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ElliP
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Hessen

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Insgesamt 171 Bewertungen
Bewertung vom 26.12.2025
Ridzén, Lisa

Wenn die Kraniche nach Süden ziehen


sehr gut

Ein Buch, das zu Herzen geht
Dieses kleine, ruhige Büchlein von Lisa Ridzén beschäftigt sich mit den Themen, die besonders im zweiten Drittel des Lebens eine wichtige Rolle spielen: Selbstbestimmung, Erfüllung, Liebe, Zusammengehörigkeit, aber auch Demenz, Kontrollverlust, Ängste vor der Zukunft, dem Alter und dem Tod.
Im Mittelpunkt steht der 89-jährige Bo, dessen Frau an Demenz leidet und in einem Pflegeheim lebt. Er selbst wohnt noch allein zuhause, auch wenn er alt und gebrechlich ist, wird vom Pflegedienst regelmäßig und seltener von seinem Sohn Hans besucht. Sein wichtigster Begleiter und Companion ist sein Hund Sixteen, der allerdings auch Arbeit und Aufmerksamkeit erfordert. Aus Angst vor Überforderung beschließt Hans, seinem Vater den Hund wegzunehmen, dabei verliert er die emotionale Bedeutung des Tieres aus den Augen und ist sich der Tragweite seines Entschlusses nicht bewusst.
Ein Prozess des Erinnerns beginnt für Bo und der Leser wird durch dessen Leben geführt, betrachtet in Momentaufnahmen die verschiedenen Lebensphasen, wichtige Entscheidungen, Ereignisse, Krisen und wir kommen Bo durch die Reise in die Vergangenheit immer näher.
Ein warmes Buch, das von der Vergänglichkeit und dem Glauben an das Gute und Wahre lebt, ein Roman, der zu Tränen rührt, aber auch Zuversicht und Menschlichkeit vermittelt – kein Wunder, dass „Wenn die Kraniche nach Süden ziehen“ in zahlreiche Sprachen übersetzt wurde, auf den Bestseller-Listen zu finden ist und Preisträger des Schwedischen Buch des Jahres ist.

Bewertung vom 26.12.2025
Banville, John

Venetian Vespers


ausgezeichnet

„Abenddämmerung, ein verlassenes Zimmer, ein Stückchen schwarzer Seide auf einem Marmortisch, darunter dunkelndes Wasser. Dieses Bild, menschenleer, düster und still, tauchte seit Monaten in meinen Träumen auf, oft an zwei, drei aufeinanderfolgenden Nächten, immer dieselbe Szenerie, mehr oder weniger, mehr als weniger. Was bedeutete das, wofür stand dieser Traum?“
John Banvilles Roman „Die Schatten der Gondeln“ beginnt und endet mit einer Traumsequenz, die durch ihre Rätselhaftigkeit besticht und passend in die Geschichte einführt – genau darum geht es, um ungelöste Rätsel, um Träume und Stimmungen, eine düstere Atmosphäre.
Es beginnt mit einer Hochzeitsreise nach Venedig, eigentlich das Klischee für den perfekten ersten Urlaub zu zweit, eine Reise in die Stadt der Sehnsüchte, die unvergessen bleiben soll – unvergessen auch hier, aber aus anderen Gründen. Die Zeit ist unpassend, es ist Winter, nasskalt, ungemütlich, die Unterkunft im riesigen Palazzo unwirtlich, unübersichtlich und nicht einladend. Das junge Paar – Evelyn Dolman, ein erfolgloser Schriftsteller von Reiseberichten, aber mit großen Ambitionen und Laura Rensselaer, verwöhnte Tochter eines reichen Geschäftsmannes – beginnen ihre Flitterwochen, wollen das neue Jahrhundert in Venedig begrüßen und dort für mehrere Monate bleiben. Allerdings steht die Hochzeit unter einem ungünstigen Stern, was sich schnell bemerkbar macht.
Dolman erzählt selbst aus der Retrospektive, was ihm widerfahren ist, er bewertet, urteilt, berichtet, stellt in Frage und wir folgen seinem Blick und seiner Urteilskraft, müssen aber im Laufe des Romans erkennen, dass er kein zuverlässiger Erzähler ist und auch seine Motive nicht immer edel und selbstlos sind.

