Benutzer
Benutzername: 
Eva_G

Bewertungen

Insgesamt 1479 Bewertungen
Bewertung vom 13.09.2025
Piper, Katie

Zusammen sind wir stärker


ausgezeichnet

Soso Maus und ihre Freunde auf Wanderschaft

Soso Maus hat weit entfernt einen Baum entdeckt, der voller großer, leckerer Früchte hängt. Doch der Weg ist weit und Soso Maus merkt schnell, dass ihre Beine einfach zu kurz sind. So bittet sie ihren Freund Flitzi Fuchs um Hilfe. Gemeinsam geht es viel schneller. Doch ein Fluss stellt erneut ein Hindermis dar, denn Flitzi Fuchs hat Angst vor dem Wasser. Hier kann aber Bauti Biber helfen. Gemeinsam gehen sie weiter und brauchen bald Schnatti Ente mit ihrer lauten Stimme, um Flitzi Fuchs zu rufen, der plötzlich einer Spur gefolgt und verschwunden ist. Als sie dann den großen Baum erreicht haben, gelingt es Soso Maus perfekt, den Stamm hinaufzugehen und zu den leckeren Früchten zu gelangen. Damit auch ihre Freunde in den Genuss der Köstlichkeiten kommen können, bringt sie viele Früchte nach unten und gemeinsam machen sie ein Picknick. Denn Gott hat alle einzigartig und ganz besonders gemacht, sodass am Ende alles machbar ist.

Katie Piper erzählt in dieser Geschichte von vielen unterschiedlichen Tieren, die dank ihres Zusammenhalts und ihrer unterschiedlichen Begabungen gemeinsam ans Ziel gelangen. Trotz vieler Hürden geben sie nicht auf und ergänzen sich perfekt. So zeigt sich, dass die Schwächen des einen die Stärken des anderen sind. Zusammen mit den farbenfrohen und kindgerechten Illustrationen ist das Buch wunderschön gelungen.

Dieses Bilderbuch hat mich sofort angesprochen, denn das Cover ist so wunderschön bunt und wirklich liebevoll gestaltet. Auch die Geschichte hat meiner Tochter und mir sehr gut gefallen, dreht sich doch alles um das eigene Können und die Einzigartigkeit eines jeden Lebewesens, die Gott so besonders geschaffen hat.

Bewertung vom 12.09.2025
Lane, Katharina von der

Goldene Zeiten brechen an / Haribo-Saga Bd.2


ausgezeichnet

Ein großartiger Reihenabschluss!

Bonn, 1939: Hans Riegel hat es mittlerweile geschafft und seine Haribo Süßwaren werden immer bekannter. Allerdings macht der Nationalsozialismus alles schwerer, denn für Hans ist ein Eintritt in die Partei keine Option. Solange er sich halbwegs gut mit den lokalen Parteifunktionären stellen kann, will er nicht Teil dieser Regierung und deren Bestrebungen werden. Doch obwohl weiterhin Arbeit vorhanden ist und Haribo nun lediglich mehr Produkte für Apotheken und Drogerien herstellt als die berühmten Teufelchen und Sternchen, hält das Schicksal auch für Familie Riegel so manchen Rückschlag, der verkraftet werden muss. So muss der älteste Sohn Hans sofort nach dem bestandenen Abitur an die Front und auch Paul muss sich mit nur siebzehn Jahren als Flakhelfer mit dem direkten Kriegsgeschehen auseinandersetzen. Das einzig Gute ist, dass Hans senior mit seinem beinahe tauben Ohr und dem kriegswichtigen Betrieg zu Hause bleiben darf. Aber auch Anita, das jüngste der drei Kinder, muss ihren Dienst für das Vaterland leisten und kann ihren Traum, Schauspielerin zu werden, vorerst nicht verwirklichen. Dennoch gelingt es der Familie, den Krieg unversehrt zu überstehen und auch die Firma mit nur kleinen Schäden zu retten. Als dann aber Hans überraschend mit nur einundfünfzig Jahren verstirbt, bricht für Ehefrau Gudrun und Anita eine schwierige Zeit an. Denn nun sind sie alleine für Haribo verantwortlich, während die Fabrik von den Amerikanern besetzt wird und Hans und Paul in Kriegsgefangenschaft sind. Doch die Frauen sind stark und wollen den Traum ihres Mannes und Vaters nicht einfach so aufgeben...

