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Bibliophil

Bewertungen

Insgesamt 38 Bewertungen
Bewertung vom 09.05.2025
Das zweite Kind
De Franchi, Marco

Das zweite Kind


ausgezeichnet

Brutaler und skrupelloser Serienmörder

Der Thriller "Das zweite Kind" (List) von Marco de Franchi, übersetzt von Verena von Koskull, handelt von verschwundenen Menschen, skrupellosen Serienmördern und Ermittlern einer Spezialeinheit, die alles daran setzen, die Fälle aufzuklären.

Das Cover ist düster und zeigt eine Allee sowie eine schöne Landschaft. Die Schrift des Titels hebt sich ab und man möchte sofort zum Buch greifen.

Die Geschichte ist in viele kleine Kapitel unterteilt und derart spannend geschrieben, dass die 662 Seiten nur so verfliegen. Die Charaktere sind vielschichtig und man sieht sie lebhaft vor sich. Die Protagonisten Valentina Medici und Fabio Costa haben es nicht leicht und man fühlt mit ihnen mit. Auch das Grauen der brutalen Morde weckt Emotionen.

Fazit: Klare Leseempfehlung für alle Thriller-Liebhaber, allerdings nichts für schwache Nerven.

Bewertung vom 01.05.2025
Broken Crystal
Miller, Tobias

Broken Crystal


sehr gut

Blinder Aktivismus

Der Thriller "Broken Crystal" von Tobias Miller handelt von einem Legionär, der sich in eine Gruppe von Umweltaktivisten einschleusen sollte, um die Tochter eines reichen Unternehmers zurückzuholen und im Zuge dessen, auf der Liste der Meistgesuchten des FBI gelandet ist.

Das Cover ist in blau gehalten und zeigt den amerikanischen Adler und die Sterne der amerikanischen Flagge. Der weiße und rote Schriftzug setzt sich ab, sodass er ins Auge sticht.

In vielen kurzen Kapiteln wird diese Geschichte um den Ex-Soldaten und Legionär, dessen Name nicht genannt wird, erzählt. Am Anfang und in kurzen Kapiteln zwischendurch wird die Perspektive eines deutschen Journalisten eingenommen, der sich mit dem Legionär trifft, um sich seine Geschichte anzuhören und darüber zu schreiben. Der Großteil wird aus der Perspektive des Legionärs erzählt. Sein Auftrag lautete, Crystal McCray zu ihrer Familie zurückzubringen. Diese hat sich einer Gruppe Umweltaktivisten angeschlossen und konsumiert Drogen. Doch das Unterfangen gestaltet sich deutlich schwieriger als gedacht.

Das Thema ist aktuell. Dem Autor ist es gelungen, die Geschichte spannend zu erzählen. Durch die Ich-Perspektive ist man als Leser direkt dabei und kann gut in die Geschichte eintauchen. Die 324 Seiten verfliegen schnell, sodass hier eine klare Leseempfehlungen ausgesprochen werden kann, auch wenn das Ende nicht ganz so wie erhofft war. Aber lest selbst...

Bewertung vom 01.11.2024
Genug gegrübelt, lieber Kopf!
Tempel, Katharina

Genug gegrübelt, lieber Kopf!


ausgezeichnet

Gedanken einordnen

Bei dem Buch "Genug gegrübelt, lieber Kopf" (Gräfe und Unzer Verlag) von Katharina Tempel handelt es sich um einen Ratgeber, der sich damit beschäftigt "wie du dich von quälenden Gedanken befreist und mehr Leichtigkeit gewinnst".

Das Cover ist zwar schlicht, jedoch auch auffällig durch den Schriftzug, der sich hervorhebt und dadurch auch schon direkt hängen bleibt. Der Einband ist schön stabil, was bei einem Ratgeber, den man vielleicht auch öfter mal zur Hand nehmen möchte, nicht unwichtig ist.

Der Ratgeber ist sehr schön gestaltet und liebevoll geschrieben. Man fühlt sich direkt abgeholt und sanft durch das Thema begleitet. Es wird gut erklärt und durch Beispiele anschaulich gemacht. Zudem lockern Bilder das Ganze auf. Die hervorgehobenen Zitate bleiben auch hängen. Der Ratgeber ist in sich gut und nachvollziehbar strukturiert. Kurze Kapitel konzentrieren sich auf das Wesentliche und helfen bei der Orientierung, sodass man sich zu einem späteren Zeitpunkt auch gezielt bestimmte Stellen noch einmal anschauen kann, ohne lange suchen zu müssen.

