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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Dimo23
Wohnort: 
Köln

Bewertungen

Insgesamt 5 Bewertungen
Bewertung vom 09.05.2024
Windstärke 17 (eBook, ePUB)
Wahl, Caroline

Windstärke 17 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ida muss den Tod ihrer Mutter verwinden und fährt los. Eigentlich soll sie zu Tilda und Viktor, die ein glückliches Familienleben mit ihren Zwillingen führen. Aber sie fährt weiter und schottet sich ab. Sie fährt bis an die Ostsee und begegnet dort Knut und Marianne, die sie liebevoll und verständnisvoll aufnehmen und ihr das geben, was ihr jahrelang gefehlt hat.
Dort am Meer entsteht Raum für Ida, um die Jahre alleine mit ihrer alkoholkranken Mutter und deren Tod zu verarbeiten. Ida fühlt Schuld, sucht den Sinn in dem Geschehenen und ihrem Leben und kämpft mit dunklen Gedanken.
Sie lernt Leif kennen, verliebt sich und erfährt auch durch ihn, dass sie liebenswert ist, lernt zu vertrauen und lässt sich leiten.
Die Härte des Lebens macht jedoch auch an ihrem Zufluchtsort nicht halt, als Marianne krank wird, aber Ida ist nicht mehr alleine mit ihrer Angst und schafft es diesen inneren Sturm zu überstehen.

Caroline Wahl hat meine Erwartungen an ihren neuen Roman nach ihrem grandiosen Erstling „ 22 Bahnen“ voll und ganz erfüllt.
Idas Geschichte hat mich sofort gefangengenommen und berührt.
Die klare, deutliche und trotzdem so emotionale Sprache hat mich immer wieder im Herzen erreicht, innehalten und nachdenken lassen. Ich habe ganz nah mit Ida mitfühlen können. Das ist ein wundervolles Geschenk!
Danke, es ist definitiv ein Lieblingsbuch und Jahreshighlight für mich und eine sehr große Leseempfehlung!

Bewertung vom 17.04.2024
Was das Meer verspricht
Blöchl, Alexandra

Was das Meer verspricht


ausgezeichnet

Vida lebt ein ruhiges, unaufgeregtes und vorhersehbares Leben auf der Insel N mit ihrern Eltern. Sie ist schon lange mit Jannis zusammen und die unweigerliche Hochzeit steht bevor. Ihr älterer Bruder Zander hatte im Gegensatz zu ihr, den Mut die Insel zu verlassen und sein Glück auf dem Festland zu suchen. Vida hat bisher nicht mit ihrem selbstgewählten Schicksal gehadert, doch dann kommt Marie auf die Insel. Mit ihr lernt Vida die möglichen Facetten des Lebens und die Liebe kennen, denn Marie ist wild, spontan, mutig und macht ihr Ding ganz alleine. Sie beginnt ihr Leben, ihre Beziehung zu Jannis, ihre Stellung in der Familie zu überdenken, sammelt Mut und will mehr. Doch dann kommt Zander zurück und alles kommt anders, als sie es sich erhofft hat.

Das Cover gefällt mir sehr gut und hat mich als Meerliebende sofort angesprochen. Die Geschichte am, um und im Meer der Geschwister Vida und Zander und der verführenden "Meerjungfrau" Marie hat mir sehr gut gefallen. Die Charaktere kamen mir nahe, ich konnte mich einfühlen und verstehen. Ich habe ihre teils philosophisch anmutende Sprache und Bilder sehr gemocht. Die Kapitel sind kurz, was mich an der Geschichte und ihrer schnellen Entwicklung gehalten hat. Das Ende kam unverhofft und anders als von mir erwartet.
Es war ein schönes Leseerlebnis mit Spannung um Liebe, Selbstfindung und Geschwisterbeziehung.

Bewertung vom 02.04.2024
25 letzte Sommer
Schäfer, Stephan

25 letzte Sommer


sehr gut

Ein Wochenende kann ein Leben verändern. Eine Begegnung kann in 2 Tagen ein Leben bedeutend prägen. Ein kurzer Moment zwischen zwei Fremden kann sich zu einer innigen Freundschaft entwickeln. Von all diesem erzählt der Roman von Stephan Schäfer.
Zwei Männer begegnen sich auf dem Land. Der Eine sucht noch das Gleichgewicht in seinem Leben, der Andere hat es schon gefunden. Karl öffnet dem Erzähler seine Welt aus Liebe, Zufriedenheit, Familiensinn, Kreativität und Naturverbundenheit. Der Erzähler schaut, hört zu und verinnerlicht. Er berichtet daraufhin aus seinem hektischen, städtischen Leben und Verknüpfungen und Erkenntnisse entstehen.
Vieles im vorliegenden Roman ist nichts Neues in der Sparte der "Selbstfindungsgeschichten", aber die Atmosphäre auf dem Land, in der Natur, weg vom Stadtleben und doch noch nah genug dran, hat mir gut gefallen. Er ist nicht spirituell und auch nicht schwülstig, gibt Denkanstösse ohne zu belehren oder zu überfordern.
Das Cover schafft Bezug zum Setting in der Natur und zu Karls Malerei und passt meiner Meinung nach sehr gut. Der Titel spiegelt gleichzeitig die Endlichkeit und mögliche Chancen für die Zukunft wieder und hat mich von Anbeginn neugierig gemacht.
Alles in allem hat mir der Roman sehr gut gefallen und ein wohliges Gefühl hinterlassen.