Man hat das Gefühl, in die Schauerromantik E. A. Poes oder E. T. A. Hoffmanns versetzt zu sein, Doppelgängern zu begegnen, in der Lagunenstadt in den wabernden Nebeln verloren zu gehen, nichts ist greifbar oder überprüfbar, Fährten werden gelegt, Geheimnisse angedeutet, Sehnsüchte, Begehren, verbotene Liebe, Fieberwahn, Krankheit, Fäulnis, Verrat tauchen auf, uneindeutiges Personal spielt eine Rolle: ein dunkler Graf, geheimnisvolle Zwillinge, eine bildschöne Bedienstete, eine verschwundene Ehefrau, eine habgierige Schwester und weitere zwielichtige Gestalten.
Ich bin begeistert von dieser Sprachgewalt, atmosphärischen Dichte, bestechenden Metaphern, schillernd und verwirrend zieht der Roman die Leserin in seinen Bann. Das Venedig des Romans ist ein Ort des Schreckens, der Fremde, des Verfalls und voller Lust beschreibt Banville immer wieder die düstere Umgebung, den furchteinflößenden Palazzo, alles von Schlamm und Ungeziefer überzogen und man versteht Dolmans Sehnsucht nach seinem bekannten und überschaubaren London, wo ihn keine sprachlichen oder kulturellen Barrieren von seinen Mitmenschen trennen.
Der Roman besticht und verschafft pures Lesevergnügen, it’s hilarious, wir tauchen in die fremde Welt und in die vergangene Zeit ein, leiden mit dem Protagonisten und verachten ihn wieder, hoffen und bangen und sind froh, die Lektüre am sicheren, warmen Ort genießen zu dürfen.

Bewertung vom 22.12.2025

Der Kinder Kalender 2026


ausgezeichnet

Originell, farbenfroh und voller Schönheit und Energie
Dieser Kalender ist wirklich etwas ganz Besonderes, eine Augenweide für Groß und Klein, funkelnd vor Ideen, spritzig und witzig vereint er Kunst und Literatur aus verschiedenen Kulturen und bietet auf vielfältige Weise Unterhaltung für ein ganzes Jahr.
Auf den wunderschönen wöchentlichen Bildern befinden sich Gedichte in Sprachen aus allen Kontinenten inklusive Übersetzung, es geht um Träume, Spiele, Schnee, die Natur und die Lebenswelt von Kindern aus der ganzen Welt wird dargestellt. So eröffnet sich ein breites Spektrum an unterschiedlichen Eindrücken und die Leserinnen können träumen, staunen, sich anregen lassen, diskutieren und sich erfreuen. Jedes Wohnzimmer, jeder Klassenraum, Praxis oder Kinderzimmer wird verschönt und gewinnt und der Kalender liest zum Blättern und Innehalten ein. Ein optimales Geschenk für alle, die Sinn und Freude an Lyrik, Kinder- und Nonsensversen haben, welche durch passende atmosphärische Bilder ergänzt und illustriert werden.

Fröhlich, bunt, mit vielen tollen Gedanken und Gedichten aus aller Welt - für Groß und Klein ein Vergnügen!

Bewertung vom 21.12.2025
Schirach, Ferdinand von

Alexander


ausgezeichnet

„Ein Mensch soll mutig, tapfer und sanft sein – mutig Dinge beginnen, tapfer ihr Scheitern ertragen und sanft zu den Menschen sein.“
Nach einem schrecklichen Krieg und dem Sturz des Tyrannen beschließen die Bewohner der Stadt Kaliste, einen Neuanfang unter einem besseren Stern zu wagen, wofür sie gerechte Gesetze brauchen.
Sie schicken den klugen Alexander auf die Reise, damit er Antworten auf die wichtigen Fragen findet, neue Menschen und Sichtweisen kennenlernt und sich die Stadt dann auf gemeinsame Prinzipien einigen und eine Zeit des Friedens und der Demokratie anbrechen kann. „Das Wichtigste ist, das Richtige zu tun.“
Wird es aber überhaupt Antworten geben? Kann ein Junge, der auf seinem Weg unterschiedliche Menschen wie einen Modeschöpfer, einen Philosophen, einen Winzer und viele andere trifft, zu einer Lösung beitragen und wird Kaliste ihren Frieden und Gerechtigkeit finden?
Ferdinand von Schirach schafft es in seinem Jugendbuch „Alexander“ auf anschauliche Art, in wichtige Themen wie Wahrheit und Gerechtigkeit einzuführen. Fragen werden gestellt, Probleme und Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt und auch junge Leserinnen und Leser werden zum Mitdenken und zum Nachforschen eingeladen. Indem große Themen gut verständlich aufbereitet werden, ist diese Lektüre ideal für alle wissbegierigen Kinder und Jugendliche, die Spaß am Diskutieren und an neuen Erkenntnissen haben.

