„Flapp lernt fliegen“ ist ein Bilderbuch, das uns sofort begeistert hat. Schon das Cover mit der kleinen Fledermaus, die so neugierig und gleichzeitig unsicher schaut, machte meine Kinder neugierig. Beim Vorlesen haben sie gleich mitgefiebert: Wird Flapp endlich den Mut finden, seinen Ast loszulassen? Die Geschichte ist sehr einfühlsam erzählt – Flapp möchte fliegen, doch die Angst hält ihn fest. Erst als seine Freundin Motte in Gefahr gerät, wächst er über sich hinaus und entdeckt, dass er viel mehr kann, als er gedacht hat.
Besonders schön finde ich, dass die Botschaft kindgerecht und ohne erhobenen Zeigefinger vermittelt wird: Mit Vertrauen, Mut und einem guten Freund an der Seite kann man Ängste überwinden. Die Reime sind angenehm zu lesen und eignen sich perfekt zum Vorlesen, auch mehrfach. Meine Kinder wollten die Geschichte gleich noch einmal hören. Die Illustrationen sind liebevoll, atmosphärisch und voller Details, sodass wir beim Anschauen immer wieder Neues entdecken. Ein echtes Mutmach-Buch, das uns noch lange begleiten wird.
Greta Milan entführt uns erneut in das charmante Willow Falls und erzählt eine gefühlvolle Geschichte von Schmerz, Vergebung und Neuanfang. Paige, die in ihrer Holzwerkstatt und auf der Apfelfarm ihrer Familie verwurzelt ist, muss sich ihren alten Wunden stellen, als Miles – der Mann, der einst ihr Leben ins Chaos stürzte – ins Nachbarhaus zieht. Zwischen Wut und Anziehung entsteht eine intensive Dynamik, die authentisch und berührend beschrieben ist. Die Autorin schafft es, herbstliche Kleinstadtatmosphäre, liebenswerte tierische Begleiter und tiefe Emotionen zu verweben. Besonders die feinen Zwischentöne, das langsame Aufeinanderzugehen und die leisen Momente berühren nachhaltig. Trotz kleiner Vorhersehbarkeiten bleibt die Geschichte fesselnd und hinterlässt ein warmes Gefühl – perfekt für Cozy-Romance-Fans, die sich nach emotionaler Tiefe und Herbstzauber sehnen.
„QUID+ Aber warum?“ von Barbara Franco ist ein ansprechend gestaltetes Vorlesebuch mit über 20 kurzen Geschichten, die sich den großen und kleinen Fragen von Kindern widmen. Die Erzählungen greifen Alltags- und Lebensthemen auf, die neugierige Kinder oft stellen, und laden zu gemeinsamen Gesprächen ein. Besonders positiv sind die farbenfrohen, kindgerechten Illustrationen sowie der ergänzende Elternbereich, der wertvolle Tipps liefert, um komplexe Inhalte verständlich zu erklären. Die Geschichten sind kompakt und eignen sich gut zum abendlichen Vorlesen, fördern Neugier und regen zum Nachdenken an. Allerdings wirken manche Antworten etwas zu einfach oder einseitig, insbesondere bei sensiblen oder weltanschaulichen Themen, die nicht in allen Familien gleich behandelt werden. Insgesamt bietet das Buch ein gelungenes Konzept, das Eltern und Kindern einen guten Einstieg in tiefere Gespräche ermöglicht und frühes Lernen spielerisch unterstützt.