Fazit: Wer sich mit diesem Thema beschäftigen möchte, dem sei dieses Buch sehr zu empfehlen. In meinem Schrank wird es einen festen Platz erhalten und ich werde es sicherlich noch mehrmals zur Hand nehmen.

Bewertung vom 21.09.2024
Das Dickicht
Kuhl, Nikolas;Sandrock, Stefan

Das Dickicht


sehr gut

Missglückte Entführung

Der Kriminalroman "Das Dickicht" von Nikolas Kuhl und Stefan Sandrock handelt von einem Entführungsfall, der Parallelen zu einem alten Fall mit tödlichem Ausgang aufweist. Schnell kommt die Frage auf, ob damals wirklich der richtige Täter gefunden wurde, der sich nicht mehr dazu äußern konnte. Die Kommissare Juha Korhonen und Lucas "Lux" Adisa vom LKA Hamburg ermitteln und rollen den alten Fall wieder auf. Dabei decken sie etwas auf, das bis in die Gegenwart reicht.

Das Cover zeigt einen düsteren Wald, in dem der entführte Junge, Daniel Boysen, damals tot aufgefunden wurde. Die Perspektive nach oben fängt die Stimmung gut ein und kreiert Spannung. Der Titel ist in blau geschrieben und hebt sich haptisch auch gut ab.

Die Geschichte wird vorrangig aus der Perspektive der beiden Kommissare Juha und Lux erzählt. In kurzen Kapiteln werden die einzelnen Puzzlestücke zusammengesetzt. Der Krimi ist spannend, aber leicht geschrieben, und enthält auch eine Prise Humor. Man kann gut in die Geschichte eintauchen. Die Charaktere sind unterschiedlich und vielschichtig. Sie ergänzen sich gut. Die Geschichte beginnt spannend, holt einen direkt ab und lässt keine Langeweile aufkommen.

Fazit: Gute Krimiunterhaltung auf 334 Seiten, die sich auch gut als Urlaubslektüre eignet.

Bewertung vom 09.09.2024
Die Toten von Veere. Ein Zeeland-Krimi
Vermeer, Maarten

Die Toten von Veere. Ein Zeeland-Krimi


ausgezeichnet

Gesellschaftskritischer Zeeland-Krimi

Der Zeeland-Krimi "Die Toten von Veere" (HarperCollins) von Maarten Vermeer handelt von einem missglückten Einsatz, der die Ermittlerin Liv de Vries nach Zeeland führt, um dort das Verschwinden einer Person aufzuklären. Bald schon wird klar, dass viel mehr dahintersteckt als zunächst angenommen. Durch die Ermittlungen rückt auch ein alter Fall wieder in den Vordergrund.

Das Cover zeigt ein idyllisches Städtchen, das wohl die Stadt zeigt, in der die Geschichte spielt. Die Perspektive hat trotzdem schon etwas Unheilvolles und weckt daher Spannung. Die gelbe Schrift hebt sich nicht nur optisch, sondern auch haptisch nochmal ab.

Die Geschichte wird in vielen unterschiedlich langen Kapiteln und aus verschiedenen Perspektiven erzählt, vorrangig aus der der Kommissarin Liv de Vries und der jungen Rechtsmedizinerin Ann-Remi Blom. Zudem gibt es zwei Zeitstränge: die Haupthandlung spielt in der heutigen Zeit, während eine Nebenhandlung 1944 spielt.

Die Geschichte ist spannend geschrieben und man möchte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Nach und nach setzen sich die einzelnen Puzzlestücke zu einem großen Bild zusammen. Die Charaktere nehmen schnell Form an und wirken real. Man kann gut in die Geschichte eintauchen, die durchaus auch Gesellschaftskritik enthält und hochaktuell ist. Die Geschichte endet mit einem Cliffhanger, sodass man sich wohl auf eine Fortsetzung freuen kann.

Fazit: 575 Seiten bieten gute Unterhaltung für Fans guter Krimis mit gesellschaftskritischem Inhalt.