Katharina von der Lane beschreibt in ihrem Roman sehr fesselnd und mitreißend, wie hart die Zeit des Zweiten Weltkriegs für die Familie Riegel war. Die historischen Details wurden von der Autorin gut und gründlich recherchiert, dennoch geht sie nicht extrem ins Detail, sodass die Handlung nicht zu einer Geschichtsstunde mutiert, sondern bringt nur so viele Informationen wie nötig ein. Da der zweite Band nahtlos an den ersten Teil anknüpft, werden manche Einzelheiten aus dem vorhergegangenen Teil wiederholt, aber ebenfalls nur kurz und knapp.

Diese Reihe hat mich begeistert, denn sie erzählt die Firmengeschichte von Haribo sehr eindrucksvoll. Das Schicksal der Familie hat mich, dank der guten Erzählweise der Autorin, gepackt und mich nur so durch die Seiten fliegen lassen.

Bewertung vom 11.09.2025

Schau mal, wie ich wachse! Von der Larve zur Biene


ausgezeichnet

Das Leben der Bienen

Mitten im Bienenstock findet man sie, die Bienenkönigin. Sie legt Ei um Ei in einzelne Wabenzellen, wo nach wenigen Tagen Larven schlüpfen, die dann von Arbeiterbienen versorgt werden. Wenn die dann selbst als Arbeiterinnen schlüpfen, kümmern auch sie sich wieder um die kleinen Larven. Doch eine Arbeiterin darf auch die Königin versorgen und selbst Wabenzellen aus ihrem selbst produzierten Wachs bauen. Im Alter von drei Wochen wird sie dann zur Wächterbiene und schützt das Nest. Schließlich darf sie den Bienenstock verlassen, sich auf die Suche nach Nektar begeben und den anderen Bienen mit dem Schwänzeltanz von ihren Entdeckungen berichten. Bei diesen Ausflügen sammelt sie natürlich auch Pollen und Nektar und hilft dem Bienenvolk Vorräte für den Winter anzulegen. Sie ist auch dabei, als die alte Königin das Volk mit einem Teil der Bienen verlässt, nachdem sie eine neue Königin herangezogen hat.

Autorin Lesley Sims beschreibt in diesem Kinderbuch das Leben einer Biene sehr interessant und umfangreich. Mithilfe der vielen farbenfrohen Illustrationen von Emma Allen werden die erzählten Informationen verdeutlicht und besser verständlich. Dank der Laserschnitte und damit entstandenen Gucklöcher auf andere Seiten wird das Buch zu etwas Besonderem.

Ich bin begeistert, wie es Autorin und Illustratorin gemeinsam gelingt, das Leben einer Biene so kindgerecht und dennoch umfassend auf nur 14 Seiten zu beschreiben. Daher bekommt das Buch eine ganz klare Empfehlung von mir! Es eignet sich auch hervorragend als Geschenk für Kinder ab drei Jahren.

Bewertung vom 10.09.2025
Lenz, Svea

Lebensträume. Ärztin einer neuen Zeit


ausgezeichnet

Ein beeindruckender, fesselnder Roman, der mich noch lange beschäftigen wird!

