Im Point & Click Adventure "A Vampyre Story" wird dem Leben der ebenso hübschen wie begabten Opernsängerin Mona De Lafitte vom Vampir-Baron Shrowdy' Von Kiefer ein jähes Ende gesetzt. Fortan soll sie ihr Dasein als Geschöpf der Nacht in Von Kiefers düsterem Schloss in Draxsylvanien fristen. Konfrontiert mit ihrem scheinbar ausweglosen Schicksal beschließt sie zu entkommen und ihren Traum an der Pariser Oper zu singen, zu erfüllen. Begleitet von der vorlauten Fledermaus Froderick stellt sich Mona einer Vielzahl an Herausforderungen und muss auf ihrer Odyssee nicht nur lernen ihre vampiri...
Im Point & Click Adventure "A Vampyre Story" wird dem Leben der ebenso hübschen wie begabten Opernsängerin Mona De Lafitte vom Vampir-Baron Shrowdy' Von Kiefer ein jähes Ende gesetzt. Fortan soll sie ihr Dasein als Geschöpf der Nacht in Von Kiefers düsterem Schloss in Draxsylvanien fristen. Konfrontiert mit ihrem scheinbar ausweglosen Schicksal beschließt sie zu entkommen und ihren Traum an der Pariser Oper zu singen, zu erfüllen. Begleitet von der vorlauten Fledermaus Froderick stellt sich Mona einer Vielzahl an Herausforderungen und muss auf ihrer Odyssee nicht nur lernen ihre vampirische Natur zu akzeptieren, sondern auch die damit verbundenen Fähigkeiten zu ihrem Vorteil zu nutzen. In über 50 handgezeichneten Locations gilt es, durch scharfe Kombinationsgabe und der richtigen Ader für den außergewöhnlich schwarzen Humor, Mona ihren Weg durch Draxsylvanien zu bahnen und ihr denselbigen nach Paris zu ebnen.
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Ältere Semester werden sich bestimmt noch erinnern. Es gab einmal eine Zeit, in der der Name Lucas Arts bzw. Lucasfilm Games vor allem für erstklassige Adventures stand und sich die kalifornische Softwareschmiede einen heißen Kampf mit Sierra um den Thron im Adventure-Olymp lieferte. Umso größer war 2004 die Vorfreude unter Fans, als bekannt wurde, dass Bill Tiller, ehemaliger Lucas Arts-Mitarbeiter und maßgeblich an der Entwicklung von Klassikern wie Monkey Island 3 und The Dig beteiligt, mit einigen Getreuen die Arbeit an einem neuen Adventure-Projekt namens A Vampyre Story aufgenommen hat. Nach mehreren Verschiebungen wird das Fun-Adventure nun endlich veröffentlicht, und wir werfen
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natürlich einen ausführlichen Blick darauf....
Junge Opernsängerin entführt!
In den achtziger Jahren des neunzehnten Jahrhunderts wird die junge und vielversprechende Opernsängerin Mona de Laffite von dem Vampir Baron Shrowdy von Kiefer auf seine Burg in Draxsylvanien, die mitten im dunklen Warg-See liegt, entführt und ebenfalls in ein untotes Geschöpf der Nacht verwandelt. Da sich Mona aber so gar nicht mit ihren lange Eckzähnen und der Umstellung ihrer Nahrungsgewohnheiten anfreunden kann, entschließt sie sich kurzerhand zur Flucht. Dabei zur Seite steht ihr bzw. sitzt auf ihrer Schulter die Fledermaus Froderick, der während des Abenteuers die Rolle als Monas Sidekick zufällt und sie bei ihren Bemühungen unterstützt. Gleich zu Beginn gibt es für die beiden bereits einen ersten Hoffnungsschimmer. Der abgrundtief böse und leicht dämliche Shrowdy wird, als er etwas salzigen Merlot (Blut) für Mona besorgen will, von zwei Vampirjägern angegriffen und in die ewigen Jagdgründe geschickt. Der Weg in die Freiheit wäre also prinzipiell frei. Doch wie kommen Mona und ihr vorlauter Begleiter über den von einem Seeungeheuer bewachten See? Hat Shrowdy wirklich das One-Way-Ticket in die Hölle gelöst? Und dann wäre da auch noch das Problem mit den Vampirjägern...
Unterwegs in Draxsylvanien!
