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Rebecca1120
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Oranienburg
Über mich: 
bin eine absolute Leseratte; besonders gerne lese ich Krimis, Thriller und historische Romane

Bewertungen

Insgesamt 965 Bewertungen
Bewertung vom 23.08.2025
Hebesberger, Roland

Der Soldat


ausgezeichnet

In einer seit Jahren leerstehenden Papierfabrik wird bei einem Brand der Torso eines Mannes entdeckt. Seine Identität ist schnell festgestellt, da der Täter scheinbar die Nerven verloren hat und dessen Papiere am Tatort liegenlassen hat. Verdächtigt wird der US-Soldat, Staff Sergeant Colin Myers, der sich nach einem Unfall während seines Auslandseinsatzes im Irak im Militärkrankenhaus Landstuhl behandelt wurde und von dort aber geflohen ist.
Es sind schlechte Voraussetzung für die Ermittlung und auch für die Profilerstellung des Täters. Denn der Mord ist in Deutschland verübt worden, für die Mordermittlung somit die deutschen Kriminalbeamten zuständig, jedoch verweigern die Amerikaner eine offene Zusammenarbeit. Für die Ermittlung wie auch für die Erstellung eines Täterprofils wichtigen Informationen zum Tatverdächtigen, bisheriger Lebensweg, Freunde innerhalb der Armee, Vorkommnisse bei seinen Einsätzen usw., werden als Militärgeheimnisse von den Amerikanern zurückgehalten. Wen wundert es, dass Jan da die Nerven verliert und mit den amerikanischen Militärermittlern aneinandergerät. Bei dem Schlafabtausch zwischen Warrant Officer Jason Murphy und Jan Theurer ist selbst mir fast der Kragen geplatzt. Selbst als eine weitere Leiche gefunden wird, gibt es kein Einlenken. Es war spannend zu Lesen wie hier Testosteron die Diskussion aufgeheizt hat. Ganz anders dagegen verhalten sich Lisa und Warrant Officer Kelly Simmons.
Als wäre das nicht genug, hat jeder in Jans Team auch seine eigenen Probleme. Mit den Aufgaben und dem Arbeitspensum in der zentralen OPE-Einheit kommen die Teammitglieder langsam aber sicher an ihre Grenzen. Ein Privatleben ist kaum mehr darstellbar. Einzig Oliver, der IT-Spezi, scheint für sich und seinen Partner eine Lösung gefunden zu haben. Zudem hat Jan auch noch immer stark mit seinen Selbstzweifeln bezüglich seiner dunklen Seite zu kämpfen. Anfangs konnte ich die nicht richtig einordnen, aber schlussendlich ist es dem Autor gelungen, mir Jans innere Zerrissenheit wie auch von den Erfolgen seiner Therapiestunden zu überzeugen. Zum Ende pusht der Autor die Spannung nochmal richtig an, was nicht nur an der überraschenden Entwicklung lag, sondern auch der lebensgefährlichen Lage der beiden amerikanischen Ermittler geschuldet ist. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 22.08.2025
Sawatzki, Andrea

Biarritz (MP3-Download)


sehr gut

Die Autorin hat im Buch das Auf und Ab des Lebens von Hanna geschildert. Wie ihre Mutter sie allein versucht hat großzuziehen und ihr eine schöne Kindheit zu bieten, auch wenn das Geld immer knapp war. Wie Emmi ihren Liebestraum begraben musste. Wie sie ihre Freundschaft mit Marianne Kirschbaum und die gemeinsamen Reisen mit ihr nach Biarritz genossen hat, waren sehr unterhaltsam. Die Autorin geht bei den Beschreibungen nicht chronologisch vor, ich habe es eher wie ein dahinplätschern in Erinnerungen empfunden, ein auf und ab von Wellen. Es hat mir gut gefallen, weil sich schlussendlich der Kreis des Lebens von Marianne und Emmi, die nun beide am Lebensabend gemeinsam im gleichen Pflegeheim wohnen, schließt. Was hier über Hannas Leben, die sich bereits mit 11 Jahren um den demenzkranken Vater kümmern musste und damit völlig überfordert war, deckt sich inhaltlich stark mit dem Inhalt von Andrea Sawatzkis 2023 erschienenem Buch „Brunnenstraße“, nur dass hier der Focus mehr auf der Beziehung Mutter-Tochter liegt. Das hat aber meinen Hörgenuss nicht negativ beeinflusst, weil die Autorin, gleichzeitig Sprecherin des Hörbuchs, mich trotzdem einfangen konnte. Wie Hannas kindliche Angst bei der Betreuung des dementen Vaters, die von Hilflosigkeit gekennzeichnet ist und dann wegen ihrer Ohnmacht in Wut umschlägt, konnte ich absolut nachvollziehen und verstehen. Auch Hannas Zweifel zur Beziehung zu ihrer Mutter, lassen sie als selbstkritischen und empathischen Menschen erscheinen. Die Liebe zur Mutter wird deutlich.
Mit ihrer Stimme schaffte es die Autorin mich in das Hörbuch und die Geschichte von Hanna eintauchen zu lassen. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.

