deren Reihenfolge sie so veränderten, dass das Lied von Atlas, der die "Welt der Schmerzen" trägt, an deren Schluss rückte.
Diese Intensivierung der Inhalte und des Gehalts der Lieder vermittelten beide Musiker ganz unmittelbar. Zunächst, in der eröffnenden "Liebesbotschaft", blieb Heides Klavierbegleitung beiläufig und verhalten, schien Bauer Kanabas immer haltlos einen Schritt vorauszueilen. Das konnte zunächst irritieren, ergab im Zusammenhang aber Sinn, weil der Vortrag immer akzentuierter, auch tiefgründiger wurde und das Publikum daher zunehmend in seinen Bann zog. Obwohl Bauer Kanabas vor allem als Opernsänger erfahren ist, wirkte sein Vortrag nie zu extrovertiert. Zumal von seiner exakten Artikulation und den bruchlosen Registerwechseln auch seine Liedinterpretationen profitierten.
Schwarz, aber nicht statisch klangen die Einzellieder, die er im zweiten Programmteil den Heine-Vertonungen aus dem "Schwanengesang" voranstellte. In "Der Tod und das Mädchen", aber auch in Schuberts zugegebener Goethe-Vertonung des "Erlkönigs" gelang es dem Bass vorzüglich, den imaginären Figuren einzig durch vokale Färbungen individuelles Profil zu geben. Zumindest einmal, im jähen "Doppelgänger", durfte das Podium mit Kraft und Nachdruck zur Bühne werden. Zusammen mit der "Taubenpost" nach Johann Gabriel Seidl, dem locker-bewegten 14. Lied des "Schwanengesangs", lässt sich das auf einer soeben veröffentlichten CD nachhören. AXEL ZIBULSKI
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