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Nathalie

Bewertungen

Insgesamt 22 Bewertungen
Bewertung vom 10.12.2021
Auf Basidis Dach
Ameziane, Mona

Auf Basidis Dach


ausgezeichnet

Mit "Auf Basidis Dach" nimmt Mona Ameziane ihre Leser:innen mit auf eine Reise nach Marokko. Es ist jedoch nicht nur das Marokko, dass in Afrika liegt, hin und wieder mal in den Nachrichten auftaucht oder durch Reportagen gezeigt wird, sondern ihr eigenes und ganz persönliches. Denn wer es nicht weiß, Mona Amezian hat selbst marokkanische Wurzeln und ist regelmäßig in dem Land, aus dem ihr Vater stammt.
Im Buch erzählt die Autorin auf kluge, humorvolle und überaus sympathische Art nicht nur von ihrer Familie und ihren Wurzeln, sondern auch davon wie Vorurteile sich auf die Menschen im Land auswirken. Dabei geht sie mit den Themen auf eine ernsthafte und reflektierte Art und Weise ein, versucht nichts zu beschönigen und setzt sich intensiv mit sich, dem Land und Erfahrungen auseinander.
Im Buch berichtet Mona Ameziane von ihrer Kindheit, Rassismus, Bräuchen, Minztee, der Familie und ihren Erfahrungen und Erinnerungen. All dies geschieht auf eine großartige und nahbare Art, sodass man fast schon das Gefühl bekommt selbst mit Mona in Marokko unterwegs zu sein.

Die Autorin hat einen sehr angenehmen Schreibstil, der es mir ermöglicht hat nur so durch die Seiten zu fliegen und doch jeden Satz und jedes Wort zu genießen. Besonders die Gespräche mit ihrem Vater haben mir gefallen, aber auch die Reflektiertheit und die Klugheit, die dieses Buch ausstrahlt. Ich kann dieses Buch nur empfehlen und bin wirklich froh, dass es das Buch gibt und ich es gelesen habe.

Bewertung vom 20.09.2021
Wenn die Faust des Universums zuschlägt
Wimmer, Johannes

Wenn die Faust des Universums zuschlägt


ausgezeichnet

Im August des vergangenen Jahres läuft, wie jeden Freitag, die NDR Talkshow. Zu Gast ist diesmal auch Dr. Johannes Wimmer. Was dem Zuschauer direkt auffällt, wenn man auch nur einen Funken Aufmerksamkeit hat ist, dass er sehr traurig, erschöpft und in Gedanken versunken aussieht. Man macht sich sofort seine Gedanken, fragt sich warum diese, doch eigentlich immer recht fröhliche Person, zumindest im Fernsehen, so tief traurig ausschaut und bekommt schon bald die Antwort. Seine kleine gerade einmal sechs Monate alte Tochter ist an einem äußerst aggressiven und bösen Art von Hirntumor erkrankt - was ist das Universum nur für ein Arschloch!
Von diesem Tag an musste zumindest ich oft an den TV Dr. denken und habe mir so sehr gewünscht, dass Maximilia ihren Kampf gewinnt.

Dieses Buch zu rezensieren fällt mir äußerst schwer. Nicht weil es mir nicht gefallen hätte, sondern weil dieses Buch keine Wertung verdient. Es ist nicht schlecht. Es ist traurig und ehrlich, es ist brutal und doch ganz sanft. Das Buch erzählt die Wahrheit, somit eine wahre Geschichte die ganz genau so passiert ist und wer sind wird darüber zu urteilen, wenn einem Menschen diese Dinge genau so widerfahren und die Faust des Universums gnadenlos zuschlägt?

Dr. Johannes Wimmer schildert in seinem neuesten Buch die Kostbaren Momente der Freude und der Trauer, die er und seine Familie im letzten Jahr erlebt haben. Dabei ist er so ehrlich und offen, dass mir während des Lesens die Tränen kamen und ich das Lesen unterbrechen musste. Dennoch war es ein Buch, welches ich unbedingt bis zur letzten Seite durchlesen wollte und von dem ich so viel gelernt habe.
Es hat mir beigebracht, dass wir stark sind. Man kann die schlimmsten Situationen überstehen und mit erhobenen Haupt in die Schlacht ziehen. Man kann traurig und verzweifelt sein, Dinge in Fragestellen und zweifeln - am Ende gibt es doch immer einen Weg und eine Lösung. Man muss und darf mit ihr jedoch auch unzufrieden sein. Man ist nicht alleine! Egal wie unfair einem auch ein Schicksal vorkommt, andere Leiden mit einem zusammen haben ähnliches erlebt oder sind auch einfach nur für einen da. Selbst dann, wenn man sie gerade nicht bei sich haben möchte.