Bewertung vom 22.08.2025
Hartung, Alexander

Am Ende des Sturms


ausgezeichnet

Jan Tommen ist bei der Berliner Polizei dafür bekannt, dass er nicht immer Dienst nach Vorschrift macht. Dafür ist sein Team aber sehr erfolgreich, so dass sein Chef oft gar nicht wissen will, welche Kontakte Jan nutzt und welche Wege er dafür geht. Der neue Fall, der auf den ersten Blick wie ein häuslicher Unfall erscheint, stellt sich recht schnell als kaltblütiger gut getarnter Mord heraus. Der Tote, ein erst seit wenigen Jahren in Deutschland sehr zurückgezogen lebender Italiener, hat nicht nur falsche Papiere, alles deutet darauf hin, dass das Mordmotiv in seiner Heimat Sardinien zu suchen ist. Mehr will ich nicht verraten.
Auf jeden Fall empfand ich diesen Jan-Tommen-Band als den bisher spannendsten. Nicht nur, weil es grenzübergreifende Ermittlung gibt, sondern weil die Verwicklungen Täter oder Opfer schwer durchschaubar waren und die Wendungen bis zur Aufklärung mich so überraschend und spannend waren.
Außerdem fand ich, dass in diesem 12. Thriller Zoe, die Rechtsmedizinerin und festes Mitglied von Jans Team, zu Höchstform aufgefahren ist was ihre soziale wie emotionale Seite betrifft. Stichwort Zoe als Eisverkäuferin. Was habe ich geschmunzelt.
Von mir bekommt dieser neue Jan-Tommen-Thriller 5 Lese-Sterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

Bewertung vom 22.08.2025
Tsokos, Michael

Mit kalter Hand / Die Sabine Yao-Reihe Bd.3


sehr gut

Da ich die beiden vorherigen Bände auch gelesen habe, habe ich mich gefreut Sabine Yao wiederzutreffen. Diese junge Frau und Stellvertreterin von Prof. Herzfeld finde ich sympathisch. So engagiert, menschenoffen trotz der vielen schlimmen Dinge, die sie in ihrem Wunschberuf sehen und verarbeiten muss und dabei noch immer neugierig auf die Arbeit und die Sichtweisen der anderen Fachbereiche ist, muss man einfach mögen. Eines gelingt dem Autor, hier im Buch - die Vielschichtigkeit der Arbeit in der der Rechtsmedizin aufzuzeigen. Erste Eindrücke, die bei näherer Untersuchung auf einen ganz anderen Tathergang schließen lassen sind keine Seltenheit. Das wird beim Lesen dieses 3. Bandes wieder recht deutlich und auch für Laien verständlich zum Ausdruck gebracht.
Leider fand ich den ersten Teil dieses dritten rechtsmedizinischen Thrillers nicht so spannend, da hier zu viele Wiederholungen gleicher Sachverhalte, eingebettet in Dialoge zwischen Yao mit der Polizei wie auch der Kommissaranwärterin Kira Kaplan im Praktikum oder Kollegen vorkommen. Zusätzlich hatte ich den Eindruck in einer Lehrveranstaltung zu sitzen. Spannung brachte mir das nicht. Die baute sich erst auf als Dr. Yao Fortschritte bei der Ermittlung des Pferderippers wie auch bei den Leichenteilfunden im Spandauer Forst verzeichnen konnte. Den Pferdefall nutzte Yao, um ihre Kenntnisse zu erweitern. Denn mit Sektionen von Tieren hatte sie bisher noch nie zu tun. Während es bei den Leichenteilfunden wieder einmal eine absolut psychisch kranke Person zu finden und zu stoppen galt. Das war spannend zu lesen. Insgesamt gebe ich 3,5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 18.08.2025
Keweritsch, Katja

