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Em aus Empöringen

Bewertungen

Insgesamt 8 Bewertungen
Bewertung vom 29.05.2023
Institut für gute Mütter
Chan, Jessamine

Institut für gute Mütter


sehr gut

Das Buch 'Institut für gute Mütter' beginnt mit Fridas sehr schlechtem Tag. Als alleinerziehende mit einem Kleinkind fühlt sie sich schlichtweg überfordert und trifft aufgrund ihrer anhaltenden Übermüdung eine folgenschwere Entscheidung. Als Konsequenz wird sie für ein Jahr in eine Art Erziehungscamp eingewiesen. Der Kontakt zu ihrer Tochter wird stark eingeschränkt ebenso wie andere Freiheiten.
Die Leserschaft begleitet Frida durch ein unmenschliches Camp. Die Teilnehmerinnen werden bei ihren Trainingsstationen begleitet und es wird durchweg gut das Gefühl der Teilnehmerinnen transportiert. Der Schreibstil gefiel mir von Seite eins an sehr gut, sodass das Buch fix durchgelesen war. Das Buch hinterließ bei mir, sicherlich auch aufgrund der realistischen Darstellung, ein sehr beklemmendes Gefühl. So sehr, dass mir dieses Camp als sehr real vorkam. Ich würde das Buch weiterempfehlen. Es ist jedoch kein feel-good-Buch.

Bewertung vom 08.08.2021
Wir für uns
Kunrath, Barbara

Wir für uns


gut

Das Cover ist allgemeingültig gestaltet und hat abschließend beurteilt keine Berührungspunkte mit der erzählten Geschichte.
Die Protagonistin Josie wird mit 41 von ihrer langjährigen Affäre schwanger und muss sich entscheiden ob sie das Kind behalten möchte. Sie lernt in dem Dorf, in dem Sie lebt Kathi kennen, eine frisch verwitwete 70-jährige, die ebenfalls wie Josie ihr Leben als auch ihre familiären Beziehungen in Ordnung bringen möchte.

Neben diesem gesellschaftlich derzeit heiß diskutiertem Thema der Abtreibung geht es um weitere viele gesellschaftlich kritische Themen (u.a Ableismus), die allesamt nur kurz angeschnitten werden, was für mich den größten Kritikpunkt ausmacht: Für mich machte der Roman den Eindruck, dass er sehr viel gewollt hat. Dies wurde für meinen Geschmack sehr holprig und lieblos umgesetzt. Andererseits ist es sicher schön, diese Themen ins Gedächtnis zu rufen um einfach präsent in der Gesellschaft zu bleiben.

Bewertung vom 08.08.2021
The Comfort Book - Gedanken, die mir Hoffnung machen
Haig, Matt

The Comfort Book - Gedanken, die mir Hoffnung machen


ausgezeichnet

Bei "the comfort book" handelt es sich um einen bunten Mix aus Erzählungen, Gedanken, Liedern und sogar Rezepten die überwiegend kurz gefasst sind. Matt Haig schlägt selbst vor, das Buch nicht allzu pfleglich zu behandeln, sondern es an verschiedenen Orten zu platzieren, mit den Seiten so umzugehen, wie man es eben gerade benötigt. Das Buch ist nämlich allein dazu da, den Leser aus düsteren Situationen zu holen bzw. negative Stimmung zu mildern.

