Immanuel Kant
Immanuel Kant, 1724-1804, war ein deutscher Philosoph der Aufklärung. Kant zählt zu den bedeutendsten Vertretern der abendländischen Philosophie. Sein Werk Kritik der reinen Vernunft kennzeichnet einen Wendepunkt in der Philosophiegeschichte und den Beginn der modernen Philosophie. Kant schuf eine neue, umfassende Perspektive in der Philosophie, welche die Diskussion bis ins 21. Jahrhundert maßgeblich beeinflusst. Dazu gehört nicht nur sein Einfluss auf die Erkenntnistheorie mit der Kritik der reinen Vernunft, sondern auch auf die Ethik mit der Kritik der praktischen Vernunft und die Ästhetik mit der Kritik der Urteilskraft. Zudem verfasste Kant bedeutende Schriften zur Religions-, Rechts- und Geschichtsphilosophie sowie Beiträge zu Astronomie und Geowissenschaften.
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01.05.2023
Die kleine philosophische Schrift „Zum ewigen Frieden“ verfasste Immanuel Kant (1724-1804) im Jahre 1795 – es ist also ein Alterswerk des großen Philosophen der deutschen Aufklärung. In seiner Schrift betonte Kant, dass der zwischenmenschliche Naturzustand kein friedlicher, sondern ein Zustand des Krieges ist. ...
Die kleine philosophische Schrift „Zum ewigen Frieden“ verfasste Immanuel Kant (1724-1804) im Jahre 1795 – es ist also ein Alterswerk des großen Philosophen der deutschen Aufklärung. In seiner Schrift betonte Kant, dass der zwischenmenschliche Naturzustand kein friedlicher, sondern ein Zustand des Krieges ist. Deshalb sei es unerlässlich, den Frieden fortlaufend neu zu stiften. Das bloße Unterlassen gegenseitiger Feindseligkeiten sei noch kein Garant für einen dauerhaften Friedensschluss zwischen den Völkern.
So schreibt Kant: „Der Krieg selbst bedarf keines besonderen Bewegungsgrundes, sondern scheint auf die menschliche Natur gepfropft zu sein.“ Weiter spricht er von der „Bösartigkeit der menschlichen Natur, die sich im freien Verhältnis der Völker unverhohlen blicken lässt“. „Der Friedenszustand unter Menschen“ sei „kein Naturzustand, der vielmehr ein Zustand des Krieges ist, d. i. wenn gleich nicht immer ein Ausbruch der Feindseligkei-ten, doch immerwährende Bedrohung mit denselben.“
Bis heute hat die Schrift nichts an Aktualität verloren. Kants Versuch, konkrete politische Überlegungen mit einer systematischen rechtsphilosophischen Reflexion zu verbinden, seine scharfen Analysen und sein Reichtum an Ideen zur Friedensstiftung, können immer noch Vorbild für politische Entscheidungen sein.
Der vorliegende Reclam-Band (zum bevorstehenden 300. Geburtstag des Philosophen im nächsten Jahr) ist eine durchgesehene und bibliographisch ergänze Auflage des Jahres 1987. Besonders informativ das Nachwort des Herausgebers Rudolf Malter.