauplätze. Die Wirrungen werden am Ende aufgelöst und der Mörder gefunden. Fazit: ein spannender Krimi vor toller Kulisse

Bewertung vom 04.09.2023
Bei euch ist es immer so unheimlich still
Schröder, Alena

Bei euch ist es immer so unheimlich still


sehr gut

Beziehungen im kleinbürgerlichen Milieu
Die Geschichte springt von der Zeit, in der sie jetzt spielt, dem Jahr 1989 kapitelweise zurück in die Vergangenheit. Silvia geht nach vielen Jahren in Berlin zurück in die Heimat, verlässt ihre WG, ihr ruheloses Berliner Leben und will für sich und ihre gerade geborene Tochter ein geordnetes Leben. Sie geht zurück in ihr kleines, spießiges Heimatdorf, aus dem sie geflohen ist. Die Geschichte ist gut geschrieben, die Zeitsprünge sind mühelos nachvollziehbar und dabei wird die Geschichte ihrer Mutter Evelyn erzählt, die immer eine schwierige Beziehung zu ihrer Tochter hatte. Die beiden nähern sich an. Alena Schröder hat sehr gut beschrieben, dass auch Evelyn es in der damaligen Zeit nicht leicht hatte, allerdings gab es einige Längen im Buch, die es für mich etwas langweilig gemacht haben. Dennoch ein interessantes Buch über schwierige Familienbeziehungen und dass es Zeit und Verständnis füreinander braucht - ein wahrscheinlich immer aktuelles Thema.

Bewertung vom 29.05.2023
Südlich von Porto lauert der Tod
da Silva, Mariana

Südlich von Porto lauert der Tod


sehr gut

Sommerkrimi in Portugal
Zunächst gefällt mir das Cover des Buches schon mal sehr gut - die tollen portugiesischen Fliesen haben mich direkt an meinen Besuch letztes Jahr in Lissabon erinnert. Zum Buch: Ria Almeida reist nach Portugal zur Beisetzung ihres geliebten Großvaters und möchte einige Zeit dort bleiben. Sie erinnert sich an viele schöne Zeiten ihrer Kindheit, die sie bei den Verwandten in Portugal verbracht hat. Schon nach kurzer Zeit geschieht im Dorf ein Mord und die Ermittlerin Ria fängt auch dort an, nach Hintergründen zu fragen und zu ermitteln. Die Figuren sind gut beschrieben, insbesondere auch die jeweiligen Eigenarten. Es ist ein leicht zu lesender Sommerkrimi, bei dem die zwischenmenschlichen Beziehungen im Vordergrund stehen.
Kritisch sehe ich es, wie die deutsche Ermittlerin es irgendwie geschafft hat, in das portugiesische Ermittlerteam zu gelangen und mitzumischen. Da fehlt mir ein bißchen die Glaubwürdigkeit, das ist teilweise zu sehr "inoffiziell" für mich.
Ansonsten ein schöner Sommerkrimi vor einer schönen Kulisse, den man gut lesen kann.

Bewertung vom 29.05.2023
Vier Leichen und ein Todesfall
Erlenkamp, Andreas

Vier Leichen und ein Todesfall


ausgezeichnet

Amüsanter Lokalkrimi
"Vier Leichen und ein Todesfall", ein Krimi, der an der Mosel spielt. Der Schreibstil ist locker und sehr gut lesbar. Die Charaktere werden alle sehr gut beschrieben, so dass ich sie mir auch bildlich gut vorstellen konnte. Der Krimi-Club veranstaltet ein Krimi-Festival. Dabei kommt einer der Autoren zu Tode, was zunächst wie ein Unfall aussieht. Der Krimi-Club, allen voran die pensionierte Kriminalistin Clarissa schaut sich die ganze Sache genauer an und wird skeptisch. Mit viel Humor, viel Wein und kriminalistischem Spürsinn löst der Krimi-Club auch diesen Fall. Ein herrlicher erfrischender Krimi für ein paar entspannte Abende. Kann ich sehr gut weiter empfehlen.

Bewertung vom 10.05.2023
Erinnere dich!
Reiter, Max

Erinnere dich!


sehr gut

Starkes Thema
Eine junge Frau verschwindet vor 20 Jahren spurlos, ihr Freund Arno Seitz erinnert sich nicht, was passiert ist. Nach 20 Jahren bekommt er eine Einladung zum Klassentreffen und geht nach anfänglichem Zögern hin. Dort trifft er die ehemaligen Freunde von damals, die auch bei der Wanderung dabei waren, als Maja verschwand. Auch ihre kleine Schwester ist beim Klassentreffen dabei - obwohl sie viel jünger ist. Arno bekommt Aufforderungen, sich zu erinnern. Jemand will den Fall wieder aufrütteln. Ein starkes Thema, dessen sich der Autor Max Reiter angenommen hat. Es kommt zu spannenden Verwicklungen, in denen nicht mehr klar ist, wer zu wem steht und wer vielleicht mit dem Verschwinden etwas zu tun gehabt haben könnte. Stellenweise wird das Buch etwas langatmig und mitunter auch unglaubwürdig, daher 1 Punkt Abzug. Aber dieses ist dem Fortgang der Geschichte geschuldet. Insgesamt hat mich das Buch überzeugt, gut geschrieben und mit einem dramatischen Ende.