Gesteuert wird Mona aus der 3rd-Person-Perspektive per klassischem Point&Click. Gegenüber anderen Adventures gibt es allerdings einige markante Unterschiede. Fährt man mit dem Cursor über ein interessantes Objekt oder eine Person - auf den ersten Blick ist nicht immer deutlich was lebt und was nicht - und hält die linke Maustaste gedrückt, eröffnen sich mehrere Möglichkeiten. Untersuchen, Nehmen, Reden und Fliegen.
Moment mal, fliegen? Ja, genau. Falls Mona einmal horizontal nicht weiterkommt (bitte nicht falsch verstehen), dann lohnt es sich, den Blick nach oben zu richten, dort nach begehbaren Orten zu suchen und das Fledermaus-Feature zu nutzen. In diesem Fall verwandelt sich die Opernsängerin für einen kurzen Moment in eine Fledermaus und wechselt den Ort. Auch wenn die untote Dame beim Fliegen ein ordentliches Tempo vorlegt, wandert sie ansonsten eher geruhsam durch die Szenerie. Zwar kann sie nicht rennen, dafür jedoch Räume durch einen Rechtsklick auf einen Ausgang sekundenschnell verlassen.
Ich sammle Gedanken für meinen Sarg!
Objekte werden nach dem Aufsammeln kurz auf dem Bildschirm eingeblendet und wandern dann ins Inventar, dass stilecht in einem virtuellen Sarg herumgetragen wird. Zwar wird Monas wichtigstes Accessoire gelegentlich aufgeräumt, doch wirkt der Sarg bisweilen mit den zahlreichen Objekten ein wenig überfüllt.
Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass Mona nicht wie andere Adventure-Hauptprotagonisten alles mitschleppt, sondern bei bestimmten, vor allem schweren, Gegenständen lediglich der Gedanke an das jeweilige Objekt im Inventar abgelegt wird. Mona nennt das den geistigen Merkzettel. In der Praxis bedeutet dies, dass die untote Operdiva etwa ein Schwert sieht, sich dieses für einen späteren Gebrauch merken will und der Gegenstand grafisch hellblau eingefärbt ins Inventar wandert. Wird das Schwert schließlich benötigt, so holt die Operndiva es in einer kurzen, in Spielgrafik gehaltenen Zwischensequenz und setzt es schließlich wie vom Spieler gewünscht ein.
Die Tatsache, dass Mona ihre Vampirexistenz anfangs vehement abstreitet und immer um den heißen Brei herumredet (z.B. salziger Merlot statt Blut und flauschiges Bett statt mit Seide ausgestatteter Sarg), sorgt für witzige Rededuelle mit Fledermaus Froderick, der übrigens darauf besteht, dass er eine echte und keine Vampirfledermaus ist. Schließlich muss Mona jedoch ihr neues Vampirdasein als Realität hinnehmen. Das Fledermaus-Feature bleibt daher nicht die einzige vampirtypische Betätigungsmöglichkeit während des Spiels. Um den Spielspaß nicht zu mindern, soll auf diese Features hier jedoch nicht weiter eingegangen werden. Nur so viel sei gesagt: Sie werden zwar nur selten, dafür aber sinnvoll eingesetzt und passen sowohl zum Setting des Spiels als auch zum Gameplay.
Abgedrehtes Rätseldesign für echte Fledermäuse
Die Rätsel offenbaren den Lucas Arts'schen Hintergrund der Entwickler und reichen von logisch bis skurril. Das führt dazu, dass das Ausprobieren und willkürliche Kombinieren von Gegenständen hin und wieder ein adäquater Weg zur Lösung einer Knobelei ist. Vor allem dann, wenn man einmal nicht mehr weiter weiß, da eine Rätselidee der Entwickler einfach zu abwegig erscheint, um durch logische Denkarbeit gelöst werden. Solche Situationen sind allerdings selten und für Kenner von Lucas Arts-Adventures ohnehin keine dauerhafte Hürde. Überwiegend machen die Rätsel jedoch Spaß und sind logisch aufgebaut, so dass selbst eine überdurchschnittliche intelligente Fledermaus wie Froderick diese lösen könnte...na ja, vielleicht auch nicht.
