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Stefan Zweig
MP3-CD
Ungeduld des Herzens
Ungekürzte Lesung mit Robert Levin (2 mp3-CDs). 889 Min.. Lesung
Gesprochen: Levin, Robert
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Die siebzehnjährige Edith ist an den Rollstuhl gefesselt. Als sie den jungen Leutnant Anton Hofmiller kennenlernt, verliebt sie sich Hals über Kopf in ihn. Anton hingegen spielt ihr nur aus falschem Mitleid Zuneigung vor. Aus Scham über diese Liaison verleugnet er sie vor seinen Kameraden - ohne zu ahnen, welche schwerwiegenden Konsequenzen dieser Verrat nach sich zieht. Robert Levin gibt diesem psychologisch raffinierten Roman, dem einzigen, den Stefan Zweig zu seinen Lebzeiten veröffentlichte, seine Stimme.Ungekürzte Lesung mit Robert Levin2 mp3-CDs ca. 14 h 49 min
Stefan Zweig, geboren 1881 in Wien, galt als einer der erfolgreichsten Schriftsteller seiner Zeit. Berühmt wurde er mit Erzählungen wie 'Schachnovelle' oder 'Der Amokläufer', aber auch mit Biografien und seinen historischen Miniaturen 'Sternstunden der Menschheit'. Zweig war überzeugter Pazifist und Europäer. Aufgrund seiner jüdischen Herkunft musste er 1934 Österreich verlassen. 1942 nahm er sich in Brasilien das Leben.

Foto: Wikipedia
Produktdetails
- Verlag: Der Audio Verlag, Dav
- Anzahl: 2 MP3-CDs
- Gesamtlaufzeit: 889 Min.
- Erscheinungstermin: 14. März 2024
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783742431721
- Artikelnr.: 69190013
Herstellerkennzeichnung
Der Audio Verlag GmbH
Hardenbergstraße 9A
10623 Berlin
info@der-audio-verlag.de
»Ein Sprachschatz-Erweiterungsfestival.« Thea Dorn »Es gibt keinen Zweifel: Wer sich eine Bibliothek mit Weltliteratur in Form von Hörbüchern aufbauen möchte, kommt an dieser Edition nicht vorbei.« WDR 3 »Hier wird fündig, wer an Hörbuchproduktionen Freude hat, die nicht schnell hingeschludert sind, sondern mit einer Regie-Idee zum Text vom und für den Rundfunk produziert sind.« NDR KULTUR »Mehr Zeit hätte man ja immer gern, aber für diese schönen Hörbücher [...] besonders.« WAZ »Die Hörbuch-Edition 'Große Werke. Große Stimmen.' umfasst herausragende Lesungen deutschsprachiger Sprecherinnen und Sprecher, die in den Archiven der Rundfunkanstalten schlummern.« SAARLÄNDISCHER RUNDFUNK
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Stefan Zweigs nun als Hörbuch vorliegendem einzigem Roman wäre der von Zwei in Erwägung gezogene Alternativtitel "Mord aus Mitleid" angemessener, findet Rezensent Wolfgang Schneider, der letztendliche Titel ist ihm doch etwas zu "kitschverdächtig". Das Mitleid ist in der Geschichte zunächst Selbstmitleid: Anton Hofmiller, Leutnant und Hauptfigur, lernt bei einem Fest Edith von Kekesfalva kennen und fordert sie zum Tanz auf, obwohl sie gelähmt ist, was ihn selbst peinlich berührt. Er geht dann aber auch weiterhin bei den Kekesfalvas regelmäßig ein und aus, lernen wir, Edith verliebt sich in ihn, er hat Mitleid mit ihr, weiß aber nicht, wie er mit ihrer Zuneigung umgehen soll. All das wird, on Zweig als ein psychologisches Drama mit Anleihen bei Nietzsche erzählt, führt Schneider aus, Gefühle bleiben dabei keineswegs latent, sondern werden ausbuchstabiert. Der Rezensent weist darauf hin, dass Zweigs Buch mit der Darstellung einer behinderten Frau weitgehend Neuland betreten hatte. Robert Levin ist als Sprecher wunderbar, lobt Schneider, seine maskuline Stimme verschafft Zugang zu Antons Innerlichkeit, auch die dramaturgische Gestaltung des Hörbuchs, an dem Thomas Leutzbach als Regisseur mitarbeitete, überzeugt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Wenn Mitleid zerstört, was Liebe erhofft
Der junge Leutnant Anton Hofmiller wird in das Haus des reichen Lajos Kekesfalva zum Abendessen eingeladen. Dort begegnet er Edith, der Tochter des Hausherrn, die aufgrund einer Lähmung im Rollstuhl sitzt. Edith verliebt sich rasch und …
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Wenn Mitleid zerstört, was Liebe erhofft
Der junge Leutnant Anton Hofmiller wird in das Haus des reichen Lajos Kekesfalva zum Abendessen eingeladen. Dort begegnet er Edith, der Tochter des Hausherrn, die aufgrund einer Lähmung im Rollstuhl sitzt. Edith verliebt sich rasch und leidenschaftlich in Anton, doch seine Zuwendung entspringt nicht Gegenseitigkeit, sondern einem tragischen Missverständnis: Mitleid statt Liebe. Getrieben von Mitgefühl und Unsicherheit versucht er, ihr Hoffnung zu machen, ohne zu ahnen, welche Konsequenzen seine vermeintlich gut gemeinten Gesten haben werden. In einem unbedachten Moment verleugnet Anton ihre Beziehung – mit Folgen, die er weder erwartet noch verantworten kann.
