einer neuen Trophäe für ihren Waagh. Auch die Chaos Space Marines sind wieder mit von der Partie, sie versuchen den Planeten im Antlitz des Chaos neu zu erschaffen und die Eldar haben die Auferstehung eines großen Unheils vorhergesehen und sind auf den Planeten gekommen, um das Böse zu vernichten, die Necron. Sie sind Untote, ein Volk, das sich in die Dienste der C'Tan Götter gestellt hat, um die Unsterblichkeit zu erlangen. Dabei wurden sie zu Sklaven ihrer Götter mit der Aufgabe alles Leben zu vernichten. Sie schlummerten unterhalb der Planetenoberfläche und wurden durch die Ankunft der Tau geweckt. Das Sternenreich der Tau ist noch relativ jung. Sie kämpfen für das höhere Wohl ihres Volkes und ihrer Verbündeten, sind hoch technisiert, geradezu fanatisch. Kronus dient ihnen als Sieg über die anderen Völker und der damit verbundenen Sicherung des höheren Wohls. Sie stellen dem Echtzeitstrategen ein weites Spektrum an Angriffsmöglichkeiten zur Verfügung. Bei den hoch technisierten Tau angefangen, die eher über die Distanz und mit ihren Anti-Gravitationspanzern effektiv sind, bis hin zu den Kroot und Vespid, die im Nahkampf erfolgreicher sind. Diese beiden Völker haben sich der Sache der Tau verschrieben und ergänzen die Technik der Tau mit ihrer recht primitiven Nahkampfstärke.
Die Necron haben dagegen andere Stärken, sie benötigen keine Anforderungspunkte, stattdessen nutzen sie die Kontrollpunkte um die Geschwindigkeit der Produktion und das Infanterie- und Fahrzeuglimit mit Hilfe ihrer Obelisken zu erhöhen. Sie können viel einstecken und sind schon mit wenigen Einheiten in der Lage viel Ärger zu machen. Ihre Einheiten können nach der Zerstörung sogar wieder zusammengesetzt werden. Die größte Bedrohung geht allerdings von ihrem Hauptgebäude, dem Monolithen, aus, der Baracke, Rüstkammer und Fahrzeugproduktion vereint. Ist er vollständig ausgebaut wird er zur mobilen Angriffsbasis, die nur schwer zu stoppen ist.
Auch die anderen Parteien haben neue Einheiten hinzu bekommen, so darf man sich über den Dämonenprinzen, eine mächtige Nahkampfeinheit der Chaos Space Marines, das schwere Feuerteam der imperialen Armee, das sich verschanzen kann, und die Grey Knights der Space Marines, Nahkämpfer mit Psikräften, freuen. Auch die Eldar und die Orks haben neue Einheiten hinzugewonnen. Der Harlequin der Eldar ist ebenfalls ein mächtiger Nahkämpfer und der Posaz der Orks unterstützt die Feuerkraft und macht die Horde auch in der Distanz gefährlich.
DeathmatchJede Partei hat es sich zur Aufgabe gemacht, die anderen vollständig zu vernichten. Wobei es etwas komisch ist, dass Space Marines gegen die imperiale Armee kämpfen. Sei's drum.