Auch wenn ich bereits beim Öffnen des Buchdeckels wusste, wie diese Geschichte ausgeht und das Schicksal von Familie Wimmer endet, waren es berührende Einblicke, die man sich trauen muss zu teilen und der Öffentlichkeit zu berichten - meinen aller größten Respekt!

Da man für eine Rezension auch immer eine Wertung und Empfehlung abgeben muss, muss diese nun auch noch folgen.
Mir hat dieses Buch mit seinen schweren Worten, soweit man das sagen kann, gut gefallen. Ich mochte, wie der Autor geschrieben hat, seine Worte gewählt hat und den Leser am Prozess und Schicksal hat teilhaben lassen. Aus diesem Grund möchte ich diesem Buch auch eine Leseempfehlung aussprechen, da ich es unheimlich berührend und toll fand. Ich hoffe, dass viele Menschen dieses Buch lesen, einen Mehrwert aus der Geschichte ziehen und sich bewusst werden, dass man jeden Tag schöne Momente für die Erinnerung schaffen sollte, die dann wie Fotografien im Hirn gespeichert werden.

Bewertung vom 03.09.2021
Dein Herz in tausend Worten.
Pinnow, Judith

Dein Herz in tausend Worten.


ausgezeichnet

Notting Hill, wir alle kennen die Liebesgeschichte des Mannes mit dem Buchladen der nur Reiseführer verkauft und der Frau, die einfach nur ein Mädchen ist und bittet geliebt zu werden.
Umso schöner ist es, dass wir Millie in "Dein Herz in tausend Worten" durch Notting Hill begleiten dürfen. Sie arbeitet als Sekretärin in einem Verlagshaus in Notting Hill, ist unheimlich schüchtern und versteckt sich. Sie träumt von den ausgefallenen Schuhen, die sie jedes Mal auf ihrem Weg zur Arbeit bewundert und sie liebt Bücher. Deshalb ist sie umso erschrockener, als ihr Chef bestimmt, dass der Raum in dem bisher alle Papiere und abgelehnten Manuskripte lagern aufgelöst werden soll, um einen Konferenzraum einzurichten. Für Millie kommt es nicht in Frage, dass die Manuskripte vernichtet werden und so beschließt sie alle zu retten. Dabei findet sie auch den Roman "Dein Herz in tausend Worten" von J. Abberwock und beschließt die schönsten Zitate in der Stadt zu verteilen. Als der Bestseller Autor William Winter diese findet, glaubt er jemand spielt ihm einen ganz bösen Streich.

Wie bereits bei ihrem ersten Roman hat Judith Pinnow eine wundervolle Geschichte geschaffen, die voller Romantik und Liebe ist. Von der ersten Seite an möchte man Millie begleiten, mehr über sie erfahren und kann sie nur ins Herz schließen. Man fliegt durch die Zeilen und Seiten und hofft die gesamte Zeit über, dass das Schicksal es gut mit Millie meint. Judith Pinnow, hat einen angenehmen Schreibstil und die Geschichte hat auch einen tollen Aufbau. Auch die Figuren wurden gut gewählt und ausgearbeitet, wodurch der Charakter der Geschichte hervorragend entstehen konnte.

Es handelt sich bei dem Roman um eine wirklich schöne Liebesgeschichte, die wie ein modernes Märchen wirkt. Jeder sollte dieses Buch lesen, da man auf gar keinen Fall enttäuscht wird.

Bewertung vom 03.09.2021
Das Buch des Totengräbers / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.1
Pötzsch, Oliver

Das Buch des Totengräbers / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.1


ausgezeichnet

Augustin Rothmeyer ist Totengräber auf dem Wiener Zentralfriedhof und schaut auf eine lange Totengräberdynastie zurück. Kein Wunder also, dass er ein überdurchschnittliches Wissen über die Totengräberei hat und dieses nun in seinen Almanach zusammenführen möchte. Dabei wird er jedoch durch den den jungen Kriminalinspektor Leopold von Herzfeld gestört, der Rothmeyers Hilfe benötigt. Denn in Wien geht ein Mörder um, er tötet junge Frauen auf die mörderischste und grausamste Art und Weise.