Ganz im Stil der Klassiker müssen Opernsängerinnen-Befreier überwiegend ohne modischen Schnickschnack auskommen. Ein Tage- bzw. Notizbuch mit wichtigen gesammelten Infos sucht man vergeblich. Teilaufgaben wie die Suche nach einem Schlüssel für eine magische Tür werden hingegen immer vorgegeben, so dass so etwas wie ein roter Faden stets vorhanden ist. Als wertvolle Hilfe entpuppt sich zudem die Hotspot-Anzeige, die per Tabulatortaste aufgerufen wird. Verwirrend ist allerdings, dass gelegentlich Hotspots angezeigt werden, hinter denen sich kein Objekt verbirgt.
Schönes Draxsylvanien
Ein ganz großer Pluspunkt des Spiels ist die Präsentation. Jeder Adventure-Veteran hat sich wohl schon einmal gefragt wie ein modernes Lucas Arts-Adventure aussehen würde. Die Antwort lautet: So wie A Vampyre Story. Auch hier merkt man den Entwicklern von Autumn Moon Entertainment ihre berufliche Vergangenheit an. Die 2D-Comic-Grafik mit ihren Lila- und Schwarztönen (erinnert sehr an Vollgas und The Dig) schafft eine stimmige, düster-humorvolle Spielwelt mit liebenswerten skurrilen Charakteren. Zahlreiche Animationen wie Schneefall oder Kerzenflackern hauchen den Szenen Leben ein. Die Animationen der Spielfiguren sehen ebenfalls klasse aus. Nur ganz wenige Clipping-Fehler trüben hier den guten Eindruck. Transportiert wird die nicht zuletzt dank ihrer beiden sympathischen Hauptcharaktere interessante Geschichte durch qualitativ hervorragend gemachte Zwischensequenzen.
Endlich wieder Calypso
Für viel Atmosphäre sorgt der großartige Soundtrack. Die stimmungsvollen, abwechslungsreichen Musikstücke passen sich der jeweiligen Szenerie hervorragend an. So gibt es mal etwas Märchenhaftes, dann etwas mysteriös Klingendes oder aber auch ein wenig Calypso (Monkey Island lässt grüßen) auf die Ohren. Ebenso gelungen ist die deutschsprachige Vertonung der Charaktere. Zwar bietet Publisher Crimson Cow lobenswerterweise auch die Installationsmöglichkeit der englischen Sprachversion mit an, doch ist dies überhaupt nicht notwendig. Die deutschen Sprecher machen ausnahmslos einen hervorragenden Job. Jede Rolle wurde zudem mit einer perfekt passenden Stimme besetzt. Insbesondere bei Mona und Froderick fällt auf, dass diese sogar noch einen Tick besser als im englischen Original sind (Monas englische Stimme war teilweise etwas zu schrill).
A Vampyre Story glänzt mit genialem schwarzen Humor, Wortwitz und bissigen - wie passend - Kommentaren. Vor allem Fledermaus Froderick sorgt ständig für einen Lacher. Wie beim ähnlichen Edna bricht aus erwischt man sich schon bald dabei, dass man sämtliche Objekte mit Froderick kombiniert, um seinen Kommentaren zu lauschen. Das bringt zwar nicht immer einen Fortschritt im Spiel, macht aber unheimlich viel Spaß. Schön wäre es allerdings gewesen, wenn bei der Quantität der Vertonung ebenso viel Aufwand betrieben worden wäre wie es bei Edna bricht aus der Fall ist. Gerade bei einem Adventure, dass so viel auf Wortwitz setzt, wäre es naheliegend gewesen, dass Standardantworten wie Damit kann ich Froderick nicht benutzen. noch seltener vorkommen. Zudem fallen gelegentlich nicht übersetzte englische Sätze negativ auf.
Fazit: Was benötigt ein exzellentes Fun-Adventure? Eine stimmungsvolle Spielwelt samt skurriler Charaktere, liebenswerte und durchgedrehte Hauptprotagonisten, Wortwitz und genialen Humor, spaßige Rätsel, eine eingängige Steuerung, wunderschöne Comic-Grafik, erstklassige Vertonung und einen atmosphärischen Soundtrack? Das alles bietet A Vampyre Story zuhauf!
Ich kann das humorvolle Abenteuer rund um die Flucht von Mona und ihrer vorlauten Fledermaus Forderick daher nur jedem Adventure-Fan empfehlen. Wer keine Angst vor Lachmuskelkater hat, sollte sich zum Händler seines Vertrauens aufmachen und eine rund zwölfstündige Reise nach Draxsylvanien buchen.
Wertung: 89 von 100 Punkten
(Stephan Petersen/GameCaptain.de)
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Quelle/Copyright: Captain-Fantastic-Besprechung
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