Bewertung vom 28.02.2024
Ein falsches Wort
Hjorth, Vigdis

Ein falsches Wort


sehr gut

In "Ein falsches Wort" erzählt Vigdis Hjorth die Geschichte von Bergljot, der ältesten Tochter von vier Geschwistern. Sie hat vor längerer Zeit mit ihren Eltern und ihren beiden jüngeren Schwestern Astrid und Åsa gebrochen. Sie hat sporadischen Kontakt zu ihrer Schwester Astrid und ihrem Bruder Bård. Die beiden jüngeren Schwestern pflegen intensiven Kontakt zu Ihren Eltern. Der ältere Bruder Bård ebenso wie sie nicht mehr. Über das Erbe der Eltern flammt der Kontakt unter allen wieder auf.

Die Familiengeschichte mit den prägenden Ereignissen in der Vergangenheit wie dem sexuellen Missbrauch von Bergljot und der Vernachlässigung von Bård sowie den Beziehungen der anderen Familienmitglieder untereinander und der Darstellung der Persönlichkeitsstruktur der Eltern wird mit dem Tode des Vaters immer intensiver aufgearbeitet und dargestellt.

Vgdis Hjorth hat einen ganz eigenen Schreibstil, der mir sehr gut gefällt.
Sie unterbricht das Geschehene mit kürzeren Kapiteln mit Aussagen oder Fragen, die mich kurz nachdenkend hinterließen bis ich wieder in die Geschichte eingetaucht bin.

Zu Beginn hat mich die Geschichte in zügigem Tempo mitgezogen, doch je bedrückender es wurde, desto anstrengender gestaltete sich das Lesen bis ich das erlösende Ende herbeigewünscht habe.

Der Roman hat mir gut gefallen, mich teilweise aber auch sehr ausgelaugt. Es sollte bedacht werden, dass es sich um eine emotional aufwühlende Geschichte handelt, die nicht für jeden Leser geeignet ist.
Daher gibt es von mir nur eine eingeschränkte Leseempfehlung.

Bewertung vom 23.10.2023
Die Superkräfte der Vögel
Hartmann, Silke

Die Superkräfte der Vögel


ausgezeichnet

Eigentlich lese ich keine Sachbücher, aber das Buch "Die Superkräfte der Vögel" von Silke Hartmann konnte meine Aufmerksamkeit erlangen, weil ich bemerkt habe, dass das Beobachten der Vögel und das Hören ihres Gezwitschers mich in diesen schwierigen Zeiten sofort glücklicher werden lässt. Die aussergewöhnliche Gestaltung des Covers aus einer Kombination von Fotos, Zeichungen und sketchnotesartigen Illustrationen hat mich sofort angesprochen. Auch das Innere des Buches ist gespickt mit Fotos und Illustrationen, die teilweise Bemerkenswertes aus dem Text hervorheben. Dieses lockert den in sehr verständlicher und eingängiger Sprache geschriebenen Text auf und hat mir richtig Spass am Lesen und Lernen der neueren wissenschaftlichen Erkenntnisse über Vögel gemacht. Die Autorin schildert die 15 Superkräfte der Vögel. Ich geriet während des Lesens sehr oft ins Staunen. Ich wusste zB. nicht, dass Vögel einen langen Atem haben, in Dialekten singen, der Vogelgesang heilende Wirkungen hat, ihre 5 Sinne anders und doch ähnlich zu unseren Sinnen funktionieren und sie einen 6. Sinn besitzen. Mich hat das Lesen dieses Buches sehr bereichert und glücklich gemacht, da ich soviel Neues und Interessantes über meine gefiederten Freunde lernen konnte. Ich gehe jetzt mit einem anderen Blick durch die Welt, folge der Autorin auf instagram @vogelguckerin, um auf dem Laufenden zu bleiben und werde dieses Buch allen Vogelliebhabern empfehlen und mein neu erworbenes Wissen mit jedem teilen, der offen dafür ist. Vielen Dank für dieses tolle Buch!