Bewertung vom 12.10.2025
Durkin, Frances;Löwenberg, Ute

Geniale Frauen, geniale Forschung


ausgezeichnet

Ein ungewöhnliches, informatives und ansprechendes Buch für junge Leserinnen und Leser!
Es werden viele unterschiedliche Frauen aus den verschiedensten Mint-Disziplinen - wie Medizin, Chemie, Physik, Kosmetik, Ingenieurwissenschaften etc. von der Antike bis zur Gegenwart dargestellt, die alle etwas Neues erfunden oder erforscht haben - von bekannten und unbekannten Forscherinnen, die Erstaunliches geleistet haben und endlich einmal in den Mittelpunkt gerückt werden.
Jeder Person ist eine Doppelseite gewidmet und wir erfahren neben den Errungenschaften noch besonders witzige, informative Anekdoten - wie sie zum Forschen gekommen sind, eine Mini-Biografie voll von den Besonderheiten und Aktivitäten.
Zum Schmökern herrlich - die bunten Seiten und interessanten Darstellungen der Heldinnen sind großartig, liebevoll illustriert, echte Hingucker und dabei noch äußerst informativ.
Der zweite Teil bietet die Möglichkeit, sich selbst mit Experimenten zu beschäftigen und einfache und trotzdem effektive Versuche laden zum Nachmachen ein.
Für Kinder zwischen 6 und 10 Jahren bestens geeignet und auch für Größere noch eine tolle Geschenkidee!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.10.2025
Köhlmeier, Michael

Ehrenwerte Affen


sehr gut

Schöne Gebilde, rätselhaft wie Träume
Eine besondere Sammlung von 17 unbekannten Märchen- und Sagen, die von Michael Köhlmeier neu erzählt werden und auf der griechischen Sagenwelt, der Bibel, vor allem auf dem Alten Testament und Volksmärchen basieren. Es geht um Themen, die zeitlos und auch heutzutage aktuell sind – um Frieden und Gerechtigkeit, um die Erhaltung der Natur, die Schönheit der Welt, Geschichten, die einen Vorbildcharakter haben, die zum Überdenken eigener Moralvorstellungen anregen, die auf der Suche nach Identität sind. Tiere treten auf, sie können sprechen und handeln wie Menschen, sie kämpfen gegeneinander oder gehen Friedensabkommen ein, Spinnen, Ameisen, Flöhe, Löwen und Füchse, es spielt im Wald oder nachts, in Babylon, in der Stadt oder auf dem Land, starke Männer streiten, schöne Frauen agieren, weise Alte geben Ratschläge und Verrückte lachen.
Köhlmeiers Erzählungen unterhalten und laden zum Nachdenken ein, geben neue Impulse, lassen Bekanntes erahnen – eine Empfehlung für alle, die Spaß an versierter Fabulierkunst haben und sich in das Reich der Märchen, Mythen und Sagen begeben möchten. Das kleine Bändchen ist nicht zuletzt aufgrund der schönen Aufmachung und Verarbeitung ein ideales Geschenk.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.10.2025
Dische, Irene