„Komm, wir lernen zählen“ ist ein liebevoll gestaltetes Mitmachbuch aus dem Hause Ravensburger, das Kindern ab etwa 18 Monaten spielerisch den Einstieg in die Welt der Zahlen ermöglicht. Auf stabilen, magnetischen Seiten begleiten Kinder verschiedene Bauernhofszenen und setzen passend dazu sechs robuste Magnete ein. Die kurzen Texte geben einfache Anweisungen, wodurch Aufmerksamkeit und Textverständnis gefördert werden. Zusätzlich verstecken sich kleine Zählaufgaben auf jeder Seite, was zum genauen Hinsehen und Mitmachen anregt. Die Illustrationen sind farbenfroh, kindgerecht und laden zum Entdecken ein. Besonders praktisch ist die clevere Magnetaufbewahrung, die das Buch auch unterwegs nutzbar macht. Die Magnete könnten etwas fester haften, verrutschen beim Umblättern gelegentlich – ein kleiner Minuspunkt. Insgesamt aber überzeugt das Buch durch Qualität, durchdachtes Konzept und hohen Spielwert. Ein tolles Lernspielzeug für kleine Entdecker!
„Komm, wir lernen die Farben“ ist ein interaktives Magnetbuch für Kinder ab ca. 2 Jahren, das spielerisch das Erkennen und Benennen von Farben fördert. Auf stabilen, magnetischen Doppelseiten kleiden Kinder sechs Figuren passend zur jeweiligen Farbaufgabe ein. Die beiliegenden Magnete sind groß, griffig und kindgerecht gestaltet – ideal für kleine Hände. Die Texte sind kurz und verständlich, regen zum Mitdenken an und laden Kinder dazu ein, weitere farblich passende Dinge auf den Seiten zu entdecken. Dabei wird nicht nur das Farbverständnis geschult, sondern auch der Wortschatz erweitert – z. B. durch Begriffe wie „Regenmantel“ oder „Sonnenhut“. Die Illustrationen sind farbenfroh und liebevoll, das Buch insgesamt robust und durchdacht verarbeitet. Die praktische Aufbewahrung der Magnete im Buch ist besonders alltagstauglich. Zwar verrutschen die Magnete beim Umblättern manchmal etwas, dennoch bietet das Buch viel Lern- und Spielspaß. Eine schöne Geschenkidee für kleine Entdecker!
Paris zu Beginn des 20. Jahrhunderts: Der junge Aristide Ledoux ist ein genialer Dieb, doch als er in eine Falle gerät und sein Gedächtnis verliert, beginnt für ihn ein neues, gefährliches Abenteuer. Zusammen mit dem gewitzten Julien und der klugen Leontine begibt er sich auf Spurensuche durch dunkle Gassen und finstere Hinterhöfe. Die Geschichte verbindet temporeiche Handlung mit einer Prise Humor und geheimnisvoller Atmosphäre. Besonders gelungen ist die kreative Mischung aus Fließtext, Zeitungsartikeln und Comicseiten, die das Leseerlebnis lebendig und abwechslungsreich macht. Auch optisch überzeugt das Buch mit liebevollen Illustrationen und einem stimmungsvollen Cover. Ein spannender, fantasievoller Jugendkrimi mit Tiefgang – absolut empfehlenswert für junge Leser ab etwa 10 Jahren und darüber hinaus.
„Stachel und Stunk“ ist ein Bilderbuch, das mit seinen bunten, witzigen Illustrationen sofort gute Laune macht. Meine Kinder hatten schon beim Durchblättern großen Spaß an den vielen kleinen Details. Die Idee der Geschichte gefällt mir ebenfalls sehr: Zwei neue Kinder in der Kita, die auf den ersten Blick nicht gerade einfach wirken, entdecken, dass sie zusammen stark sein können – und dass gerade die Eigenarten, die sie zu Außenseitern machen, auch eine besondere Stärke bedeuten können.
Beim Lesen hat mich der Anfang allerdings nicht ganz überzeugt. Stunk wirkt zu Beginn sehr ruppig, sodass es schwerfällt, mit ihm warm zu werden. Auch die vielen Pupsgags, die meine Kinder sehr lustig fanden, empfand ich persönlich auf Dauer etwas anstrengend. Schön ist aber, dass die Geschichte am Ende doch eine positive Wendung nimmt und zeigt, wie aus Fremdsein Freundschaft werden kann.
