Endstation Bore-out

schlecht

Der Autor studiert und ergreift Berufe, die offenbar weder seinen Kompetenzen, noch seinen Interessen entsprechen. Vielleicht wären Koch, Sommelier oder Yoga Lehrer die bessere Wahl gewesen. Aber da hätte er ja u.a. auf das Prestige der Amex-ähnlichen EC-Karte als Eintrittsticket in den Kölschen Klüngel verzichten müssen. Was danach kommt, ist logisch und für jeden, der dabei war, rational nach zu vollziehen. Egozentrisch und angetrieben von einem völlig realitätsfernen Selbstbild, kommt es in allen Jobs zu Problemen. Dabei kann oder will er nicht einsehen, dass er in einem für ihn falschen Umfeld arbeitet, der Blick auf die Gehaltsüberweisung am Monatsende erzeugt für lange Zeit genug Durchhaltevermögen. Schuld sind immer die anderen, Ursache und Wirkung werden einfach umgedreht. Der Täter schreibt sich in die Opferrolle, umgeben von Kollegen und Vorgesetzten, die ihn falsch beurteilen und ungerecht behandeln. Kein Wort von den Verwüstungen, die sein sozialer Amoklauf in seinem Arbeitsumfeld in all den Jahren hinterlassen hat. Als ehemaliger Kollege bei einem der genannten Arbeitgeber, der seit Jahren eine geringe Fluktuation hat und wo bis heute erfolgreich und mit Freude miteinander gearbeitet wird, kann ich dem Autor nur Selbstreflektion empfehlen. Es lag eben von Anfang an vor allem an der eigenen Leistung und dem Sozialverhalten. So trieft das ganze Buch vor Selbstmitleid und hat den Geruch der billigen Revanche eines Gescheiterten, der seinen Ex-Kollegen nachträglich vor das Schienbein tritt. Dem Autor sei noch mit gegeben, dass es uns, seinen ehemaligen Kollegen, die jahrelang sein divenhaftes Verhalten ertragen und für ihn mitgearbeitet haben, ohne ihm ebenfalls besser geht. Und das ist doch am Ende nun wirklich eine Win-Win-Situation.

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