Prinzessin Alice


ausgezeichnet

Irene Dische setzt sich mit der Lebensgeschichte der schillernden, aber eher unbekannten, schillernden Prinzessin aus dem britischen Königshaus auseinander, Alice von Battenberg / Mountbatten, Mutter von Prinz Philip und Großmutter von King Charles, Urenkelin von Queen Victoria. Wunderschön, exzentrisch, schwerhörig, begnadete Lippenleserin, mit religiösem Wahn.
Alice erzählt ihre eigene Geschichte aus der Ich-Perspektive, wie sie in Paris mit ihren fünf Kindern im Dienstbotenhaus lebt, dann fliehen muss, wie sie in die Psychiatrie zu Dr. Freud kommt, dort malträtiert wird, dann aber auch wieder fliehen kann und ein neues Leben beginnt. Historische Fakten werden mit Disches Erzählkunst verknüpft und wir nähern uns der Figur an, die vor 100 Jahren gelebt hat.
Alice ist eine unzuverlässige, charmante Erzählerin, die gerade für ihre Zeit selbstbestimmt handelt, sich nicht um Konventionen schert, ihre Kinder liebt, Schicksalsschläge überstehen muss und trotzdem ihren Mut und ihre Zuversicht nicht verliert.
Eine faszinierende Gestalt und eine skurrile, etwas schräge, komische und tragische Erzählung, die dazu verleitet, nachzuforschen, was tatsächlich über diese Prinzessin bekannt ist.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.09.2025
Schoeters, Gaea

Das Geschenk


sehr gut

Im Dickicht Berlins
Das kleine Bändchen mit den knapp 150 Seiten liest sich rasant und ist äußerst unterhaltsam. Gleich am Anfang steht die witzige, abstruse Idee des botswanischen Präsidenten, Deutschland zu überraschen und es gibt ein Geschenk, das keines ist – 20.000 Elefanten tauchen über Nacht in Berlin auf, es beginnt am frühen Morgen an der Spree und nach und nach werden überall die Tiere gesichtet. Jetzt muss die Regierung überlegen, was sie mit diesem „Geschenk“ anstellt, wie sie mit den Tieren umgeht, wie sie die Elefanten wieder loswird. Der Kanzler muss handeln, er stellt Gremien zusammen, beruft eine Elefantenministerin, lässt sich von der Ex-Kanzlerin beraten, muss reagieren und will auf alle Fälle eins: seine eigene Haut durch diese Krise retten. Und das entpuppt sich als schwieriger, als ursprünglich gedacht. Die Regierung muss ihre eigenen moralischen Standpunkte anwenden, die sie immer wieder an andere Länder stellt... Tja, eine schwierige Situation, die wilde Auswüchse beschert, lustige, aber auch bitterböse Szenen, die von Ironie und Sarkasmus nur so triefen – kann der amtierende Kanzler Winkler letztendlich das Problem lösen? Was ist mit den anderen Ministern und Ministerien? Der Biologin? Der Elefantenspezialistin? Das Militär? Wie kommen die Elefanten zurück? Welchen neuen Blick bekommt Deutschland auf das eigene Verhalten, die moralische Keule, die immer wieder über die anderen – andere Staaten, den politischen Gegner - geschwungen wird?
Ein Schwerpunkt Schroeters liegt in der Frage nach dem globalen Zusammenleben, dem Umgang mit Ressourcen und Gerechtigkeit, dass die westlichen Staaten häufig moralische Maßstäbe anwenden und Positionen vertreten, die andere Länder / Staaten (z.T. in anderen Kontinenten) ebenso umsetzen sollen, was überhaupt nicht realistisch oder angemessen ist. Die westliche Überheblichkeit wird angeprangert, aber auch der deutsche Umgang mit Problemen, Krisensituationen, der Presse, der Öffentlichkeit, Bauernopfern, Grabenkämpfen, politischen Querelen, Rechthaberei, Gesichtswahrung, Gewinnmaximierung, Profitgier, politische Dilemmata etc.
Die Fabulierfreude Schroeters wird immer wieder sichtbar und aus der wahren Begebenheit, dem realen Angebot aus Botswana aufgrund eines Abkommens bezüglich Tiertrophäen und deren Einfuhrbeschränkungen nach D., hat sie im Stil des magischen Realismus das unerklärliche Auftauchen der Elefanten beschrieben. Trotzdem ist der Roman kein modernes Märchen, sondern eher eine Polit-Satire, die die Irrungen und Wirrungen innerhalb des inner circles grandios, treffend und sehr realistisch beschreibt. Ein Roman, der bestens unterhält und außerdem zum Nachdenken anregt.