Das Flüstern der Marsch (eBook, ePUB)


sehr gut

Karl und Annemie Hansen wohnen in einem kleinen Dorf in der Marsch. In Kürze steht Karls 80. Geburtstag an, der im großen Rahmen gefeiert werden soll. Doch Annemie ist seit Tagen verschwunden und Karl tut so als gehe es ihn nichts an, als wäre Annemie nur zu einer Freundin gereist….
Mir ist es nicht leichtgefallen beim kapitelweisen Wechsel zwischen den Jahrzehnten und der Gegenwart sowie den unterschiedlichen Personen den Überblick zu behalten. Vor allen aber zu erkennen, wie die Personen zueinanderstehen. Dabei fand ich die Kapitel mit Freya am Rätselhaftesten. Diese Frau, die nach dem Selbstmord ihres Bruders ein exzessives Leben in Hamburg beginnt und zum Glück aber eine empathische Frau kennenlernt, die ihr hilft aus dem seelischen Loch zu kommen. Was hat dieses Freya mit der Familie Hansen zu tun? Die Hansens, neben Karl und Annemie ihre drei erwachsenen Kinder Sabine, Sven und Stefan mit Frau Janne und drei Kleinkindern sowie Mona, Sabines Tochter, kann man kaum als glücklich bezeichnen. Insbesondere die Frauen, haben ihr Päckchen zu tragen. Manche von ihnen zerbrechen daran. Dies herauszuarbeiten und in diese Familiengeschichte überzeugend einfließen zu lassen ist der Autorin gelungen. Gerade Annemie, die so gar kein Verständnis von Seiten ihres Mannes gekommen hat, die nach Außen immer den Schein einer intakten Familie aufrechterhalten hat, ist schlussendlich daran zerbrochen. Die Autorin hat im Buch aber auch zum Ausdruck gebracht, dass das nicht nur ein Generationsproblem ist. Auch Janne, die so gar keine Unterstützung von Stefan, ihrem Ehemann, erhält, die Haushalt und drei Kinder managen muss und nun auch noch den Geburtstag von Karl organisieren muss, geht es ähnlich wie Annemie. Sie selbst kommt an ihre Grenzen und bleibt auf der Strecke. Ich habe mich mit dem Buch sehr gut unterhalten gefühlt und gebe darum 4 Lese-Sterne.

Bewertung vom 18.08.2025
Menger, Ivar Leon

Der Tower


sehr gut

Nova Niehaus Leben ist ein Desaster. Freund weg, Wohnung weg und einen Job hat sie auch nicht mehr. Da kommt Kims Anruf, dass sie aus den Bewerbern ausgewählt wurde, um ein Jahr lang kostenfrei im neuen Tower, einem Luxusdomizil am Berliner Alexanderplatz, wohnen darf wie gerufen. Alles in diesem Gebäude ist KI-gesteuert – durch Kim. Schlüssel gibt es keine, Kim macht das. Selbst Wassertemperatur und Fensterverdunklungen alles wird von ihr gesteuert. Novas anfängliche Freunde wird jedoch Stück für Stück gedämpft. Denn nicht immer reagiert Kim auf ihre Wünsche. Nämlich immer dann, wenn Nova Kims Anweisungen nicht befolgt. Auch ihre Nachbarn in der 32. Etage sind zum Teil sehr merkwürdig. Geschickt entwickelt der Autor Novas Zweifel. Da gibt es Konrad, den sie eigentlich sympathisch findet, der behauptet hier im Tower gefangen zu sein. Der von 100%iger Überwachung in diesen Wohnungen spricht. Doch stimmt das wirklich? Nova merkt selbst, dass die Kim nur reagiert, wenn sie sich an die Hausordnung hält. Während bei Nova die Zweifel ständig anwachsen, bin ich beim Lesen ins Grübeln geraden, ob die KI nicht eher ein Fluch ist als ein Segen ist. Zumindest, wenn die in Händen von den falschen Menschen ist. Ich finde diesen Gedanken erschreckend und diese Erfahrung hat Nova schlussendlich auch machen müssen. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.