Insgesamt also ein Buch, das Kindern durch Humor und bunte Bilder gefällt, Erwachsene aber vermutlich nicht in allen Punkten überzeugt. Für uns bleibt es eine unterhaltsame, aber nicht ganz runde Vorlesegeschichte.
Arche Boa von Cornelia Boese ist ein Kinderbuch, das wichtige Umweltthemen in eine kreative und unterhaltsame Geschichte verpackt. In Anlehnung an die Arche Noah treten zwölf bedrohte Tiere in einer großen Bühnenshow gegeneinander an, um sich einen Platz auf dem Luxusschiff „Arche Boa“ zu sichern. Dabei berichten sie in humorvollen, gut gereimten Versen von den Ursachen ihres drohenden Aussterbens, etwa Klimawandel, Lebensraumverlust oder Umweltverschmutzung. Besonders gelungen ist die Kombination aus Sprachwitz, mitreißendem Rhythmus und tiefgründiger Botschaft. Die farbenfrohen Illustrationen von Stefanie Jeschke begleiten die Geschichte lebendig, ohne den Text zu überlagern. Der überraschende Auftritt des Regenwurms zeigt: Nur wenn alle Arten zusammenhalten, lässt sich unsere Zukunft retten. Ein lehrreiches, poetisches und hochaktuelles Buch für Kinder ab fünf Jahren.
Julia Engelmanns neuer Coming-of-Age-Roman „Himmel auf Erden“ erzählt aus Sicht der fünfzehnjährigen Charlie von ihren persönlichen Herausforderungen des Erwachsenwerdens. Ihre Gefühle wirken ehrlich, verletzlich und gleichzeitig erstaunlich reif. Die Autorin schafft es, mit feinfühliger und anschaulicher Sprache Charlies innere Zerrissenheit greifbar zu machen. Besonders gelungen ist die Mischung aus Alltagsmomenten, Unsicherheiten und leisen philosophischen Gedanken, die tief unter die Oberfläche blicken lassen. Charlies Suche nach Halt, Freundschaft und sich selbst berührt und erinnert daran, wie intensiv und widersprüchlich die Welt in diesem Alter sein kann. Die Geschichte wirkt authentisch, melancholisch und zugleich hoffnungsvoll – (nicht nur) ein Jugendbuch voller Gefühl und leiser Poesie.
Das Buch „Die Roboter“ aus der beliebten Sachbuchreihe Wieso? Weshalb? Warum? junior ist eine rundum gelungene Einführung in die faszinierende Welt der Technik – speziell für Kinder zwischen 2 und 4 Jahren. Schon die Jüngsten kennen Roboter oft aus dem Alltag, etwa als Staubsauger oder Spielzeug. Dieses Buch greift diese bekannten Beispiele auf und führt sie kindgerecht weiter: Es zeigt, wie Roboter uns in vielen Lebensbereichen helfen – vom Bauernhof bis zum Pflegeheim, bei der Feuerwehr, in der Fabrik oder in der Bibliothek.
Durch zahlreiche stabile Klappen, die kleine Hände leicht öffnen können, wird das Entdecken zum interaktiven Erlebnis. Die Klappen veranschaulichen Bewegungen und Funktionen der Roboter spielerisch und machen abstrakte Technik begreifbar. Die Illustrationen sind liebevoll und klar, die Texte kurz und leicht verständlich – ideal für die Zielgruppe. Besonders gelungen ist die altersgerechte Sprache, die komplexe Themen auf das Wesentliche reduziert, ohne zu vereinfachen.
„Die Roboter“ weckt früh Neugier auf Technik und fördert das Verständnis dafür, wie Maschinen unser Leben beeinflussen. Dabei bleibt das Buch stets alltagsnah und auf Augenhöhe mit den Kindern. Ein spannendes, informatives und mit viel Liebe gestaltetes Sachbuch, das immer wieder gerne zur Hand genommen wird – zum Staunen, Lernen und gemeinsamen Lesen.
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