Autor: Vera
Datum: 04.11.2022
Tags: Empfehlung, Unser Buchtipp

Fake – Wer soll dir jetzt noch glauben?

Patrick Dostert ist mit seiner Traumfrau verheiratet, lebt in einem schönen Haus, arbeitet als kaufmännischer Leiter in einem Logistikunternehmen, hat gute Freunde und ist körperlich fit. Sein Leben könnte nicht besser laufen. Doch der Besuch zweier Kripobeamter, die an Patricks freiem Tag plötzlich vor der Haustür stehen, bringt diese heile Welt zum Einsturz. Sein Name wurde im Zusammenhang mit dem Verschwinden einer jungen Frau genannt. Patrick ist sich sicher, die Frau noch nie gesehen zu haben – auch ihren Namen hat er noch nie gehört. Es muss sich also um ein Missverständnis handeln. Während Patrick noch darauf hofft, dass das Missverständnis sich aufklärt, taucht ein Video auf, das Patrick belastet. Die Aufnahme wirkt so echt, dass Patrick seinen eigenen Augen und Ohren nicht trauen will. Dabei bleibt es nicht, denn kurz darauf geschieht ein Verbrechen. Und wieder führt eine Spur direkt zu Patrick. Es kann nur eine Erklärung geben: Patrick ist das Opfer einer hinterlistig ausgeklügelten Verschwörung. Das Problem ist nur, dass er das nicht beweisen kann. Ist Patrick unschuldig? Die Fakten sprechen dagegen …

Ein Spiel mit Nähe und Distanz, Wahrheit und Lüge

Arno Strobel erzählt die Story aus verschiedenen Perspektiven. Patrick berichtet über die Ereignisse, die ihn schließlich in Untersuchungshaft bringen, in der dritten Person. Unterbrochen wird diese Ebene immer wieder von Tagebucheinträgen, in denen Patrick als Ich-Erzähler seine Gedanken und Gefühle offenbart. So spielt der Autor mit Nähe und Distanz, gewährt Einblicke in Patricks Inneres und lässt seine Leserinnen und Leser scheinbar objektiv betrachten, was Patrick widerfährt. Im letzten Drittel des Buches erweitert Patrick diesen Standpunkt noch um die Beobachtungen seines Rechtsanwalts. Die Perspektive bleibt trotzdem immer seine. Erst ganz zum Schluss führt Strobel noch einen anderen Standpunkt ein – und erst jetzt lassen sich Wahrheit und Lüge zweifelsfrei voneinander trennen.

Fazit: Strobels Schreibstil ist kurz und knapp, lebendig und fokussiert sich auf Dialoge. So liest sich „Fake“ leicht und schnell. Die schwelende Frage, was Fake ist und was Fakt, verleitet zum Weiterlesen – und macht das Buch zu einem Pageturner, den Sie kaum aus der Hand legen werden!








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