"Das Buch des Totengräbers" hat mir wirklich gut gefallen. Von Anfang an war man wie in einem Sog und wollte unbedingt mehr von der Geschichte erfahren. Wie hängen die einzelnen Morde miteinander zusammen, wer sind dieser Rothmeyer und Herzfeld und werden alle Geheimnisse gelöst und somit in Erfahrung gebracht werden können?
Besonders gut gefallen hat mir, dass der Erzähler den Wienerischen Dialekt so authentisch rübergebracht hat und somit der Geschichte ein toller Charakter gegeben wurde. Zwar hatte ich am Anfang ein paar Verständnisprobleme, doch als ich erstmal im Hören drin war war alles ganz einfach. Auch der Aufbau der Geschichte ist gelungen. Man ist von Anfang an dabei, wird dazu animiert bei der Geschichte zu bleiben und aufmerksam zuzuhören, damit man nichts verpasst. Auch die Bögen, die während der Geschichte geschlagen werden haben mir gefallen. Hat man am Anfang noch ein großes Fragezeichen und weiß nicht, wie alles zusammenhängt, so gelingt es Oliver Pötzsch wunderbar nach und nach jedes Fragezachen durch einen Aha-Moment auszulöschen.
Ebenso waren die Protagonisten hervorragend ausgearbeitet und dargestellt. Jede Person hat ihr eigenes Geheimnis, einen großartigen Charakter und so viel Wissen. Man wir süchtig nach ihnen und will immer mehr von ihnen erfahren. Gerade Augustin Rothmeyer war für mich eine tolle Figur, von der ich gerne noch mehr erfahren würde.
Die Beziehungen der einzelnen Protagonisten zueinander waren auch wirklich interessant und toll zu verfolgen. Von Liebe, über Freundschaft, Misstrauen und Hass war alles dabei. Jede Person hat alle vorkommenden Gefühle wirklich authentisch rübergebracht und so maßgeblich die Geschichte geprägt und vorangetrieben.
Manchmal hatte das Buch kleine längen, doch im großen und ganzen kann ich über diese hinwegsehen und dieses Buch guten Gewissens weiterempfehlen! Hoffentlich ist die Geschichte von Leopold von Herzfeld und Augustin Rothmeyer noch nicht vorbei und man kann sich schon bald auf mehr Lesestoff freuen.

Bewertung vom 14.08.2021
Der Blutkünstler / Tom-Bachmann-Serie Bd.1
Meyer, Chris

Der Blutkünstler / Tom-Bachmann-Serie Bd.1


gut

Eine Serie von Morden erschüttert Deutschland. Hamburg, Köln, Leipzig, München. Der Blutkünstler wird er genannt, er tötet sein Opfer bei lebendigem Leibe, sie bekommen alles mit und zum Schluss werden sie drapiert. Wie ein Kunstwerk. Tom Bachmann, der auch als Seelenleser bezeichnet wird, bekommt die Aufgabe zusammen mit seinem Team beim BKA den brutalen Mörder zu stellen und diese schreckliche Serie zu beenden. Schnell wird Bachmann klar, warum er der einzige ist der diesen brutalen Mörder aufhalten kann.

Dieses Buch ist der Wahnsinn! Im wahrsten Sinne des Wortes. Es ist brutal, detailreich und erschreckend. Ich frage mich, wie man nur auf die Idee kommt so eine Geschichte zu schreiben und hoffe wirklich, dass niemand jemals auf die Idee kommt diese Taten umzusetzen!
Im Großen und Ganzen hat mir das Buch gut gefallen, doch war es für meinen Geschmack etwas zu viel. Der Thriller an sich war wirklich gut. Es war blutig und gruselig, besser als bei manch anderem Thriller! Doch am Ende wollte das Buch zu viel auf einmal. Es gab viel Verbrechen und auch viele Einblicke in die Seele von Tom Bachmann und man hat bis zum Schluss keine Ahnung gehabt, in welche Richtung das Buch geht - große Klasse! Doch leider kam es dadurch dazu, dass immer noch mehr und mehr im Buch verpackt wurde, wodurch es irgendwie langatmig wurde. Etwas weniger hätte dem Buch, meiner Meinung nach, gut getan und somit zu einem besseren Leseerlebnis geführt.

