Hart aber herzlich geht es in der Singleplayer-Karriere des Spiels zu. Die drei mal acht Rennen der viel zu kurzen Kampagne sind durch eine Mini-Story verbunden, bei der ein professioneller Sprecher rückblickend die Geschichte seiner Crasher-Karriere erzählt. Ziel ist immer der Sieg, um das nächste Rennen freizuschalten. Dabei durchfährt man in der Karriere alle sechs Renntypen des Spiels, von denen einige sowohl Solo als auch im Team gefahren werden können.
Klassische Rennen gibt es als Rundenvariante, A-B-Rennen oder Knock-Out-Veranstaltungen. Im Wrecking Match geht es um Zerstörung pur. Hier schaltet man durch Karambolagen, mit Raketen oder Schüssen der Mini-Gun die Gegner aus. Im Stunt Show-Modus geht
es darum, durch spektakuläre Stunts und Stunt-Combos auf eigens mit allerhand Rampen und Sprunghügeln gespickten Strecken die Höchstpunktzahl einzuheimsen.
Hold the Flag ist eine Capture the Flag-Variante auf vier Rädern. Statt Flaggen gibt es hier Smileys auf dem Dach der Wagen, die man durch rempeln erobern und zum Punkten nach Hause bringen kann. Bei
Pass the Bomb hat ein Auto eine tickende Bombe auf dem Dach montiert. Diese holt man sich durch rempeln in seinen Besitz. Doch Vorsicht: Punkte bekommt man nur, wenn man sie kurz vor der Detonation wieder an ein anderes Fahrzeug weitergibt. Last but not least wartet noch der Modi
Bomb Run auf euch. Hier starten alle Fahrzeuge mit einer Bombe und fahren ganz klassische Checkpoint-Rennen. Allerdings darf man mit der tickenden Bombe eine gewisse Geschwindigkeit, ähnlich wie im Film Speed, nicht unterschreiten, sonst knallt es. All diese Modi darf man auch im Multiplayer per Netzwerk oder Online mit bis zu sieben weiteren Spielern fahren. Erst hier entfaltet sich der wahre Spielspaß von Crashday.
Grafikorgie
Besonders sticht bei Crashday die Grafik ins Auge. Die über 20 Fantasieautos (müssen nach und nach freigefahren werden) sehen zumindest anfangs wunderschön aus. Da spiegelt sich die Umwelt auf dem Hochglanzlack, da sind Räder und Radkästen tatsächlich rund und alle Proportionen und Größenverhältnisse stimmen. Doch das eigentliche grafische Feuerwerk feuert die Grafikengine erst bei der kunstvollen Zerlegung der Boliden ab. Da splittert Glas in tausend Einzelteile, da gibt es Funkenflug und das heilig Blechle wird plötzlich ganz neu gefaltet.
Steuerungstechnisch werden alle bekannten Eingabegeräte unterstützt. Allerdings fahren sich die Boliden mit einem Lenkrad etwas zu schwammig. Für gute Ergebnisse reicht jedoch auch bereits die Steuerung per Tastatur vollkommen aus. Die Fahrzeuge lassen sich übrigens auch noch in der Luft weiter steuern, was insbesondere bei Sprüngen wichtig ist. Das HUD ist aufgeräumt, alle wichtigen Details findet man am rechten Fleck. Gefahren werden kann in verschiedenen Perspektiven, darunter per Cockpit, Stoßstange oder Verfolger.
Fazit:
Wer Crashday nur wegen des Singleplayer-Modus gekauft hat oder nur allein spielen kann, wird leider nur ein relativ kurzweiliges Vergnügen haben. Erst im Fight gegen mehrere menschliche Spieler so richtig die Post ab.
Wertung:
81 von 100 Punkten
(Tino Grundmann/GameCaptain.de)