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Bibliophil

Bewertungen

Insgesamt 35 Bewertungen
Bewertung vom 21.09.2024
Das Dickicht
Kuhl, Nikolas;Sandrock, Stefan

Das Dickicht


sehr gut

Missglückte Entführung

Der Kriminalroman "Das Dickicht" von Nikolas Kuhl und Stefan Sandrock handelt von einem Entführungsfall, der Parallelen zu einem alten Fall mit tödlichem Ausgang aufweist. Schnell kommt die Frage auf, ob damals wirklich der richtige Täter gefunden wurde, der sich nicht mehr dazu äußern konnte. Die Kommissare Juha Korhonen und Lucas "Lux" Adisa vom LKA Hamburg ermitteln und rollen den alten Fall wieder auf. Dabei decken sie etwas auf, das bis in die Gegenwart reicht.

Das Cover zeigt einen düsteren Wald, in dem der entführte Junge, Daniel Boysen, damals tot aufgefunden wurde. Die Perspektive nach oben fängt die Stimmung gut ein und kreiert Spannung. Der Titel ist in blau geschrieben und hebt sich haptisch auch gut ab.

Die Geschichte wird vorrangig aus der Perspektive der beiden Kommissare Juha und Lux erzählt. In kurzen Kapiteln werden die einzelnen Puzzlestücke zusammengesetzt. Der Krimi ist spannend, aber leicht geschrieben, und enthält auch eine Prise Humor. Man kann gut in die Geschichte eintauchen. Die Charaktere sind unterschiedlich und vielschichtig. Sie ergänzen sich gut. Die Geschichte beginnt spannend, holt einen direkt ab und lässt keine Langeweile aufkommen.

Fazit: Gute Krimiunterhaltung auf 334 Seiten, die sich auch gut als Urlaubslektüre eignet.

Bewertung vom 09.09.2024
Die Toten von Veere. Ein Zeeland-Krimi
Vermeer, Maarten

Die Toten von Veere. Ein Zeeland-Krimi


ausgezeichnet

Gesellschaftskritischer Zeeland-Krimi

Der Zeeland-Krimi "Die Toten von Veere" (HarperCollins) von Maarten Vermeer handelt von einem missglückten Einsatz, der die Ermittlerin Liv de Vries nach Zeeland führt, um dort das Verschwinden einer Person aufzuklären. Bald schon wird klar, dass viel mehr dahintersteckt als zunächst angenommen. Durch die Ermittlungen rückt auch ein alter Fall wieder in den Vordergrund.

Das Cover zeigt ein idyllisches Städtchen, das wohl die Stadt zeigt, in der die Geschichte spielt. Die Perspektive hat trotzdem schon etwas Unheilvolles und weckt daher Spannung. Die gelbe Schrift hebt sich nicht nur optisch, sondern auch haptisch nochmal ab.

Die Geschichte wird in vielen unterschiedlich langen Kapiteln und aus verschiedenen Perspektiven erzählt, vorrangig aus der der Kommissarin Liv de Vries und der jungen Rechtsmedizinerin Ann-Remi Blom. Zudem gibt es zwei Zeitstränge: die Haupthandlung spielt in der heutigen Zeit, während eine Nebenhandlung 1944 spielt.

Die Geschichte ist spannend geschrieben und man möchte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Nach und nach setzen sich die einzelnen Puzzlestücke zu einem großen Bild zusammen. Die Charaktere nehmen schnell Form an und wirken real. Man kann gut in die Geschichte eintauchen, die durchaus auch Gesellschaftskritik enthält und hochaktuell ist. Die Geschichte endet mit einem Cliffhanger, sodass man sich wohl auf eine Fortsetzung freuen kann.

Fazit: 575 Seiten bieten gute Unterhaltung für Fans guter Krimis mit gesellschaftskritischem Inhalt.

Bewertung vom 13.08.2024
Signum / Stormland Bd.2
Lindqvist, John Ajvide

Signum / Stormland Bd.2


ausgezeichnet

Unglückliche Umstände

Bei dem Thriller "Signum" (dtv) von John Ajvide Lindqvist, übersetzt von Ricarda Essrich und Thorsten Alms, handelt es sich um den zweiten Teil einer Trilogie um den Cracker Kim Ribbing, die Ex-Polizistin und Krimiautorin Julia Malmros, dem Waisenkind Astrid Helander sowie den Polizisten Jonny Munther, Christof Adler und Carmen Sanchez. In diesem Teil geht es um eine Entführung, die aus dem Ruder läuft.

