Umbruch

gut

Wenn beim "Elf-Uhr-Leuten" (!) in Gerhard Stadelmaiers schwäbischem Vaterstädtchen der damals allüberall erst um Mittag fällige "Engel des Herrn" gebetet werden sollte, darf man an manchen Details des Erinnerungsromans "Umbruch" des inzwischen in Rente um witzige Begriffserweiterungen ringenden (und auch schwurbelnden) FAZ-Supertheaterkritikers zweifeln. Und wenn Stadelmaier in seinem FAZ-Nachruf auf Joachim Kaiser einen Absatz aus diesem "Roman" plagiiert, will man verständnisinnig grinsen, was Stadelmaier eben auch gerne und oft tut. Ansonsten: Anonymisierte Erinnerungen bei überdekoriertem altfränkischen Gehabe über die Karrierestufen von der Regional- über die Landes- zur Staatszeitung werden halt dort amüsanter, wo man jemanden zu (er-)kennen glaubt, Schlüssigkeit aller Schlüsselromane. Und von Beethoven versteht der Stadelmaier auch was! Je mehr man weiß, je mehr man hört, liest und schmunzelt, tragische Momente würdig eingebettet. Aber nicht jeder, der ein Buch aufschlägt, ist ein Insider.

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