Bewertung vom 10.08.2025
Prange, Peter

Die Himmelsstürmer / Herrliche Zeiten Bd.1


ausgezeichnet

Victoria Paxton-Stokes, Vicky genannt, reist mit Mutter und Gouvernante zur Kur nach Karlsbad. Was Rang, Namen und das nötige Kleingeld hat tut dies. Doch Vickie mit gerade 17 Jahren und Träumen von der großen Liebe, geht wenn möglich eigenen Interessen nach. Der Dianaturm in Karlsbad ist bekannt dafür, dass sich hier Pärchen und Liebende treffen. Als sie im Hotel den jungen französischen Küchenchef Auguste sowie den deutschen Ingenieur Paul kennenlernt, lässt sie sich auf einen Ausflug genau dorthin ein. Es stellt den Beginn der jahrzehntelangen Freundschaft der drei jungen Leute dar.
Ich fand es wieder unwahrscheinlich unterhaltsam, wie Peter Prange hier in diesem Buch die Geschichte der frei jungen Menschen, die ihren Lebenstraum stets im Auge behalten mit Tatsachen und Fiktionen der europäischen Geschichte vereint. Dabei habe ich immer wieder Parallelen mit den aktuellen politischen Diskussionen Schwierigkeiten hier eine vernünftige Einigung zu finden festgestellt. Träume, Macht und Ohnmacht bei der Verwirklichung ihrer Lebensziele machen den Lesegenuss in diesem Buch aus. Sind es anfangs noch die strengen Konventionen, die das Leben von Vickie bestimmt, lernt sie in den fast 30 Jahren, die der Leser hier miterleben darf, dass hier eine massive Veränderung bis zum Jahrhundertwechsel zu verzeichnen ist. Neue Freiheiten, die sie nur zu gerne auch ihrer Tochter Claire geben will. Ich fand die drei Hauptfiguren, Vickie, Auguste und Paul sehr lebensecht dargestellt. Die muss man einfach gerne haben Von mir gibt’s 5 Lesesterne und ich freue mich bereits jetzt auf die Fortsetzung der Geschichte.

Bewertung vom 10.08.2025
Teige, Trude

Das Mädchen, das schwieg / Kajsa Coren Bd.4 (eBook, ePUB)


sehr gut

Kajsa Coren wohnt in Loswika, einem kleinen Ort auf einer norwegischen Insel. Kajsa ist Journalistin und hat gerade eine Auszeit aus dem Job als Journalistin genommen. Ihr Lebensgefährte Karsten, der bei seinem letzten Einsatz als Kripo-Beamter fast ums Leben gekommen wäre, sitzt 2 Jahre danach noch immer im Rollstuhl. Er hat seinen Lebensmut verloren, fühlt sich nutzlos. Trotz Therapie geht seine Genesung nicht weiter voran.
Doch dann wird die 32jährige Sissel Väge von einer Nachbarin tot im Haus aufgefunden. Ermordet und das bereits vor Tagen. Der ganze Ort ist in Aufregung. Kajsa soll für die Zeitung, da sie ja direkt vor Ort ist, einen Artikel schreiben. Sie lässt sich überreden und ich muss sagen, Kajsa macht ihren Job richtig gut. Akribisch durchleuchtet sie den Hintergrund der Toten, findet neue Ansätze, deckt Widersprüche auf und stellt neue Zusammenhänge fest. Alles Dinge, die die örtliche Polizei in Persona Ole Jakob Eggesbo nicht schafft. Überhaupt kommt mir dieser Lensmann recht inkompetent vor. Hat er doch bereits den Mord an Sissels Vater vor einem Jahr nicht aufklären können. Zum Glück scheint er in der jetzigen Situation seine eigenen Fähigkeiten richtig einzuschätzen und bittet Karsten ihn zu unterstützen. Karstens Zusage ist für ihn gleichzeitig ein Schritt zurück ins Leben.
Am Anfang des Krimis habe ich gedacht: mein Gott gibt es nur kranke Menschen in dem Ort? Eine völlig isoliert lebende junge Frau, die vor Jahren aufgehört zu sprechen, ein örtlicher Beamter, der durch Unfähigkeit glänzt, ein Ehepaar, das sich zu hassen scheint und dessen Tochter gemobbt wird. Irgendwie war mir das zu viel. Besser dagegen haben mir dagegen die Rückblenden auf eine mehr als grausame Kindheit von zwei Kindern gefallen. Sie haben mich zwar sehr traurig gestimmt, haben aber bei mir das Kopfkino anspringen lassen.
Insgesamt gebe ich dem Krimi 3,5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 10.08.2025
Cleave, Paul

