Fenimore Fillmore ist ein wahrer Westernheld, hat er doch schon 1996 Mut und Courage in 3 Skulls of the Toltecs bewiesen. Unter dem Motto "Geht nicht, gibts nicht" stürzt er sich auch diesmal in ein gewagtes Abenteuer.
Willkommen im wilden Westen
Wie der Zufall es will wird er Zeuge einer Auseinandersetzung zwischen einem Farmer und ziemlich üblen Schurken. Diese wollen doch tatsächlich die Farm in Brand stecken und das nur, weil die Farmersfamilie Banister sich weigert das Grundstück an einen gewissen Starek abzutreten. Während alle Sympathien von Fenimore bei den Gemüse- und Getreidebauern liegen, sieht es doch ganz so aus, als ob der mächtige Rinderbaron die Oberhand gewinnt. Dieser ist gewissenlos und jedes Mittel ist ihm
recht. Er ist mächtig und wohlhabend und sein Wort ist Gesetz. Schnell wird Fenimore klar das seine Hilfe benötigt wird um die finsteren Pläne von Starek zu durchkreuzen.
Während echte Cowboys sich den Whisky die Kehle runterschütten und in den Sonnenuntergang reiten muss Fenimore sich einiges einfallen lassen um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Zum einen herrscht gähnende Leere in der Geldbörse und zum anderen braucht sein Pferd Ray ständig Nahrung, denn ohne Möhren bewegt sich Ray nicht vom Fleck und Fenimore kann all die anderen Örtlichkeiten wie die Stadt, die Schule, die Starek-Ranch und einige andere nicht aufsuchen. Noch schwieriger gestalten sich die Aufgaben die ihm von Alvin Jones und Joe Banister auferlegt werden. Als erstes braucht man Geld, Männer zur Verstärkung, Munition und Waffen, Holz und Baumaterialien zur Reparatur der Zäune und zu guter letzt muss Fenimore einen Zug aufhalten in dem weitere böse Schurken sitzen die Starek unterstützen sollen. Eine Aufgabe zieht die nächste nach sich und Fenimore hat das Gefühl als würden es stündlich mehr.
Jeder noch so kleine Gegenstand wird eingesackt, jede Schublade durchsucht und jeder Bewohner angequatscht. Doch Fenimore muss nicht nur brillant kombinieren, auch handwerkliches Geschick wird gefordert. Mal steht eine Kutschenreparatur an, eine Gefangenenbefreiung muss geplant und ausgeführt werden, dem Doc soll man einen Zahn ziehen oder eine Brücke sprengen. Alle Aufgaben benötigen das richtige Zubehör was man entweder irgendwo findet oder aber käuflich erwerben kann vorausgesetzt man hat genug Dollar um es im örtlichen Laden zu bezahlen.
Gameplay, Grafik und Sound
The Westerner ist ein typisches Point & Click Adventure mit Maussteuerung. Die Gestalt des Mauszeigers wechselt je nach Handlung in Gehen, Betrachten, Benutzen oder Sprechen. Klickt man auf ein Objekt wird dieses in der Nahansicht dargestellt und eine genauere Beschreibung eingeblendet. Alle aufgenommenen Gegenstände werden im Inventar abgelegt und können bei Bedarf an der richtigen Stelle wieder verwendet werden.
In einigen Situationen muss auch Fenimore zur Waffe greifen. Dazu richtet man mittels Fadenkreuz seine Waffe auf das Ziel aus. Wie schon oben erwähnt ist Fenimore auf sein Pferd angewiesen um sich von Ort zu Ort zu bewegen. Da Fenimore aus Gesprächen wichtige Informationen erhält sollte man jede Person ansprechen. Verschiedene Themen stehen zur Verfügung über die man die Person befragen kann. Die Rätsel sind überschaubar und recht anspruchslos, so dass auch Gelegenheitsspieler keine großen Probleme haben werden das Spiel zu lösen.
Im Gegensatz zum Vorgänger wurde The Westerner mit einer 3D Grafik und beweglicher Kamera ausgestattet. Bei den Animationen gibt es nichts zu bemängeln. Sie laufen recht flüssig über den Bildschirm und bringen ein wenig Bewegung in die doch recht karge Landschaft, die aber an manchen Stellen recht eckig und kantig wirkt. Irgendwie fehlt es an Lebendigkeit. Nur hier und da sieht man Rauch aus dem Kamin steigen, Schmetterlinge flattern, die Fische im Fluß und einiges anderes. An der Lokalisierung gibt es nichts zu meckern, die Sprachausgabe ist top und auch die Hintergrundmusik mit leisen Westernklängen sind passend integriert worden. Fazit: Leichte Adventurekost für Wildwest-Liebhaber mit Detailmängeln und vorhersehbarer Story.
Wertung: 80 von 100 Punkten
(Andrea Kaye/GameCaptain.de)