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Juli

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Insgesamt 174 Bewertungen
Bewertung vom 09.11.2025
Fitzek, Sebastian

Der Nachbar


ausgezeichnet

Wenn Sicherheit zur Illusion wird

Ich habe schon eine ganze Weile kein Buch von Fitzek mehr gelesen – und kann mir nur eine Frage stellen: Warum eigentlich? Ich liebe Fitzeks Thriller, und auch dieser hat mich wieder absolut überzeugt. Eine spannende Handlung, ein psychologisches Spiel und ein unerwarteter Plottwist – alles, was ich an seinen Büchern so mag.

Zu Fitzeks Schreibstil muss man wohl nicht mehr viel sagen: Er fesselt einfach von der ersten Seite an, und ich habe das Buch in Nullkommanichts durchgelesen. Sarah wird von einem Stalker verfolgt, doch die Polizei nimmt ihre Sorgen nicht ernst. Und mal ehrlich: Ein Stalker, der helfen will? Eine Art Schutzengel, der Sarah nichts Böses tut? Kein Wunder, dass die Polizei skeptisch ist.

Manche Szenen sind recht blutig und durch Fitzeks bildhaften Schreibstil definitiv nichts für schwache Nerven. Kaum glaubt man, eine Figur oder ihre Absichten durchschaut zu haben, wendet sich alles wieder völlig anders.

Ich habe das Buch auf jeden Fall verschlungen und kann es allen Thriller-Fans absolut empfehlen!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.11.2025
Griffiths, Elly

Manche Schuld vergeht nie


sehr gut

Spuren durch die Zeit
Ali gehört zu einem Team von Kriminalbeamten, die in die Vergangenheit reisen können. Dieses Mal erhält sie den Auftrag, einen Mord aus dem Jahr 1850 genauer zu untersuchen, um die Unschuld des Tatverdächtigen zu beweisen. Also reist Ali – eine selbstbewusste, unabhängige Frau – in die viktorianische Zeit, in der Emanzipation noch kein Begriff war. Während in der Vergangenheit einiges schiefgeht, geraten auch in der Gegenwart einige Dinge aus dem Ruder.

Ich mochte dieses Buch wirklich gerne. Es war herrlich locker zu lesen, und Ali war für mich eine sehr spannende Figur, die man gerne dabei begleitet, sich im 19. Jahrhundert zurechtzufinden.

Man sollte im Hinterkopf behalten, dass es sich bei diesem Buch um den Auftakt einer Reihe handelt. Die Geschichte wirft einige Fragen auf, die am Ende nur zum Teil beantwortet werden. Einerseits bleibt dadurch Spannung für den nächsten Band, andererseits waren es mir etwas zu viele offene Punkte. Ich hatte aufgrund des Klappentextes wohl einfach eine etwas andere Geschichte erwartet.

Trotzdem habe ich das Buch gerne gelesen, fand es sehr unterhaltsam und mochte das Gedankenspiel rund um das Thema Zeitreisen, dass sich in verschiedenen Aspekten durch die gesamte Geschichte gezogen hat. Mit einem anderen Klappentext und anderen Erwartungen wäre ich vielleicht zufriedener mit der Entwicklung gewesen. So lässt es mich ein klein wenig enttäuscht zurück – aber trotzdem mit großer Lust, auch den nächsten Band zu lesen und wieder auf einige liebgewonnene Charaktere zu treffen.

Bewertung vom 09.11.2025
Gelfuso, Hayley

Das Buch der verlorenen Stunden


sehr gut

Zwischen Büchern voller Erinnerungen
Dieses Buch entführt uns in eine Welt, die losgelöst ist von Zeit und Wirklichkeit. Im sogenannten Zeitraum werden Erinnerungen gesammelt. Nachdem Lisavets Vater während der Reichskristallnacht von den Nazis angegriffen wird, schickt er seine Tochter an genau diesen Ort – jedoch ohne die Möglichkeit, dass sie den Zeitraum einfach wieder verlassen kann. Wir begleiten Lisavet dabei, wie sie dort erwachsen wird und auf andere Zeithüter trifft.

In einem zweiten Handlungsstrang befinden wir uns einige Jahre in der Zukunft, wo Amalia mithilfe der von ihrem Onkel geerbten Uhr ebenfalls Zugang zum Zeitraum erhält.