Bewertung vom 13.08.2024
Signum / Stormland Bd.2
Lindqvist, John Ajvide

Signum / Stormland Bd.2


ausgezeichnet

Unglückliche Umstände

Bei dem Thriller "Signum" (dtv) von John Ajvide Lindqvist, übersetzt von Ricarda Essrich und Thorsten Alms, handelt es sich um den zweiten Teil einer Trilogie um den Cracker Kim Ribbing, die Ex-Polizistin und Krimiautorin Julia Malmros, dem Waisenkind Astrid Helander sowie den Polizisten Jonny Munther, Christof Adler und Carmen Sanchez. In diesem Teil geht es um eine Entführung, die aus dem Ruder läuft.

Das Cover ist simpel und doch düster und spannend. Es passt zum ersten Teil der Trilogie. Der Stamm, der als "I" fungiert, ist hervorgehoben und hat eine gute Haptik.

Die Geschichte spielt vom 2. bis zum 14. Juli. Der Leser erlebt das Geschehen aus unterschiedlichen Perspektiven, zwischen denen in jeweils kurzen Kapiteln hin- und hergewechselt wird. Dadurch wird Spannung aufgebaut und es macht Spaß, diesen Thriller zu lesen. Er beginnt relativ grausam und verstörend, wird danach aber milder. Der Schreibstil ist ansprechend und die Geschichte liest sich sehr gut.

Die Charaktere sind gut beschrieben und werden dadurch lebendig. Man kann mit ihnen mitfühlen. Das Buch lässt sich auch gut lesen, wenn man den ersten Teil nicht gelesen hat. Die Protagonisten und das Umfeld sind einem aber natürlich mit dem ersten Teil etwas vertrauter.

Fazit: 478 Seiten voller Spannung und Lesespaß für alle Fans skandinavischer Thriller.

Bewertung vom 07.07.2024
Das falsche Blut / Ishikli Caner Bd.2
Gravenbach, Philipp

Das falsche Blut / Ishikli Caner Bd.2


ausgezeichnet

Pageturner

Der Thriller "Das falsche Blut" (Ullstein) von Philipp Gravenbach handelt von einem Mord, der Tochter der Ermordeten, die über besondere Fähigkeiten verfügt, und einem skrupellosen Pharmakonzern. Hauptkommissar Meissner und seine Kollegin Yvonne Cassél ermitteln in dem Fall. Geheimagentin Ishikli Caner wird ebenfalls darauf angesetzt, da das unbekannte Mädchen ein Foto von ihr bei sich trägt. Bald wird klar, dass hohe Tiere in den Fall verwickelt sind. Stückchen für Stückchen setzt sich das Rätsel auf spannende Weise zusammen.

Das Cover ist düster und minimalistisch, wenn auch absolut passend gestaltet. Eine Spritze, die eine Schlüsselrolle im Thriller spielt, stellt hier das T dar. Der Titel passt zudem auf mehrere Weisen. Diese ergeben sich im Laufe des Thrillers.

Es ist zwar mein erstes Buch von Gravenbach, aber sicherlich nicht mein letztes. Dieses Buch ist ein wirklicher Pageturner. Es handelt sich um eines der wenigen Bücher, die man ungern zur Seite legt, da man voll in die Geschichte eintauchen kann und man unbedingt wissen möchte, wie es weiter geht. Der Schreibstil ist richtig fesselnd.

Das Buch besteht aus kurzen Kapiteln, in denen aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird. Alle Charaktere wirken real und man fühlt mit ihnen. Am Ende ist ein Cliffhanger eingebaut, sodass man sich wohl auch schon auf eine Fortsetzung freuen kann.

Fazit: 315 Seiten voller Spannung. Klare Leseempfehlung für alle Fans rasanter Thriller mit interessanten Charakteren.

Bewertung vom 23.05.2024
Mord unterm Reetdach / Kristan Dennermann ermittelt Bd.1
Weißmann, Eric

Mord unterm Reetdach / Kristan Dennermann ermittelt Bd.1


gut

Nordsee ist Mordsee

Der Sylt-Krimi "Mord unterm Reetdach" (dtv) von Eric Weissmann handelt vom Makler Kristan Dennermann, der in einen Mordfall verwickelt wird und versucht, diesen auf eigene Faust aufzuklären.

Das Cover zeigt das idyllische Sylt und deutet auf den ersten Blick nicht auf einen Mordfall hin. Doch neben dem Krimi spielt die Insel Sylt eine Rolle, über die man während der Lektüre auch einiges lernt. Hier merkt man, dass der Autor von Fach ist.