Nichts desto trotz ist dies hier ein guter Thriller den man unbedingt lesen sollte, wenn es einen nicht schnell gruselt und auch Brutalität aus haltbar ist. Ich bin gespannt, wie die Geschichte von Tom Bachmann weitergeht und was ihn beim BKA noch erwarten wird.

Bewertung vom 14.08.2021
Die Verlorenen / Jonah Colley Bd.1
Beckett, Simon

Die Verlorenen / Jonah Colley Bd.1


ausgezeichnet

Es ist ein entspannter Abend im Pub, nach dem Feierabend, den Jonah Colley mit seinen Kollegen als er einen Anruf bekommt. Es ist ein alter Arbeitskollege und ehemals bester Freund Gavin. Er bittet Jonah ihm zu helfen und zum Slaughter Kai zu kommen. Als Jonah dort eintrifft erwartet ihn das Grauen. Sein bester Freund, tot. Drei weitere Personen sind in Folie eingepackt, eine lebt doch diese ist mit Brandkalk überseht und im Dunkeln lauert jemand auf Jonah...

Wow, was war dies für eine tolle Geschichte! Ich war wirklich gefesselt von der Story und konnte kaum aufhören das Buch zu hören. Vielleicht liegt es daran, dass ich diese Geschichte selbst in einem Lagerhaus gehört habe, aber ich war wirklich in ihrem Bann und habe mich gegruselt, was wirklich selten passiert.
Simon Beckett weiß wirklich wie man mit Worten umgehen muss, um eine tolle Atmosphäre und Bilder im Kopf entstehen zu lassen. Von der ersten Minute an war ich ganz tief in der Geschichte. Lange wird mit dem Hörer/Leser gespielt und es dauert wirklich lange bis man auch nur in die Nähe der Lösung und Aufklärung kommt - ganz toll, da man so immer aufmerksam bleibt und nichts verpasst!
Auch der Erzähler und seine Stimme haben perfekt zur Geschichte gepasst, den Figuren die nötige Tiefe gegeben und dafür gesorgt, dass man der Geschichte angenehm lauschen konnte und doch nicht abgelenkt oder gelangweilt war. Eine grandiose Wahl des Erzählers!
Für mich war es das erste Buch von Simon Beckett, aber definitiv nicht das letzte und ich bin schon sehr gespannt, wie es mit Jonah und dieser neuen Reihe weitergeht!

Bewertung vom 14.08.2021
A Reason To Stay / Liverpool-Reihe Bd.1
Benkau, Jennifer

A Reason To Stay / Liverpool-Reihe Bd.1


gut

Billy, die eigentlich Sybille heißt, wünscht sich nichts sehnlicher als endlich ein Zuhause zu finden. Sie will ihre Vergangenheit hinter sich lassen und endlich ankommen. Nichts wünscht sie sich sehnlicher als endlich einen Job im Museum zu bekommen, um dort mit ihren gelobten Fossilen zu arbeiten. Doch leider besitzt Billy nicht die dafür benötigten Scheine und Zertifikate, weshalb es sehr schwer für Billy ist ihren Traumjob zu erhalten.

Cedric kann keine Beziehungen führen und lässt keine Frau nach an sich heran, eine Nacht, mehr bekommt man von ihm nicht. Doch als er Billy kennenlernt ändert sich vieles. Die Chemie stimmt, sie kommen sich näher und somit wachsen auch die Erwartungen. Diese bringen Cedric durcheinander, wühlen seine Gefühlswelt auf und bringen eine Menge Dunkelheit mit sich. Doch Billy bleibt bei Cedric und dies ist etwas, womit er niemals gerechnet hätte...

Der Großteil der Geschichte ähnelt sehr den typischen New Adult Romanen, wodurch sich diese Geschichte mühelos in dieses Genre einreiht. Doch Jennifer Benkau behandelt in ihrem Roman Themen, die oftmals nicht in Liebesgeschichten auftauen, da sie dort keinen Platz haben. So wird diese Geschichte zu etwas besonderem und ist doch ganz anders, als die meisten Bücher des Genres.

Die Stimmen der Vorleser haben mir zum Teil gut gefallen. Die männliche Stimme mochte ich mehr als die weibliche, doch beide haben zu den vorkommenden Personen gepasst und die Figuren rund gemacht.

