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Franziska Steinhauer
Franziska Steinhauer ist verheiratet, hat drei erwachsene Kinder und lebt seit 1993 in Cottbus. Nach dem Abitur studierte sie Pädagogik. Seit 2004 arbeitet sie als freie Autorin. Die Schwerpunkte ihrer literarischen Tätigkeit sind Kriminalromane und Kurzgeschichten, in und um Cottbus und den Spreewald. 2014 hat sie außerdem ein Studium in Forensik (M.Sc.) an der Technischen Universität Cottbus abgeschlossen. Das hierdurch erworbene Wissen setzt sie ein, um die in ihren Krimis beschriebenen kriminaltechnischen Untersuchungen und die Rekonstruktion von Tathergängen realitätsgetreu darzustellen. Ihre psychologisch ausgefeilten Kriminalromane ermöglichen tiefe Einblicke in das pathologische Denken und Agieren des Täters. Mit Geschick verknüpft sie mörderisches Handeln mit Lokalkolorit und dem Blick auf aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen.
Kundenbewertungen
Hier ist nichts wie es scheint
In der JVA in Cottbus wird Insasse Phil Brand von vier Mithäftlingen angegriffen und schwerst verletzt. Er wurde in einem Indizienprozess wegen Vergewaltigung an Amelie Hausacher verurteilt. Die haben ihre Eltern kurz vor dieser Attacke in der JVA in ihrem Gartenschuppen erhängt aufg...
Hier ist nichts wie es scheint
In der JVA in Cottbus wird Insasse Phil Brand von vier Mithäftlingen angegriffen und schwerst verletzt. Er wurde in einem Indizienprozess wegen Vergewaltigung an Amelie Hausacher verurteilt. Die haben ihre Eltern kurz vor dieser Attacke in der JVA in ihrem Gartenschuppen erhängt aufgefunden. Hat da jemand dem Vollzugsbeamten Andreas Vollmert eine Nachricht zukommen lassen?
In die Vorbereitungen für den anstehenden Spreewald-Marathon, ein Touristenmagnet in der Region, platzt die Mitteilung einer Aktivistengruppe, diese Veranstaltung massiv stören zu wollen. Doch als zuerst ihr Anhänger Thoralf Baumgert und dann Miela Trepter brutalst erschlagen werden, geht die Angst in ihren Reihen um.
HK Peter Nachtigall und sein Team haben mit den Ermittlungen in den verschiedenen Fällen alle Hände voll zu tun.
Dies ist nun schon der 17. Fall für den mir sehr sympathischen HK der Kripo Cottbus und sein Team. Neben den HK Maja Klapproth und Silke Dreier, die den Überfall auf Phil Brand bearbeiten, stößt mit Marten Klausing ein neuer Mitarbeiter zu ihnen, der frischen Wind ins Team bringt. Zusammen mit Nachtigall kümmert er sich um die beiden Morde im Aktivisten-Milieu. Auch Profiler Emile Couvier, Nachtigalls Schwiegersohn ist wieder mit dabei. Scheinbar gibt es zwischen den Fällen keinen Zusammenhang. Doch langsam sickert hierzu eine Erkenntnis durch, die mich einerseits fasziniert, andererseits ziemlich erschreckt hat.
Autorin Franziska Steinhauer schafft es sehr schnell mich in den Spreewald mit seinen kriminellen Energien hinein zu saugen. Was auch an den aktuell zwar nicht mehr ganz so stark ausgeprägten Taten der Umweltaktivisten liegen mag. Ich habe gebannt mitgefiebert, wie die verschiedenen Handlungsstränge sich ganz langsam angenähert haben. Und ich war geschockt, als sich heraus stellt, warum die jungen Menschen hier sterben mussten. Ein junger Mann kommt ja gerade noch mal mit dem Leben davon. Es erschreckt mich immer wieder, wenn ich mir vorstelle, was hinter der heilen Fassade einer Familie so alles bröckeln kann. Und ich bin fassungslos, wenn ich lese, warum sich zwei junge Männer nicht zu ihrer Liebe bekennen können/wollen. Alles Themen, die die Autorin gekonnt in die Geschichte verwebt.
Ein absolut gelungener Krimi, mit einer Geschichte, die mich sehr gut unterhalten und mir wunderbare Lesestunden geschenkt hat; dessen Spannungsbogen sich langsam aufbaut und sich dann weit oben hält; der mich auch emotional wieder richtig mitgenommen hat.
Ein Krimi aus dem Spreewald, den ich sehr gerne weiter empfehle.
So spannend und verzwickt...
Lokalpolitiker Patrick Stein, der sich vehement für den Ausstieg aus dem Kohleabbau einsetzt, kommt von einer Joggingrunde nicht zurück nachhause. Am folgenden Tag wird er in einer Schaufel eines Kohlebaggers am Kohletagebau gefunden. Kurze Zeit später wird die Wolfsaktivistin Constan...
So spannend und verzwickt...
Lokalpolitiker Patrick Stein, der sich vehement für den Ausstieg aus dem Kohleabbau einsetzt, kommt von einer Joggingrunde nicht zurück nachhause. Am folgenden Tag wird er in einer Schaufel eines Kohlebaggers am Kohletagebau gefunden. Kurze Zeit später wird die Wolfsaktivistin Constanze Blum von ihrem Mann als vermisst gemeldet. Sie findet man wie hingegossen auf einem Ansitz für Jäger, ebenfalls erstochen.
Hauptkommissar Peter Nachtigall von der Kripo Cottbus ermittelt mit seinem Team in alle Richtungen, deckt Morddrohungen und Anfeindungen auf. Zu viele ungelöste Rätsel, zu viele Informationen, Indizien und Spuren verlangen den Ermittlern alles ab.