Der Stil lässt sich gut lesen, aber der Fall ist auch nicht so spannend, das man unbedingt weiter lesen möchte. Es handelt sich eher um einen gemütlichen Cosy-Krimi, der auch mal zum Schmunzeln einlädt. Die Charaktere sind teils überspitzt dargestellt. Manche wirken glaubwürdig, andere eher weniger. So agiert Hauptkommissar Kröger zu Beginn doch sehr unprofessionell.

Fazit: Der Krimi eignet sich als leichte Urlaubslektüre, die ein wenig miträtseln ermöglicht und Lokalkolorit bietet, aber keine Alpträume bereitet.

Bewertung vom 08.04.2024
Socrato - The Hero's Journey
Schache, Ruediger

Socrato - The Hero's Journey


sehr gut

Sei dein eigener Held

Das Buch "Socrato - The Hero's Journey - Die Heldenreise deines Lebens" (Nymphenburger) von Ruediger Schache ist ein gänzlich anderer Ratgeber.

Das Cover zeigt ein Schiff, das durch stürmische See navigiert und passt daher super zum Inhalt. Das Buch ist mit tollen Bildern und Bezeichnungen liebevoll gestaltet. Es wirkt wie ein Fantasy-Spiel und erinnert auch ein wenig an ein Horoskop. Ob man nun daran glauben möchte, bleibt jedem selbst überlassen.

Der Ansatz das eigene Leben als eine Heldenreise zu sehen, ist sehr interessant. Das Buch kann hier vielleicht den ein oder anderen Tipp fürs Leben geben oder zumindest für eine andere Herangehens- bzw. Denkweise sorgen.

Der Autor leitet einen sicher durch das Buch. Farben, detailreiche Bilder, Wappen, Sprüche, Reime und eine übersichtliche Gestaltung machen dieses Buch aus, sodass man immer wieder gern darin blättert. Es kann auch Spaß machen, die Heldentypen von Freunden und Bekannten zu ermitteln und zu schauen, wie passend man diese Beschreibungen findet. Dadurch befasst man sich eine Weile damit, ohne dass man sich durch einen Ratgeber "quälen" muss.

Fazit: Ein Buch, das Spaß macht und durch die schöne Gestaltung fasziniert. Wer sich für Fantasy interessiert und den Ansatz spannend findet, dem wird dieses Buch viel Freude bereiten.

Bewertung vom 08.04.2024
Die Spiele
Schmidt, Stephan

Die Spiele


ausgezeichnet

Olympia

Der Kriminalroman "Die Spiele" (DuMont) von Stephan Schmidt handelt von einem ermordeten IOC-Funktionär kurz vor der Vergabe der nächsten Olympischen Spiele in Shanghai 2021. Ein Verdächtiger, der Journalist Thomas Gärtner, wird direkt von den Chinesen festgenommen, der sich an nichts mehr aus der Tatnacht erinnern kann. Die deutsche Diplomatin Lena Hechfellner wird hinzugezogen. Alle drei haben jedoch bereits eine gemeinsame Geschichte.

Das Cover ist farbenfroh und deutet auf den asiatischen Raum hin. Es fällt ins Auge, kann aber mit dem Inhalt keineswegs mithalten. Das Buch enthält kurze Kapitel, die immer mit Ort und Uhrzeit gekennzeichnet sind, sodass man sich gut orientieren kann. Orte und Erzähl-Perspektiven wechseln. Mal erfährt man von der Zeit vor der Tatnacht und mal von danach, sodass sich das Puzzle langsam Stück für Stück zusammensetzt.

Die Charaktere sind spannend beschrieben. Alle wirken lebendig und man kann sich in sie hineinversetzen. Jeder birgt auf seine Weise Geheimnisse und ist auf die ein oder andere Weise in diesen Fall verwickelt. Der Schreibstil ist kurzweilig und kann einen abholen. Es ist als wäre man live dabei. Zudem lernt man etwas zu internationaler Politik.

Fazit: Ein spannender Kriminalroman, der auf 413 Seiten die Verflechtungen unterschiedlicher Personen und die internationale Politik gut darstellt und fesselnd geschrieben ist. Eine klare Leseempfehlung für jeden, der daran Spaß hat.