Bewertung vom 18.04.2023
Schwarze Dünen / Kommissar John Benthien Bd.9
Ohlandt, Nina;Wielpütz, Jan F.

Schwarze Dünen / Kommissar John Benthien Bd.9


ausgezeichnet

Toller Krimi mit überraschendem Ende
"Schwarze Dünen", der Titel des Buches ergibt sich erst später im Verlauf der Geschichte.
Es beginnt mit einem Rückblick, ein Fischerboot entdeckt 2 Leichen in der Nordsee - vor vielen Jahren, der sogenannte "Krabbenkutter-Fall", der ungelöst blieb. Aber es wird schnell klar, dass es einen Zusammenhang mit dem aktuellen Absturz eines Kleinflugzeuges gibt, auch wenn sich die wahren Ereignisse erst zum Schluss auflösen.
Bente Roeloffs stürzt mit einem Kleinflugzeug ab, in dem auch Karel sitzt, der nicht überlebt. Die Untersuchungen ergeben, es war Sabotage. Und dort kommt John Bentien und sein Team ins Spiel, die den Fall untersuchen, obwohl vom frühreren Teamgeist nicht viel übrig ist. Dann kommt auch Sanna dazu, die Staatsanwältin, die aus Süddeutschland plötzlich in den hohen Norden kommt und deren Aufgabe ist, dem Team wegen einer früheren Sache auf die Finger zu schauen. Dabei ist sie alles andere als symphatisch.
Die Verstrickungen wurden gut dargestellt, auch wenn ich das vorherige Buch nicht gelesen habe, konnte ich gut folgen. Es war spannend, auch wenn ich hin und wieder fand, dass zu viel Privates hineinspielte.
Insbesondere wurde gut herausgearbeitet, dass Schuld bei allem Verständnis eben Schuld bleibt und ein Mord nicht entschuldbar ist.
Ein sehr fesselndes Buch mit ungeahntem Ausgang.

Bewertung vom 18.04.2023
30 Tage Dunkelheit
Madsen, Jenny Lund

30 Tage Dunkelheit


weniger gut

Gute Idee, aber wenig fesselnder Inhalt
Der Klappentext und der Beginn des Buches waren sehr stark und haben entsprechene Erwartungen in mir geweckt.
Hannah, eine wenig erfolgreiche Schriftstellerin, die sich für überlegen hält und nicht die breite Masse der Leserschaft erreicht und elitär schreiben möchte, hat auf einer Buchmesse einen peinlichen Auftritt. Sie lässt sich auf eine Wette ein, bei der sie in einem abgelegenen Dorf in Island einen Krimi schreiben möchte - obwohl sie noch nie einen Krimi geschrieben hat.
Sie wohnt bei einer ihr bis daher völlig unbekannten Frau, die eine Bekannte ihres Verlegers ist. Aber mangels Sprachkenntnissen kann kaum eine Kommunikation erfolgen.
Es kommt zu einem Todesfall, bei dem Hannah sich stets einmischt. Hier wird der Roman mehr als unglaubhaft. Es passieren zu viele zufällige Dinge, die Hannah aufdeckt oder entdeckt und dann hat sie noch eine Liasion mit der Frau des örtlichen Polizisten.
Ihr Wettgegner taucht auch plötzlich auf und spielt im Weiteren eine Rolle.

Hier fehlte mir der Zugang zu den Ereignissen und zum Ablauf der Geschichte. Auch wenn das Ende spannend wird und zu ungeahnten Aufdeckungen führt, ist die Geschichte insgesamt für mich wenig nachvollziehbar, daher leider keine Empfehlung.

Bewertung vom 09.03.2023
Der Bojenmann
Schlenz, Kester;Jepsen, Jan

Der Bojenmann


sehr gut

Spannung mit einem exzentrischem Selbstdarsteller
Ein spannender Fall im Norden - ein "Bojenmann", eine Holzfigur wird ausgetauscht durch eine zur Schau gestellte Leiche. Kommissar Knudsen ermittelt - manchmal auf unkonventionelle Art und mit Hilfe seines Kumpels La Lotse, der in Hamburg zu Hause ist wie kein Zweiter. Die Geschichte wird sehr spannend erzählt, der Spannungsbogen bleibt durch weitere Geschehnisse erhalten. Dabei wird auch aus Sicht des Täters erzählt, der immer wieder ein Kapitel beschreibt und auch auf seine Vergangenheit zurückgeblickt, was später noch von Bedeutung wird. Mir hat gefallen, dass letzlich alles, auch wenn es am Anfang nebensächlich klang, später wichtig wurde. Eine kurzweilige Kriminalgeschichte, bei der offenbar noch eine Fortsetzung erfolgen wird. Ich bin gespannt, was dann passiert und wie es weitergehen wird. Es wird auch ein Blick auf die sozialen Aspekte im Hintergrund geworfen, zwar manchmal etwas zu ausführlich, aber es regt zum Nachdenken an.
Daher eine klare Leseempfehlung.