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Anni!

Bewertungen

Insgesamt 5 Bewertungen
Bewertung vom 05.10.2023
Mrs Potts' Mordclub und der tote Bräutigam / Mord ist Potts' Hobby Bd.2
Thorogood, Robert

Mrs Potts' Mordclub und der tote Bräutigam / Mord ist Potts' Hobby Bd.2


ausgezeichnet

Bevor ich beginne muss ich erwähnen, dass ich den ersten Band dieser Reihe nicht kenne. Es ist aber auch keine Voraussetzung für dieses Buch.
Nachdem der reichste Mann Marlows, Sir Peter Bailey, kurz vor seiner eigenen Hochzeit von einem Schrank erschlagen wird, geht die Polizei vorerst von einem Unfall aus. Die drei sympathischen, charakterlich sehr unterschiedlichen Damen Mrs. Potts, Suzie und Becks, die zufälligerweise mit vielen anderen beim festlichen Umtrunk auf seinem Anwesen eingeladen waren, tippen natürlich sehr schnell auf Mord und beginnen fast nahtlos mit den Ermittlungen vor Ort. Nicht wenige Personen rutschen somit in den Fokus des Damentrios und es gibt die ein oder andere unvorhersehbare Wendung.
Der Beginn des Buches war wunderbar, ich fühlte mich sofort mitten im Geschehen und musste über einige Situationen wirklich schmunzeln. Nur leider ließ irgendwann der Spannungsbogen nach und die Ermittlungen zogen sich etwas in die Länge ohne dass etwas neues passierte. Das nahm mir zwar das anfängliche Lesevergnügen, dennoch ist dieses Buch eine Empfehlung für alle Krimiliebhaber, die es gemütlich und unblutig lieben.

Bewertung vom 09.09.2023
Mord im Christmas Express
Benedict, Alexandra

Mord im Christmas Express


sehr gut

Ich habe mich sehr auf dieses Vorabexemplar gefreut, obwohl ich Weihnachtskrimis am liebsten in der passenden Jahreszeit lese.
Die eigentliche Geschichte ist angelehnt an Agatha Christie's "Mord im Orientexpress", wurde aber passend in die heutige Zeit hineininterpretiert.
Dabei wurden Themen aufgegriffen, die mir teilweise sehr unter die Haut gingen.
Die pensionierte Polizistin Roz fährt mit 18 weiteren Passagieren am Vorweihnachtsabend von London in die schottischen Highlands währenddessen ein Schneesturm tobt und entdeckt unmittelbar nach Entgleisung des Zuges den ersten Toten.
Sie selber, traumatisiert von ihrer eigenen Vergangenheit, muss unbedingt pünktlich ihr Ziel erreichen, um an der Seite ihrer Tochter zu sein, die zur gleichen Zeit vor einer schwierigen Entbindung steht.
Durch die nun eingetretenen Umstände, dem ersten Mord und der Tatsache, dass sie Polizistin ist, nimmt sie währenddessen erste Ermittlungen auf und wird dabei von "ihren eigenen Geistern" eingeholt.
Dieses Buch hatte für mich sehr viel Potenzial, die ersten Seiten habe ich regelrecht verschlungen.
Ich weiß nicht, ob es an der Übersetzung lag, aber das Wort "Studierende", anstatt Studenten, hat mich immer wieder ins Stocken gebracht. Es mag für viele kein Problem sein, aber mich störte es doch sehr.
Ich verstehe auch nicht, weshalb unbedingt ein Charakter als "nonbinär" bezeichnet werden muss, obwohl es für diese Geschichte überhaupt keine Relevanz hatte. Und trotzdem muss es unbedingt gleich mehrmals erwähnt werden. Wozu? Hätte diese "Identität" in irgendeiner Art einen Sinn für diese Story ergeben, wäre es akzeptabel, aber selbst wenn es komplett unerwähnt geblieben wäre, es hätte nichts am gesamten Werk geändert. Als dann noch andere Wörter fielen, wie "cis", "pan", "asexuell", "bi", ...... war ich einfach nur noch genervt.
Ich gebe trotzdem 4 Sterne für dieses Buch, weil ich die Message am Ende sehr wichtig finde, weil die Autorin diese Geschichte sehr feinfühlig geschrieben hat und weil der Schluss für mich wie eine Umarmung war.