Berlin, 1961: Vicky ist Anfang 20 und träumt von einer Karriere als Thoraxchirurgin. Um sich diesen Traum zu erfüllen, pendelt sie täglich von Ost- nach Westberlin. Denn die Freie Universität dort hat sie angenommen, wohingegen im Osten einzig ein Veterinärmedizin-Studium möglich gewesen wäre. Auch ihr Verlobter Achim begibt sich täglich auf diesen Weg. Doch als plötzlich mitten in der Nacht eine Mauer quer durch Berlin errichtet wird, ändert sich alles. Vicky und Achim bangen um ihr Examen, das in wenigen Wochen ansteht. So begeben sie sich auf den gefährlichen Weg in den Westen, indem sie mit einem fremden Pass die Grenze überqueren. Als es gelingt, sind Beide überglücklich. Allerdings ist das Achim nicht genug und er macht sich nochmals auf den Weg in den Osten, um weitere Studenten in den Westen zu bringen. Hierbei wird er aber geschnappt und Vicky ist ab nun allein im Westen und bangt um ihren Verlobten. Leider gelingt es Vicky nach ihrem abgeschlossenen Studium aber nicht, sofort eine Stelle als Medizinalassistenz zu bekommen und sie hält sich mit der Arbeit als Barfrau in einem eher zwielichtigen Lokal über Wasser, dass ihre Mutter davon nichts erfahren darf, ist selbstverständlich. Erst durch einen Zufall gelingt es Vicky doch noch, eine Stelle für 20 Monate in der Ambulanz des Frankfurter Flughafens zu bekommen. Nur mit viel Courage, Wissen und Ausdauer kann sie sich im bestehenden, ausschließlich männlichen Team etablieren.

Svea Lenz ist das Pseudonym der bekannten Autorin Nicole C. Vosseler. Ihr Erzählstil ist flüssig und weißt in keinem Moment Längen auf, sodass die Seiten nur so dahinfliegen. Aufgrund der gründlichen Recherche die historischen, politischen und medizinischen Begebenheiten betreffend, bekommen die Leser schnell das Gefühl, selbst Teil der Handlung zu sein und direkt neben Vicky und ihren Kollegen zu stehen.

Dieses Buch hat mich von der ersten Seite an so gefesselt, dass aus einem "schnell ins Buch reinlesen" eine ganze Stunde geworden ist und ich hundert Seiten später und mitten in der Nacht wirklich gezwungenermaßen, mit einem Blick auf den zeitigen Wecker am nächsten Morgen aufhören musste. Vicky war mir sofort sympathisch und ist mir im Laufe der Handlung immer mehr ans Herz gewachsen, sodass ich das Buch nach der letzten Seite nur widerstrebend zugeschlagen habe. Aufgrund meiner bestehenden medizinischen Kenntnisse, war ich wirklich gespannt, wie sich der Beruf als Ärztin im Buch wiederfinden würde und ich muss sagen, ich bin begeistert, wie fundiert und realistisch die einzelenen Notfälle geschildert werden. Da ich den Roman innerhalb von nur zwei Tagen beendet habe und am liebsten immer weiterlesen möchte, bekommt er eine ganz klare Leseempfehlung und gehört auf jeden Fall zu meinen Lesehighlights 2025!

Bewertung vom 09.09.2025

Mein großes Wimmelbuch - Dinosaurier


ausgezeichnet

Ein Ausflug zu den Dinosauriern

In der Urzeit gab es eine große Vielzahl unterschiedlichster Dinosaurier und Reptilien. Ähnlich wie heute haben auch sie verschiedene Landschaften als Wohnort bevorzugt. So ist eine Vielfalt an Urtieren zu bewundern.

Stefan Lohr hat auf sechs Doppelseiten großformatige Wimmelbilder mit den Dinosauriern und Reptilien in ihren natürlichen Umgebungen dargestellt. Hier nennt er am Rand nur die Namen der einzelnen Sorten, die er durch eine kleine Zeichnung des entsprechenden Tieres ergänzt hat. Auf der letzten Doppelseite hat er aber die unterschiedlichsten Szenen aus den vorhergehenden Bilder ausgewählt, mit einem kleinen Text versehen und nun als Suchauftrag herausgegeben. Mittels dieser Zusatzaufgaben sorgt der Autor und Illustrator dafür, dass Kinder nochmals umblättern, genauer hinsehen und noch weitere Informationen über Dinosaurier erfahren.