So unterschiedlich wie die gesammelten Schriftstücke, so unterschiedlich sind auch deren Inhalte, Qualitäten, Quellen und Aussagen. Es ist definitiv ein Buch für zwischendurch und sicherlich für fast jedermann, zumindest für Menschen, die bereit sind, gerade in schlechten Gemütslagen umzudenken. Für mich die erste Klo-Lektüre, die ich immer mal wieder zur Hand nehmen werde.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.05.2021
Der Junge, der das Universum verschlang
Dalton, Trent

Der Junge, der das Universum verschlang


sehr gut

Eli Bell und sein Bruder August wachsen in den 1980ern in einem Vorort von Brisbane auf. Das familiäre Umfeld ist eng verbunden mit dem örtlichen Drogenmilieu. Von einer behüteten Kindheit können die Beiden also nur träumen. - So einfach ist es dann doch nicht. Denn bei all den negativen Erfahrungen bleiben da immer noch die Menschen, mit denen sie tiefe Freundschaft und liebevolle Beziehungen verbindet.
Lässt man die Drogenbosse, Bandenkriege, Knastaufenthalte, Waffen und Gewaltausbrüche außer Acht, bleibt dann noch die Frage: Was ist real und was ist Einbildung? Wie weit geht die Vorstellungskraft und wie stark verändern sich Menschen durch Traumen? Was ist wirklich wichtig im Leben und wie wird man ein guter Mensch?

Stets mitfühlend und auf eine gute Entwicklung hoffend, fand ich das Buch zunehmend besser. Es ist schon wahr, dass das Buch zwischendurch seine Längen hat. Abgesehen davon, dass eine solche Geschichte kaum kürzer erzählt wäre, wurde es unterwegs nie langweilig. Ich mochte es sehr, wie Trent Dalton mit Sprache gespielt und bitte Bilder gezeichnet hat. Es hat, zumindest bei mir, keine negativen Gefühle hinterlassen. Denn anders, als man jetzt wohl vermutet, geht es zwischen all der Kriminalität eben auch um Aufrichtigkeit und tiefe Verbundenheit.
Ich möchte diese Geschichte nicht missen, freue mich sehr auf die Verfilmung und kann abschließend in 3 Worten zusammenfassen: Dalton gelingt Buch.

Bewertung vom 23.04.2021
Darling Rose Gold
Wrobel, Stephanie

Darling Rose Gold


sehr gut

Ich schätze das Buch als Geheimtipp ein, allein, weil das Cover einen harmlosen Liebesroman vermuten lässt und die enthaltende Geschichte alles andere als harmlos ist.

Zu Beginn wird Patty, Rose Golds Mutter, nach langjähriger Haftstrafe entlassen. Rose Gold nimmt sie bei sich zuhause auf und es beginnt ein Versuch die zerstörte Mutter-Tochter-Beziehung zu reparieren.

Die Erzählweise ist sehr angenehm. Die Ereignisse als auch die Vergangenheit wird aus Pattys und aus Rose Golds Sicht erzählt, so gut, dass man sich in sehr gut in die jeweilige Gedankenwelt einfühlen kann. Das Buch zeugt von anschwelender Spannung und man fragt sich tatsächlich, ob es auf einer wahren Geschichte basiert, da es verstörender Weise wahrscheinlich genau so hätte passieren können.

Ich konnte das Buch kaum zur Seite legen undempfehle das Buch für Krimi- und True-Crime-Liebhaber.

Bewertung vom 23.04.2021
Jeder Tag ist eine Schlacht, mein Herz
MacDonald, Andrew David

Jeder Tag ist eine Schlacht, mein Herz


sehr gut

Wer hat eigentlich gesagt, dass alle Wikingerkrieger männlich waren? Wie definiert man einen Held? Und wie einen Unhold? Zelda hat da ganz genaue Vorstellungen. Für diese wichtigen Fragen und auch für andere Bereiche ihres Lebens gelten für Zelda und ihre Sippe (allen voran ihr Bruder Gert, seine Freundin Annie, Zeldas Therapeut und ihre Freunde) festgelegte Regeln. Werden diese nicht eingehalten, sind die Grendels nicht weit und diesen Wesen möchte wohl niemand begegnen. Zelda und ihre Sippe werden begleitet durch turbulente Zeiten. Es werden Kämpfe ausgefochten und Mut bewiesen. Zelda mag nach außen hin anfangs hilfsbedürftig erscheinen, doch in Wahrheit ist sie diejenige, die der Sippe hilft.