Für mich persönlich zog sich die Geschichte an der ein oder anderen Stelle in die Länge. Ständig kam etwas Neues auf die Figuren zu, es gab keinen klaren und runden Abschluss und zum Ende des Buches kam alles sehr abrupt, so als ob die Geschichte jetzt unbedingt beendet werden müsste. Es war eine nette Geschichte doch auf die weiteren Teile der Reihe werde ich wahrscheinlich verzichten.

Bewertung vom 25.05.2021
Irgendwo ist immer irgendwer verliebt
McKinlay, Jenn

Irgendwo ist immer irgendwer verliebt


sehr gut

Chelsea fällt aus allen Wolken, als ihr Vater ihr eröffnet das er wieder heiraten wird. Ausgerechnet Sheri! Die Frau, die ihren Vater bei einer Auktion ersteigert hat und ihn gerade einmal zwei Wochen kennt. Nach einem Gespräch mit ihrer Schwester Annabelle stellt Chelsea fest das sie sich selbst in den letzten sieben Jahren verloren hat. Um sich an ihr altes Ich zu erinnern beschließt sie die Orte aufzusuchen, die sie vor sieben Jahren glücklich gemacht haben, Irland, Frankreich und Italien und mit ihnen auch die Männer deren Lippen sie während ihres Aufenthaltes geküsst hat.
Der Roman „Irgendwo ist immer irgendwer verliebt“ ist eine süße Geschichte die es dem Leser ermöglicht auf etwa 400 Seiten in vier Ländern zu reisen. Chelsea ist eine taffe Karrierefrau, die es sich zur Aufgabe gemacht hat Spendengelder gegen den Krebs zu akquirieren und dabei häufig durch ihren Arbeitskollegen und Konkurrenten Jason ausgebremst wird. Während ihrer Reise begegnet man Chelsea von einer anderen Seite. Man erlebt, wie sich wandelt. Sie wird fröhlich, lacht und genießt das Leben.
Besonders gut gefallen hat mir der Teil, der in Paris spielte – Paris is always a good idea! Aber auch, wie die Schauorte im Buch beschrieben wurden und der Schreibstil der Autorin. Zu Beginn der Geschichte hatte ich noch ein paar Probleme, um in die Geschichte eintauchen zu können, doch irgendwann flog ich nur noch durch die Seiten. Für mich hatte dieses Buch alles, was eine gute Geschichte ausmacht. Es war lustig, traurig, romantisch und erlebnisreich. Es lud zum Träumen und Reisen ein und sorgte so für ein tolles Leseerlebnis! Auch wenn ich ab einem gewissen Zeitpunkt wusste wohin diese Geschichte führen würde, wurde man doch überrascht und litt mit Chelsea mit, wenn sie selbst am Boden war.
Ich habe diese Geschichte gerne gelesen und freue mich schon darauf, wenn ich das nächste Buch der Autorin lesen kann.

Bewertung vom 10.04.2021
Hard Land
Wells, Benedict

Hard Land


ausgezeichnet

Missouri 1985: Sam würde sich nicht unbedingt als "coolen" Jugendlichen bezeichnen. Er ist introvertiert, ängstlich, schlaksig, wenig muskulös und außerdem sehr klein. Freunde hat er keine. Früher mal, Stevie, aber der ist weggezogen und seitdem ist er alleine - zumindest so lange, bis er einen Job im Kino, im "Metropolis" annimmt.
Dort arbeitet er gemeinsam mit Brand, der von allen nur "Hightower" genannt wird, Cameron und Kristie. Die drei nehmen Sam nach und nach in ihre Gruppe auf. So beginnt ein Sommer voller Musik, Filmen, Partys und ersten Malen für Sam, der durch ein einschneidendes Erlebnis ein abruptes Ende findet...

Für mich war "Hard Land" eine Mischung aus Spaß, Traurigkeit, Nostalgie und Freude. Ich habe keinen großen Bezug zu den 80ern, außer das es dire Jugenjahre meiner Eltern waren und noch heute die Musik von damals gespielt wird, die ich, nebenbei gesagt sehr gerne höre. Doch meistens fühlte ich mich in einer langen Episode von "Stranger Things", nur dass die übernatürlichen Effekte gefehlt haben. Aber es war spannend, hat spaßgemacht durch Grady zu laufen und die Protagonisten näher kennenzulernen.

