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Benutzername: 
schokokaramell
Wohnort: 
Chemnitz

Bewertungen

Bewertung vom 15.05.2017
Brausepulverherz
Lastella, Leonie

Brausepulverherz


ausgezeichnet

Das Buch hatte mich bereits nach einem Blick in die Verlagsvorschau. In den letzten Wochen und Monaten hatte ich eher ein wenig Abstand zu Liebesromanen genommen, war es doch irgendwie immer das gleiche, sehr vorhersehbar und viel zu zuckerwatterosa um wirklich realistisch sein zu können.

Brausepulverherz hat es geschafft, mich für dieses verlorene Genre wieder ein wenig mehr zu begeistern. Auch hier knistert es am Anfang gewaltig, doch zieht sich dieses Knistern nicht extrem durch das komplette Buch, sondern lodert eher des öfteren auf als dauerhaft zu brennen und Langeweile zu erzeugen. Hier sind besonders die Nebencharaktere und Handlungsstränge die zur weiteren Geschichte beitragen ausschlaggebend, als nur die Liebe über einen Sommer.

Jiaras und Milos Geschichte beginnt (und bleibt) holprig. Ist Jiara zum Zeitpunkt des Kennenlernens der beiden noch in festen Händen mit Jonas (einem klassischen Businessmensch mit 10-Jahres-Plan). Sofort spürt man, dass das nicht so wirklich zusammenpassen will. Zumindest nicht mehr. Daher der Pageturner nach 3/4 des Buches auch eine echte Überraschung und hat mich als einziger Handlungsstrang im Buch negativ berührt zurückgelassen. Aber hier mag ich nicht zu viel verraten. Lest selbst ;)

Auch Milos Geschichte findet viel Raum, ist das Buch schließlich aus zwei Perspektiven geschrieben. Diese Form sollte es meines Erachtens nach viel öfter geben, veranschaulicht sie die Gefühlswelt der beiden Hauptpersonen viel besser als wenn eine einseitige Erzählweise gewählt wird. Das hat mir auch Milos Gefühle immer näher gebracht, konnte ich am Anfang doch noch nicht so viel mit ihm anfangen.

Ein besonders schönes Augenmerk hat Leonie Lastella auch auf die Nebencharaktere gelegt, die mal weniger, mal mehr sympathisch rüberkommen. Der große Gewinner meines Herzens (und auch das jeder anderen Leserin, mit der ich gesprochen habe) gehört Dario.. und der wird nicht einfach nur schnell abgekanzelt sondern bekommt selbst auch ein wenig mehr Raum in dem Buch und sein ganz besonderes Happy End.

Für mich ein Liebesroman, den ich gern wieder in die Hand nehmen mag. Der schön realistisch ist und auf den klassischen Zuckerwatteblick verzichten kann, dabei aber trotzdem schön romantisch bleibt und zeigt, dass es sich lohnt, für seine Wünsche einzustehen.