Todeskälte (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Sheriff James Cohen steht vor dem privaten Ruin. Sein demenzkranker Vater hat einen Brand im Pflegeheim zu verantworten. Nun hat dieser keinen Heimplatz mehr und wohnt bei James, was einer tickenden Zeitbombe gleichkommt, da der Vater keine Minute mehr alleingelassen werden kann. Dann sind da auch noch die Schadensersatzansprüche gegen seinen Vater, für die James aufkommen muss.
Doch das muss erst einmal zurückstehen. Wichtiger ist es, den entführten Lucas lebend aus den Händen des Serientäters zu befreien.
Nach etwa 1/3 des Buchs, bei dessen Lesen habe ich mich immer wieder gefragt, warum hat der Autor gleich zu Anfang den Täter bekanntgegeben. Wo bleibt da die Spannung? Doch dann kommt die Kehrtwende. Nichts ist so wie von mir vermutet. Lucas ist ein Außenseiter in der Schule, gemobbt, nicht dazugehörend. Mir hat er echt leidgetan. Doch auch er hat seine dunklen Geheimnisse. So weitet sich dieser spannende Thriller von der Suche nach einem entführten Jugendlichen über die Suche nach weiteren Opfern des Serientäters aus. Ausweglosigkeit, Gut und Böse verflechten sich mit Überlebenswillen und Rache. Eine unwahrscheinlich spannende Mischung, die mich wunderbar unterhalten hat. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 10.08.2025
Beerwald, Sina

Die Sylt-Schwestern - Schicksalhafte Stunden (eBook, ePUB)


sehr gut

Dem Wunsch der totkranken Mutter folgend kehrt Jelle in ihre alte Heimat zurück. Gemeinsam mit ihrer Schwester Clara, so der Wunsch der Mutter sollen das Fest zum 50 Jahrestag des Bestehens des elterlichen Restaurants vorbereiten. Mutter Hedda will diesen Tag unbedingt noch erleben. Jellas Empfang auf Sylt ist aber alles andere als herzlich. Die Mutter grantig wie eh und je und ihre krankheitsbedingte Hilfslosigkeit trägt noch ein Übriges dazu bei. Sie ist keine pflegeleichte Patientin.
Wie unterschiedlich die beiden Schwestern sind, hat die Autorin sehr anschaulich verdeutlicht. Clara, die Jüngere ist in meinen Augen ein schüchterner Mensch der es allen, insbesondere ihrer Mutter und ihrem Ehemann Arnulf recht machen möchte. Sie selbst bezeichnet ihren Mann, der das Amt des Bürgermeisters innehat, als strukturiert. Ich finde pedantisch wäre die treffendere Bezeichnung. Was man im Laufe der Geschichte über ihn erfährt, lässt mich immer mehr am seiner Persönlichkeit zweifeln.
Ganz anders dagegen ist Jelle, die im Eldorado in Berlin als Tänzerin arbeitet. Die das Leben liebt und genießt. Wen wunderts, dass die beiden so ihre Schwierigkeiten miteinander haben und Jelles Hilfe bei der Pflege und den Feiervorbereitungen ausbaufähig sind. Mal vorsichtig ausgedrückt. Auf jeden Fall hat mich dieser erste Teil sehr kurzweilig unterhalten. Es bleiben aber noch so viele Konflikte offen, dass ich mich bereits jetzt voller Spannung auf die Fortsetzung freue. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.