Konsensband seit 28 Jahren, Innovatoren der durchschlagendsten Musikrichtung seit dem Punk und bei allen Höhen und Tiefen der Karriere und persönlichen Entwicklung stets glaubwürdig. Kaum eine andere Band stand im Laufe ihrer Karriere so sehr im Licht der Ereignisse wie NEW ORDER - ob es das tragische Ende der Vorgängerkultband Joy Division war, die Geburt des Madchester-Sounds oder die Erschöpfungskrise in den 90er Jahren. Und kaum eine andere Band konnte sich dabei so dermaßen frisch und wiedererkennbar zugleich halten. NEW ORDER sind ein Phänomen, und das Erstaunliche daran ist: Sie ...
Konsensband seit 28 Jahren, Innovatoren der durchschlagendsten Musikrichtung seit dem Punk und bei allen Höhen und Tiefen der Karriere und persönlichen Entwicklung stets glaubwürdig. Kaum eine andere Band stand im Laufe ihrer Karriere so sehr im Licht der Ereignisse wie NEW ORDER - ob es das tragische Ende der Vorgängerkultband Joy Division war, die Geburt des Madchester-Sounds oder die Erschöpfungskrise in den 90er Jahren. Und kaum eine andere Band konnte sich dabei so dermaßen frisch und wiedererkennbar zugleich halten. NEW ORDER sind ein Phänomen, und das Erstaunliche daran ist: Sie hören nicht auf, eine erstklassige Popband zu sein, die mit unprätentiösen Songs so melodisch wie intelligent klingt. Songs, die einerseits höchsten Grad der Eingängigkeit besitzen und andererseits über Monate und Jahre hinaus immer weiterwachsen. So war es bei ihrem Comeback-Album Get Ready aus dem Jahr 2001, so zeigten sie sich auf ihrer 4-CD-History-Box Retro und so erlebt man sie auf ihrem neuen, lang und mit Spannung erwarteten Album Waiting For The Sirens' Call.
Produziert von NEW ORDER und einem kompletten Stab an hochkarätigen Producern, zu dem u.a. Stephen Street, John Leckie und Stuart Price gehörten, ist auch Waiting For The Sirens' Call wieder voll von melodiegetriebenen Popsongs, deren Hauptmerkmale unnachahmliche Basslinien, Bernard Sumners unbestimmt spröder Gesang, kraftvolle Gitarren und hervorragend akzentuiert eingesetzte Elektronik sind. Nach dem Ausstieg von Gillian Gilbert ist nun Gitarrist und Keyboarder Phil Cunningham zur Band gestoßen, der bereits zur Get Ready-Tour als Live-Gitarrist zu NEW ORDER kam und seit Jahren Bernards Mitstreiter im Side-Project Electronic ist. 7 Monate arbeiteten sie an Waiting For The Sirens' Call, das insgesamt 11 von 18 komponierten Stücken enthält. Ein Novum für NEW ORDER, wie Bernard erklärt: "Normalerweise schreiben wir immer genau so viele Songs, wie wir für ein Album brauchen, aber diesmal hatten wir wohl so etwas wie einen kreativen Ausbruch. Die übrigen 7 Songs sind so stark, dass sie vielleicht die Grundlage für ein weiteres Album bilden." Phil, als neu hinzugekommenes Bandmitglied, wurde kompositionstechnisch gleichrangig zu Bernard, Hooky und Steve am Kompositionsprozess beteiligt. "Das war am Anfang etwas eigenartig," erinnert er sich. "Denn New Order benutzen viel Technologie. Und manchmal verwerfen sie Sachen, weil sie 'zu New Orderig' sind."
"Das Wichtige an New Order sind nun mal Herz und Seele," wirft Bernard ein. "Wenn etwas zu sehr nach einer Wiederholung oder Pastiche klingt, ist es nicht gut genug."
Die erste Single aus Waiting For The Sirens' Call ist Krafty, ein Track, der von maschinenartigem Beat und einer ohrwurmigen Melodie getragen wird. Auf den ersten Blick einfach gestrickt, ist Krafty einer dieser subtilen NEW ORDER-Tracks, die sich mit dem wiederholten Hören entfalten, und er wird von der Band selbst als "einer unserer besten Songs überhaupt" eingeschätzt. Weitere Highlights auf dem Album sind zum Beispiel das perfekt poppige Jetstream, auf dem die New Yorker Scissor Sister Ana Matronic dabei ist, das treibende Morning Night And Day, das dancehall-ig groovende I Told You So, das rockige Hey Now What You Doing und das garagenmäßig polternde Working Overtime.
Waiting For The Sirens' Call zeigt sich vielfältig, ungebunden und soundmäßig reichhaltig. Ausgerüstet mit einer Energie, die nur eine Band auf ihrem momentanen Höhepunkt zeigt.