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leseratte1310
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Niederrhein
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Bewertungen

Insgesamt 3682 Bewertungen
Bewertung vom 16.09.2025
Winkelmann, Andreas

Ihr werdet sie nicht finden


ausgezeichnet

Jonas Waider war früher Polizist. Doch dann verschwand seine Tochter Isabell und sein Leben geriet aus den Fugen. Jonas verdächtigte Bernd Vollstedt, den Vater einer Mitschülerin seiner Tochter. Dann ist der Verdächtige tot und Jonas wird wegen Mordes verurteilt. Das ist nun sieben Jahre her. Jonas ist wieder frei, aber er kann die Suche nicht aufgeben. Die Privatdetektivin Franca Lichtenwalter wurde von Frau Dr. Frieling beauftragt nach deren Enkelin Silvia zu suchen, die seit einiger Zeit verschwunden ist. Bei ihren Recherchen trifft Franca auf einen alten Fall, den von Jonas‘ verschwundener Tochter. Sie nimmt Kontakt zu Jonas auf. Es scheint einen Zusammenhang zwischen den beiden Fällen zu geben und so arbeiten sie zusammen.
Wieder einmal ist es dem Autor Andreas Winkelmann gelungen, einen packenden und spannenden Thriller zu schreiben. Der Schreibstil liest sich gewohnt flüssig. Erzählt wird die Geschichte auf zwei Zeitebenen. Zwischendurch gibt es Abschnitte, in denen wir den Gedanken eines Unbekannten folgen können.
Auch nach all den Jahren hat Jonas das Verschwinden seiner Tochter nicht verwunden. Es ist nicht leicht mit ihm auszukommen, denn er ist unberechenbar. Das bekommt auch die einfühlsame Franca zu spüren. Aber sie haben eine Gemeinsamkeit. Sie wollen herausfinden, was geschehen ist und wer dahintersteckt. Doch genau das will jemand verhindern.
Nach einigen unverhofften Wendungen und falschen Fährten gibt es dann eine überraschende Auflösung.
Es ist ein intensiver und spannender Thriller, der mich von Anfang an gefesselt hat.

Bewertung vom 15.09.2025
Hope, Anna

Was wir sind [ungekürzt] (MP3-Download)


sehr gut

Die Freundinnen Hannah, Cate und Lissa sind Mitte dreißig. Ihr Leben ist unterschiedlich verlaufen und unterschiedlich sind auch ihre Vorstellungen vom Leben. Eigentlich läuft alles gut bei ihnen und doch fehlt etwas. Hannah möchte ein Kind, bei Cate dreht sich alles nur noch um den kleinen Sohn und sie verliert sich selbst, Lissa möchte als Schauspielerin erfolgreich sein.
Der Schreibstil der Autorin ist einfühlsam und die Sprecherin Julia Meier liest sehr angenehm. Zwischendurch gibt es auch immer wieder Abschnitte, die uns in die Vergangenheit zurückführen, so dass wir auch erfahren, wie es zur Freundschaft dieser ungleichen Frauen kam. Das blieb nicht immer ohne Konflikte.
Jeder hat seine Träume, doch das Leben geht seine eigenen Wege. Man kann sich noch so sehr bemühen, dass die Träume und Lebensvorstellungen wahr werden, so kommt es doch immer wieder auch zu Enttäuschungen und Rückschlägen. Ich konnte die Frauen verstehen, wenn sie enttäuscht und frustriert sind, auch wenn mir keine von ihnen wirklich näherkam. Sie betrachten sich als Freundinnen; mir fehlte da ein wenig die Unterstützung untereinander.
Dieser Roman regt zum Nachdenken an; man fragt sich, wie weit man selbst seine Vorstellungen vom Leben realisiert hat.
Mir hat dieser Roman gut gefallen.

Bewertung vom 15.09.2025
Hope, Anna

Wo wir uns treffen [ungekürzt] (MP3-Download)