Das Spiel findet dieses Mal nicht in einer linearen Kampagne statt. Stattdessen geht es um die Eroberung der gesamten Planetenoberfläche, die in 25 Provinzen unterteilt ist. Jede Seite beginnt mit ihrer Armee in der Festungsprovinz, der wichtigsten Region für jede Seite. Fällt diese Provinz, hat man das Spiel verloren. Andersrum muss man alle sechs gegnerischen Festungsprovinzen erobern, um den Feldzug für sich zu entscheiden. Dawn of War erhält somit eine strategische Ebene. Rundenbasiert schickt man hier seine Armee von Provinz zu Provinz. Dabei kann man wirklich nur eine Armee befehligen, die Position der Truppe bestimmt dabei die möglichen Angriffsziele. Pro Runde darf man seine Armee nur einmal bewegen bzw. angreifen. Jede Provinz hat dabei einen Verteidigungswert, der maßgeblich die Schwierigkeit des Kampfes bestimmt. Gerade zu Beginn sollte man sich die leichtesten Provinzen aussuchen, da man zu Beginn nur eine geringe Chance gegen einen Gegner mit mehreren Basen hat, der nur noch ein paar Soldaten ausheben muss. Wichtig für die Wahl des nächsten Angriffsziels ist auch der Bonus, den die zukünftige Provinz mit sich bringt. Von extra Einheiten für die Armee, über Spielboni, wie verbesserte Angriffswerte, bis hin zum Raumhafen, der Angriffe auf alle Provinzen ermöglicht. Neben dem Suchen des nächsten Opfers kann man aber auch andere Tätigkeiten auf der strategischen Ebene ausüben. So kann man z.B. mit Anforderungspunkten, die man in jeder Runde von den gehaltenen Provinzen erhält, zusätzliche Einheiten aufstellen. Diese sind dann bei der Verteidigung einer Region sofort verfügbar. Desweiteren darf man hier auch zusätzliche Truppen für den Anführer (dazu gleich mehr) rekrutieren, die dann während eines Gefechts ebenfalls sofort verfügbar sind. Frühe Attacken des Gegners können mit diesen zusätzlichen Einheiten besser abgewehrt werden, während man sich auf den Bau der Basis konzentriert. Nach Abschluss der Runde sind die Computerkameraden dran. Je nach Phase der Kampagne, ob zu Beginn oder später, wird man selten bzw. oft angegriffen. Um eine strategische Runde zu überstehen, kann es dann schon mal vorkommen, dass man drei oder mehr Gefechte spielen muss. Zum Glück gibt es in diesem Fall den Auto-Kampf, der das Gemetzel in sekundenschnelle berechnet. Allerdings ist diese Funktion, wie in fast jedem Strategiespiel, nur ein schlechter Ersatz, da die Berechnung nur grob ist und nicht die Leistung des Spielers einbezieht. Deshalb sollte man in möglichst allen Gefechten selber Hand anlegen. Positiv ist auch, dass man im Verteidigungsfall seine Basis aus dem Angriffsszenario wieder in Betrieb nehmen darf und keine neue Basis errichten muss. Lediglich die Einheiten müssen neu rekrutiert werden.
HeldenkampfJede Armee auf Kronus hat ihren Anführer mitgebracht. Dieser ist bei Angriffen mit von der Partie und bietet spezielle Fähigkeiten. Durch Kämpfe gewinnt er neue Ausrüstungsgegenstände, die man ihm nach der Schlacht anlegen kann. Was für eine Ausrüstung das ist, entscheidet der Spieler selbst. Zur Auswahl stehen Gewehre, Raketenwerfer, verbesserte Panzerungen, Jetpacks und verschiedene Upgrades vorhandener Elemente. Der Tod des Anführers ist in DoW: Dark Crusade allerdings kein Beinbruch, mit genügend Pinunsen befindet sich der Superheld noch in derselben Schlacht wieder im Kampf.
Neben dem Anführer darf jede Partei eine weitere Supereinheit ausbilden, die allerdings nur in den Gefechten zur Verfügung steht und jedes Mal aufs Neue aufgestellt werden muss. Diese bieten ebenfalls Spezialfähigkeiten und natürlich höhere Angriffs- und Verteidigungswerte. Sie lösen auch die Superwaffen der jeweiligen Seite aus. Vom Orbitalbombardement über Luftschläge, bis hin zu magischen Effekten, wie Flüchen oder Gedankenkontrolle bekommt man ein ziemlich weites Spektrum geboten.
Seek'n'DestroyDa es sich eher um eine dynamische Kampagne handelt, könnte man denken, dass sich alle Missionen gleich abspielen. Basis aufbauen, Truppen aufstellen und los. Nein, das sind wir doch aber von Dawn of War nicht gewohnt. Tatsächlich spielen sich die meisten Missionen aber so ab. Im Verteidigungsfall fällt dann nur noch der Basenbau weg. Die magere Story des AddOns gerät dabei etwas in den Hintergrund, weil es nur noch wenige geskriptete Einsätze gibt. Nur in einigen Schlüsselprovinzen, wie z.B. den Festungsprovinzen oder der Provinz Pavonis, die den Raumhafen beherbergt, kommt man in den Genuss von vordefinierten Szenarien. Die erzählerische Sparsamkeit bekommt dem neuerlichen AddOn nicht sonderlich gut. Negativ ist ebenfalls die Sucherei in den Gefechten aufgefallen: Große Karten und irgendwo darauf steht das feindliche Hauptgebäude. Viel Zeit verschwendet man mit der Suche nach der gegnerischen Basis, was irgendwann frustriert und langweilt.
