erst im Verlauf der anderen freischaltet.
Geschichte Numero eins berichtet von Malerin Alice Weiß und ihrem Dalmatiner Sam, die wegen Geldsorgen um ihr Zuhause bangen müssen. Nur Sams Sieg bei einem hoch dotierten Wettkampf kann die beiden vor dem Rauswurf bewahren. Stefan Rommel, Hauptdarsteller der anderen Episode, ist ein ambitionierter Koch, der gerade mit dem Catering für einen großen Maskenball beauftragt wurde. Ein willkommener Karriereschub - bis ihm eine samtpfotige Lady und ein neuer Widersacher dazwischenfunken. Aber vielleicht hat zumindest Kätzchen Divas Einzug auch seine guten Seiten...
Natürlich dürfen mal wieder die üblichen Beziehungskisten und zwischenmenschlichen Rivalitäten nicht fehlen. Diese nehmen teils fast schon etwas Überhand und die namensgebenden Tiere werden leider etwas in den Hintergrund gedrängt.
Sehr einsteigerfreundlich - Für Profis dagegen kaum geeignetFalls gewünscht, darf vor dem Spielstart ein Tutorial absolviert werden, das aber eigentlich nur für blutige Anfänger von Bedeutung sein wird. Der Rest kann getrost sofort loslegen, denn die Abläufe im Spiel sind alles andere als kompliziert und werden zudem stets von nützlichen Hinweisen begleitet.
Die Sims haben hier zwar auch die bekannten Grundbedürfnisse wie Hunger oder Spaß, agieren aber allein gelassen sehr selbstständig und hauen sich etwa bei absolutem Kohldampf ruckzuck ein Spiegelei in die Pfanne. Der Spieler muss so meist lediglich eingreifen, wenn es um das Abarbeiten konkreter Ziele geht. Denn nur dadurch lässt sich die jeweilige Story vorantreiben.
Die Aufgabenstellungen sind zum großen Teil sehr einfach gehalten - so gilt es etwa, per Telefon ein Taxi für den Einkaufsbummel zu rufen, Besucher zu begrüßen, bestimmte Gegenstände in der Wohnung zu platzieren oder sich mit Bekannten zu verabreden. Das erfordert nur wenige Mausklicks in den passenden Menüs, beispielsweise in den Dialogoptionen beim Anquatschen oder den Bedienmöglichkeiten von Geräten. Wer nicht genau weiß, wo welcher Punkt zu finden ist, kann sich Tipps zur aktuellen Aufgabe einblenden lassen.
Dieses kleinschrittige System ist selbstverständlich weit von der Freiheit der regulären Sims-Spiele entfernt, zumal man in den Storys unter anderem keine Umbaumaßnahmen am Haus vornehmen kann, die Charaktere nur rein äußerlich verändern darf, und auch sonst verdammt wenige Entscheidungsmöglichkeiten abseits der genau festgelegten Ziele genießt. Zwischendurch gibt es außerdem ziemlich viel Leerlauf. Oft spult man einfach per Beschleunigungstaste schnell vorwärts, bis endlich eine neue Aufgabe erscheint.
Liebe geht auch bei virtuellen Geschöpfen durch den MagenWas die vierbeinigen Mitbewohner betrifft, orientiert sich das neue Spiel nicht nur grafisch stark am
Haustier-Addon zu
Die Sims 2 und nutzt beispielsweise dessen Erziehungssystem für Hunde und Katzen. Da die pelzigen Hausgenossen nicht gesteuert werden können, muss man ihnen bestimmte erwünschte Verhaltensweisen antrainieren, bzw. ihnen störende Marotten abgewöhnen. Schelte sollte es etwa für das Wälzen im Mülleimer-Inhalt, Attacken auf unschuldige Möbel oder Inkontinenz auf dem Teppichboden geben, während bei vorbildlichem Betragen wie der Nutzung des dafür vorgesehenen Nachtlagers auch mal ein Lob drin ist. Leckerli oder eine Runde Stöckchen werfen verbessern außerdem die Beziehung zwischen Tier und Halter.
Besondere Erwähnung verdient in diesem Zusammenhang das neue Tiershow-Feature: Auf einem speziellen Gelände finden Agility-Wettkämpfe statt, für die man nach dem Kauf der passenden Hindernisse auch im eigenen Garten trainieren kann. Nur ein Hund, der schon des Öfteren am entsprechenden Turngerät, z.B. Sprunghürden und Wippen, geübt hat, bewältigt den Parcours folgsam nach den Aufforderungen des Besitzers und erzielt so Bestzeiten. Man sollte den Wauzi aber außerdem gut bei Laune halten - ein unzufriedener Hasso verweigert vielleicht die Zusammenarbeit.