Dieses Wimmelbuch ist wunderschön gestaltet und begeistert nicht nur Dinosaurier-Fans. Ich mag es immer sehr, wenn ein Wimmelbuch auch kleine Suchaufträge enthält, denn so bleibt es länger interessant und die Bilder werden intensiver und häufiger angesehen.

Bewertung vom 07.09.2025
Caplin, Julie

Das kleine Zuhause in Prag / Romantic Escapes Bd.12


ausgezeichnet

Prag und die Liebe

Anna Love ist gerade etwas frustriert von ihrem Leben in England. Denn obwohl sie in der Brauerei ihrer verstorbenen Eltern arbeiten darf, hält sie nur so wenige Anteile, dass sie kein Mitspracherecht hat. Das führt dazu, dass sich das Bier, das vorallem von angestellten Brauern hergestellt wird, seelenlos anfühlt. Denn ihr Onkel und ihre Cousins brennen nicht für die Brauerei und ihr Produkt, sondern sehen sie als eine Firma, die sie leiten. Da kam die Ausschreibung einer Fortbildung in Prag zum perfekten Zeitpunkt. Dass Anna letztlich auch angenommen wurde, wirkt wie ein Wink des Himmels. Handelt es sich doch auch nicht nur um eine Schulung, enthält sie doch auch einen Wettbewerb, mit dessen Gewinn sie sich mit einer eigenen Brauerei selbständig machen könnte. Auch Leo Knight hat sich für die Fortbildung beworben und teilt sich schließlich auch die Wohnung für die beiden Fortbildungs- und Wettbewerbsteilnehmer mit Anna. Leider findet Anna diese WG alles andere als gelungen, denn Leo ist ihr Ex-Mann, mit dem sie vor sechs Jahren für kurze Zeit verheiratet war. Ab jetzt beginnt es kompliziert zu werden, denn Annas Freund Steve weiß nichts von der kurzen Ehe und obwohl Anna versucht, Leo distanziert und möglichst wenig zu begegnen, teilen sie eine gemeinsame Vergangenheit. Dank des wochenlangen Aufenthalts in Prag schleicht sich wieder eine gewisse Vertrautheit ein und droht alte Gefühle heraufzubeschwören...

Julie Caplin beherrscht es, die Geschichte von Anna und Leo auf eine fesselnde und berührende Weise zu erzählen. Doch obwohl viele Emotionen im Spiel sind, bleibt der gesamte Roman sehr unterhaltsam und wird durch Leos lockere Art dominiert. So fliegen die Seiten nur dahin und machen, aufgrund der vielen Eindrücke der Stadt Prag, die nebenbei die perfekte Kulisse für diesen Roman darstellt, Lust auf einen Kurztrip dorthin.

Bisher habe ich noch keinen Roman der Autorin gelesen und war vollkommen begeistert von ihrer Art, diese Second-Chance-Romance zu erzählen. Da sie die Kulisse so perfekt gewählt hat und immer wieder wunderbare Orte der Stadt in die Handlung einbaut, hat das Fernweh bei mir nicht allzu lange auf sich warten lassen. Ich hatte großartige, kurzweilige und wirklich romantische Lesestunden mit diesem Buchhighlight!

Bewertung vom 07.09.2025
Beedie, Duncan

Wenn ich nicht so schüchtern wär, denkt der Bär


ausgezeichnet

... und manchmal hilft ein Lächeln!

Bär ist immer allein und wandert deshalb einfach durch den Wald. Währenddessen starrt er die anderen Waldbewohner an. Diese fühlen sich dann von ihm bedroht und wollen, dass er verschwindet. Erst als Bär den Frosch am Teich trifft, kann dieser ihn verstehen und erklärt ihm, dass er statt alle anzustarren, doch einfach lächeln soll. Dann ist es auch gar nicht schlimm, wenn er nicht sofort weiß, was er sagen soll. Und als Bär am nächsten Morgen so durch den Wald geht, findet er viele neue Freunde und fühlt sich gleich viel glücklicher.