sehr gut

Philip Brooke ist gestorben und hinterlässt ein großes Erbe. Seine Kinder Frannie, Milo und Isa kommen zur Beerdigung auf dem Familienanwesen in Sussex zusammen. Jeder von ihnen hat andere Vorstellungen, wie es mit dem Familienbesitz weitergehen soll. Dann trifft auch noch die außereheliche Tochter Clara ein, die mehr über die Familie weiß als die ehelichen Kinder von Philip.
Die Autorin Anna Hope berichtet über fünf Tage lang aus unterschiedlichen Perspektiven, wie die Familie in dieser Situation miteinander umgeht. Der Schreibstil ist fließen und lässt sich gut lesen, allerdings manchmal etwas ausufernd.
Die Charaktere sind gut gezeichnet, waren mir aber allesamt nicht besonders sympathisch. Philips Frau Grace kann nun endlich ihr eigenes Leben führen und muss keine Rücksicht mehr nehmen. Sie war nicht glücklich in ihrer Beziehung. Frannie hat die letzten Jahre mit ihrem Vater zusammen an der Renaturierung der Ländereien gearbeitet. Das alles möchte sie für ihre Tochter erhalten, denn sie ist die Haupterbin. Doch ihrem Bruder Milo gefällt das nicht, denn sein Vater hatte ihm zugesagt, was allerdings nicht schriftlich festgehalten wurde. Isa ist mit ihren eigenen Problemen beschäftigt. Zudem hat sie Clara, die Tochter aus einer Affäre ihres Vaters, eingeladen. Lange schwellende Konflikte brechen auf und Geheimnisse werden aufgedeckt.
Man spürt gleich, dass in der Familie etwas nicht stimmt. Die Atmosphäre ist von Anfang an angespannt. Philip Brooke hat nie viel Interesse an seiner Familie gezeigt, er hat sein Ding durchgezogen. Seine Frau hat er betrogen und sich wenig um die Kinder gekümmert. Die Familie Brooke ist also eine Familie, die keine innige Beziehung hat. All das kommt nun nach dem Tod des Vaters hoch. Man ist gezwungen, sich mit der Familiengeschichte, den eigenen Befindlichkeiten und dem Erbe auseinanderzusetzen.
Ich habe diesen Roman über eine Familie mit Konflikten und Geheimnissen gerne gehört.

Bewertung vom 14.09.2025
Razavi, Parvin

Ein Fest für Gemüse


ausgezeichnet

Dieses Kochbuch hat mir gleich zugesagt. Obwohl ich auch Fleisch esse, ist für mich Gemüse ganz besonders wichtig und ich mag es, neue Anregungen zu bekommen.
Bevor es mit dem Rezeptteil losgeht, gibt es erst einmal Informationen und Tipps. Aber dann geht’s auch schon los. Gegliedert ist das Buch nach folgenden Gemüsesorten:
Tomaten, Auberginen, Zucchini, Kürbis, Gurken, Karotten, Rüben & Co, Sellerie, Fenchel, Salate, Spinat & Mangold, Kohl, Brokkoli, Blumenkohl & Kohlrabi, Bohnen & andere Hülsenfrüchte, Okras, Paprika, Pilze, Spargel
Im Anschluss gibt es noch Informationen und Rezepte zu
Gewürze, Gewürzmischungen & Kräuter, Würzmittel, Säurespender & Öle, Grundrezepte & Eingelegtes
Die Rezeptübersicht am Schluss ist hilfreich.
Die Rezepte, die jeweils von tollen Fotos und Tipps begleitet werden, sind einfach und gut nach zu kochen. Dennoch habe ich Neues entdecken können, was ich bisher so nicht gekocht habe. Abwechslung bei unserem Speiseplan ist also garantiert.
Ein gelungenes Kochbuch, welches ich gerne empfehle.

Bewertung vom 14.09.2025
Stiefvater, Maggie

Grand Hotel Avalon


sehr gut

Das luxuriöse Grand Hotel Avalon, welches in den Appalachen in West Virginia liegt, wird von June Porter Hudson geleitet. Berühmt ist das Hotel auch für seine Heilquellen. Doch im Jahr 1942, nach dem Angriff auf Pearl Harbor, kommt auch der Krieg in die abgelegene Gegend, denn im Hotel werden feindliche Botschaftsangehörige aus Deutschland, Italien, Ungarn und Japan mit ihren Familien einquartiert. Hier sollen sie darauf warten, dass sie ausgetauscht werden. Damit ändert sich im Hotel fast alles und auch das Heilwasser droht zu kippen.
Der detailreiche Schreibstil der Autorin Maggie Stiefvater gefällt mir gut. Es ist eine ruhig erzählte Geschichte über das Hotel in einer schwierigen Zeit. Die Beschreibung des Hotels und der Gegend ist beeindruckend. Das Thema um die Heilquellen ist etwas mystisch. Interessant sind aber die heiklen historischen Aspekte. Insgesamt ist es ein Roman, der aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird und auf den man sich einlassen muss.
June Porter Hudson leitet seit Jahren das Hotel mit viel Leidenschaft und Engagement. Sie kümmert sich nicht nur unermüdlich um ihre illustren Gäste, sondern auch um das Personal, die sie Hoss nennen. Auch in Kriegszeiten geht das Leben so weiter. Doch nach dem Angriff auf Pearl Harbor ändert sich alles. Es werden dreihundert Personen einquartiert, die eigentlich Feinde sind. Wie verhält man sich da? Die angespannte Atmosphäre im Hotel ist deutlich spürbar. Das bedeutet für June, dass sie sich neuen Herausforderungen stellen muss.
Besonders berührt hat mich das Schicksal der zehnjährige Hannelore, die nicht spricht, aber sehr genau beobachtet. Sollte sie zurück nach Deutschland kommen, ist ihr Leben in Gefahr.
Ein interessanter Roman, der nachdenklich macht.

