ORANGE MOUNTAIN MUSIC widmet sich hier einmal nicht Philip Glass, sondern zwei Orchesterwerken von Arvo Pärt. Freilich bestehen hier ganz konkrete Verbindungen zu dem amerikanischen Minimalisten: Beide gehören zu den populärsten und am häufigsten aufgeführten Komponisten unserer Zeit, und es war Pärts Lamentate, das sich Glass 2012 für das Programm des Uraufführungskonzerts seiner neunten Sinfonie in New York erbat. Anlässlich dieser Aufführung entstand bei ihm auch der Wunsch, das Werk für sein Label einspielen zu lassen. Das 2002 in London uraufgeführte Stück ist laut Pärt zwar...
ORANGE MOUNTAIN MUSIC widmet sich hier einmal nicht Philip Glass, sondern zwei Orchesterwerken von Arvo Pärt. Freilich bestehen hier ganz konkrete Verbindungen zu dem amerikanischen Minimalisten: Beide gehören zu den populärsten und am häufigsten aufgeführten Komponisten unserer Zeit, und es war Pärts Lamentate, das sich Glass 2012 für das Programm des Uraufführungskonzerts seiner neunten Sinfonie in New York erbat. Anlässlich dieser Aufführung entstand bei ihm auch der Wunsch, das Werk für sein Label einspielen zu lassen. Das 2002 in London uraufgeführte Stück ist laut Pärt zwar Musik für Solo-Klavier und Orchester, aber: "In seiner Gestalt kann die Komposition jedoch nicht ganz als klassisches Klavierkonzert bezeichnet werden. Ich habe ein Soloinstrument gewählt, weil es unsere Aufmerksamkeit auf etwas fixiert, das 'Eins' ist. Diese 'Eins' könnte eine Person sein, sie könnte eine Erzählung in Ich-Form sein. Insgesamt könnte man sagen, dass mein Werk von zwei polaren Stimmungen geprägt ist. Überspitzt würde ich diese Polarität als 'brutal-überwältigend' und 'intim-zerbrechlich' bezeichnen. Die beiden Charaktere sind nicht statisch gegeneinander gestellt, sondern entwickeln sich in einer Auseinandersetzung während des ganzen Werkes." These words... für Streichorchester und Schlagzeug entstand 2007/2008. Als Inspiration dienten Pärt die im alten kirchenslawischen Gebet aus dem Kanon an den Schutzengel dargestellten menschlichen Verfehlungen. Der Titel dieser Komposition entstand aus einer inhaltlichen Assoziation zu Shakespeares Hamlet. Die Aufnahme ist übrigens der krönende Abschluss der erfolgreichen fünfzehnjährigen Zusammenarbeit zwischen Dennis Russell Davies und dem Brucknerorchester Linz, die 2017 endete.
