
Im Jahr fährt Deborah Crombie mehrere Male nach England, um sich weitere Schauplätze für ihre kommenden Romane zu überlegen. Mit ihrem Mann und ihrer Tochter lebt sie in einem kleinen Ort im Norden von Texas.
Seit dem ersten Band "Das Hotel im Moor", in dem Scotland-Yard-Inspektor Duncan Kincaid und seine junge Mitarbeiterin, Sergeant Gemma James, aufeinandertrafen, sind Jahre vergangen. Mit "Wer Blut vergießt" zählen wir Band 15, und nach einer langen Phase der Annäherung von Duncan und Gemma, vielen Komplikationen, kleineren und größeren Dramen, Kneifen vor der Hochzeit (Gemma) und so weiter sind sie seit einiger Zeit nun auch privat ein Paar, haben sogar geheiratet. Beruflich arbeiten die beiden seitdem nicht mehr in derselben Abteilung - das würde einem professionellen Agieren einfach im Weg stehen und sicher auch dem Privatleben nicht guttun.
Duncan, der übrigens 10 Jahre älter ist als Gemma, bringt seinen 14-jährigen Sohn Kit mit in die Beziehung, Gemma ihren sechsjährigen Sohn Toby und seit Kurzem gehört auch noch Pflegekind Charlotte zur Familie - Gemma und Duncan kümmern sich um die dreijährige traumatisierte Waise. Cockerspaniel Geordie, Terrierhündin Tess und Kater Sid komplettieren den Patchworkhaushalt, in dem es turbulent zugeht. In das Haus von Gemma und Duncan scheint nie Ruhe einzukehren, was aber nicht nur an den Kindern und den Tieren liegt - auch Gemma (sprich: Dschemma) ist ein Energiebündel und hält nicht viel von Diplomatie. Als Arbeiterkind - ihre Eltern haben eine Bäckerei - fackelt sie nicht lange und sagt klipp und klar, wenn ihr etwas nicht passt. Sie kann sich privat wie beruflich durchsetzen und ermittelt in "Wer Blut vergießt" im Rang eines stellvertretenden Detective Chief Inspectors. Ihr Nord-Londoner Akzent ist noch leicht herauszuhören, und auch ihre Ausdrucksweise kann ziemlich schroff sein. Als Deborah Crombie Gemma und Duncan erschuf, wusste sie übrigens nicht, dass sich beide einmal verlieben und als Paar leben würden.
Doch die Leser freut das ungemein und sie fiebern mit den privaten Entwicklungen und Kriminalgeschichten gleichermaßen mit. Gemma, die Gefühlsbetonte, die sich von ihren Stimmungen leiten lässt - am Tatort wie privat -, bringt Leben in die Bude. Und Duncan Kincaid, Scotland Yard Detective Superintendent, ist der Besonnene und Ruhige - meist jedenfalls. Der bei den Kollegen beliebte Stratege ist behütet in einer Mittelklassefamilie in Cheshire im Nordwesten von England aufgewachsen, wo seine Eltern einen Buchladen betreiben. Als Polizist kann Duncan in einer Verhörsituation sein Gegenüber so exzellent manipulieren, dass er (fast immer) alles erfährt, was er erfahren will. Privat ist Duncan ein Schatz und hält in Band 15 seiner Frau den Rücken frei: Nachdem Gemma nach der Elternzeit ihren Dienst wieder angetreten hat, pausiert nun Duncan, damit er sich um die kleine Charlotte kümmern kann. Langweilig wird ihm zu Hause zwar nicht - die Kinder halten ihn schließlich auf Trab und außerdem hat er den Gourmetkoch in sich entdeckt und verwöhnt die Familie oft mit mehrgängigen köstlichen Menüs -, doch sein anspruchsvoller Job bei Scotland Yard fehlt dem hochintelligenten Duncan durchaus;wie sehr, wird sich im Laufe des Buches noch herausstellen...