Wir befinden uns in naher Zukunft. In der Mitte des 21. Jahrhunderts beschließt die Menschheit, eine neue Heimat in den Weiten des Alls zu suchen, da die Lebensverhältnisse auf der Erde immer schlechter werden. Ein geeigneter Ort zum besiedeln ist sogar schnell gefunden, der Jupiter-Mond Ganymed, auf dem die Wissenschaftler durch Terraforming eine künstlich beschleunigte Biosphäre erschaffen wollen. Das Vorhaben gelingt und gegen Ende des Jahrhunderts siedeln bereits große Menschenmengen auf der neuen Heimatwelt, die sie selbst "New Atlantis" nennen. Einer von ihnen heißt Wesley Tyler und ist dort Sicherheitsexperte. Doch eines Tages geschehen unerklärliche Dinge in der Kolonie und mysteriöse Wesen infiltrieren den Komplex.
Nichts
ahnend und einzig mit einer Taschenlampe bestückt, machen wir uns als Tyler also auf den Weg in den Komplex. Währenddessen bekommen wir immer wieder Anordnungen und Hinweise per Funk übermittelt. Vor Ort treffen wir auf eine verlassene und scheinbar ausgestorbene Station. Wir gehen unsicher durch die dunklen Gänge und werden immer wieder durch Geräusche in der Ferne aufgeschreckt. Irgendwas muss da sein.
Das Leben eines MechanikersWir steuern Wesley jedoch nicht wie bei gängigen Shootern aus der Ego- oder der 3rdPerson-Perspektive sondern blicken auf ihn herunter und kämpfen uns so durch die Welt von New Atlantis. Denn auch wenn nebenbei eine Geschichte erzählt wird, handelt es sich hier ganz klar um einen Arcade-Vertreter. Jedoch mit einigen Finessen: Unsere zu Anfangs erwähnte Taschenlampe erfüllt nicht nur den Zweck, dass wir bei den Reparaturarbeiten etwas sehen. Manche Räume sind nämlich so dunkel und unüberschaubar, dass der Einsatz dieses hilfreichen Lämpchens unabdingbar wird. Außerdem wird durch die oftmals wenig ausgeleuchteten Räume eine gruselige Atmosphäre erzeugt. Klug vorgehen müssen wir aber auch, denn die Batterie der Lampe hält nicht ewig, nach und nach wird die die Lichtkraft immer schwächer und schließlich geht sie ganz aus. Aber zum Glück lädt sich der Akku automatisch wieder auf, solange wir die Lampe auslassen.
Schattiges PlätzchenIn grafischer Hinsicht überrascht Shadowgrounds wohl am meisten. Mit tollen Licht- und Schatteneffekten und detailreicher Umgebung bewegt sich das Spiel auf dem aktuellen Stand der Technik und braucht sich selbst vor Shootergrößen nicht zu verstecken. Allerdings schluckt es auch eine Menge Hardware. Es kommt oft genug vor, dass bei großen Gegnermassen und jeder Menge Action auf kleinem Raum selbst die besten Rechner kurzzeitig in die Knie gehen. Lediglich die Animationen und Darstellung der Charaktere wirken wenig natürlich.
Der Sound ist gelungen, Schussgeräusche klingen realistisch und Explosionen glaubwürdig. Sowohl Bildschirmtexte als auch Stimmen sind eingedeutscht. Die Synchronisation ist allerdings eher Durchschnitt. Während des Spiels sorgen außerdem einige Scriptsequenzen für Abwechslung. Positiv fällt auch auf, dass ein Großteil der Architektur zerstörbar ist: Fässerbarrieren lassen sich mit Waffengewalt beseitigen und Fenster sich zerschießen
Der implementierte Koop-Modus bietet außerdem eine Menge Unterhaltung: Mit bis zu drei Freunden ballern wir uns gemeinsam durch die Anlagen. Jedoch gibt es hier einen Haken. Das Ganze funktioniert nur an einem Rechner, so dass die anderen auf Gamepads umsteigen müssen, was aber zumindest steuerungstechnisch kein Problem ist. Die im Spiel herumliegende Munition wird allerdings nicht vervielfacht. Es gilt also taktisches Beraten und Wetteifern wer welche Wumme benutzen darf. Insgesamt ist der Mehrspieler zwar gelungen, über eine Netzwerkunterstützung hätten wir uns aber noch mehr gefreut.
Fazit: Eine Empfehlung für alle die mal wieder richtig ballern und vor allem sich fürchten wollen.
Wertung: 81 von 100 Punkten
(Rene Kursawe/GameCaptain.de)