Bewertung vom 26.02.2023
Dschomba
Peschka, Karin

Dschomba


ausgezeichnet

Ein halbnackter Fremder tanzt an einem nasskalten Novembertag 1945 zwischen den Gräbern des Eberdinger Pfarrfriedhof zwischen den Gräbern und singt. Nach und nach versammeln sich die Bürger des kleinen Örtchens, betrachten neugierig dieses Treiben und verständigen den hießigen Pfarrer - der Dechant - und den zuständigen Gendarm. Der Dechant nähert sich schließlich dem Serben und nimmt ihn im Pfarrhof auf.
Jahre später lebt er noch immer in diesem Dorf, bleibt bei den ortsansässigen aber der ewige Fremde, der Seltsame.
Regelmäßig kehrt er in den Gasthof "Zum roten Krebs" ein, hat dort seinen Stammplatz am Ofen, trinkt sein Bier und geht wieder.
Die zehnjährige Wirtstochter ist fasziniert von dem mittlerweile alten Mann und fühlt eine tiefe Verbundenheit zu ihm.
Mir gefiel das Buch erstaunlicherweise sehr gut, obwohl der Leseeinstieg recht schwierig war. Die Sätze sind meist kurz, abgehackt oder auch mal unvollständig. Als ich irgendwann in das Buch eintauchen konnte hatte ich das Gefühl, diese Geschichte wird mir gerade erzählt.
Dschomba, der Serbe, ist ein wunderbar sympathischer Charakter und diese ganze Biografie (erzählt von der Wirtstochter selbst) ist außergewöhnlich und warmherzig.
Hätte das Buch nicht zur Verlosung gestanden, hätte ich es nie gelesen. Danke dafür, ich hätte was verpasst.

Bewertung vom 16.11.2022
Der große Coup des Monsieur Lipaire / Die Unverbesserlichen Bd.1
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Der große Coup des Monsieur Lipaire / Die Unverbesserlichen Bd.1


sehr gut

Wenn man sich nicht verliebt in diese wunderbaren Charaktere, dann weiß ich auch nicht. Eigentlich heißt der Hauptprotagonist Wilhelm Liebherr und kommt ursprünglich aus Deutschland. Diesen Namen hat er allerdings schon lange abgelegt und nennt sich -mittlerweile lebend in einem malerischen Küstenort im Süden Frankreichs "Port Grimaud" - Guillaume Lipaire. Dort verdient er sein Geld als eine Art "Hausmeister" von Ferienhäusern. Um sein Gehalt etwas aufzubessern, vermietet er diese gerne mal heimlich an Untermieter, wenn die Eigentümer nicht zugegen sind. Er selbst schlängelt sich dabei mit Hang zur "Bagatellekriminalität" durchs Leben, indem er zum Beispiel gern mal einen teuren Wein aus einem fremden Kühlschrank leert und mit günstigem aus dem Tetrapak auffüllt.
All das geht so lange gut, bis er zusammen mit dem Wassertaxifahrer Karim in einem luxuriösen Ferienhaus eine Leiche entdeckt. Nach dem etwas diletantischen Versuch diese zu entsorgen, stellt sich heraus, dass es um etwas größeres geht, einem Familienschatz. Nach und nach gesellen sich zu den beiden weitere skurrile Stadtbewohner dazu, die eine turbulente Geschichte erzählen lassen.
Ab und an erinnerte ich mich beim lesen an Louis der Funes' "Hasch mich, ich bin der Mörder" oder an die Olsenbande.
Die Schauplätze und Akteure wurden detailreich beschrieben, dadurch hatte ich immer das Gefühl dabei und mittendrin zu sein.
Dieses Buch hat mir viele schöne Lesestunden beschert, vielen Dank an die beiden Autoren.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.10.2022
Kalt und still / Hanna Ahlander Bd.1
Sten, Viveca

Kalt und still / Hanna Ahlander Bd.1


ausgezeichnet

Hanna Ahlander, eine Polizistin in Stockholm, verliert in kürzester Zeit nahezu alles, und das kurz vor Weihnachten. In ihrer Dienststelle hat sie Probleme, weil sie nicht bereit ist einen kriminellen Kollegen zu decken, ihr Freund verlässt sie für eine andere und aus ihrer gemeinsamen Wohnung soll sie nun auch noch ausziehen. Glücklicherweise hat sie eine ältere Schwester, die ihr auf Zeit das momentan leerstehende Ferienhaus in Àre zur Verfügung stellt. Während sie anfangs noch in Selbstmitleid versinkt, verschwindet in diesem kleinen Bergdorf die 18-jährige Amanda spurlos. Um auf andere Gedanken zu kommen, beteiligt sie sich an der Suche nach dem Mädchen und bietet irgendwann der örtlichen Polizei ihre Hilfe an. Ab dann geht es rasant weiter, ich möchte nicht zu viel verraten.
Schon zu Beginn des Buches lag die Spannung ganz weit oben und lief wie ein roter Faden durch alle Kapitel. Ich empfand keine Stelle als zu langatmig, es war schwer das Buch aus der Hand zu legen. Die Charaktere wurden gut und sehr bildhaft beschrieben und man merkte, dass jeder irgendwo sein Päckchen zu tragen hat. Hanna's Schwester Lydia mochte ich besonders, so eine Freundin hätte sicher so mancher gerne. Es war das erste Buch von Viveca Sten, das ich gelesen habe und wird definitv nicht das letzte sein. Ich freue mich schon jetzt auf weitere Bücher von ihr, schließlich war das der erste Fall für Hanna Ahlander.