Generell mochte ich die Protagonisten aus "Hard Land" gerne. Sam, der eine typische Wandlung für Adoleszenz macht oder Hightower, hinter dessen ruhiger und abweisender Fassade ein großes Herz schlummert. Oder Kirstie, die versucht so erwachsen und cool zu sein, aber im Herzen doch noch ein kleines verrücktes Mädchen ist.

Wells hat es mit Worten geschafft tiefe Gefühle in einem hervorzubringen. Man fühlte sich geborgen, konnte lachen und weinen. Ich denke, jeder hat schon einmal durchgemacht, was Sam und seinen Freunden in jenem Sommer passierte und was sie erlebten, denn dies gehört zum Erwachsenwerden dazu.

Aber ich muss auch sagen, das ich am Anfang ein paar Probleme hatte. Ich kam nicht richtig in die Geschichte hinein. Sie hatte keinen Schwung und wirkte langweilig. Zum Glück änderte sich dies bald darauf, da sich hinter "Hard Land" eine wirklich schöne Geschichte verbirgt. Fast schon besser als der letzte Roman von Benedict Wells "Vom Ende der Einsamkeit".

Bewertung vom 24.01.2021
Die siebte Zeugin / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.1
Schwiecker, Florian;Tsokos, Michael

Die siebte Zeugin / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.1


ausgezeichnet

An einem Sonntagmorgen in Berlin fährt der Verwaltungsbeamte Nikolas Nölting mit seinem Fahrrad zum Bäcker. Doch statt Brötchen zu holen, schlägt er einen Polizisten nieder, entwendet ihm die Schusswaffe und betritt die Bäckerei. Dort erschießt er scheinbarwahllos einen Mann, der an einem Tisch stitzt, Kaffee trinkt und Zeitung liest und verletzt dazu zwei weitere Personen durch leichte Schussverletzungen. Danach legt Nölting die Waffe nieder und lässt sich anschließend widerstandslos festnehmen. Zu der Tat jedoch schweigt er und verweigert jede Aussage. Was also ist passiert?

Mit “Die 7. Zeugin” bringt das Autorenduo Schwiecker/Tsokos am 01. Februar 2021 gemeinsam mit dem Knaur-Verlag einen Justizkrimi heraus. Dabei handelt es sich um den Auftaktroman für die neune Eberhardt/Jarmer Reihe. Besonders interessant am Autorenduo ist dabei, dass Florian Schwieckert viele Jahre in Berlin als Strafverteidiger gearbeitet hat und Michael Tsokos als Professor für Rechtsmedizin der Charité Berlin seine Erlebnisse und Erfahrungen in die Geschichte mit einfließen lässt - ein einmaliges Leseerlebnis.

Das Cover ist sehr schlicht, aber durch klare Farben (weiß, rot, schwarz) geprägt. Geübten Krimi und Thriller Fans fällt zudem gleich der Name Tsokos auf und verspricht hochspannung und atemlose Momente. Das Coverbild, ein Gerichtssaal von innen und der Titel (die 7. Zeugin) untermauern einen ersten positiven und spannenden Eindruck.
Durch den bildhafte und flüssige Schreibstil der Autoren ist der Einstieg ins Buch wirklich leicht und sorgt für Lust auf mehr, sodass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen möchte.
Von Anfang bis Ende fand ich es einfach nur super spannend! Nikolas Nölting macht es seinem Strafverteidiger Rocco Eberhardt mit seinem Schweigen nicht leicht und sorgt beim Leser für viele Fragezeichen. Ganz langsam entblättert der Anwalt mit Hilfe von Jarmer und seinem Kumpel Tobi, Kapitel für Kapitel eine menschliche Tragödie, die einem Angst und Bange werden lässt!

Diese Reihe muss man sich merken und im Auge behalten! lAs die eigentliche Geschichte bereits abgeschlossen war, wurde eine, als Leser, schon ein leichter Schubs in die Richtung des zweiten Bands gegeben und dieser klingt mehr als nur spannend und nervenaufreibend.

Dem Autorenduo Schwiecker/Tsokos ist ein exzellenter Justizkrim aus den Federn geflossen, dem ich nur eine uneingeschränkte Leseempfehlung aussprechen kann! Von mir gibt es deshalb wohlverdiente 5 Sterne!