Der Schreibstil des Buches ist fesselnd, und die Vorstellung, dass es einen solchen Zeitraum geben könnte, wirkt auf eine ganz eigene Weise magisch. Die beiden Handlungsstränge scheinen zunächst kaum miteinander verbunden zu sein – außer durch den Zeitraum selbst. Erst nach und nach erschließen sich uns als Lesenden die Zusammenhänge.

Lisavet ist ein sehr interessanter Charakter, doch ihre Entscheidungen waren für mich nicht immer leicht nachzuvollziehen. Manche Aspekte der Geschichte blieben etwas verwirrend und schwer greifbar. An einigen Stellen erschien mir die Mischung aus Liebesgeschichte und Spionagekrimi etwas zu stark.

Das Ende jedoch konnte mich noch einmal richtig packen und bot einen stimmigen Abschluss der gesamten Geschichte. Für mich war es ein durchaus lesenswertes Buch – auch wenn ich es thematisch nicht ganz für mich einordnen konnte.

Bewertung vom 07.11.2025
Dippel, Julia

Velvet Falls, but the Gods forgot to die / Velvet-Dilogie Bd.1


sehr gut

Packender Auftakt
Dank Julia Dippel tauchen wir beim Lesen dieses Buches in eine Welt voller Götter und Dämonen ein. Und mittendrin ist Vel – ein hervorragend ausgearbeiteter Charakter, den ich schon von der ersten Seite an ins Herz geschlossen habe. Immer wieder, vor allem zwischen den Zeilen, wird deutlich, wie stark sie tatsächlich ist. Doch ausgerechnet sie muss erneut mit ihrem Ex in Kontakt treten, um die Welt vor dem Untergang zu retten. Dabei merkt man ziemlich schnell, dass damals einiges passiert ist, was zur Trennung geführt hat – und dieses Puzzle fügt sich für die Lesenden nur langsam zu einem Gesamtbild zusammen.

Der Schreibstil ist fesselnd, und die Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven von Vel und Kash erzählt. Das Ende kam für mich völlig unerwartet, und der Weg dorthin war Spannung pur – auch wenn es zwischendurch immer wieder auflockernde Szenen gab. Einige Nebencharaktere sorgten zudem für unterhaltsame Momente inmitten der Düsternis des drohenden Weltuntergangs.

Am Schluss bleibt man natürlich mit einem fiesen Cliffhanger zurück – was man aber auch erwarten konnte, da es sich um einen Zweiteiler handelt. Ich selbst kannte bisher noch kein Buch von Julia Dippel, bin aber von diesem hier restlos begeistert. Von mir gibt es daher eine klare Leseempfehlung für alle Fantasy-Fans!

Bewertung vom 16.10.2025
Steen, K. T.

Die Prinzen des Winters. Eisfunken (Eisfeuer-Saga 1)


ausgezeichnet

Für mich ist dieses Buch ein rundum gelungener Auftakt in die Welt von Estraora.
Wir begleiten Eyra auf ihrem Weg, Teil der Brautschau rund um die drei Prinzen zu werden – die ausgerechnet das verkörpern, was Eyra als Feuermädchen am meisten verabscheut: WInterelfen.
Nicht nur die Welt von Estraora hat mich sofort in ihren Bann gezogen, sondern auch die liebevolle Ausarbeitung der unterschiedlichen Charaktere. Jeder von ihnen bringt eigene Stärken, Schwächen und besondere Fähigkeiten mit, die sie einzigartig machen. Auch Eyra erkennt schon bald, dass hinter den Prinzen weit mehr steckt als die Vorurteile, mit denen sie ihnen begegnet. Und plötzlich verschwimmen die Grenzen: Wer gehört eigentlich zu den Guten – und wer zu den Bösen?
Der Schreibstil ist fesselnd und bildhaft, die Geschichte klug aufgebaut. Obwohl es sich um den ersten Band einer Reihe handelt, fühlt sich das Ende rund und befriedigend an. Ein Handlungsbogen wird abgeschlossen – und gleichzeitig spürt man, dass noch Großes bevorsteht.
Ich habe das Buch regelrecht verschlungen und freue mich schon sehr darauf, die weiteren Bände zu lesen und Eyra, ihre Familie sowie die Prinzen weiter zu begleiten.