Duncan Beedie hat diesen Band über den Bär selbst geschrieben und illustriert. Mit viel Einfühlungsvermögen erzählt er über den Bär, dem häufig vorlauter Schüchternheit die Worte fehlen und der andere dann nur anstarrt. Doch ein Lächeln kann hier Großes bewirken! Da die Sprache kindgerecht ist und die Texte nicht allzu lang, eignet sich das Buch perfekt für Kinder ab drei Jahren. Auch die Illustrationen sind farbenfroh und sprechen Kinder sofort an, weshalb das Bilderbuch rundum gelungen ist.

Ich denke, jeder kennt diese Situationen, in denen die Worte fehlen und ein Blick dann vollkommen falsch gedeutet wird. Gerade Kinder sind häufig schüchtern und starren andere dann nur an, hierfür zeigt der Autor Verständnis, liefert mit seiner Geschichte über Bär aber auch eine tolle Lösung für dieses Problem gleich mit. Ein sehr gelungenes Kinderbuch!

Bewertung vom 06.09.2025
Haasis, Persephone

Marmeladensommer


ausgezeichnet

Ein Sommer voller Marmeladenglasmomente

Emmi liebt die Arbeit in der Catering-Firma ihrer Mutter und fühlt sich auch in ihrer Heimatstadt Frankfurt rundum wohl. Doch als sie eines Tages ein unscheinbares Kästchen auf einem Buffet im Keller der Villa ihrer Mutter findet, ändert sich schlagartig alles. Findet Emmi darin neben einem Brief, den sie aus Respekt ihrer Mutter gegenüber nicht liest, auch Fotos vom Bodensee, ihrer Mutter und einem unbekannten Mann vor einem Bauernhaus. Für Emmi ist schnell klar, dass es sich bei ihm durchaus um ihren Vater handeln könnte, den ihr ihre Mutter immer vorenthalten hat und auch nun, bei einer Konfrontation mit dem Foto, nicht preisgibt. Kurzentschlossen macht sie sich, gemeinsam mit ihrer besten Freundin Lea, auf den Weg an den Bodensee. In dieser Woche findet Emmi nicht nur ihren Vater auf seinem Bio-Bauernhof, der leider kurz vor dem Konkurs steht und dringend Emmis Hilfe gebrauchen kann. Ganz nebenbei lernt Emmi aber auch den äußerst attraktiven Oliver kennen, von dem sie sich nicht nur Segelunterricht geben lässt, sondern auch Schwimmunterricht und erlebt so manchen wunderschönen Moment mit ihm. Als aber Tim, der ebenfalls sehr nette und gutaussehende Hotelier Interesse an Emmi zeigt, steht sie plötzlich zwischen den beiden Männern und muss sich entscheiden...

Persephone Haasis beherrscht es, in ihrem Roman eine sommerliche Stimmung und Leichtigkeit mit emotionalen Momenten, Familiengeheimnissen und dem wunderschönen Bodensee zu kombinieren. So entsteht ein gelungener Sommerroman, der die Sonne und Urlaubsstimmung einfängt. Außerdem beinhaltet der Roman einige Marmeladenrezepte, die Lust auf mehr machen und dazu einladen, sie einmal selbst nachzukochen.

Dieser Roman ist nicht mein erster der Autorin und ich habe mich schon sehr darauf gefreut. Daher ist es wunderbar, dass er mir von der ersten Seite an wunderschöne Lesestunden geschenkt hat und ich mich in der Handlung verlieren konnte. Hätte ich heute genügend Zeit gehabt, hätte ich das Rezept für die Apfel-Zucchini-Marmelade gleich ausprobiert, so muss es leider noch bis nächste Woche warten. Da die Autorin so schön flüssig schreibt und die Handlung nur so dahinfliegt, war ich leider viel zu schnell am Ende angelangt und war wirklich traurig, dass mein Lesevergnügen so schnell schon wieder zu Ende war.