Das Cover ist simpel und doch düster und spannend. Es passt zum ersten Teil der Trilogie. Der Stamm, der als "I" fungiert, ist hervorgehoben und hat eine gute Haptik.

Die Geschichte spielt vom 2. bis zum 14. Juli. Der Leser erlebt das Geschehen aus unterschiedlichen Perspektiven, zwischen denen in jeweils kurzen Kapiteln hin- und hergewechselt wird. Dadurch wird Spannung aufgebaut und es macht Spaß, diesen Thriller zu lesen. Er beginnt relativ grausam und verstörend, wird danach aber milder. Der Schreibstil ist ansprechend und die Geschichte liest sich sehr gut.

Die Charaktere sind gut beschrieben und werden dadurch lebendig. Man kann mit ihnen mitfühlen. Das Buch lässt sich auch gut lesen, wenn man den ersten Teil nicht gelesen hat. Die Protagonisten und das Umfeld sind einem aber natürlich mit dem ersten Teil etwas vertrauter.

Fazit: 478 Seiten voller Spannung und Lesespaß für alle Fans skandinavischer Thriller.

Bewertung vom 07.07.2024
Das falsche Blut / Ishikli Caner Bd.2
Gravenbach, Philipp

Das falsche Blut / Ishikli Caner Bd.2


ausgezeichnet

Pageturner

Der Thriller "Das falsche Blut" (Ullstein) von Philipp Gravenbach handelt von einem Mord, der Tochter der Ermordeten, die über besondere Fähigkeiten verfügt, und einem skrupellosen Pharmakonzern. Hauptkommissar Meissner und seine Kollegin Yvonne Cassél ermitteln in dem Fall. Geheimagentin Ishikli Caner wird ebenfalls darauf angesetzt, da das unbekannte Mädchen ein Foto von ihr bei sich trägt. Bald wird klar, dass hohe Tiere in den Fall verwickelt sind. Stückchen für Stückchen setzt sich das Rätsel auf spannende Weise zusammen.

Das Cover ist düster und minimalistisch, wenn auch absolut passend gestaltet. Eine Spritze, die eine Schlüsselrolle im Thriller spielt, stellt hier das T dar. Der Titel passt zudem auf mehrere Weisen. Diese ergeben sich im Laufe des Thrillers.

Es ist zwar mein erstes Buch von Gravenbach, aber sicherlich nicht mein letztes. Dieses Buch ist ein wirklicher Pageturner. Es handelt sich um eines der wenigen Bücher, die man ungern zur Seite legt, da man voll in die Geschichte eintauchen kann und man unbedingt wissen möchte, wie es weiter geht. Der Schreibstil ist richtig fesselnd.

Das Buch besteht aus kurzen Kapiteln, in denen aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird. Alle Charaktere wirken real und man fühlt mit ihnen. Am Ende ist ein Cliffhanger eingebaut, sodass man sich wohl auch schon auf eine Fortsetzung freuen kann.

Fazit: 315 Seiten voller Spannung. Klare Leseempfehlung für alle Fans rasanter Thriller mit interessanten Charakteren.

Bewertung vom 23.05.2024
Mord unterm Reetdach / Kristan Dennermann ermittelt Bd.1
Weißmann, Eric

Mord unterm Reetdach / Kristan Dennermann ermittelt Bd.1


gut

Nordsee ist Mordsee

Der Sylt-Krimi "Mord unterm Reetdach" (dtv) von Eric Weissmann handelt vom Makler Kristan Dennermann, der in einen Mordfall verwickelt wird und versucht, diesen auf eigene Faust aufzuklären.

Das Cover zeigt das idyllische Sylt und deutet auf den ersten Blick nicht auf einen Mordfall hin. Doch neben dem Krimi spielt die Insel Sylt eine Rolle, über die man während der Lektüre auch einiges lernt. Hier merkt man, dass der Autor von Fach ist.

Der Stil lässt sich gut lesen, aber der Fall ist auch nicht so spannend, das man unbedingt weiter lesen möchte. Es handelt sich eher um einen gemütlichen Cosy-Krimi, der auch mal zum Schmunzeln einlädt. Die Charaktere sind teils überspitzt dargestellt. Manche wirken glaubwürdig, andere eher weniger. So agiert Hauptkommissar Kröger zu Beginn doch sehr unprofessionell.

Fazit: Der Krimi eignet sich als leichte Urlaubslektüre, die ein wenig miträtseln ermöglicht und Lokalkolorit bietet, aber keine Alpträume bereitet.