Bewertung vom 15.10.2025
Henn, Carsten Sebastian

Simply Wine


ausgezeichnet

Kompakt, charmant, informativ: Ein gelungener Einstieg in die Welt des Weins
Mit 66 Fragen, aufgeteilt in neun verschiedene Kategorien, werden wir in diesem kompakten Buch auf unterhaltsame Weise in die Welt des Weins eingeführt. Dabei sollte von Anfang an klar sein, dass in einem so handlichen Format nicht jedes Detail behandelt werden kann. Was jedoch vermittelt wird, fand ich ausgesprochen interessant.

Es sind viele Grundlagen und hilfreiche Tipps enthalten, die gerade für Einsteiger in die Weinwelt sehr nützlich sind. Und auch wenn mir einiges bereits bekannt war, habe ich doch viele neue und überraschende Fakten dazugelernt.

Das Buch enthält so viele Informationen, dass man sich unmöglich alles auf Anhieb merken kann – umso praktischer ist das handliche Format, das zum Nachschlagen einlädt. Besonders gut gefallen haben mir auch die liebevolle Gestaltung mit kleinen Illustrationen sowie das charmante Daumenkino in der oberen Ecke.

Ich bin selbst in der Weinregion Franken aufgewachsen und musste mich beim Lesen gelegentlich daran erinnern, dass es hier um allgemeines Wissen rund um Wein geht. Zwar hätte ich mir ein eigenes Kapitel über den für unsere Region typischen Bocksbeutel gewünscht (auch wenn er kurz erwähnt wird), doch davon abgesehen ist dieser Ratgeber rundum gelungen: leicht verständlich, ansprechend gestaltet und absolut empfehlenswert für alle, die sich näher mit dem Thema Wein beschäftigen möchten.

Bewertung vom 15.10.2025
Schwarz, Gunnar

Der Frauenrichter (Bajetzky & Kuper - Thriller 5)


sehr gut

Wenn Gunnar Schwarz eines kann, dann ist es, Spannung in seinen Büchern aufzubauen – so auch in diesem Fall. Geschickt eingefädelt sind die ganzen Details rund um den Fakt, dass die Morde als Unfälle getarnt werden. Was für mich immer wieder die Spannung ein wenig gedämpft hat, waren die vielen Wiederholungen von Dingen oder Tatsachen.

Da es sich um den fünften gemeinsamen Fall für Emma und Alex handelt, sind viele Charaktere natürlich schon bekannt. Dennoch könnte man das Buch auch unabhängig von den vorherigen Bänden lesen. Was ich hier allerdings etwas schade gelöst fand, waren die Ergänzungen zu verschiedenen Charaktereigenschaften. Denn klar, wenn man die Vorbände kennt, sind einem diese bereits bekannt – wenn nicht, ist es schön, wenn sie noch einmal erklärt werden. Aber bitte nicht erst, wenn der Charakter bereits zum dritten Mal in der Geschichte auftaucht; bis dahin hat man sich das dann auch bereits selbst zusammengereimt.

Die Charaktere waren super bunt gemischt und jeder mit seinen speziellen Eigenschaften versehen. Die Ermittler arbeiten sehr gut zusammen, sodass es Spaß macht gemeinsam mit ihnen zu versuchen dem Täter auf die Spur zu kommen.

Was ich auch sehr gelungen fand, waren die verschiedenen Details rund um die Ermittlungsarbeiten und auch die Raffinesse, mit der der Täter vorgegangen ist – und damit auch immer einige Schritte voraus war. Das Täterprofil und die Auflösung des Falles fand ich superinteressant, auch wenn ich damit irgendwie nicht zu 100 % glücklich bin. Dennoch ist es im Ganzen eine gelungene und runde Geschichte, die man auf jeden Fall lesen kann.

Bewertung vom 15.10.2025
von Wahl, Fritzi

Sisi ermittelt - Die Diamanten der Kaiserin / Sisi-Krimi Bd.1


ausgezeichnet

Leichte Lektüre mit Charme
„Sisi ermittelt“ ist der erste Band – und ich hoffe sehr, dass noch weitere folgen werden. Auch wenn ich keine Sisi-Expertin bin, würde ich behaupten, dass hier vieles sehr authentisch dargestellt wird, vor allem was ihr Leben und ihre Handlungen betrifft.