Für mich ist es der erste Fall, den ich mit HK Peter Nachtigall, Maja Klapproth und Silke Dreier der Kripo Cottbus gelöst habe. Nun haben die beiden einen neuen Fan.
Hatte ich zuerst Bedenken dem Fall nicht folgen zu können – es ist ja immerhin der 14. Fall – wurde ich schnell eines besseren belehrt. Es war gar kein Problem. Klar, mir sind die privaten Verhältnisse der Kommissare nicht geläufig. Aber so, wie ich sie hier kennengelernt habe, reicht es zum Verständnis allemal.
Der Fall bzw. die Fälle, es kommt ja noch ein dritter Mord hinzu, sind so verzwickt, so undurchsichtig und die Suche nach Spuren und Querverbindungen so schwierig, dass ich schon nicht mehr an eine Auflösung geglaubt habe. Aber die Ermittler geben nicht auf und so lösen sich auch diese Fälle nachvollziehbar und voll verständlich auf.
Die Spannung baut sich schon auf den ersten Seiten auf. Auch wenn die Ermittlungsarbeit manchmal ein bisserl stockt, gibt es immer wieder kleine Ereignisse, die die Spannung von neuem anfachen und sehr hoch halten.
Es hat mir großen Spaß gemacht, den Gedanken der Ermittler zu folgen; immer wieder neue Puzzleteilchen zu entdecken: das aufgebaute Konstrukt wieder zu verwerfen und auf anderen Wegen zu neuen Erkenntnissen zu kommen. Die Autorin hat mir meine Polizeiarbeit hier nicht leicht gemacht und mich trotzdem begeistert.
Mir hat es sehr gut gefallen, wie Franziska Steinhauer aktuelle Themen, wie Wölfe in der Lausitz und den Ausstieg aus der Kohle, hier eingeflochten hat. Auch gibt sie der Homosexualität, der Samenspende und einer Dragqueen eine Stimme. Insgesamt finde ich die meisten der Menschen, die ich hier kennenlerne, sehr interessant. Allerdings nicht nur auf positive Weise.
Es war ein sehr spannender und interessanter Ausflug in die Lausitz. Die Lesestunden waren sehr unterhaltsam und ich hoffe bald einen neuen Fall mit Peter Nachtigall und seinen Kollegen lösen zu dürfen.
Auf Rungholt, einer kleinen Nordseeinsel geht es bügelhoch her. Ausschweifungen und Sünden, Verschwendungs- und Spielsucht, Eitelkeit – Pfarrer Rierd Asmus wird seiner Schäfchen nicht mehr Herr. Als kurz nacheinander zwei junge Frauen eines unnatürlichen Todes sterben und dann auch noch ein Mann in einem Salzbott...
Auf Rungholt, einer kleinen Nordseeinsel geht es bügelhoch her. Ausschweifungen und Sünden, Verschwendungs- und Spielsucht, Eitelkeit – Pfarrer Rierd Asmus wird seiner Schäfchen nicht mehr Herr. Als kurz nacheinander zwei junge Frauen eines unnatürlichen Todes sterben und dann auch noch ein Mann in einem Salzbottich tot aufgefunden wird, verdächtigt man einen Fremden – den Zeitreisenden Shahid.
Franziska Steinhauer nimmt mich mit in das Jahr 1362, wo angeblich im Januar eine Sturmflut die Nordseesiedlung Rungholt und ihre Bewohner unter sich begraben hat.
Shahid, ein Zeitreisender mit spektakulärem Gedächtnis, taucht in Rungholt auf. Er ist sich sicher, dass die beiden jungen Frauen keines natürlichen Todes gestorben sind. Durch seine Methoden macht er sich verdächtig und die Bewohner haben schnell ihn als den Mörder in Verdacht. Er ist so ein ganz anderer „Ermittler“, der hier auch seine eigene Geschichte kurz erzählt.
Auch die weiteren Personen sind so menschlich und natürlich gezeichnet, die Örtlichkeiten so naturgetreu wiedergegeben, dass ich schnell mitten in der Geschichte drin bin. Ich meine den Schmutz auf den Straßen und am Markt riechen zu können, meine die Hitze in der Salzsiederei auf meiner Haut zu spüren und laufe mit den Pferden sehr vorsichtig durch die Torfregion um nicht einzusinken. Der Unterschied zwischen den wenigen durch das Salz reich Gewordenen und dem armen hart arbeitenden Volk kommt sehr gut rüber. Die Behandlung der Untergebenen und auch des kleinen Kindes eines Salzsiedereibesitzers und seiner Frau haben mich etwas entsetzt. Dass die Frauen damals überhaupt keine Rechte, sondern nur dem Manne untertan zu sein hatten, kann ich heute kaum noch verstehen, wird in der Geschichte sehr klar heraus gestellt.
Leid getan hat mir Pfarrer Asmus, der einen sehr schweren Stand in seiner Gemeinde hat und es nicht verwinden kann, wie sich alles zum Negativen verkehrt.
Vielleicht liegt es an der damaligen Zeit, dass ich außer mit Shahid mit keiner der Personen richtig „warm“ geworden bin. Er hat mich mit seiner so ganz anderen Art gefesselt und beim Lesen gehalten.
Für mich besonders interessant finde ich die Seiten nach der Geschichte. In Legende und Wahrheit erfahre ich vieles aus der vergangenen Zeit und auch über Rungholt. Und wer mag, kann sich in den Informationen zur Zeitgeschichte mit weiterem Lesestoff versorgen.
Für alle, die mittelalterliche Geschichten mit interessanten Figuren und einem guten Plot mögen – hier bitte zugreifen.