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Ein deutscher Bruderzwist
Mittschnitt e. öfentlichen Veranstaltung v. Januar 2000. 106 Min.
Mitwirkender: Kesting, Hanjo; Wameling, Gerd; Hartwich, Anna; Gertz, Achim; Kernen, Siegfried W.
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In Shakespeares "Hamlet" beschreibt der Dänenprinz sein Verhältnis zu König Claudius, dem Mörder seines Vaters, mit den Worten: "Mehr als befreundet, weniger als Freund". Es ist diese Hamlet-Formel, die besser als jede andere das Verhältnis der beiden großen Schriftsteller Heinrich Mann und Thomas Mann charakterisiert. "Mehr als befreundet", nämlich brüderlich verwandt, "weniger als Freund", nämlich rivalisierende Kollegen und, in der Zeit des Ersten Weltkriegs, politische Gegner, tief verstrickt in Bruderzwist und Bruderfeindschaft. Es ging nicht nur um persönliche Dinge. Dieser Zwi...
In Shakespeares "Hamlet" beschreibt der Dänenprinz sein Verhältnis zu König Claudius, dem Mörder seines Vaters, mit den Worten: "Mehr als befreundet, weniger als Freund". Es ist diese Hamlet-Formel, die besser als jede andere das Verhältnis der beiden großen Schriftsteller Heinrich Mann und Thomas Mann charakterisiert. "Mehr als befreundet", nämlich brüderlich verwandt, "weniger als Freund", nämlich rivalisierende Kollegen und, in der Zeit des Ersten Weltkriegs, politische Gegner, tief verstrickt in Bruderzwist und Bruderfeindschaft. Es ging nicht nur um persönliche Dinge. Dieser Zwist war zugleich ein exemplarischer, überpersönlicher: über die Rolle des Schriftstellers in Politik und Gesellschaft, über literarishes "Engagement" auf der einen Seite, "reines" Künstlertum auf der anderen, über den "politischen"Schriftsteller hier, den sogenannten "unpolitischen"dort.