Der Schreibstil ist angenehm leicht und flüssig, wodurch sich das Buch – auch dank seines überschaubaren Umfangs – hervorragend als unterhaltsame Lektüre für zwischendurch eignet. Die Ermittlungsarbeit von Sisi geschieht natürlich eher im Hintergrund – immerhin ist sie Kaiserin. Auch wenn man nicht bei jedem ihrer Schritte direkt dabei ist, werden ihre Erkenntnisse in passenden Momenten gut zusammengefasst, sodass man der Handlung jederzeit folgen kann und sich nicht fragt: Wo kommt das denn jetzt plötzlich her?

Ich möchte gar nicht zu viel verraten, aber ich fand die Geschichte gut durchdacht – und ich selbst wäre nicht auf die richtige Lösung des Falls gekommen. Ich freue mich auf jeden Fall darauf, Sisi hoffentlich bald wieder bei ihren Ermittlungen begleiten zu dürfen.

Bewertung vom 15.10.2025
Page, Libby

Das Jahr voller Bücher und Wunder


ausgezeichnet

Ein Jahr, zwölf Bücher, tausend Gefühle
12 letzte Bücher – das hat Joe als Geschenk für Tilly hinterlassen. 12 Bücher, die ihr Monat für Monat ein Jahr lang ausgehändigt werden sollen. Eigentlich ein super Geschenk für jede Leseratte. Tilly hingegen hat seit der Diagnose von Joe kein Buch mehr gelesen. Wir begleiten sie also in diesem Buch dabei, wie sie hoffentlich ihre Liebe zum Lesen wiederfindet. Die Bücher, die sich Joe für sie ausgesucht hat, sind dabei einmal querbeet gemischt – und doch merkt man, wie viele Gedanken in der ganzen Idee stecken.

Dazu gibt es jeden Monat einen Brief von Joe, und ich hatte wirklich jedes Mal einen Kloß im Hals beim Lesen. Die Autorin hat wirklich einen atemberaubenden Schreibstil, und ich habe mich so gerne in dieser Geschichte fallen lassen. Nicht nur Tilly war traurig, dass das Jahr nur 12 Monate hat – auch ich war mit jedem Monat ein wenig trauriger, dass es bald vorbei sein wird.

Was beim Lesen anfangs etwas verwirrend war, war die Erzählperspektive. Denn meistens wird aus der Sicht von Tilly erzählt, ab und zu aber auch aus der Sicht des Buchhändlers Alfie. Das ist jedoch nicht in Kapitel unterteilt, sondern einfach nur durch einen Absatz getrennt. Man merkt beim Lesen dennoch ziemlich schnell, aus wessen Perspektive gerade erzählt wird. Die Charaktere sind super ausgearbeitet, und ich habe mich in der kleinen Buchhandlung sofort wohlgefühlt.

Dieses Buch ist auf jeden Fall für alle, die Bücher lieben – und bekommt von mir eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 01.10.2025
McQuiston, Casey

The Pairing


weniger gut

Ich glaube, für dieses Buch war ich leider nicht die richtige Zielgruppe. Ich hatte erwartet, eine entspannte, queere Lovestory zu lesen – mit der ein oder anderen witzigen Situation, in der die beiden versuchen, ihre Wette zu erfüllen und den Reiseleiter zu verführen. Letztendlich war es für mich dann einfach zu viel „Wette“, bei der nicht nur der Reiseleiter verführt wurde, sondern gefühlt jede Person, der sie begegnet sind. Dafür gab es mir zu wenig Love-Story und zu wenig Reise-Feeling.

Das Buch und die Reise sind in zwei Hälften aufgeteilt. Der erste Teil wird aus Theos Sicht in der Ich-Perspektive erzählt, der zweite dann aus Kits Sicht. Der Schreibstil konnte mich nur stellenweise fesseln – nämlich dann, wenn es tatsächlich um die Reise ging oder die beiden eine Interaktion hatten, die nicht im Bett geendet ist.

In meinen Augen entwickelte sich die Geschichte sehr schleppend. Ich hätte nicht auf gefühlt jeder dritten Seite den Höhepunkt eines Charakters miterleben müssen – stattdessen hätte ich mir mehr über die Orte und die Reise selbst gewünscht. Ich bin mir sicher, dass die Geschichte anderen durchaus gefallen kann, aber mein Fall war sie leider nicht.