Bewertung vom 10.09.2025
Rupflin, Alexander

Protokoll eines Verschwindens


sehr gut

Ein spannender True-Crime-Thriller: Alexander Rupflin erzählt in seinem „Protokoll eines Verschwindens“ die Geschichte Gabriels, eines jungen, unbeschwerten Mannes aus Rio de Janeiro, der in Hamburg verschwindet, und von seiner Familie, seiner Schwester Isabella, Mutter, einem Onkel und der Polizei vorerst ergebnislos gesucht wird.
Und Rupflin begibt sich auf die Suche nach Gabriel, lotet die Person aus, seine Vorlieben, seine Freunde, seine Geliebte. Wir nähern uns diesem jungen Mann, der immer wieder in unterschiedlichem Licht geschildert wird. Besonders eindrucksvoll berichtet die Schwester, mit der sich Rupflin häufiger trifft, die als Ärztin nach Deutschland gekommen ist und dort arbeitet und ihren Sohn großzieht und sich für ihren Bruder verantwortlich fühlt.
Parallel dazu wird die Geschichte von Fabio aufgerollt, einer Zufallsbekanntschaft Gabriels, einer der letzten Personen, die ihn gesehen haben, die mit ihm den Abend verbrachten, ein freundlicher Krankenpfleger, allseits beliebt, italienischer Abstammung und immer zum Feiern aufgelegt.
Nach und nach wird die Geschichte aufgerollt, die Zeugen werden vernommen, die Perspektive erweitert sich und der Leser möchte erfahren, was tatsächlich passiert ist.
Die unterschiedlichen Perspektiven sind sehr wirkungsvoll in Szene gesetzt und kurzweilig, protokollartig wird die Ermittlungsarbeit der Polizei beschrieben. Aber noch interessanter sind die Interviews und Treffen des Autors mit den Familienangehörigen und dem Täter, der Leser erfährt aus erster Hand, welche Erkenntnisse gewonnen werden, die Gefühle und Gedanken der Beteiligten werden eindrücklich beschrieben.
Erschütternde, aufwühlende Einblicke in unbekannte Welten, Abgründe werden sichtbar und immer wieder fragt man sich, wie es zu dem tragischen Unglück kommen konnte.
Eine spannende, traurige Geschichte, besonders unter dem Aspekt, dass sie „wahr“ ist und als Fazit bleibt bestehen, dass man in die Menschen nicht hineinblicken kann, dass wir als Betrachter und Außenstehende die Wahrheit nicht immer greifen können und dass auch ein rechtskräftiges Urteil nicht unbedingt Gewissheit über die Vorgänge bringt.
Für Liebhaber des Genres eine klare Empfehlung!

Bewertung vom 24.08.2025
Rylance, Ulrike

Die fieseste Lehrerin der Welt


ausgezeichnet

Was für ein gelungener Einstieg! Die nette, liebevolle Frau Goldmann verabschiedet sich, geht in Rente und die Osterferien beginnen. Und dann kommt das böse Erwachen: Frau Fröhlich übernimmt die Klasse und alle sind geschockt, was für neue Regeln eingeführt werden. Handys, Südfrüchte und Pokémon Karten werden eingesammelt und der Schulleiter bezirzt, die Klasse ist entsetzt.
Wie können die Schüler sich gegen einen solchen Drachen wehren? Können sie ihn verstehen oder sogar verändern? Welche Möglichkeiten des Widerstands bieten sich?
Auf alle Fälle lernen Paul und seine Klassenkameraden, wie man gemeinsam stark ist, denn das Problem lässt sich nur mit vereinten Kräften lösen. Verrückte Ideen wie eine besondere Tasche oder auch Monsterpflanzen machen die Geschichte zu einem skurrilen und spannenden Abenteuer.
Die originellen Bilder und kleinen „Kritzeleien“ wie Briefchen, Noten oder Fliegen untermalen das Geschehen, lockern auf und unterhalten Kinder bestens. Eine klare Empfehlung für ein witzig-spritziges Kinderbuch ab 8 Jahren.