Bewertung vom 04.09.2025
Holzinger, Michaela

Der Naschbär


ausgezeichnet

Der Bär und die guten Naschereien

Der Bär lebt mit seinen Freunden im Wald. Doch während er mit ihnen Verstecken spielt, denkt er an die vielen leckeren Sachen um ihn herum und genießt die Zeit zwischen all den reifen Beeren, die so lecker schmecken. Doch sein Schmatzen verrät ihn und lässt die anderen Tiere über ihn lachen. Sie vergessen allerdings, dass es viele andere Genießer gibt, denen es ebenso geht, wie dem Naschbären. Und deshalb macht sich der Bär auf die Suche nach ihnen.

Michaela Holzinger erzählt die Geschichte über den Naschbären auf eine sehr unterhaltsame und kurzweilige Weise in Reimform. Das bringt Kinder dank seiner eingängigen Sprachmelodie schnell dazu, sich die Texte zu merken und selbst mitzusprechen. Gemeinsam mit den Illustrationen von Saskia Gaymann wird das Buch noch unterhaltsamer und lustiger, denn jede Szene enthält mindestens ein witziges Detail, das dem Buch die Ernsthaftigkeit nimmt und dazu führt, dass die Botschaft nicht lautet: Jeder kann und darf so viel essen wie er mag.

Meine Tochter und ich haben vollstes Verständnis für den Naschbären, denn auch wir lieben es, im Garten zu naschen. Die Geschichte ist so lustig, dass wir immer wieder lachen mussten. Daher empfehlen wir das Buch gerne weiter.

Bewertung vom 03.09.2025
Bach, Ina

Goldene Zeiten / Die Münchner Ärztinnen Bd.2


ausgezeichnet

Drei junge Frauen und ihre Liebe zur Medizin

München, 1902: Die drei jungen Frauen Lulu, Fanny und Elsa haben ihren Traum, irgendwann einmal an der Münchner Universität Medizin studieren zu dürfen, noch lange nicht aufgegeben. Doch Lulu und Fanny müssen hierfür erst das Abitur bestehen, wofür sie schon einen steinigen Weg hinter sich bringen mussten. Bei Elsa dagegen scheitert es weiterhin an ihrer engstirnigen und extrem konservativen und gottesfürchtigen Mutter, die ihr die Apanage für das Studium verweigert. So verdient sie sich als Wärterin im Kinderhospital und könnte so viel mehr Wissen anwenden und weitergeben, wären die Assistenzärzte nicht so extrem gegen alle Frauen, die an ihrer Ehre kratzen könnten, indem sie mehr wissen. Dass Fanny bereits ein komplettes Medizinstudium in ihrer Verkleidung als ihr Zwillingsbruder Anton absolviert hat, wird umso mehr zur Farce, als dass sie sich damit sogar strafbar macht, da Frauen ein Studium strengstens untersagt ist. Dennoch fällt keiner von ihnen ein, ihren großen Traum einfach aufzugeben!

Ina Bach knüpft mit diesem zweiten Band perfekt an den ersten an. So wiederholt sie lediglich wichtige Informationen über vorangegangene Ereignisse im Lauf der Handlung, wenn das Wissen für das weitere Verständnis notwendig ist. Auf diese Weise sorgt sie für eine lückenlose Fortsetzung und keine langweiligen Momente. Da ihre drei Protagonistinnen und die beiden weiteren Freudinnen Änny und Ida sehr mutige und starke junge Frauen sind, sorgt die Autorin schnell für eine tiefe Verbundenheit zwischen ihnen und den Lesern.

Diese Reihe hat mich schon von der ersten Seite des ersten Bandes an gefesselt, denn die jungen Frauen sind so nahbar, realistisch und herzerwärmend sympathisch, dass ich mich deren Anziehung gar nicht verwehren konnte. So durfte ich in diesem zweiten Teil der Reihe wieder an deren Bemühungen, ihren Schicksalsschlägen und ihren Gefühlen teilhaben und war vollkommen in der Handlung versunken. Die Kombination aus Alltag, Medizin und historischen Ereignissen ist der Autorin perfekt gelungen und gibt einen großartigen Einblick in das Leben zur damaligen Zeit. Schade, dass nun auch schon der zweite Band gelesen ist, aber schön, dass es noch einen dritten gibt.