Bewertung vom 08.09.2025
Tägder, Susanne

Die Farbe des Schattens


ausgezeichnet

Anfang des Jahres 1992 wird der elfjährige Matti Beck aus der Plattensiedlung im Mönkebergviertel, vermisst. Hauptkommissar Arno Groth ist aus Hamburg nach Wechtershagen gekommen, um den dortigen Kollegen die westdeutsche Polizeiarbeit zu vermitteln. Er veranlasste eine Suchaktion nach dem vermissten Jungen. Doch es gibt zunächst keine Spur, die sie weiterbringt, aber dann wird ein lebloser Junge in einem Keller gefunden. Es ist Matti. Der Fall erinnert an einen anderen Fall aus dem Jahr 1986, der nicht geklärt werden konnte. Der damalige Ermittler Gerstacker ist aber nicht mehr im Dienst, doch er wird gebraucht und Groth holt ihn in die Einsatzgruppe „Nachtschatten“.
Da mir vor einiger Zeit „Das Schweigen des Wassers“ sehr gut gefallen hatte, musste ich auch dieses Buch der Autorin Susanne Tägder unbedingt lesen. Die Autorin erzählt authentisch und eindringlich.
Auch dieser Kriminalfall verläuft eher ruhig und unaufgeregt. Dennoch ist die Geschichte spannend. Die Zeit nach dem Mauerfall ist in der ehemaligen DDR nicht einfach. Viele sind ohne Arbeit, ohne Hoffnung und ohne Perspektive. Das Misstrauen und auch Wut sind ständig spürbar. Das bekommt auch Groth bei den Ermittlungen immer wieder zu spüren. Die Atmosphäre im Viertel ist bedrückend.
Die Personen in diesem Krimi sind alle authentisch und glaubhaft dargestellt.
Arno Groth war viele Jahre im Westen und ist nun in seiner alten Heimatstadt zurück. Er ist ein guter Polizist, der seine Fälle unbedingt klären möchte. Dabei verlässt er sich nicht nur auf die Fakten, sondern hört auch auf sein Bauchgefühl. Auch privat hat er zu kämpfen, denn er trauert um seine Tochter.
Immer wieder taucht auch Ina Paul, eine alleinerziehende Taxifahrerin auf. Sie ist mit ihrem Sohn in der Siedlung untergetaucht und glaubt sich dort sicher.
Ein intensiver und spannender Krimi mit zeitgeschichtlichem Hintergrund.

Bewertung vom 08.09.2025
Waller, Anita

Nachbars Kind Thriller Hörbuch (MP3-Download)


sehr gut

Janette Gregson ist überängstlich und sieht nur Gefahren. Sie hat das Gefühl, ihr Leben nicht unter Kontrolle zu haben. Daher hat sie sich in das Haus, das sie von ihrer Mutter geerbt hat, zurückgezogen. Selbst den Kontakt zu ihren Nachbarn meidet sie. Aber dann öffnet sie die Tür für einen unerwarteten Besucher und erlebt Grauenhaftes. Monate später bringt sie alleine im Keller ein Kind zur Welt. Doch davon darf niemand erfahren. Das Mädchen lebt viele Jahre ohne Namen völlig isoliert, doch dann kann es flüchten.
Dies ist ein spannender und verstörender Psychothriller, der einen nicht kalt lässt. Allerdings ist das Buch nichts für Leser mit schwachen Nerven.
Janette ist eine Protagonistin, die nicht sympathisch ist. Für ihre Ängste und Traumata macht sie ihre Mutter verantwortlich, die sie alleine gelassen hat. Finanziell abgesichert eröffnet sie eine Hundepension. Mit den Hunden kommt sie zurecht, mit Menschen nicht. Sie muss Schreckliches erleiden, als sie dem Fremden die Tür öffnet. Doch was dann geschieht, ist zumindest genauso furchtbar. Das Kind wächst unter fürchterlichen Bedingungen auf und sucht nach der Flucht ein normales Leben. Doch ist das möglich?
Es gibt immer wieder Wendungen, welche die Spannung hochhalten. Den Schluss dagegen fand ich nicht ganz so überzeugend. Trotzdem ist dieser ziemlich düstere Thriller lesenswert.

