als 30 Missionen steuert man nur die TFT-Truppen und das u.a. in London, Libyen, Ägypten, Russland, San Francisco und Washington.
Spannendes Versteckspiel
Im Gegensatz zu vielen anderen Genrekonkurrenten setzt Eugen Systems bei allen Einheiten ganz konsequent auf ein Line of Sights-System. Diese, nach Herstellerangaben der Realität nachempfundenen und für jede Einheit extra berechneten Sichtkegel (keine Sichtkreise), sind für den Spieler nicht erkennbar. So kann man als Spieler die Einheiten auch nur die Ziele unter Beschuss nehmen lassen, die sie im Augenblick auch wirklich aus ihren Perspektiven sehen. Erschwerend kommt in Act of War hinzu, dass quasi hinter jeder Häuserecke, hinter jedem Baum oder hinter jedem Fahrzeugwrack ein feindlicher Soldat lauern kann. Ist dieser besser (weil vielleicht höher) positioniert, hat er einen Vorteil durch einen weiteren Sichtkegel und knallt die arglosen Einheiten ungesehen reihenweise ab. Hier gilt es dann, sich im Stile eines Commandos langsam Baum für Baum oder Häuserecke um Häuserecke nach vorn zu tasten. Oder man hilft sich per Technik und setzt eine fliegende Spähdrohne ein. Auch das Besetzen von Häusern bringt Deckung und strategische Vorteile. So geschützt, können es eine Handvoll Soldaten durchaus mit mehreren schweren Panzern aufnehmen.
Unübliche Geldbeschaffung
Ganz klassich zieht man in vielen Missionen ein Hauptgebäude hoch und lässt fortan von Baudrohnen weitere Gebäude errichten. Nach dem ersten Bauboom und dem Kauf einiger Gebäude-Upgrades sowie dem Erstellen einer ersten halbwegs schlagkräftigen Truppe ist das Startkapital alsbald aufgebraucht. Statt wie sonst Rohstoffe zu sammeln kann man, falls vorhanden, einfach mit seinen Soldaten eine Bank besetzten und bekommt dadurch in regelmäßigen Abständen frisches Geld in die Kriegskasse. Genauso funktioniert das mit Ölquellen in der freien Natur. Oder man macht Gefangene und verdient dadurch das dringend benötigte Geld. Allerdings sollte man aufpassen, dass eigene Soldaten nicht vom Gegner kassiert werden, denn das bringt wiederum Abzug auf dem Konto.
Knallharte Action
Was schon jetzt ganz besonders gefällt und für reichlich Unterhaltung sorgt, ist das abwechslungsreiche und spannende Missionsdesign. So säubert man etwa zu Missionsbeginn per Kampflugzeuge den dringend benötigten Landestreifen am Strand von Feinden. Ist dies geschafft, werden auch schon die ersten Truppen abgesetzt. Sofort beginnt man mit dem Basenaufbau und schickt die ersten Truppen zur Verteidigung in umliegende Bunker oder Häuser. Nach und nach säubert man dann ganz vorsichtig die Straßenzüge von Feinden und die todbringenden Geschütztürme schaltet man aus indem die Truppe einfach die Energieversorgung zerstört.
Taktische Tiefe bekommt das Game allerdings nicht nur durch die Sichtkegel, sondern auch durch die über 100 verschiedenen Einheiten mit jeweils anderen Vor- oder Nachteilen. Das Repertoire reicht dabei vom Soldaten, Sniper, Panzer, Buggy, F-15-Geschwader bis hin zu futuristischen Technologien wie etwa den Exo-Skeletten. Das übliche Stein-Schere-Papier-Prinzip wurde dabei natürlich berücksichtigt. Nett: In der Menüleiste gibt es sogar Hinweise wie man mit welcher Einheit am besten den entsprechenden Feind angreifen sollte.
Detailverliebte Präsentation
Grafisch kommt Act of War sehr detailverliebt daher. So sind in den Straßen selbst Fahrräder oder Hydranten zu sehen. Auch die Fahrzeuge und Soldaten sind hervorragend animiert. Selbst Handzeichen des Leaders, wie die Faust bei Stopp, sind zu erkennen. Im passend hightechverliebt wirkendem HUD werden immer wieder kleine Filmschnipsel eingeblendet, welche die aktuellen Ereignisse nochmals dokumentieren. Dazu passt die fulminante Soundkulisse, bei der es im Kampf nur so aus den Boxen dröhnt und hämmert. Doch die elegante Grafik ist nicht nur zum anschauen da. Vieles lässt sich auch wieder spektakulär in seine Einzelteile zerlegen. Die verschiedenen Explosionen werden mit schicken Effekten umgesetzt. Über die genreübliche Steuerung braucht man kein Wort zu verlieren. Diese funktioniert perfekt.
Eindruck: Act of War hat das Zeug dazu in der Oberklasse der RTS-Games mitzuspielen.
(Tino Grundmann/GameCaptain.de)