In Sachen Multiplayer bekommt der Spieler wieder mehr geboten. Gewohnt actionreich und schnell geht es hier zu. Neben neuen Karten für den Mehrspieler darf man natürlich auch mit den neuen Rassen spielen. Wer das Hauptspiel und Winter Assault installiert hat, darf dann auch mit Space Marines & Co gegen Tau und/oder Necron im Multiplayer kämpfen.
Qualität, wie immerWie auch in den Teilen zuvor, steuert sich DoW: Dark Crusade in gewohnt einfacher Weise. Die Einheiten reagieren immer noch schnell und arbeiten sich ohne Murren zum Zielpunkt durch, obwohl es manchmal vorkommt, dass die Einheiten zu lange brauchen, um sich vom Gefecht zu lösen, was oft im Verlust der Einheit endet. Allerdings gibt es ja die Verstärkungsfunktion, die es erlaubt quasi on-the-fly neue Soldaten auf dem Schlachtfeld zu rekrutieren. Kurz: Bis auf die Einarbeitung in die neuen Rassen, ist alles wie gewohnt.
Die Tau sind dabei recht eigenartig zu spielen, da sie mehrere Völker verbinden. Im Test kam es oft vor, dass man das Gebäude für die Kroot und Vespid gar nicht erst gebaut hat. Mit genügend Fahrzeugen schien auch die nahkampfschwache Tau-Infanterie ausreichend geschützt zu sein. Die Tau sind allerdings recht schnell zu beherrschen, da sie sehr den bereits vorhandenen Rassen ähneln.
Die Necron sind dagegen schwieriger zu spielen, da sie mit einigen Konzepten brechen. Der Monolith, das Hauptgebäude der Necron, und die gesamte Ökonomie dieser Rasse sind anders. Durch das Wiederauferstehen von gefallenen Soldaten, ergeben sich sogar neue taktische Möglichkeiten.
Insgesamt ist der Schwierigkeitsgrad des Spiels ordentlich angewachsen. Massen von Gegnern versuchen einem das Leben schwer zu machen und gerade Neulinge und Gelegenheitsspieler werden am Anfang ihre Probleme haben. Die KI ist immer noch fordernd und überrascht mit Angriffen aus unterschiedlichen Richtungen, so kam es schon mal vor, dass unsere Armee von drei Seiten angegriffen wurde. Probleme gab es dagegen bei der Wegfindung, die war manchmal nicht so ganz optimal.
Falten und andere AlterserscheinungenNach zwei Jahren bekommt die Grafikengine jetzt doch schon ihre Fältchen und staubt so langsam aber sicher ein. Zwar konnten die Entwickler noch einiges aus der altersschwachen Engine herausholen, schlussendlich sieht man aber anderswo im Genre schon sehr viel bessere Grafiken. Das soll nicht heißen, dass DarkCrusade schlecht aussieht, es ist nur nicht mehr ganz so chic. Performancetechnisch ist das Spiel dadurch aber hervorragend. Schnell und actionreich, Dawn Of War eben.
Soundtechnisch kann man sich auch über den neuesten Ableger nicht beschweren. Einheiten-, Umgebungssounds und Musik sind immer noch spitze.
Fazit: Dark Crusade beschreitet einen neuen Weg und setzt auf eine dynamische Kampagne, statt hohe Erzähldichte. Das hohe Story-Niveau der Vorgänger erreicht das neueste DoW-Abenteuer daher leider nicht. Dazu kommt eine geringe Missionsvielfalt und eine etwas angestaubte Grafikengine.
Pluspunkte bringt das Add-On aber mit den neuen Rassen. Gerade die Necron bieten eine völlig neue Spielweise. Ansonsten erhält man eine gewohnt einfache Steuerung und schnelle, actionreiche Kämpfe. Besonders der Multiplayer macht immer noch richtig Spaß. Der Preis stimmt auch, für rund 25 EUR sollte man sich das Spiel mal genauer anschauen.
Wertung: 82 von 100 Punkten
(Christian Häusler/GameCaptain.de)