Bewertung vom 02.09.2025
Forte, Sara

Around our Table


sehr gut

Die Autorin beschäftigt sich beruflich mit gutem und gesundem Essen. Aber auch sie musste feststellen, dass es nicht einfach ist seine Ansprüche an gutes Essen aufrecht zu halten, wenn man Beruf und Familie unter einen Hut bringen will. Aber Planung ist alles und so versucht sie ihre Erfahrungen und Rezepte zu vermitteln.
Nach einer Einleitung und Tipps zu nützlichen Küchenhelfern geht’s dann an den Rezeptteil mit tollen passenden Fotos.
Die Einteilung ist:
• Für einen guten Start
• Snacks und Vorspeisen
• Salate und Beilagen
• Hauptgerichte
• Suppen, Eintöpfe und gut vorzubereiten
• Süße Leckereien
• Dressings, Würzsaucen und Basics
Dazu gibt es auch immer wieder hilfreiche Tipps.
Ich habe schon das ein oder andere Rezept ausprobiert und war überzeugt. Es gibt aber auch Rezepte, die aufwändiger sind, was im Alltag nicht immer machbar ist. Da ich ländlich wohne, finde ich hier bei uns auch nicht alle Zutaten. Gut finde ich allerdings, dass es am Ende ein Register gibt, was das Auffinden der Gerichte erleichtert.
Ein schönes Kochbuch.

Bewertung vom 02.09.2025

Feiern! Das Goldene von GU (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Die Kochbücher aus der Reihe „Das Goldene von GU“ sind einfach toll und vielseitig. Daher kam ich auch an diesem Buch nicht vorbei. Es liefert auch dieses Mal wieder eine Vielzahl von Rezepten und dazu gleich auch jede Menge Tipps.
Oft steht man vor Festen da und überlegt, was man machen soll. Genauso oft verwirft man seine Einfälle, weil alles irgendwie schon mal da war. Da kommen neue Ideen gerade recht.
Die Rezepte gliedern sich wie folgt:
• Brunch
• Kindergeburtstag
• Kaffeetafel
• Grillen
• Büfett
Die einzelnen Rezepte sind gut dargestellt, so dass sie leicht nachzuarbeiten sind. Dazu gibt es auch die Zubereitungs- und Ruhezeiten sowie eine Kalorienangabe. Die Fotos dazu sind einfach toll und machen Appetit. Auch Vegetarier kommen auf ihre Kosten.
Inzwischen habe ich schon einiges ausprobiert und war jedes Mal überzeugt. Daher kann ich das Kochbuch nur empfehlen.

Bewertung vom 01.09.2025
Vego, Kristin

Spät am Tag


sehr gut

Die Schriftstellerin Johanne lässt ihr bisheriges Leben hinter sich, um auf dem Land Ruhe zu finden. Sie mietet ein Zimmer im weißen Haus von Mikael. Mit der Zeit kommen sie sich näher, aber da sind auch noch Mikaels Ex-Frau Sofia und seine Tochter Maren. Es ist keine einfache Beziehung, die Mikael und Johanne haben. Seine labile Ex und seine Tochter sind stets präsent.
Das wundervolle Cover lässt auf eine leichte Lektüre schließen, aber in Wirklichkeit ist es eine ziemlich melancholische Geschichte. Johanne lebt siebzehn Jahre später alleine in dem weißen Haus, denn Mikael lebt nicht mehr. Sie will die Geschichte ihrer Beziehung zu Mikael aufschreiben und erinnert sich zurück. Dieses Erinnern verläuft sehr sprunghaft und so fiel es mir manchmal schwer, zu erkennen, in welcher Phase ich mich gerade befand. Dadurch konnte ich auch keine besondere Beziehung zu den Personen aufbauen.
Es ist eine ruhige Erzählung und der Schreibstil detailliert und poetisch. Sehr atmosphärisch ist die Umgebung im Verlauf der Jahreszeiten rund um das Haus beschrieben, so dass ich dort gut eintauchen konnte.
Ein leiser, melancholischer Roman, auf den man sich einlassen muss.