Abgespeckter UmfangDie Logik im Zusammenhang mit den vorprogrammierten Ereignissen ist übrigens nicht immer astrein - als die Katze in Stefans Story 'geliefert' wurde, musste der zufällig gerade zur Arbeit und ließ die Überbringerin samt Tier einfach stehen. Stunden später befanden sich die beiden immer noch unbeeindruckt vor der Haustür und es ging, als er dann endlich zurückkam, ganz normal weiter im Text. Und auch die Tatsache, dass Hund Sam selbst nach längst aufgefüllter Erziehungsleiste noch der Schrecken aller Stuhlbeine ist, dürfte wohl auf zu enge Vorgaben des Spiels zurückzuführen sein.
Alices Part ist, was Wendungen und den Bezug zu Tieren angeht, irgendwie ein wenig besser gelungen als die schwächere Stefan-Geschichte. Recht schnell durchgespielt sind sie aber beide - und dann hat das Spiel nicht mehr ganz so viel zu bieten...
Zwar gibt es hier auch einen Freien Spielmodus mit offenem Ende, wie sonst in der Reihe üblich, dieser ist aber in mancher Hinsicht deutlich eingeschränkt. In der einzigen (dafür aber zumindest netten) Nachbarschaft 'Reinfall' kann man wahlweise eine vorhandene Familie auswählen oder eine eigene Sippe erstellen, um in eins der freien Häuser zu ziehen. Neben Sims können natürlich auch Hunde und Katzen erschaffen werden - jedoch mit viel weniger unterschiedlichen Rassen als in
Die Sims 2: Haustiere. Wenigstens die Einstellungsmöglichkeiten für Körper-, Schnauzen- und sonstige Formen sowie die Fellmuster können sich dagegen sehen lassen. Ansonsten werden Besitzer der bisherigen Versionen kaum interessante Neuerungen entdecken - hübsche Gegenstände wie das Tierzubehör von Luxus-Futterschüssel bis Kratzbaum hat man andernorts ja auch schon bekommen.
Witzige Katzenklo-Benutzung und niedliche TricksGrafisch gleichen sich die letzten
Sims-Spiele praktisch wie ein Ei dem anderen. Positiv fallen hier aber die Vierbeiner auf: Viele der Animationen sind wirklich nett gemacht und kommen dem Verhalten echter Tiere schon recht nah, etwa wenn sich der Hund vor dem Hinlegen im Körbchen erst ein paar Mal im Kreis dreht. So kann man für eine Weile durchaus Spaß am bloßen Zuschauen haben. Auch die leicht übertriebenen Aktionen der eigentlichen Sims wissen zu gefallen, sind aber überwiegend schon zur Genüge bekannt. Das gilt ebenfalls für ihr ulkiges Gebrabbel oder das Design der Behausungen. Bei Letzterem bietet
Die Sims 2 allein schon durch seine diversen Erweiterungen einfach eine ganze Ecke mehr Auswahl.
Wie sein Vorgänger wurde der Neuzugang mit dem Prädikat Laptop-freundlich versehen - der mobilen Sims-Betreuung steht also nichts mehr im Wege. Für sämtliche Standard-Funktionen kommen alternativ diverse Tastenbefehle zum Einsatz und das Spiel startet (wenn nicht anders eingestellt) im Fenstermodus, damit man z.B. jederzeit mit Freunden über Emails in Kontakt bleiben kann.
Fazit: Süße Tiere mit gelungenen Animationen und Verhaltensmustern, aber recht einfach gestrickte Hintergrundgeschichten und ebenso simpel zu lösende Mini-Aufgaben - so kann man
Die Sims Tiergeschichten in wenigen Worten zusammenfassen.
Wer
Die Sims 2 samt Haustier-Erweiterung schon hat, kann im Kopf noch weitere Punkte von der Wertung abziehen - das nette Hundeshow-Feature allein rechtfertigt den Kauf nämlich nicht wirklich, zumal der Umfang und vor allem die Entscheidungsmöglichkeiten, selbst im so genannten freien Spielmodus, wieder erheblich abgespeckt wurden.
Am ehesten ist der einsteigerfreundliche Ableger daher noch für
Sims-Anfänger zu empfehlen, um nicht gleich von den vielen Möglichkeiten des 'Originals' verwirrt zu werden. Erfahrene Fans der Reihe verpassen dagegen kaum etwas, wenn sie das überteuerte, nicht mit den anderen Teilen kompatible Produkt im Händlerregal stehen lassen.
Wertung: 70 von 100 Punkten
(Christina Schmitt/GameCaptain.de)