Bewertung vom 08.04.2024
Socrato - The Hero's Journey
Schache, Ruediger

Socrato - The Hero's Journey


sehr gut

Sei dein eigener Held

Das Buch "Socrato - The Hero's Journey - Die Heldenreise deines Lebens" (Nymphenburger) von Ruediger Schache ist ein gänzlich anderer Ratgeber.

Das Cover zeigt ein Schiff, das durch stürmische See navigiert und passt daher super zum Inhalt. Das Buch ist mit tollen Bildern und Bezeichnungen liebevoll gestaltet. Es wirkt wie ein Fantasy-Spiel und erinnert auch ein wenig an ein Horoskop. Ob man nun daran glauben möchte, bleibt jedem selbst überlassen.

Der Ansatz das eigene Leben als eine Heldenreise zu sehen, ist sehr interessant. Das Buch kann hier vielleicht den ein oder anderen Tipp fürs Leben geben oder zumindest für eine andere Herangehens- bzw. Denkweise sorgen.

Der Autor leitet einen sicher durch das Buch. Farben, detailreiche Bilder, Wappen, Sprüche, Reime und eine übersichtliche Gestaltung machen dieses Buch aus, sodass man immer wieder gern darin blättert. Es kann auch Spaß machen, die Heldentypen von Freunden und Bekannten zu ermitteln und zu schauen, wie passend man diese Beschreibungen findet. Dadurch befasst man sich eine Weile damit, ohne dass man sich durch einen Ratgeber "quälen" muss.

Fazit: Ein Buch, das Spaß macht und durch die schöne Gestaltung fasziniert. Wer sich für Fantasy interessiert und den Ansatz spannend findet, dem wird dieses Buch viel Freude bereiten.

Bewertung vom 08.04.2024
Die Spiele
Schmidt, Stephan

Die Spiele


ausgezeichnet

Olympia

Der Kriminalroman "Die Spiele" (DuMont) von Stephan Schmidt handelt von einem ermordeten IOC-Funktionär kurz vor der Vergabe der nächsten Olympischen Spiele in Shanghai 2021. Ein Verdächtiger, der Journalist Thomas Gärtner, wird direkt von den Chinesen festgenommen, der sich an nichts mehr aus der Tatnacht erinnern kann. Die deutsche Diplomatin Lena Hechfellner wird hinzugezogen. Alle drei haben jedoch bereits eine gemeinsame Geschichte.

Das Cover ist farbenfroh und deutet auf den asiatischen Raum hin. Es fällt ins Auge, kann aber mit dem Inhalt keineswegs mithalten. Das Buch enthält kurze Kapitel, die immer mit Ort und Uhrzeit gekennzeichnet sind, sodass man sich gut orientieren kann. Orte und Erzähl-Perspektiven wechseln. Mal erfährt man von der Zeit vor der Tatnacht und mal von danach, sodass sich das Puzzle langsam Stück für Stück zusammensetzt.

Die Charaktere sind spannend beschrieben. Alle wirken lebendig und man kann sich in sie hineinversetzen. Jeder birgt auf seine Weise Geheimnisse und ist auf die ein oder andere Weise in diesen Fall verwickelt. Der Schreibstil ist kurzweilig und kann einen abholen. Es ist als wäre man live dabei. Zudem lernt man etwas zu internationaler Politik.

Fazit: Ein spannender Kriminalroman, der auf 413 Seiten die Verflechtungen unterschiedlicher Personen und die internationale Politik gut darstellt und fesselnd geschrieben ist. Eine klare Leseempfehlung für jeden, der daran Spaß hat.

Bewertung vom 13.02.2024
Paris Requiem
Lloyd, Chris

Paris Requiem


ausgezeichnet

Besetztes Paris

Der Kriminalroman "Paris Requiem" (Suhrkamp) von Chris Lloyd, übersetzt von Stefan Lux, handelt vom Polizisten Eddie Giral, der unter der Besetzung der Deutschen einen Mordfall an einem Kriminellen, der eigentlich im Gefängnis sitzen sollte, aufklären muss. Es handelt sich um den zweiten Teil einer Reihe.

Das Cover zeigt Paris und zwei Militärflugzeuge, die auf die Zeit hindeuten. Es ist dunkel gehalten und daher nicht so auffällig.

In vielen kurzen Kapiteln aus der Perspektive von Eddie erfahren wir über sein Leben und seine Ermittlungsarbeit. Während er den Mordfall versucht aufzuklären, kreuzen alte und neue Bekannte seinen Weg, die ihn nachhaltig beeinflussen. Verschiedene Interessen muss er unter einen Hut bringen. Kann er allen gerecht werden? Und wie kann er moralisch richtig handeln, ohne selbst zur Zielscheibe zu werden?