Für mich war die Geschichte überraschend spannend. Ich war schnell in der Handlung gefangen und wollte unbedingt wissen, ob sich das Schicksal vielleicht doch noch zum Guten wenden würde. Besonders Edith hat mich tief berührt. Sie ist eine junge Frau mit klarem Verstand und einem offenem Herzen. Sie drückt ihre Gefühle direkt und ehrlich ehrlich aus, und ihre Sehnsucht nach Liebe ist greifbar. In ihr schlummert der tiefe Wunsch und die kleine Hoffnung, dass sie trotz ihrer körperlichen Einschränkung liebenswert sein kann. Die Spannung zwischen ihrer Verletzlichkeit und ihrer Entschlossenheit hat mich sehr bewegt.
Anton hingegen hat gemischte Gefühle in mir ausgelöst. Einerseits handelt er nicht in böser Absicht. Er scheint vielmehr überfordert und emotional unreif zu sein. Er erkennt lange nicht, dass er es mit einer jungen Frau und nicht mit einem Kind zu tun hat. Andererseits benutzt er immer wieder Mitleid als Ausrede, um sein Verhalten zu rechtfertigen. Ich habe mich oft gefragt: Ist es wirklich nur Mitleid? Oder genießt er nicht doch ihre Bewunderung, ihre Nähe und ihre Aufmerksamkeit?
Eine besonders tragische Figur war für mich auch Ediths Vater. Wie sehr er sich nach Glück für seine Tochter sehnt und wie sehr er an diesem Wunsch zerbricht, hat mich tief bewegt. Vom einst stolzen, erfolgreichen Mann ist kaum mehr als ein Schatten übrig, der alles tun würde, um seiner Tochter ein Stück Lebensfreude zu schenken.
Was Stefan Zweig hier erzählt, ist mehr als nur ein Liebesdrama. Es ist eine intensive Auseinandersetzung mit Schuld, Gewissen und menschlicher Schwäche. Und obwohl das Buch über 80 Jahre alt ist, wirkt es zeitlos. Besonders eindrücklich empfand ich, wie schmal er den Grat zwischen Mitleid und echter Zuneigung herausarbeitet. Die Frage, wie weit Mitleid gehen darf, ohne zur Demütigung zu werden, zieht sich wie ein dunkler Faden durch die Geschichte. Die Melancholie, die in jeder Zeile mitschwingt, ist so eindringlich, dass ich das Hörbuch kaum ausschalten konnte – nicht zuletzt wegen der großartigen Lesung von Robert Levin.
Der letzte Satz „Keine Schuld ist vergessen, solange noch das Gewissen um sie weiß“ hat sich mir eingebrannt. Er bringt das zentrale Thema des Romans – das moralische Ringen mit sich selbst – auf den Punkt. Selten hat ein Buch so viele Fragen in mir ausgelöst. Was ist Mitleid? Wann wird daraus Lüge? Und wie viel Verantwortung tragen wir für das, was wir fühlen – oder vorgaukeln zu fühlen?
Fazit:
„Ungeduld des Herzens“ ist ein psychologisch feinfühliger, tragisch-schöner Roman, der zum Nachdenken anregt. Auch über 80 Jahre nach seinem Erscheinen ist die Geschichte von Anton und Edith erschütternd aktuell. Wer psychologisch fein gezeichnete Literatur schätzt, wird hier ein intensives Lese- oder Hörerlebnis finden.
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