Der Roman ist in einfacher Sprache geschrieben. Für mich löste dieses stilistische Mittel umso mehr eine emotionale Verbundenheit mit Zelda und ihrer klaren Sicht auf die Welt aus. Ich fühlte mich zwischendurch, als würde ich zur Sippe gehören. Die Geschichte wurde zunehmend spannend und macht ganz nebenbei auf die alltäglichen Schwierigkeiten eingeschränkter Personen und Personen, den ebenen nicht von vornherein der Weg in eine rosige Zukunft geebnet wurde, aufmerksam.
Ich bin großer Zeldafan und kann dieses Buch nur empfehlen!

Bewertung vom 15.10.2020
DUNKEL / HULDA Trilogie Bd.1 (eBook, ePUB)
Jónasson, Ragnar

DUNKEL / HULDA Trilogie Bd.1 (eBook, ePUB)


weniger gut

Positiv erwähnen lässt sich zu Beginn, dass sich der Autor einem Thema bzw. einer Stimmung durchgehend treu blieb: Das Buch ist dunkel.

Meiner Meinung nach anstrengend dunkel. Keiner Situation geschweige denn Person kann Hulda etwas positives abgewinnen. Dies vermittelt eine drückende und belastende Stimmung, was zunächst ja nicht negativ für die Thematik ausgelegt werden kann. Wenn da nicht diese teilweise sinnlosen Konservationen und die unnötigen Zwischenstränge wären. An einem Punkt war ich gewillt, das Buch abzubrechen und beiseite zu legen, weil ein weiterer Erzählstrang angerissen und zusammenhangslos "dahingespuckt" wurde, der einzig allein dazu diente, Huldas Lebensgeschichte ein ganzes Stück dunkler werden zu lassen.

Zusammenfassend kann ich sagen: Einfacher, gut lesbarer und verständlicher Schreibstil, teilweise angenehm kurze Kapitel. Die Geschichte erschien mir je fortgeschrittener, desto holprigen. Die Fortsetzungen möchte ich nicht lesen...

Bewertung vom 06.10.2020
Die zitternde Welt
Paar, Tanja

Die zitternde Welt


weniger gut

"Die zitternde Welt" von Tanja Paar behandelt auf vielseitige Art die Familiengeschichte im ehemaligen osmanischen Reich und Europa, beginnend um die 20. Jahrhundertwende.

Für mich war das damalige Leben unter den dargestellten Umständen (Ausgangspunkt: unverheiratetes Ehepaar, auf Distanz lebend) kaum vorstellbar und ich habe mich darauf gefreut, etwas über das damalige Lebensgefühl zu erfahren.

Einordnen würde ich das Buch als historischen Roman sowie als Familiengeschichte. Als roter Faden diente die Abhandlung der Familiengeschichte, wenn diese auch fiktiv ist, dennoch gab es keinen Spannungsbogen oder ein Kerngeschehnis. Vielmehr wurde das Leben im Allgemeinen dargestellt, mit allen erlebten Höhen und Tiefen. Es geht hauptsächlich um Liebe und Sehnsucht, Krieg und Flucht, Recht und Unrecht, Zerrissenheit und Willenskraft, Vertrauen und Angst, Stadt und Land, Pflicht und Verantwortung, Anziehungskraft und Wünsche, Identitätsfindung und Erinnerungen, Familie und Beziehung, Wirtschaft und Politik, Reichtum und Armut sowie -Heimat-.

Den Schreibstil und die Schreibtechnik ordne ich persönlich als ungewöhnlich und gewöhnungsbedürftig ein. Des Weiteren gibt es keine Kapitelunterteilung und zahlreiche Orts- und Zeitsprünge. Ich würde es leider nicht weiterempfehlen, weil ich mich die ganze Zeit gefragt habe, was jetzt eigentlich die Botschaft dieses Buches sein soll...?

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.