Der Schreibstil liest sich gut und man möchte immer weiterlesen. Die Charaktere wirken real und man fühlt sich als wäre man live dabei. Spannend ist auch, dass reale Ereignisse in die fiktive Geschichte miteinbezogen werden und man so auch etwas über die Zeit lernen kann. Klar werden auch die Schwierigkeiten und Interessenkonflikte, die eine Okkupation mit sich bringen.

Fazit: 440 Seiten voller Spannung, die auch ohne Kenntnis des ersten Teils gelesen werden können.

Bewertung vom 17.11.2023
Codename: White Knight / Deep Sleep Bd.1
Morton, Chris

Codename: White Knight / Deep Sleep Bd.1


sehr gut

Jugendliche Kampfmaschinen

Das Buch "Deep Sleep - Codename: White Knight" (Ravensburger) von Chris Morton handelt von einem Jugendlichen, der in einem geheimen Programm ausgebildet wurde und infolge eines Einsatzes sein Gedächtnis verloren hat, jedoch von seiner Vergangenheit eingeholt wird und somit ums Überleben kämpfen muss. Dieses Buch bildet den Auftakt einer Reihe um diesen Jugendlichen.

Das Cover ist spannend mit einem Fadenkreuz auf dunklem Hintergrund und dem Titel in erhabenen Buchstaben, auf denen ein Meer mit einer Yacht und eine Skyline abgebildet sind. Es ist damit eines der besten Cover, das einen sofort dazu einlädt, ins Buch zu lesen.

Der Schreibstil ist spannend und die Protagonisten sind gut skizziert. Auch wenn einiges hervorsehbar ist, wird das Buch nicht langweilig. Es passiert viel und es ist als wäre man dabei. Die Kapitel sind kurz und jeweils mit Handlungsort und -zeit überschrieben. In normaler Schrift steht Johns, alias White Knights, Geschichte. Die Handlungen der Hintermänner (die nicht nur Männer sind) sind kursiv geschrieben, sodass sich auch auf diese Weise leicht der Überblick behalten lässt. Am Ende gibt es auch einen Cliffhanger, sodass man auch unbedingt wissen möchte, wie es weitergeht.

Fazit: ein kurzweiliger Jugend-Thriller, auf dessen Fortsetzung man sich freuen kann.

Bewertung vom 05.10.2023
Prophet
Blaché, Sin;Macdonald, Helen

Prophet


sehr gut

Gefährliche Waffe

Der Roman "Prophet" (Hanser) von Sin Blanché und Helen MacDonald, übersetzt von Thomas Gunkel, handelt von einem Serum, das nostalgische Erinnerungen hervorruft und zum Leben erweckt.

Das Cover ist schlicht und auffällig zugleich. Es ist in schwarz, lila und gelb gehalten. Der Titel brennt sich ein, ohne dass man jedoch wirklich erahnen kann, worum es geht. Erst der Klappentext gibt Aufschluss darüber.

Die Protagonisten, der Agent Adam Rubenstein sowie Sunil Rao, der menschliche Lügendetektor, begeben sich auf eine gemeinsame Mission, die über das Vorstellbare hinausgeht. Dinge tauchen aus dem Nichts auf und Menschen sterben. Adam und Sunil stoßen auf eine Forschungseinrichtung, die das Serum erforscht, das Nostalgien hervorruft. Es entwickelt sich weiter und die Dinge erwachen zum Leben; sie werden sogar zu Mördern. Nur Rubenstein ist immun und Rao in der Lage, Prophet in sich aufzunehmen und somit Menschen zu heilen. Haben sie eine Chance gegen Prophet?

Die beiden Protagonisten wie auch die sonstigen Charaktere sind gut gezeichnet, wenn auch nicht unbedingt sympathisch. Zwischen den charakterlich sehr unterschiedlichen Protagonisten knistert es und sie finden auf ihrer Reise zueinander. Durch Sprünge in die Vergangenheit erfährt der Leser mehr über ihre Hintergründe. Der Schreibstil ist fesselnd und schräg, manchmal kann die Ausdrucksweise jedoch auch etwas nervtötend sein. Die Idee ist aber sehr spannend. Es ist schwer, dieses Buch einem Genre zuzuordnen, da es diverse Elemente enthält: mal Thriller, mal Science Fiction, mal Horror, mal Romanze.

Fazit: Ein kurzweiliges Buch, das auf 524 Seiten verschiedene Genre verbindet, jedoch nur für Leser geeignet ist, die sich auch auf Übernatürliches und etwas Neues einlassen können und keinen klassischen Thriller erwarten.